Präsentationsformen beim Verkehrsfunk

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Genau, denn da gibbet keine mehr. Ist doch löblich.
Anders als Manni finde ich Verkehrsfunk alles andere als überflüssig. Nicht jeder Autofahrer hat ein Smartphone und oder ein Navi. Von daher schätzen die den Verkehrsfunk sehr und nutzen den Service auch. Denen ist es dabei Wumpe, wie das Dingen nun heißt. Hauptsache, die großen Staus auf ihrer Strecke werden genannt.
 
Das ist eine sehr arrogante Sichtweise der Dinge
Dann mal in Zeitlupe:

Radiosender und ihre (bescheidenen) redaktionellen Inhalte haben eine seit Jahren abnehmende und heute keineswegs mehr überzeugende Glaubwürdigkeit. (Woran sie selbst schuld sind). Das belegen verschiedene Umfragen und Studien aus den letzten Jahren, hier nur beispielhaft eine davon:
Die Deutschen vertrauen vor allem Printmedien wie Zeitungen und Magazinen. Die öffentlich-rechtlichen Medien schwimmen im Mittelfeld. Weit abgeschlagen kämpfen die privaten Sender und die "Bild" um Glaubwürdigkeit. Das zeigen die Zahlen einer neuen GPRA-Studie.
Quelle: https://detektor.fm/gesellschaft/karte-der-woche-glaubwuerdigkeit-deutscher-medien

Wenn also schon die redaktionellen Inhalte der Sender "weit abgeschlagen" an der Glaubwürdigkeitsfront stehen, wie mag es dann um deren Verpackungsinhalte stehen, also um selbstbeweihräuchernde Teaser und Claims a la "garantiert alle Blitzer" - "die besten Staus" (ab vier Kilometern Länge) und "der aktuellste Verkehrsservice". Jeder Hörer mit halbwegs eigenem Verstand weiß, was er davon halten soll, wie glaubwürdig das ist, bzw. wie zweifelhaft.

Wenn nun ein Hörer solche Verpackungselemente zum Maßstab seiner Präferenz macht, so wie @Cart es darstellt ("weil die sagen - immer alle Blitzer") dann kann ich darin jedenfalls nicht eine besonderes hoch zu veranschlagende intellektuelle Differenzierungsfähigkeit erkennen, sondern eher ein für sich selbst sprechendes Armutszeugnis. Daraus leite ich ab und bleibe dabei: Das sagt etwas über das Niveau der Hörer aus.
Alles mitgeschnitten?
 
Die Studie besagt doch nichts weiter, als das die Printmedien in Sachen Glaubwürdigkeit vor Radio und TV liegen. Das besagt doch nichts darüber, das sie per se als Unglaubwürdig eingestuft werden. Und was das jetzt mit dem Sinn von Verkehrsmeldungen zu tun hat, wird aus der Studie auch nicht klar. Es wird aber klar, das die Hörer sich von dem Geklingel nicht ins Bockshorn jagen lassen, weil sie die Information von der Verpackung trennen können.
 
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Genau, denn da gibbet keine mehr. Ist doch löblich.
Anders als Manni finde ich Verkehrsfunk alles andere als überflüssig. Nicht jeder Autofahrer hat ein Smartphone und oder ein Navi. Von daher schätzen die den Verkehrsfunk sehr und nutzen den Service auch. Denen ist es dabei Wumpe, wie das Dingen nun heißt. Hauptsache, die großen Staus auf ihrer Strecke werden genannt.
Aldo wer hat bitte ein funktionierendes Navi, das Verkehrmeldungen genauer ansagt als das Radio. Google Maps? - einfach nur Nö!!
 
gerade zerschießt Inforadio das aufgezeichnete interessante Abendgespräch mit einer Gefahrenmeldung. Das interessiert die Leute an der A13 gerade sicher. Aber 7 Millionen im Sendegebiet interessiert das gerade nicht! Wenn Verkehrsfunk soooo wichtig ist - warum macht das Spotify nicht besser? Richtig, weil es dafür Navis gibt.
 
:censored: Achso, ich dachte alle hätten so einen Schrott von Samsung Galaxy A3 (2016). . . Tut mir leid, aber ich bin nun halt nicht soo der Technik-Progressive.

Als Lösung könnte man pro Rundfunk so was wie BR-Verkehr oder WDR VERA machen...

Jetzt aber wieder zum Thema: Antenne Bayern hat ein finde ich sehr gut gestaltetes Verkehrsbett..
 
Verkehrsmeldungen im Radio halte ich persönlich für nützlich und sinnvoll. Gefahrenmeldungen halte ich für unabdingbar! Das habe ich auch bereits in einem anderen Thread geschrieben.
Ich habe ein Navi und das bezieht seine Stauinformationen vom TMC des eingestellten UKW Senders, bzw. vom bei DAB+ üblichen Pendant.
Es kann aber teilweise bis zu einer halben Stunde dauern, bis alle Verkehrsnachrichten ins Navi übernommen werden und dieses eine eventuelle Stauumfahrung berechnen kann.
Wenn ich Pech habe, dauert das zu lange und ich stehe bereits im Stau.
Da ist die Verbreitung als gesprochenes Wort im laufenden Programm einfach viel schneller, gerade bei kürzlich entstandenen Staus.
Ich konnte einmal einer Vollsperrung entgehen, da diese durchgesagt wurde und ich sofort die nächste Ausfahrt runter bin. Mein Navi hätte mich da gnadenlos reingelotst. Da hat mir der Verkehrsfunk rund 1,5 Std vergeudete Zeit erspart.
Auch wenn ich nicht im Auto sitze, stören mich die Verkehrsnachrichten nicht, da ich weiß, dass irgendwo ein Autofahrer sitzt, der dadurch jetzt Zeit sparen kann.
Im übrigen amüsiere ich mich immer köstlich darüber, was alles so auf deutschen Straßen herumliegen kann.
"Autofahrer bitte Vorsicht: Es liegt eine Matratze auf dem Standstreifen"
Ich stelle mir da den armen Studenten nach seinem Umzug vor, der seine Matratze vermisst.
 
Ich weiß nicht, ob meine TomTom-App für 19 Euro per anno TMC oder anderes verarbeitet. Ich bin aber immer wieder überrascht, dass sie mir mit Vorankündigung und Umleitungsempfehlung mit minutiöser Angabe von Fahrtzeiteinsparung und bei Nichtbefolgeung dann auf zehn Meter genau das Ende eines Staus, sogar das eines stockenden Verkehrs mitteilt. Da gehen mir die mit da-bumm-da-bumm unterlegten, hastig genuschelten Meldungen aus "Leitzentralen" oder "-Zentren" geflissentlich am Gesäß vorbei.,
 
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Genau, denn da gibbet keine mehr. Ist doch löblich.
Anders als Manni finde ich Verkehrsfunk alles andere als überflüssig. Nicht jeder Autofahrer hat ein Smartphone und oder ein Navi. Von daher schätzen die den Verkehrsfunk sehr und nutzen den Service auch. Denen ist es dabei Wumpe, wie das Dingen nun heißt. Hauptsache, die großen Staus auf ihrer Strecke werden genannt.
Der Verkehrsfunk ist nicht überflüssig. Warum ein Landessender wie Antenne Bayern 3-4 Alibiblitzer meldet, bleibt jedoch für mich ein Rätsel. Wer zu schnell fährt, bekommt 3 Punkte in Flensburg. Fertig. Die sollen sich beim Verkehrsfunk auf das Wesentliche konzentrieren. Warnungen zu Kontrolleure in U-Bahnen gehören auch nicht dazu.
 
Na ja, das gehört für mich auch nicht dazu, passiert aber auf Sendern, deren Geklingel ich eh nicht ertrage und daher gar nicht höre. @count down: noch einmal, nicht jeder hat ein Smartphone oder ein Navi. Zudem gibt es viele Menschen, die sich, wenn, die Billigversionen der Navis ohne TMC kaufen. Von daher hat der Verkehrsfunk durchaus noch seine Berechtigung, denn es gibt genug Menschen, die ihn zur Reiseplanung und Information nutzen.
 
nicht jeder hat ein Smartphone
Stimmt, sobald auch nur ein einziger Autofahrer kein Smartphone besitzt, ist Deine Aussage wahr.

Ich jedenfalls habe meine bisherigen Stand-alone-Navis verschrottet und nutze selbst sogar bei den immer recht neuen Mietwagen mit eingebautem Navi-System mein eigenes Handy und dessen Navi-App. Billiger als 20 Euro pro Jahr mit Karten komplett Europa und Amerika (die nicht einmal datenvoluminöses Internet, sondern nur GPS bedürfen) kenne ich jetzt nicht.
 
es gibt genug Menschen, die ihn zur Reiseplanung und Information
Ich brauche keinen Verkehrsfunk, um zu wissen dass jeden Tag zu bestimmten Uhrzeiten die Straßen rund um Stuttgart gnadenlos verstopft sind. Und obwohl das jeden Tag so ist und jeder Autofahrer das weiß, widmet der SWR auf seinen Wellen 1, 3 und 4 diesem Sachverhalt zu jeder halben und zu jeder vollen Stunde jeweils zwei bis drei Minuten kostbarer Sendezeit. Er nennt das Service, ich nenne das Belästigung.
 
@Mannis Fan

Gibs auf, Verkehrsfunk ist heute gelebtes Monty Python. Wird eigentlich nur noch von Aktienkursen übertroffen. Mir ist es Wumpe ob irgendwelche Trolle noch ohne Google Maps unterwegs sind. Mich interessiert auch nicht wer noch ein Plumpsklo und sich morgens nur mit Kaltwasser aus der Schüssel wäscht. Für alles gibt es gute Gründe.

Als Sender muss ich, egal welche Zielgruppe ich habe, die Erwartungen meiner Hörer erfüllen und wenn ich gut bin, da übererfülle ich sie. Ob eine Dramatisierung des Verkehrs in Form des absurden Theaters, nichts anderes ist die Inszenierung, der Weisheit letzter Schluss ist? Ich habe da berechtigte Zweifel. Aber vor lauter Angst Fehler zu machen, weil man mal etwas neues wagt, werden brav Staumeldungen, meist Dauerbaustellen, aufgesagt, die im Sendegebiet eigentlich jeder kennt. Das ist die Trilogie des laufenden Schwachsinns.

Es sagt viel über die (sogenannten) die Macher und ihren Mangel an Konzepten, Mut und Ideen aus. Wenn einige der alten Recken wieder frisch wären und nen Sender machen würden, dann würde sie alle Schlaumänner von heute mehr als schwindelig senden. Wohlgemerkt, weil sie Talent haben, experimentierfreudig sind und zu unterhalten wissen. Das trennt Männer von Jungs. Natürlich würden alle diese Radio-Irren heute ein ganz anderes Programm machen.

Aber lieber Sender verwaltet Euch zu Tode. Ich komme sehr viel mit Kunden + Agenturen zusammen. Ihr seid da alles, aber kein Gesprächsthema.
 
Ach Gott, ich selbst nutze Smartphone und Navi liebend gerne und viel. Ich bin da gewis kein Maßstab, aber ich schließe nicht von meinem Nutzungsverhalten automatisch darauf, das alle anderen Autofahrer um mich herum genauso handeln. Das finde ich vermessen. Von daher ist der Verkehrsfunk heute noch nötig, auch wenn er anachronistisch erscheint.
 
Ach der Chinese. Unsachlich wie immer. Werde du erst einmal so alt. Und jetzt viel Erfolg beim verkaufen von elektronischen Schwachsinn. Wir hören uns. Wenn auch nicht im Radio.
 
Radio ist heutzutage so komplett irrelevant geworden (was am Mangel an Inhalten und Persönlichkeiten sowie am Mangel an Unterhaltungsniveau liegt), so dass die von Inhalt und Niveau befreiten Sender nur noch einen letzten Strohhalm zum Festklammern haben, der so etwas wie Relevanz vorgaukelt. Das ist der sogenannte "Service", zu dem neben Verkehrsfunk und Wetter hin und wieder auch noch Rheinpegelstände oder Börsenkurse gehören. Dass dieses Vorgaukeln von "wir sind wichtig und relevant" noch funktioniert, sieht man ja hier an der Diskussion. Ehrlich gesagt hätte ich früher nie gedacht, dass eines Tages das Wohl und Wehe eines Senders davon abhängen würde, ob er zweimal pro Stunde pseudoaktuelle und selektive Verkehrsmeldungen sendet, die definitiv 98 Prozent seiner Hörer gar nicht betreffen. Aber so wie es aussieht, ist es tatsächlich so weit gekommen.
 
Ich oute mich mal:

Grundsätzlich höre ich gerne Verkehrsfunk, Wetterbericht (wenn es denn ein Bericht wäre!) oder sonstige Servicethemen.

Das Problem ist nur, dass die entweder absolut fad (nicht zu verwechseln mit sachlich) oder absolut überflüssig (wie bei "Soll ich oder soll ich nicht?") präsentiert werden.

Grundsätzlich gefällt mir der VF & WB immer nachts ganz gut, wenn man mit dem Auto quer durch Deutschland fährt.
Insbesondere wenn dann so eine ganz "spezielle" Männerstimme nach den Nachrichten den "Serviceblock" macht.

Zumindest war das früher so, im gemeinsamen ARD-Nachtprogramm.

Die gute alte Zeit :cool:
 
Es soll tatsächlich Sender geben, wo der Verkehrsfunk zum einzigen hörenswerten Inhalt gehören mag, die höre ich aber nicht und wenn, nur zwangsweise auf Autofahrten, wenn sie sich ins Autoradio mogeln. Ansonsten höre ich durchaus Sender mit richtigen Inhalten, kommt eben darauf an, ob mir gerade nach DLF, WDR2, WDR5 oder radioeins Inhalten ist.
 
Ach der Chinese. Unsachlich wie immer. Werde du erst einmal so alt. Und jetzt viel Erfolg beim verkaufen von elektronischen Schwachsinn. Wir hören uns. Wenn auch nicht im Radio.
Oh, das lese ich aber sehr gern. Wobei, ich muss dich enttäuschen. Ich lebe weder in einer Stadt, die sich zum Vorort von Caracas entwickelt, noch bin ich in der Vermarktung von Elektronik aller Art tätig.

Auch muss ich Dich enttäuschen mein Lieblingsmedium ist nicht Spotify. Nur wenn ich Musik hören will, dann ist Spotify halt unschlagbar.

Es gab mal eine Zeit, da hörte ich Radio, weil es ein Fenster zur Welt war, neue Musik + Ideen kamen. Da gab es profunden Musikjournalismus und kein Star- und Hitparadengeplapper.

Das ist vorbei und neue Musik kann man heute anders entdecken. Wie Manni es schon gepostet hat, es fehlt die Relevanz. Mir kommt es so vor, wie ein Sterne-Restaurants, das keine Küche haben und nebenan zu McDoof oder Asia Hung geht um dann alles fein säuberlich auf Porzellantellern serviert. Vom Geschätsführer abwärts glaubt das Team sogar, sie betreiben ein Sternerestaurant, das sogar noch hoch profitabel ist. Nun das letztere stimmt.

Relevanz kostet Geld, denn ich muss in Redaktionskapazität investieren. Nur genau das will man nicht, denn die Kostensteigerung schmälern die Gewinnausschüttung. Lieber reitet man den Gaul zu Tode.

Ich meckere auch nicht über die "Berater". Etliche kenne ich und ihre "Beratung" ist in meinen Augen zu 60% nicht mal ne Tasse Kaffee wert. Es geht darum, wie mache ich Radio in der heutigen Zeit? Wie mache ich Radio zukunftsfest? Doch ganz bestimmt nicht mit Programmstrategien, die mindestens 15-20 Jahre alt sind. Ganz bestimmt nicht mit Technokraten, die angebliche Erfolgsrezepte bis in die Unendlichkeit variieren.

TV merkt schon die massiven Auswirkungen der nichtliniaren Angebote. Nur Radio, das ist das Glück im Winkel, da ändert sich nichts und vor allem da muss auch nichts geändert werden. Sorry, wer so etwas glaubt, der soll es glauben.

Ich sage da lieber: Willkommen im Tal der Ahnungslosen und im Pleasure Club, wenn es richtig ernst wird. Denn noch ist alles verdammt ruhig, zu ruhig. Da ich mit vielen Onlinern zu habe. Liebe Radioleute, die lachen nicht mal über Euch. Die kennen Euch nicht. Aber, sie sind schon dabei an eurem Werbekuchen zu knabbern.

Also meldet mal schön die allseits bekannten Dauerstaus, als wären es Weltereignisse. Absurdes Theater ist ja auch eine Kunstform.
 
Man stelle sich mal vor, im Fernsehen würden die Moderatoren bei jeder Sendung irgendwelche blöden Sprüche aufsagen:

"Hier ist RTL - Der Beste aus dem Westen mit Punkt 12 unserem Mittagsmagazin für Sie vor Ort. Gleich nach dem sonnisgten Superwetter für Deutschland berichten wir über den Skandal bei unserem RTL - Der Beste aus dem Westen Show-Highlight Lets Dance mit dem Gewinner unserer RTL - Der Beste aus dem Westen Show-Sensation Ich bin ein Star - Holt mich hier raus.

Oder im Supermarkt:

"Willkommen bei Edeka - Wir lieben Lebensmittel an der der frischesten Wursttheke im Land. Möchten sie gerne unsere Wir-Lieben-Lebensmittel-Superlyoner probieren oder hätten sie doch lieber die am exaktesten abgewogenen hundert Gramm von unserer Genießersalami aus unserer Partnerschlachterei Metzgerfein - wir schlitzen mit Herz?"

So einen Schwachsinn gibt es nur im Radio!
 
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