Private DAB+-Multiplexe in Niedersachsen

Man hatte, wie in NRW, auf die buchstäbliche Invasion großer Medienhäuser gehofft. Doch der große Wurf ist das alles nicht.
Niedersachsen ist nicht M-V aber dass es in Sachen Bevölkerungsdichte nicht an NRW ran kommt und insofern alles eine Stufe vorsichtiger läuft, dürfte jedem vorher klar gewesen sein.
Das ist eine völlig normale Entwicklung. Und es gab bereits vorher, auch wenn der 2. Bundesmux noch nicht ganz so eine gute Flächendeckung hat, 25 private Radioprogramme über DAB+ in Nds.
 
16 Plätze hat so ein Mux
Quatsch. "Plätze" in dem Sinne gibt es nicht. Es gibt 864 Einheiten (CU), die individuell aufgeteilt werden können, und so unterschiedlich viel Platz wegnehmen je nachdem wer wieviel Bitrate möchte. Je nach Protection Level und Bitrate kommen da ganz unterschiedliche Werte bei heraus. Da gehen 16 in Niedersachsen schonmal nicht, weil hier 89.0 RTL nämlich 96kbps belegt anstatt 72kbps, wie die meisten anderen. Femotion hat ebenfalls mehr. Gehst du mit der Datenrate zum Beispiel auf 128kbps rauf (wie im Privatmux Bauer Media Malmö) ist bei 9 Programmen schon Feierabend, mehr geht nicht. Der Mux ist voll. Würden jetzt alle auf 96kbps gehen, wären bis maximal 11 Programme möglich, bei 88 werden es 13. Hat jetzt jeder im Mix unterschiedliche Bitraten variiert das nochmal ganz anders.
Das Wort "Sendeplatz" ist nur eine Erfindung der Programmveranstalter, denn dadurch kann man es dem Hörer verständlicher nahebringen.

Das hat man dir aber auch schon hundertmal versucht zu erklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbstverständlich obliegt es dem Plattformbetreiber, wie viele Programmplätze (mit welchen Bitrates und welchem Fehlerschutz) es in seinem Mux gibt.
 
In Niedersachsen ist das aber nicht der Fall. Da darf jeder so senden wie er möchte. Klar kann man das so verkaufen, wird auch hier und da gemacht, das ändert aber nichts daran, dass es technisch funktioniert wie es funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt bearbeitet:
Das merkt man allein daran, dass nicht alle Sender eine einheitliche Bitrate haben. Beim Plattformbetrieb stehen nämlich jedem Sender die gleichen Kapazitäten zu, dann haut das auch mit 16 Programmen wieder hin und ein 89.0 RTL könnte nicht so einfach mit 96kbps senden. Wie das richtig funktioniert sieht man zum Beispiel am 2. Bundesmux. In Niedersachsen lief das nicht so, dort hat die Landesmedienanstalt die Kapazitäten ausgeschrieben anstatt die Muxe an einen Plattformbetreiber zu vergeben, der sich selbst um die Programmauswahl kümmert und jedem eine einheitliche Zahl an CU zuweist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben. Der Plattformbetreiber hat die Gewalt darüber wie seine CU genutzt werden. Wenn man da niemanden benachteiligen möchte macht man eben 16 x 54 CU. Davon ist in Niedersachsen nichts zu erkennen. Oder gibt die MB etwa auch dort Rabatt, weil nicht alle Kapazitäten belegt werden können?
 
Beim Plattformbetrieb stehen nämlich jedem Sender die gleichen Kapazitäten zu
Blödsinn! Der Plattformbetreiber entscheidet, wer überhaupt einen Platz bekommt. Z.B. nach Bonität. Und niemandem steht irgendwas zu. Und wenn Du mehr zahlst, bekommst Du auch mehr CU, sofern Du mit dem Plattformbetreiber einig wirst. (Und sofern bei Ausschreibung des Plattformbetriebs nichts festgelegt wurde, wie zB eine Mindest-CU-Zahl).
Im Bremer Mux haben zu Beginn die meisten Sender mit 144 kbps gesendet (diese allerdings nicht zahlen müssen...).
 
Zuletzt bearbeitet:
^^nur weil es so schön passt: Und in Niedersachsen wurde lediglich eine Mindestgrenze von CU pro Programm gegenüber der Plattformbetreiberin festgelegt, und die liegt bei 54 CU pro Programm. Unterschreitungen dieser Grenze nur bei vorheriger Genehmigung der NLM. Im Übrigen ist die Media Broadcast frei in der Belegung, solange sich keine Diskriminierung aus der konkreten Belegungspraxis ergibt. :)
 
Das Grundproblem ist eben, dass in Nds. niemand der Beteiligten DAB wirklich wollte. Die Sender nicht, die Politik nicht. Das entstand nur auf Druck. In Sachsen genau das selbe. PSR/BSC/RTL hatten sich doch bequem auf ihrer UKW-Kette eingenistet...
 
Anhand der Websites der jeweiligen Sender, kann man immer wunderbar erkennen, was man von DAB+ hält.

Nehmen wir mal die dicken niedersächsischen Fische (ffn, Antenne): Hier findet man nicht mal den Hauch einer Erwähnung. Man möchte gar nicht, dass die Hörer auf DAB+ umschalten, weil man dort mehr Konkurrenz erwartet.
Übrigens, die Freuquenzsuche von ffn ist sehr veraltet. Hier ist beispielsweise noch nicht mal der Füller aus Hameln zu finden.

Bei Radio21 hat man mittlerweile die Info ergänzt, dass man nun auf DAB+ empfangbar ist. Auch eine kleine Pressemitteilung wurde verbreitet und auf Social Media wurde Werbung gemacht. Die verschiedenen Kanäle hat man jedoch noch nicht aufgelistet und die Karte wurde noch nicht aktualisiert.

Bei den Subkanälen der dicken Fische, findet DAB+ sehrwohl eine Erwähnung. Die Seite von Bollerwagen wurde noch nicht aktualisiert; das wird aber wohl bald folgen. Bei Antenne Schlager setzt man hingegen auf DAB+. Hier gibt es Informationen, wie man den Suchlauf startet und dass man nun digital empfangbar ist. Auch bei the wolf wurde hinterlegt, dass man nun über DAB+ empfangbar sei. Es wird dort eine Karte von gesamt Niedersachsen gezeigt. Einzelne Kanäle sind hier aber auch nicht aufgelistet.

Gute Informationen bietet 89,0 RTL, nur dass man bisher noch die Ergänzung für Niedersachsen nicht getätigt hat. Man setzt aber augenscheinlich auf DAB+, da auch proaktiv auf der Startseite dafür geworben wurde. Auch bei BigFM ist man DAB+ nicht abgeneigt. So gibt es auf der Website einen eigenen Reiter, jedoch hat man, wie bei 89,0RTL, Niedersachsen noch nicht hinzugefüht.
JamFM hat nicht einmal eine Empfangsinformationsseite :D

Und na klar. Die "kleinen" niedersächsischen Privatradios können zum Teil erheblich ihre Reichweite vergrößern. Hier wird natürlich DAB+ gerne auch im Programm oder auf der Startseite erwähnt. Hier das Beispiel von MeerRadio
 
Witzig dass der 3. Landessender für Sachsen-Anhalt sein eigentliches Sendegebiet ganz unten als letztes auflistet. Da sieht man gleich, wo hier die Prioritäten gesetzt werden. Die haben dort schon immer so getan als wäre man ein niedersächsisches Programm, indem man massenweise Stau- und Verkehrsmeldungen aus dem Großraum Hannover/Braunschweig/Wolfsburg prominent im Programm platziert hat.

Man sollte bei all dem Größenwahn, mit dem man mittlerweile halb Deutschland beschallt, eines nicht vergessen: Man wäre dort, wo man heute steht, nicht, hätte man nicht die UKW-Frequenz 89 MHz mit der Sendezulassung und der Frequenzzuweisung der Landesmedienanstalt Sachsen-Anhalt. Bitte mehr Demut!!

Ansonsten kann man ja die "reichweitenstärkste Einzelfrequenz Deutschlands" gern wieder zurückgeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Witzig dass der 3. Landessender für Sachsen-Anhalt sein eigentliches Sendegebiet ganz unten als letztes auflistet.
Total unwitzig. Sein eigentliches Sendegebiet erreicht er auch über UKW. An 1.Stelle auf der Empfangseite kommt der Livestream, an 2. die App, an 3. UKW und an 4. Stelle kommt dann auch schon DAB+:

 
Gerade gesehen. 89.0 pusht gerade aktiv Werbung bei Facebook und Insta für die DAB+-Versorgung zwischen Nordsee und Harz und verlost JBL-Tuner.
 
OverspillMan wäre dort, wo man heute steht, nicht, hätte man nicht die UKW-Frequenz 89 MHz mit der Sendezulassung und der Frequenzzuweisung der Landesmedienanstalt Sachsen-Anhalt.
Und schlichtweg mit dieser Frequenz und ihrem Overspill alles richtig gemacht.
Die machen doch nur dass, das auch Radio Bremen immer schon gemacht hat. Und früher der SWF im Raum Köln.
Statt Demut ist da eher bravo angesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
schlichtweg mit dieser Frequenz und ihrem Overspill alles richtig gemacht.
Ich möchte daran erinnern, dass die 89.0 MHz ursprünglich für Radio Brocken - Oldies und Schlager zugeteilt war und dann der zweiten landesweiten Privatfunkkette mit der Auflage entrissen wurde, dass man darüber ("stützfrequenz") ein 24/7- DAB Promofenster für Project 89.0 Digital sendet, um Digitalradio zu bewerben.

Die Art und Weise, wie sich RTL im August vor exakt 20 Jahren diese UKW-Frequenz einverleibt hat, ist eine Schnade. Die Zuweisung hätte bei Einstellung des Programms Project 89.0 Digital, für dessen Promo die 89.0 MHz der Radio Brocken-Kette entrissen wurde, erlöschen und konsequenterweise die Frequenz an die LMA S-Anhalt zurückgegegene werden müssen, damit diese neu ausgeschrieben werden kann!!!
 
Die Art und Weise, wie sich RTL im August vor exakt 20 Jahren diese UKW-Frequenz einverleibt hat,
Am Funkhaus Halle war RTL vorher gar nicht beteiligt, oder was? Dann ist es wirklich Schande wie die sich einfach mal eine Frequenz sich einverleiben können. Einfach Fremden den 89.0 entreissen, so etwas geht einfach nicht! Und die haben sich so einfach gefallen lassen, komisch
Merkwürdig, wie das Radio Brocken-Logo schon so lange dem des damaligen von Antenne Niedersachen ähnlich ist, wo RTL dran beteiligt ist und Radio Brocken.

In Wirklichkeit war es so, RTL war immer schon zunächst mit 24 % an Radio Brocken beteiligt, 2003 hat man die Anteile an dem damaligen Hit-Radio Brocken auf 48,5 % erhöht. 2003 wurde Project 89.0 digital in 89.0 RTL umbenannt, so etwas soll vorkommen. Die 89.0 hat auch damals nie anderen als denen von Radio Brocken gehört. Schwafel nur weiter von einverleiben, du sagts natürlich die Wahrheit.
 
Auf das bescheidene Programm-Angebot und die miserable Abdeckung zum Start wäre ich auch nicht stolz....
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben