Bitte auch nicht vergessen: als DT64 vom 7. bis 8. September 1990 zugunsten des RIAS abgewürgt wurde, hat Radio 100 zwei Stunden lang aus Solidarität das Programm von DT64 übernommen.
Am Samstag mal das Medienmagazin auf Radio Eins hören, 18-19 Uhr. Habe läuten gehört, die Aktivitäten werden dort ihre Schatten vorauswerfen.
Danke für den Tipp für Samstag. Zu DT 64 / Radio 100 lässt sich noch ergänzen, dass es im Januar 1990 eine 2-stündige Gemeinschaftssendung von "Take Five" und dem "Großstadtfieber" zwischen 10 und 12 Uhr gegeben hat. Gesendet wurde nach meiner Erinnerung aus der Nalepastraße, leider weiß ich nicht mehr, wer von beiden Programmen beteiligt war. Es war jedenfalls ein sehr angenehmes und sympathisches gegenseitiges Kennenlernen.
1987 sendete die 100,6 mit der selben bescheidenen technischen Reichweite, wie heute die 88.4 oder die 104.1, solange die noch vom Postgiroamt sendeten. Insofern ist fehlende Wahrnehmung kein Wunder (und schon gar nicht außerhalb Berlins). Als später der Froschfunk bekannter wurde war die Sendeleistung deutlich höher und Radio 100 belegte ja nur die wenigen Abendstunden.
...na ja, die Sendeleistungen der 100,6 MHz bzw. 103,4 MHz auf der einen und der 88,4 MHz bzw. 104,1 MHz von Postscheckamt unterschieden sich schon signifikant.
Die erstgenannten Frequenzen wurden im Genfer Wellenplan Mitte der 1980er Jahre mit Erweiterung des UKW-Bandes für Berlin (West) mit Leistungen von jeweils einigen kW (ich habe die Unterlage nicht hier, aber in etwa so zwischen 1 und 5 kW ERP) koordiniert. Wie später einmal kolportiert wurde, soll die 100,6 MHz mit etwa 10 kW voll "ausgereizt" worden sein, während die 103,4 MHz in etwa mit der koordinierten Leistung betrieben wurde. Leistungs- oder sonstige Anpassungen der Sendeanlage zwischen 1987 und 1994 sind nicht bekannt, anders gesagt: beide Frequenzen wurden von Beginn an mit der "vollen" Leistung (und in Rundstrahlung) betrieben.
Empfangstechnisch sah das dann nach eigenen Erfahrungen so aus:
Ostern 1987 (18.-21.4.) --> Empfang der 100,6 MHz in der Lausitz (Bernsdorf, 5-Elemente-UKW-Antenne einer GAA sowie Weißwasser, 7-Elemente UKW-Antenne einer GAA); Empfangsqualität
stationär (mono) okay, aber schlechter als SFB und Rias; keine angehobenen (sondern normale) Bedingungen.
"Hörerbestätigungen" gab es in dieser Zeit aus Schwepnitz und Königsbrück, was dann aber wohl das "Ende der Fahnenstange" bedeutete. Mit Inbetriebnahme Hoyerswerda 100,4 MHz im Frühsommer 1987 war für viele "Schluß mit lustig", der Unmut war deutlich spürbar.
Mobil Trabant (Blaupunkt-Autoradio (mono, Typ unbekannt, aber relativ hohe Eingangsempfindlichkeit und Trennschärfe, Standard-4-Elemente-Teleskop-Antenne, Montage vorn rechts, daher kurze Zuleitung), entlang der A13:
100,6 MHz gut empfangbar bis etwa Lübbenau/Calau, danach Abbrüche
103,4 MHz gut empfangbar bis etwa Duben/Rasthof Rüblingerheide, danach Abbrücche
SFB/Rias-UKW-Frequenzen gut empfangbar bis etwa Freienhufen (bei angehobenen Bedingungen auch durchgängig bis ins oben erwähnte Bernsdorf (etwa 135 km Luftlinie nach Berlin)).
Das spricht eigentlich für die o.g. Leistungen.
Die Frequenzen 88,4 MHz und 104,1 MHz (vom Postscheckamt) sind bereits im Berliner Stadtgebiet deutlich schlechter empfangbar (gewesen) und reichten - im geografischen Vergleich, aber mit deutlich besserer mobiler Empfangstechnik - höchstens bis Mittenwalde / Groß Köris.
Kai Ludwig wüsste sicher mehr bzw. die Dinge genauer, hier nur ein Link, der das Thema prinzipiell skizziert.
http://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2015/kreuzberg.html