Radio AHOY will auf DAB+ starten

Warum sich ernsthafte Leute immer wieder, an mehr oder weniger unvermarktbare, Nischenformaten versuchen, werde ich als alter (nicht weiser) Chinese nicht verstehen. Wenn ich dann lese Indie-Format, nicht kommerziell und sorgfältig kuratierte Werbung. Dann kann ich nur diabolisch lächeln:
  • Who the fuck soll denn da Werbung buchen?
  • Der Hamburger Einzelhandel, dem das Wasser bis zum Hals steht?
  • Die ach so tolle HH-Clubszene, die mehr oder weniger von der Hand in den Mund lebt und ohne Schwarzgelder gar nicht mehr existieren könnte?
  • Szene-Labels und Shops? Da kann man mit der Rechnung gleich den Gerichtsvollzieher losschicken...
  • In dem Sinn, träumt mal alle schön. Die Welt ist nicht Bullerbü.
Wirklich nichts gegen Lars Meier, der mit seiner PR-Agentur bestens vernetzt in Hamburg ist und über sehr gute Drähte zu Grünen und der SPD verfügt. Nur, das generiert auch keine Werbebuchungen.

Einen Internetsender als Projekt zu betreiben ist von den Kosten her überschaubar. Die Beiträge können problemlos als Podcast verwertet werden. So ein Projekt bekommt man mit Kostendisziplin und Goodwill Buchungen (siehe Netzwerk) in den Bereich einer schwarzen Null. Zumal die Lizensierungsauflagen nicht besonders streng sind.

Egal ob es UKW oder DAB+ wird, willkommen im Haifischbecken. Da explodieren die Kosten, es müssen echte Honorare gezahlt werden und ohne Reichweiten keine Werbevermarktung. Chancen hat nur, wer die Zeit bis zur MA-Ausweisung überlebt. Dann heißt die Parole ab in einer Kombi und vom TKP leben. Einfacher ausgedrückt: Viel hätte, hätte, hätte - Fahrradkette. Jede Bank bekommt Schluckauf bei einer Finanzierungsanfrage und Investoren wollen schnelle sowie hohe Renditen. Das kann man via Influencer viel einfacher haben. Außerdem, was bringt es im Sumpf eine Lokalmarktes zu verharren? Wie viele Menschen wollen denn Indie in all seinen Facetten hören? FLUX FM in Berlin krebst in Berlin seit x-Jahren auf einem Mininiveau herum und kommt grad so über die Runden.

Aber sei es drum, man kann mit solchen Sendern ein kleines Vermögen machen, allerdings sollte man beim Start über ein großes Vermögen verfügen. Erfolgreich ist eigentlich nur Frank Otto mit einem ehemaligen Indie-Radio geworden. Allerdings, das waren noch die guten alten analogen linearen Medienzeiten. Heute würde diese Strategie kaum funktionieren.
 
"sorgfältig kuratierte Werbung" lese ich als, dass man nicht darauf wartet, dass jemand wegen TKP-Preislisten oder tollen MA-Zahlen ins Haus geschneit kommt und Werbung buchen will, sondern dass man sein Netzwerk abgrast/anbettelt sowie proaktiv loszieht mit dem Argument, ein Produkt/Dienstleistung/Event usw. selbst ganz toll zu finden und zu meinen, dass das unbedingt auf dem Sender einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte. Für letzteres braucht es aber schon wieder einiges an Personal, das im Erfolglosigkeitsfall nur Geld verbrennt.
 
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Eolgreich ist eigentlich nur Frank Otto mit einem ehemaligen Indie-Radio geworden. Allerdings, das waren noch die guten alten analogen linearen Medienzeiten. Heute würde diese Strategie kaum funktionieren.
Frank Otto hat einen defizitären Rock- und Blues-Sender übernommen und diesen durch Umwandlung in ein junges CHR-Format zun Erfolg geführt. Das ist etwas anderes als mit einem Indie-Sender erfolgreich zu sein.
 
"sorgfältig kuratierte Werbung" lese ich als, dass man nicht darauf wartet, dass jemand wegen TKP-Preislisten oder tollen MA-Zahlen ins Haus geschneit kommt und Werbung buchen will, sondern dass man sein Netzwerk abgrast/anbettelt sowie proaktiv loszieht mit dem Argument, ein Produkt/Dienstleistung/Event usw. selbst ganz toll zu finden und zu meinen, dass das unbedingt auf dem Sender einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte. Für letzteres braucht es aber schon wieder einiges an Personal, das im Erfolglosigkeitsfall nur Geld verbrennt.
Reichweite ohne messbare Hörer. Der Salto mortale der Medienmacher, besonders seitdem ich Online jede Menge Nutzungszahlen frei Haus bekomme und selbst ganz kleine Zielgruppen direkt erreichen kann.

Für Clubs, Konzerte etc. mit enger Zielgruppe braucht es schlichtweg kein Massenmedium. Das kann man selbst via Social Media bespielen und mit kleinen Etats bekannt machen.

Ansonsten, mein Mitleid ist allen sicher, die diese Sender vermarkten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es funktioniert liegt vielleicht bei sehr optimistischen 15%. Wer das macht, hat halt das Pik Ass gezogen. Ich kann wirklich nur jedem raten: Finger weg und greift nie in fallende Messer.
 
Warum sich ernsthafte Leute immer wieder, an mehr oder weniger unvermarktbare, Nischenformaten versuchen, werde ich als alter (nicht weiser) Chinese nicht verstehen.
Schlussendlich ist doch alles was nicht Mainstream ist unvermarktbar.
Deswegen versuchen dann irgendwelche Programme auf den Markt zu bringen die eben nicht Mainstream sind.
Das Problem ist nur dass diese Hörer die sich sowas anhören würden das Radio schon längst den Rücken gekehrt hat.

Das was heute im Radio als Mainstream läuft höheren selbst jugendliche nicht mehr. Die hören überhaupt kein Radio mehr.
 
einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt
Wo soll die bitteschön herkommen?

Die Wahrscheinlichkeit, dass es funktioniert liegt vielleicht bei sehr optimistischen 15%.
Da würde ich 14,9 % abziehen. Es hat bei anderen die selbst auf UKW sende(t)n und bei anderen, die in einem landesweiten DAB+-Endemble gesendet haben nicht funktioniert. Und auch ein absoluter bundesweiter Versuch im 1. BM findet sich seit Jahren im Internet.
:thumbsup:Dann sucht man sich normalerweise einen anderen Namen als eine dümmliche Version von "Ahoi".
 
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Wollte mal reinhören, seit kurz vor Zehn, aber nur Schweigen im Walde über DAB. Trotz nur 7 - 9 Fehlern. Da liegt kein Audio an oder die ZF ist tot!? Nordseewelle im selben Mux spielt problemlos ab. So gewinnt man garantiert neue Hörer, wenn man nur Stille sendet.
 
Musikauswahl ist tatsächlich sehr angenehm und weniger sperrig als bei vielen der Autorensendungen auf Byte, die Jingles dezent platziert. Es werden immer 2 Titel back-to-back gefahren.:thumbsup:Moderation zurückhaltend, thematisch passend (Album der Woche und Szene) aber für mich dank linksgrüner Sprachweise unbrauchbar (schade, dass man nicht spricht wie Otto Normalbürger in und out). Klang ist etwas dünn moduliert. Sofern nachts nicht moderiert wird und auch keine längeren Promos mit Sternchenthemen laufen, könnte das nachts ein würdiger Ersatz für das mitttlerweile verdudelte ERF Pop/Jess werden. Achso, Werbung habe ich gar keine gehört. Nur ein Einspieler oder Dropper, sinngemäß "Danke an... für diese Stunde" o.s.ä. Station Voice klang ein wenig nach der Dame die früher immer "Hamburgs Musiksender" gesagt hat`?!
 
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