Radiosender nachts aus Energiespargründen abschalten?

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Hört man unsere Ampelkalitionäre reden, soll ja jeder aktiv Gas und Strom sparen, wo es geht. Doch wie sieht es in unserer Radiolandschaft aus?
Sollten Sender, die nachts eh nur auf unmoderierte Musikstrecken aus der Vollautomation setzen, in den Nachtstunden komplett abgeschaltet werden, um den von der Regierung gesetzten Energiesparzielen gerecht zu werden?
 
Auf vielen Frequenzen könnte man ganztags abschalten und nichts Relevantes, Wichtiges oder kulturell Wertvolles würde ungesendet bleiben...

Der Fokus auf "Ampelkoalitionäre" ist für mich hier auch nicht angemessen, denn was sollten z.B. CDU/CSU anders machen angesichts der Realität? (Ja, ich weiß: Realität und politische Entscheidungen gehen oft nicht zusammen, siehe verhindertes Tempolimit, vernichtete Solarindustrie und so manches anderes.)
 
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Nicht möglich! Gibt ja Lizenzauflagen, die jeder Sender zu erfüllen hat.
Die könnte der Gesetzgeber ja temporär - in diesem Fall für zunächst 6 Monate (seit 1. September 2022) - aussetzen bzw. Sonderregelungen erlassen. Mit Corona haben die ja schon geübt, wie man eigentlich gesetzeskonforme Regelungen vorübergehend aussetzt bzw. als Verbot ausspricht.
Beispiel: Wer im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist, darf ja mit dem Auto überall hinfahren. Doch Corona hat gezeigt, dass man z. B. als Touri aus NDS, Bayern, NRW nicht mal eben nach Meck-Pomm an die Ostsee durfte......
 
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In meiner Jugend wurden NDR1 und NDR 3 um Mitternacht abgeschaltet.
Glaube Bremen 2 genauso, da bin ich mir jetzt gerade nicht ganz sicher.
Ob das heute noch Sinn machen würde?
Sag jetzt besser nicht das UKW komplett abgeschaltet werden sollte für zunächst alle öffentlich rechtlichen Sender, da diese ausreichend auf DAB verfügbar sind.
 
Einige Radiosender werden beim Blick auf das Hörerverhalten auf UKW womöglich von 20 bis 6 Uhr abschalten wollen. Dazu der Verweis auf den 24/7 Webstream und der Lizenzgeber sollte vom "grünen Rundfunkbetrieb" zu überzeugen sein.

Die ARD könnte zur Verbesserung ihres Image tatsächlich von 0 bis 6 Uhr alles außer der anstaltstypischen "Leitwelle" abschalten - auch auf DAB+ - und einen "sinnvollen Beitrag zur Energieeinsparung leisten, einer Herausforderung, der sich die ARD verantwortungsvoll stellen wird". Blubber.

Wie allerdings die Betreiber der Sendeanlagen personell auf zeitweilige Abschaltungen reagieren, steht auf einem anderen Blatt. Oder hält die Sendetechnik das täglich Herumschalten womöglich gar nicht aus?
 
Und wenn dann jemand um 2 Uhr auf der Autobahn die Geisterfahrermeldung nicht reinbekommt? Soll Ben Streubel etwa arbeitslos sein?
 
Wenn die "Servicewellen" (NDR 2, WDR 2, SWR 3 etc.) weitersenden, wird Herr Streubel nicht arbeitslos.

@NeoWS Über energieeffiziente Verbreitungswege von Radioprogrammen zu diskutieren, überfordert die jetzige Politikergeneration. Dann auch noch eine pragmatische Lösung zu finden, undenkbar.

Terrestrisch nachts abschalten und im Netz weiterstreamen. Bei der Gelegenheit die Funzeln gar nicht mehr wieder einschalten. Oh, ich vergaß NRW1. Verzeihung...
 
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Man muss sich schon mal die Frage stellen, wie es der Journalismus so weit hat kommen lassen, die Politik so lange unhinterfragt zu lassen, dass wir solche Szenarien inzwischen ernsthaft diskutierten.
Die Politik wird schon hinterfragt. Das ändert aber nichts daran, dass die Realität der von Deutschland vorsätzlich durch Verweigerung, die Hausaufgaben in Sachen "Energiewende" zu machen, provozierten Abhängigkeit von fossiler Handelsware, die nun zur Erpressung genutzt wird, so ist, wie sie ist.

Seit mindestens 15 Jahren kenne ich die Aussage, die Energieversorgung der Zukunft müsse "regional, dezentral und regenerativ" sein. Ich war selbst dabei aktiv, die Branche (Solar), in der ich gerne gearbeitet habe, weil ich den Sinn erkannt hatte, wurde um 2012 regelrecht vernichtet. Maßgeblich™ dafür verantwortlich war das Kabinett "Merkel II". Der Name Altmaier bleibt mir dabei ebenso in Erinnerung wie der Name Rösler.

Mal bitte lesen:


Der Kampf gegen Windkraft läuft ja bis heute. Auch die dahinter stehende Branche hat man schwer geschädigt.

Die Folge davon ist nun eine Energieknappheit in einem Maße, das absolut vermeidbar gewesen wäre. Deutschland hat die Energiewende nicht "verschlafen", sondern vorsätzlich verweigert.

Das wäre journalistisch zu hinterfragen gewesen damals. Mein Eindruck war aber: nach regionaler Entlassung von teils 500 und mehr Mitarbeitern je Solarfirma und kurzem gespielten Entsetzen wurde so schnell wie möglich zur Tagesordnung übergegangen. Man war regelrecht froh, dass die Zukunft der Energieversorgung beseitigt worden war. Es gab ja billiges Gas vom ach so vertrauenswürdigen und gesellschaftlich stabilen Partner...

Und heute wird die Energieknappheit u.a. denen zugeschrieben, die damals nicht in entsprechender Verantwortung waren und den Umbau auf zukunftsfähige Energieversorgung stets forderten. So, wie ich die Bevölkerungsmehrheit einschätze, wählt sie beim nächsten mal (so es überhaupt noch einmal zu einer regulären Wahl kommen sollte in diesem Land) genau die, die die Hauptschuld an der eingetretenen Situation tragen - oder gleich die, die die naturgesetzliche Realität komplett leugnen.

Wäre ich nicht selbst betroffen als jemand, der in diesem Land festsitzt und nicht einfach weg kann, würde ich eine Tüte Popcorn öffnen. Die Show hat sich Deutschland mit Wählermehrheit selbst eingebrockt.
 
Wenn man nachts UKW abschalten würde, würden viele Menschen (einschließlich mir selbst) halt noch mehr über das Internet Radio hören. Und dann wird halt dafür noch mehr Energie verbraucht werden, als es heute eh schon der Fall ist. Aber..... so oder so wird durch die fortschreitende Digitalisierung (Internetnutzung, Rechenzentren, Netflix, SmartHome, Bitcoin Mining, etc.), die Herstellung von Elektrolyse-Wasserstoff , die Elektromobilität (Produktion von Batterien, Aufladen von Batterien, etc.) usw. der Stromverbrauch in den nächsten Jahren massiv explodieren. Da heißt es, ehestmöglich Lösungen zu finden......
 
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Das Problem des Winters lautet Grundlast und nicht zu wenig Solarzellen.
Die Energiewende, wie sie als deutscher Alleingang umgesetzt wird ist das Problem, nicht die Lösung.
Atomkraft: abgeschaltet. Gemäß dem physikalischen Gesetz der Entropie freilich langfristig betrachtet notwendig, weil über die Jahrzehnte zu viele Kraftwerke explodieren und der daraus resultierende Schaden einfach zu groß und langlebig ist. Kurzfristig betrachtet ist dieses Problem aber völlig zu vernachlässigen.
Kohlekraft: soll abgeschaltet werden. Wird als klimapolitische Alternativlosigkeit verkauft, bringt aber überhaupt nichts, wenn Deutschland das alleine macht. Bessere Effizienz, CO2-Filter etc. zu entwickeln und die Technologie dann weltweit einzusetzen wäre viel sinnvoller.
Gaskraft: teilweise abgeschaltet wegen Sanktionen. Wirkung, derzeit nicht vorhanden. Bislang ein teures politisches Symbol.

Diese ganzen angeblichen Alternativlosigkeiten zu hinterfragen, das wäre Aufgabe des Journalismus, nicht unreflektiert irgendwelchen schönen Hochglanzbroschüren-Illusionen hinterherlaufen.

Journalistisch würde es derzeit kaum auffallen, würde man das Radio tatsächlich den ganzen Tag lang abschalten.
 
UKW Abschaltung sollte beschleunigt und komplett auf DAB+ und Internet umgestellt werden. Damit würde Energiekosten ziemlich eingespart werden. Zunächst die Privatsender und zuletzt die öffentlich-rechtlichen Sender. Allerdings sollte die Politik dies auch wollen.
 
Zunächst die Privatsender und zuletzt die öffentlich-rechtlichen Sender.

Die öffentlich rechtlichen haben aber einen wesentlichen besseren Ausbau bei DAB+ und nutzen mehr UKW Sender als die Privaten.
Von daher würde, auch wenn es in nächster Zeit nicht passieren wird, eine Abschaltung der öffentlich rechtlichen UKW Sender mehr Sinn machen.
 
Sehe ich anders. Private Sender haben kein Grundversorgungsauftrag (das dürften diese nicht zuletzt abgeschaltet werden), was die öffentlich-rechtlichen Sender sehr wohl haben. Daher erst die Abschaltung der privaten Sender dann die öffentlich-rechtlichen. Und das zeitnah im Jahr 2023.
 
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Da wie bei Corona aktuell wohl die Denkblockaden fallen, lasse ich auch mal ein paar mehr oder vielleicht auch weniger ernstgemeinte Ideen da.

Option 1 bei einer real vorhandenen Energiemangellage:
Die öffentlich-rechtlichen Hörfunksender schließen sich nachts zusammen und jede Anstalt veranstaltet nur noch ein Programm: Beispielsweise werden abends ab 20:00 oder 00:00 Uhr SWR1, SWR2, SWR4, DASDING auf UKW komplett ausgeschaltet und die dann noch eingeschalteten Frequenzen von SWR3 dienen als Gemeinschaftsprogramm und können auch auf aktuelle Ereignisse eingehen. Die Privatsender dürfen zeitweise Ihre Sendungen einstellen oder temporär zusammenlegen, sofern es betriebswirtschaftlich angezeigt ist.

Option 2 als "Erziehungsmaßnahme" für die Bevölkerung (vor und während einer Mangellage):
Das erste Programm der ARD beendet nach den Tagesthemen den Sendetag und schaltet ein Testbild auf. Das ZDF sowie alle Spartenkanäle von ARD/ZDF schalten ebenfalls spätestens bis Mitternacht ab. Einzig phoenix sendet weiterhin ein Informations- und Unterhaltungsprogramm (für den Fall, dass die Bevölkerung informiert werden muss). Dieses phoenix-Programm könnte auch über die Dritten laufen. Mit dieser Maßnahme kann etwas Energie gespart werden. In erster Linie soll aber der Bevölkerung signalisiert werden: "Bitte abschalten, Licht aus, schlafen gehen".

Option 3 (als Ergänzung zu Option 2):
Spätestens ab Mitternacht wird das Internet für Bewegtbild gedrosselt. Netflix, Amazon, Disney, Apple und weitere Anbieter sind verpflichtet nach Mitternacht Ihre Server für Europa für 6 Stunden in den Ruhemodus zu versetzen. Bundeskanzler Scholz sagt: "You never watch alone. Knipps die Kiste aus, wenn es dunkel ist und alle schlafen".

Option 4:
DVB-T2 wird während des Winters auf einem einzigen Multiplex-Kanal zusammengefasst. Alle verbliebenen Sender strahlen in SD "Standard Definition" aus. Die abgeschalteten Sender sparen massiv Energie.

Option 5:
Die Regierung und unsere europäischen Partner wie Frankreich, etc. sorgen dafür, dass wir intelligent an die Sache herangehen. Es entsteht keine große Mangellage. In Zeiten in denen weniger Strom verbraucht wird (z. B. nachts), wird diese Energie über neuartige Technologien gespeichert.
 
Vielleicht hilft es ja auch, das Radiogerät statt mit einem Staubtuch mit einem Waschlappen abzuwischen.

Bevor man aus Stromspargründen irgendwas abschaltet, denkt man vorher nach.
Ohne Nachzudenken: Beschrankte Bahnübergänge von 20.00 - 6.00 abschalten... E-Autofahren verbieten... Licht in den Wohnungen aus...
 
Die Politik wird schon hinterfragt. Das ändert aber nichts daran, dass die Realität der von Deutschland vorsätzlich durch Verweigerung, die Hausaufgaben in Sachen "Energiewende" zu machen, provozierten Abhängigkeit von fossiler Handelsware, die nun zur Erpressung genutzt wird, so ist, wie sie ist.

Seit mindestens 15 Jahren kenne ich die Aussage, die Energieversorgung der Zukunft müsse "regional, dezentral und regenerativ" sein. Ich war selbst dabei aktiv, die Branche (Solar), in der ich gerne gearbeitet habe, weil ich den Sinn erkannt hatte, wurde um 2012 regelrecht vernichtet. Maßgeblich™ dafür verantwortlich war das Kabinett "Merkel II". Der Name Altmaier bleibt mir dabei ebenso in Erinnerung wie der Name Rösler.

Mal bitte lesen:


Der Kampf gegen Windkraft läuft ja bis heute. Auch die dahinter stehende Branche hat man schwer geschädigt.

Die Folge davon ist nun eine Energieknappheit in einem Maße, das absolut vermeidbar gewesen wäre. Deutschland hat die Energiewende nicht "verschlafen", sondern vorsätzlich verweigert.

Das wäre journalistisch zu hinterfragen gewesen damals. Mein Eindruck war aber: nach regionaler Entlassung von teils 500 und mehr Mitarbeitern je Solarfirma und kurzem gespielten Entsetzen wurde so schnell wie möglich zur Tagesordnung übergegangen. Man war regelrecht froh, dass die Zukunft der Energieversorgung beseitigt worden war. Es gab ja billiges Gas vom ach so vertrauenswürdigen und gesellschaftlich stabilen Partner...

Und heute wird die Energieknappheit u.a. denen zugeschrieben, die damals nicht in entsprechender Verantwortung waren und den Umbau auf zukunftsfähige Energieversorgung stets forderten. So, wie ich die Bevölkerungsmehrheit einschätze, wählt sie beim nächsten mal (so es überhaupt noch einmal zu einer regulären Wahl kommen sollte in diesem Land) genau die, die die Hauptschuld an der eingetretenen Situation tragen - oder gleich die, die die naturgesetzliche Realität komplett leugnen.

Wäre ich nicht selbst betroffen als jemand, der in diesem Land festsitzt und nicht einfach weg kann, würde ich eine Tüte Popcorn öffnen. Die Show hat sich Deutschland mit Wählermehrheit selbst eingebrockt.
Warum darf ich nur einen "Daumen hoch" geben...

Mein Vorschlag: die Frequenzpläne auf Doppelt-, Drei- und Vierfach-Versorgungen durchforsten - und ausmisten.
 
Radiosender bzw. - programme werden keinen Strom einsparen, sondern Personal. Nur so werden sie versuchen, die steigenden Stromkosten zu kompensieren.

Alle anderen hier dargestellten Visionen sind Spekulationen ohne Substanz.
 
Mein Vorschlag: die Frequenzpläne auf Doppelt-, Drei- und Vierfach-Versorgungen durchforsten - und ausmisten.

Daran angeschlossen fiel mir gerade etwas ein, was speziell hier in Hessen funktionieren könnte. Die ARD Popnacht wird hierzulande ja sowohl auf hr1, als auch auf hr3 ausgestrahlt. Das ist eine Art Altlast des früheren hr1-Chefs, von der bei hr1, wenn man das Thema mal anspricht, auch niemand so ganz genau erklären kann, warum man das heute noch so praktiziert, wo die Musikauswahl von hr1 und der ARD Popnacht doch relativ verschieden ist. Zwischen 00:00 und 05:00 Uhr ergibt sich in ganz Hessen also eine astreine Doppelversorgung mit der ARD-Popnacht.
Würde man jetzt also die Kette von hr1 abschalten, könnte man sich über 400 KW sparen, bei der von hr3 sogar mehr als 450 KW. Das für fünf Stunden an sagen wir mal 180 Tagen von Oktober bis April, da käme schon ein nettes Sümmchen zusammen. Und die DXer in Hessen und Umgebung hätten ihre liebe Freude, allerdings würden sie durch den Betrieb ihrer Radios den Stromverbrauch dann ja auch wieder steigern. Hach, es ist aber auch kompliziert.
Nee, mal im Ernst: Das wird wohl kein Sender machen, wenn er nicht absolut in einer finanziellen Notsituation steckt, selbst der hr nicht, der sich das mit seiner nächtlichen Doppelversorgung ja wohl noch mit am ehesten leisten könnte. Bei anderen Anstalten sehe ich da erstrecht schwarz.
 
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Ich mache mich dann mal unbeliebt, denn laut Statistischem Bundesamt arbeiten rund 5% der Deutschen nachts. Das sind summa summarun rund 4 Millionen. Die haben auch ein Anrecht auf eine entsprechende Information und Unterhaltung, denn auch die sind letztlich alle Gebührenzahler. Die für gewöhnlich insbesondere an Wochenenden zusätzlich auftretende Spezies der Nachtmenschen aus Feier- oder sonstigen Gründen ist da noch nicht eingerechnet.
Also kurzum: Diskutieren könnte man die Idee, aber Aufwand und Nutzen einer praktischen Umsetzung... Dann sollte man vielleicht doch lieber die zeitnahe Abschaltung der Doppelversorgung UKW/DAB zugunsten von DAB vorantreiben. Damit wäre in Sachen Energieeinsparung schon einiges erreicht.
 
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