Radiosender und die Politik

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Radiokult schrieb:
Würden wir uns nicht auch Karikaturen von Jesus mit einem Kopf als Bombe, gezeichnet von islamistischen Fanatikern verbitten?
Würden wir deswegen arabische Produkte boykottieren, arabische Fahnen verbrennen, unsere Botschafter abziehen und Morddrohungen aussprechen?
Die haben andere Maßstäbe als wir
Dürfen sie gern. Sie müssen aber auch akzeptieren, daß wir andere Maßstäbe haben als sie. Doch das tun sie leider nicht.

Wenn wir darauf Rücksicht nehmen, werden wir als nächstes unsere Frauen zwingen, sich zu verschleiern, weil der Anblick der "dekadenten christlichen Huren" andernfalls die Islamisten empören könnte.

Ich fand den Spruch stets ein wenig albern, aber er erscheint mir jetzt so aktuell wie selten zuvor:

Wehret den Anfängen!
 
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Makeitso schrieb:
Wehret den Anfängen!

Recht so!

Abgesehen davon, dass glücklicherweise bisher(!) niemand im Radio diese bösen Karrikaturen rebroadcastet oder gar gesendet hat:
Welche arabischen Produkte außer dem Buch 1001 Nacht und der Software Arafat Reader könnten wir denn überhaupt boykottieren?
 
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Datteln und Erdöl. :wow:

Auf den Import oder die hiesige Lizenzfertigung von Selbstmordattentätern könnte ich allerdings auch verzichten.
 
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1. Rösselmann: Danke. Ich liebe Leute mit brachial-zynischen Wahrheiten.

2. Nein, Radiokult, ich würde mir eine Karikatur eines von Fanatikern gezeichneten Bomben-Jesus nicht verbitten. Warum auch? Auch das fällt/fiele unter Meinungsfreiheit. Allah sucks. So! Meinungsfreiheit.

3. Wie sagte schon Good ol' Karl Marx: Religion ist Opium fürs Volk.
 
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Und auch der Spruch "... man weiß doch, wie die da sind, muß man noch Öl ins Feuer gießen?" Ja, man muß!!! So fängt es nämlich klein an, mit der falsch verstandenen Toleranz. Wir sollen uns hier in Westeuropa alle schön still verhalten, nur um die ach so impulsiven Jungs im Nahen Osten nicht zu reizen??? Irgenndwann werden wir Bombenanschläge in unseren Städten entschuldigen mit "ach, sie sind halt so impulsiv wenn das Wetter schlecht ist" Ich interpretiere da gern das Sprichwort "Der Klügere gibt nach" ja was waäre dann, dann würde die Welt von den Dummen beherrscht!!!
 
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In Europa herrscht offensichtlich bei vielen Menschen der Glaube, man könne sich vor den Terroranschlägen wildgewordener Islamisten durch De-Eskalation und allgemeines Wohlverhalten schützen. In Deutschland ist diese Rechnung bisher auch scheinbar aufgegangen: Wir lassen islamistische Extremisten gewähren und auch die Baubehörden drücken z.B. schon mal ein Auge zu, wenn der Turm der Moschee zu hoch ausgefallen ist. So geschehen in Berlin Tempelhof.
Das Problem ist nur: Den Terroristen ist´s am Ende wurscht! Mich erinnert unser Verhalten, immer wieder die andere Wange hinzuhalten an den Film "Mars Attack", wo der US-Präsident und sein wissenschaftlicher Berater immer noch glauben wollen, die Marsianer kämen in friedlicher Absicht, obwohl sie immer wieder die Laserkanonen sprechen lassen.
 
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was waäre dann, dann würde die Welt von den Dummen beherrscht!!!
Wird sie das nicht längst?


Man hat von Seiten des Islam das erreicht, was man erreichen wollte, der große Westen entrüstet sich. Und nun? Was haben wir alle gekonnt? Ach ja, vielleicht sollten wir nach unserem großen Bruder rufen. Wäre ja nicht das erste Mal, dass er ein islamisches Land zerbombt. Und dann? Die Kanonenfutterlogik einiger hier ist mir zu einfach!
 
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Radiokult schrieb:
Ach ja, vielleicht sollten wir nach unserem großen Bruder rufen. Wäre ja nicht das erste Mal, dass er ein islamisches Land zerbombt.
Daß unser "großer Bruder" auch schon mal ein islamisches Land, nämlich Bosnien, vor der Zerstörung gerettet hat, als die ach-so-tollen und gar-so friedensbewegten Europäer dazu mit ihrer üblichen Strategie des endlosen Laberns uns Verhandelns nicht in der Lage waren, muß man natürlich unter den Tisch fallen lassen, wenn man andererseits den USA Islamophobie unterschieben will, gell? :mad:
 
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Radiokult schrieb:
Man hat von Seiten des Islam das erreicht, was man erreichen wollte, der große Westen entrüstet sich.

...Die Kanonenfutterlogik einiger hier ist mir zu einfach!

Ersteres kann man wohl ins Reich der Fabel schieben - auf solch hohem Niveau denkt man in den Kreisen der Fanatiker nicht.

Und zweitens: Dich Super-Pazifisten will ich sehen, wenn die Brüder eines Tages bei Dir auf der Matte stehen und Dir Dein schönes Heimstudio kleinschlagen...

Ehrlich, bei solchen Äußerungen wie Deinen kann man nicht anders !
 
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Spiegel online schrieb:
In London beteiligten sich mehrere hundert Moslems an einer Protestkundgebung gegen die Veröffentlichung der Karikaturen. "Nieder mit dem Vereinigten Königreich", riefen die Demonstranten. "Wir unterstützen Bin Laden." Ein Demonstrant forderte, wer den Propheten beleidige, solle "enthauptet werden". Ein anderer sagte, die Meinungsfreiheit solle "zur Hölle fahren".
Noch Fragen zu den Zielen der "aufrichtig empörten" Islamisten?
 
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Ohne dass ich die Forderungen der Extremisten rechtfertigen möchte: War - zynisch formuliert - das, was sich jetzt gerade in der islamischen Welt abspielt, nicht notwendig um überhaupt mehrere Tage im Westen in die Nachrichten zu kommen? Hätte es im Iran eine friedliche Millionendemo gegeben, und noch ein paar andere in den Staaten links und rechts davon: Einen Tag wäre ein Bericht in der Tagesschau gelaufen, in den Nachrichten als Notiz; dann hätten "FAZ" und "Zeit" vielleicht noch einen Leitartikel geschrieben, und dann wäre die westliche Aufmerksamkeit schon wieder dahin gewesen, und der durchschnittliche Bild-Leser oder Hitradio-Superhit-Hörer hätte von der ganzen Schose gar nichts mitbekommen.

Und damit zur heutigen Situation: Im nahen Osten spricht man von einer Kampagne des Westen gegen den Islam; in den hiesigen Nachrichten höre ich, dass die islamischen Proteste wohlorganisiert sind. Emotional sind aber beide Lager tief betroffen; und dass dieses Ausmaß überhaupt möglich ist, liegt sicher nicht nur an den Karrikaturen, sondern auch, wenn nicht vor allem an der gesamten Politik, die sich seit 9/11 zwischen Orient und Okzident abspielt.

Wenn jeder auf seinem Standpunkt beharrt und die Konfliktspirale immer weiter anheizt so werden am Ende beide Seiten verlieren. Das kann einem jeder Konfliktforscher erklären.

P.S. Welchen Sinn macht es eigentlich, dieses Thema in zwei Threads parallel zu diskutieren? Ich wäre für zusammenlegen der Threads.
 
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freiwild schrieb:
War - zynisch formuliert - das, was sich jetzt gerade in der islamischen Welt abspielt, nicht notwendig um überhaupt mehrere Tage im Westen in die Nachrichten zu kommen?
Ebenso notwendig, wie Leute zu entführen und dann „Videobotschaften“ zu verbreiten. Mittlerweile weiß man wohl auch, daß man sie zur Verbreitung Al-Jazeera zuzuleiten hat, weil die ARD so etwas grundsätzlich nicht mehr sendet.

freiwild schrieb:
Im nahen Osten spricht man von einer Kampagne des Westen gegen den Islam
Wer ist „man“? Die Frage gilt auch für die andere Seite: Wer ist „der Westen“?
 
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freiwild schrieb:
Wenn jeder auf seinem Standpunkt beharrt und die Konfliktspirale immer weiter anheizt so werden am Ende beide Seiten verlieren. Das kann einem jeder Konfliktforscher erklären.

Ohne eine solche Option bevorzugen zu wollen: In einem militärischen Konflikt sähe ich nur einen Verlierer. Frankreich hat sich bereits mit erstaunlicher Deutlichkeit erklärt, die Haltung der USA ist keine Frage und Deutschland fragt eh keiner. Aber: Wie würden sich wohl Rußland und China verhalten? Die einen mischen im Ernstfall lieber beim Stärkeren mit und China will zu den künftigen Playern gehören. Da liegt die Entscheidung nahe.
 
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Vielleicht ist auch interessant, was man eigenartigerweise erst im Heise-Trollsumpf findet (möchten die Damen und Herren c't von sich aus nichts darüber schreiben?): Mittlerweile werden aus Katar gezielte Angriffe gegen pöhße Internetauftritte gestartet, siehe z.B. http://www.hagalil.com/030206-a.htm

Die Berichterstattung von Al Jazeera müßte man in diesem Zusammenhang mal näher kennen ...
 
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Stand da auch, welche Herren festgelegt haben, daß alle Muslime das so zu sehen haben? Oder vielleicht sollte man auch sagen: Sich das Recht herausnehmen, für alle Personen muslimischen Glaubens zu sprechen?
 
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