AW: Rundfunkgebühren sollen auf 17,03 Euro steigen!
@kk
Zu 1. Wenn Du Dir die Zahlen mal genauer anschaust, wirst Du feststellen, dass unter den "immer noch mehr Hörern" eine Menge Leute sind, welche die Privaten gar nicht wollen. Leider ist nicht jeder Hörer als Kontakt "zu verkaufen". Die Hausfrauenschlagersender dürfen übrigens bereits Werbung machen. Ob sie sich davon finanzieren könnten, wage ich stark zu bezweifeln.
Zu 2. Das Korri-Netz muss ja auch erst einmal finanziert werden - zumindest, solange die Kollengen nicht ehrenamtlich arbeiten. Und da sehe ich bei der Vorstellung einer reinen Werbefinanzierung so gewisse Probleme....
Zu 3. Bisher gibt es aber in der werberelevanten Zielgruppe offenbar eine ganze Menge Leute, welche damit leben können..... Solange Werbung nach Kontakten gebucht wird, und nicht nach persönlichen Präferenzen, halte ich diesen Deinen Schluss für unsinnig.
Zu 4. Das glaube ich nicht. Mitschneiden von RTL ist ja offenbar auch Alltag.
Zu 5. Siehe 3.
Zu 6. Da schließe ich mich - seltenerweise
- Grenzwelle vollkommen an.
Lieber KK,
ich glaube, dass Du in Deinen Schlüssen ziemlich schief liegst. Klar hätten die Privaten ein Problem - weil sich dann nämlich noch mehr Programme an kommerziellen Gesichtspunkten ausrichten würden. Deshalb sind wir am Ende im Sinne der dann nicht mehr rentablen Programme doch einer Meinung, wenn wir beide für den Erhalt der ö-r-Strukturen sind. Dennoch schließen sich "viel Information, viele Formate" und Sparmaßnahmen nicht zwangsläufig aus. Ich denke da an Fälle, in denen Mitarbeiter Probleme mit der Stasi-Überprüfung hatten, nun on Air nicht auftauchen dürfen (was sie für viele Jobs innerhalb der Programme ausschließt), und dennoch für ein ziemlich gutes Geld mit Nonsens beschäftigt werden. Oder an Fälle, in denen Kollegen, die schlicht zu unflexibel geworden sind, auf irgend welche Posten entsorgt werden, wo sie ebenfalls für viel Geld mit Nonsens beschäftigt werden, den beim Privatfunk der Prakti genauso gut erledigt. Und das sind keine Einzelfälle.
Diese Dinge, die in der Privatwirtschaft in der Regel so nicht vorkommen, möchte ich eng mit der Gebührendebatte verknüpft sehen. Denn ich zahle meinen Anteil an den Gebühren gern - für die Programme, nicht für ein öffentlich-rechtliches Versorgungswerk oder öffentlich-rechtliche Beschäftigungstherapie!
Also: Abgesehen von einigen wenig ernstzunehmenden Ausnahmen (darunter populistischen Privatfunkern auf Hörerfang) fordert hier niemand, dass der Öffi-Apparat samt Gebühren abgeschafft werden sollte. Allerdings gibt es Forderungen nach einem Werbeverbot oder eben jenen Sparmaßnahmen. Und über die - so meine ich - kann man schon mal nachdenken.
Viele Grüße
Die Hexe