• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

SFB - ade!

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Makeitso

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Heute nacht, Schlag Mitternacht, fusionieren SFB und ORB zum neuen Rundfunk Berlin Brandenburg. Mit dem SFB geht damit eine 50jährige Rundfunkgeschichte zu Ende, was sicherlich von Vielen mit mindestens einer Träne im Knopfloch verfolgt wird.

Der "Tagesspiegel" läßt heute zwei SFB-Hörer, einen aus dem früheren <a href="http://www.tagesspiegel.de/pubs/aktuell/pageviewer.asp?TextID=25552" target="_blank">West-Berlin</a> und einen aus dem früheren <a href="http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/30.04.2003/547124.asp" target="_blank">Ost-Berlin</a> in Erinnerungen schwelgen. Sehr lesenswert, wenn auch der Wessi viel zu sehr SFBeat-fixiert ist.

Wie finden wir diese Fusion aus Radioperspektive? Was erwarten wir davon? Was befürchten wir?
 
Ich habe gestern Abend in meine Casetten-Sammlung gestöbert, und habe von 1998 den Start von SWR mir angehört. Beim neuen RBB, soll es auch ein neues Drittes Fernsehprogramm geben. Meit tipp wäre RBB1-Fensehen. Wie gesagt nur ein tipp.

<small>[ 30-04-2003, 17:54: Beitrag editiert von muuknus22 ]</small>
 
Die haben doch gesagt es wird sich nichts ändern!
Nur die Kultur/Klassik Programme werden zusammengelegt!
 
Hallo, hier haben wir sie, die Meinungsmacht. Gebohren. KOTZ! Aber zum Thema: Dieses beknackte Konstrukt aus SFB und ORB ist mit dem SWR wohl kaum zu vergleichen. Nach Angaben des zu jener Zeit noch nicht existenten Senders werden mittelfristig zwei dritte TV-Programme zu einem zusammengelegt, und die beiden Klassik/Kulturprogramme werden zu einem verschmolzen. Mittelfristig. Da müssen nun also jetzt ganz viele Gremien gegründet werden, die anderen noch zu gründenden Gremien Bericht erstatten, und immer so weiter. Schließlich muss ja noch überlegt werden, wie man es schafft, dass man nicht plötzlich mit einem Hörfunkprogramm weniger dasteht, also muss für die sechs Millionen Brandeliner noch ein neues, achtes Hörfunkprogramm geschaffen werden. Dann wird sich noch heftig zwischen Berlin und Potsdam zu sreiten sein, denn immerhin haben wir hier ja eine Radiostation mit zwei Sitzen, zwei Funkhäusern und und und. Und trotz der Fusion verlangen ARD und ZDF höhere Rundfunkgebühren. Was also passiert: Erstmal gar nichts, bis sich möglichst viele Menschen eine goldene Nase verdient und einen Pensionsanspruch erarbeitet haben. Gilt der jetzt eigentlich auch für den ORB, der ja der erste Sender war, der keine betriebliche Altersrente gezahlt hat? Neue Arbeitsplätze wird es jedenfalls mittelfristig nicht geben, das dürfte wohl klar sein. Was also die Fusion bringt: Für mich als Journalisten nichts, für den Hörer nichts, für den Sender auch nichts, weil diese Fusion nicht aus medienpolitischen, sondern aus landespolitischen Erwägungen nicht von Rundfunk- und Fernsehleuten, sondern von regierenden Bürgermeistern und Ministerpräsident forciert worden ist. Eine SFB/ORB-Fusion war dringend nötig, aber nicht so eine. Das einzige ist: Man sollte jetzt mal über die Existenzberechtigung von Radio Bremen und dem Saarländischen Rundfunk nachdenken und möglicherweise über eine Reduzierung des Programmaufkommens des Hessischen Rundfunks. Wenn sich da was bewegen sollte, dann war die Fusion in Berlin doch sinnvoll. CO
 
"Und trotz der Fusion verlangen ARD und ZDF höhere Rundfunkgebühren. Was also passiert: Erstmal gar nichts, bis sich möglichst viele Menschen eine goldene Nase verdient und einen Pensionsanspruch erarbeitet haben."

Und da "wundern" und "beschweren" sich dann noch so manche hier aus dem Forum, warum ich so "begeistert Worte " finde für unseren ach politisch so unbeeinflussten Staatsfunk! <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
 
Tom, das siehst Du falsch. Wenn Du hier über den Bayerischen Rundfunk herzögest, fänden es die allermeisten ganz prima, weil dann Deine Kritik "die Richtigen" träfe. Aber den NDR (ehem. Chefredakteurin heute PDS-Kandidatin) oder gar den WDR zu kritisieren, das geht nun wirklich zu weit.

Merke: Gegen links zu sein, ist hierzulande, und insbesondere unter den meisten Journalisten, nach wie vor schlicht politically incorrect.
 
Der SFB schaltete sein Licht eine halbe Minute zu früh aus:
<a href="http://www.radioeins.de/sendungen/apparat/bilder/SFB_20030430a.jpg" target="_blank">http://www.radioeins.de/sendungen/apparat/bilder/SFB_20030430a.jpg</a>

Foto: Jörg Wagner/RadioEINS
 
Zu dem Bild fehlt jetzt der Text, aus dem hervorgeht, daß das Licht auf dem Haus des Rundfunks hingegen noch fünf Minuten weiterbrannte. Welche Symbolik...

Ansonsten soll es doch tatsächlich Leute geben, denen der Abschied vom ORB um einiges nähergeht als der vom SFB. Im Haus des Rundfunks fühlt man sich wie lebendig begraben, um mal auf der Gefühlsebene zu bleiben. In der Baracke war es dagegen so gemütlich...

Man könnte dem einen interessanten, substantiellen Beitrag zu diesem Thema hier noch mehr hinzufügen, aber nach dieser schwachsinnigen Bemerkung, Prügel gegen den BR fände Beifall, scheint eine inhaltliche Diskussion kaum noch möglich zu sein. Oder will jemand damit weitermachen?
 
K6 - vielen Dank für Deine Bemerkung, meine Bemerkung sei schwachsinnig. Das ist doch nun mal ein echt anspruchsvolles Diskussionsniveau. Und wenn Du nix inhaltliches sagen willst (oder kannst), ist das auch o.k., dafür mußt Du Dir nicht die Genehmigung der anderen Forumteilnehmer holen.

Tatsache ist doch wohl, daß man hierzulande sicher sein kann, Applaus zu bekommen, wenn man gegen den BR, den Springer-Verlag oder ähnliche schießt, während Kritik an WDR, NDR oder Frankfurter Rundschau gleich als Angriff auf die Pressefreiheit gilt. Um nichts anderes ging es mir in meinem Beitrag.

Ansonsten würde ich es sehr begrüßen, wenn die Fusion aus sachlicher Perspektive diskutiert würde - dazu habe ich den Thread schließlich gestartet.
 
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