AW: Soundprocessing - Licht am Ende des Gehörgangs?
Ich bin als Techniker dazu übergegangen, ... aus der Musikdatenbank physikalisch zu löschen ...
Eigentlich der einzig richtige Schritt. Den kann sich allerdings leider nur ein Programm leisten, dessen Kerngeschäft nicht darin besteht, Tag für Tag von 0 bis 23:59 die MTV- und Viva-Rotation nachzuleiern.
Das Unverständnisgestammel und Gejammer der Praktikanten-Promoter wird sich bald in ein Aha-Erlebnis umwandeln.
Das wäre nur zu schön, wird aber nichts werden. Solange es Menschen gibt, die Musik einfach nur konsumieren, aber nicht hinhören und nicht genießen, wird weiter jeglicher, gegen Brickwalls geschossener Mist gekauft und bei den unverschämten Preisen scheint das für sämtliche Labels noch immer ein einträgliches Geschäft zu sein.
Auch Einsicht, die ja der erste Schritt zur Verbesserung sein sollte, ist nicht zu erwarten. Auf eine Mail von mir, die harsche Kritik an dem kranken Sound einer Produktion zum Gegenstand hatte, antwortete ein Label auch mal mit völligem Unverständnis und der Anmerkung, dass es ja überhaupt nicht sein könne, dass da etwas nicht stimme. Der Produzent der Aufnahmen wäre ja schließlich Sounddesigner beim Rundfunk! DA (!) hatte ich dann freilich auch keine Fragen mehr. Man hält es also für völlig in Ordnung, das Werk der Musiker zu verpressen.
Schlussendlich bleibt ohnehin die Frage, wer sich für so ein Schweinegeld einen Expander kaufen soll. Einen ernsthaften HiFi- und Musikfreund kann man dazu niemals überzeugen und jemand anderes interessiert es entweder nicht oder es gibt gar keinen Bedarf.
Wenn auf Produktionsebene oder live hier und da mal ein Expander benötigt wird, dann bleibt auch fraglich, ob es Omnia-Overkill sein muss. Ich vermute, mit einer solchen Mimik wird sich der Brikett-Stanzen-Hersteller zumindest nicht großartig die Nase zusätzlich vergolden können.
Der einzige Weg, wieder zu genießbarer Musik zu gelangen, kann nur darin bestehen, die Dilletanten wegsterben zu lassen, die schlicht nicht in der Lage sind, Pegelmesser abzulesen und sich entsprechend Gedanken über das zu machen, was sie anzeigen. Danach sieht es aber nicht aus, nicht einmal bei den renommiertesten Labels und im Rundfunk bis auf wenige Ausnahmen auch nicht.