AW: Sputnik inhaltsloser als 89.0 RTL
hmm, irgendwie schon komisch dieser Michael Schiewack ?!, wenn man sich folgendes vom mr radio aus halle mal zu gemüte führt (besonders der letzte abschnitt hat es in sich):
Seit dem am 29. Oktober 1923 die ersten Radiotöne aus dem Berliner VOX-Haus gesendet wurden, hatte Radio viele Gesichter. Es begann mit klassischer Musik, später kamen Nachrichten von der Front, nach dem Krieg vor allem ein öffentlich-rechtlicher Journalismus der Nachricht und Meinung säuberlich trennt. AFN brachte den Rock’n’Roll, Magazinsendungen und Kultmoderatoren entwickelten sich. Musikindustrie und Radiomoderatoren waren engste Freunde, die einen produzierten was die anderen entdeckten und bewarben und alle verdienten gutes Geld. Doch nicht lange, dann vereinnahmte das Fernsehen die Stars und immer mehr Radiosender teilten sich weniger Hörer. Im Konkurrenzkampf zwischen den Sendern schnitten jene am besten ab, die sich „Formatradio“ nannten und adaptierten, was amerikanische Sender vormachten. Wenige angesagte Formatberater touren durch das Land und verpassen jedem Sender das gleiche massenversprechende Gesicht: Chart-Musik der 80er und 90er in hoher Rotation.
Radio hat seinen Glamour verloren, ist Nebenbei-Kücheninventar wie ein Kühlschrank und kämpft doch um die Gunst von Millionen Hörstunden und Werbeminuten. Doch Radio hat das, was die Musikindustrie verliert: Ein funktionierendes Geschäftsmodell. Im Einheitsbrei unterscheidet sich erfolgreiches Radio von der Konkurrenz durch emotionale Anlehnung an den Hörer. Radio ist Lebensstil, Radio ist Marke, Radio ist Marketing.
wer lust hat, kann sich michas ausführungen zum thema ja am 8. Juni 2004, 17:00-19:00 Uhr in der Universität Leipzig, Hörsaal 14 anhören...
grüße aus dem osten der eu

europefm