FR Streik bei Radio France

Nicht nur in DACH, auch in F tut sich etwas im Rundfunk. Heute und morgen streiken Radio France, France Télévisions, das Rundfunkarchiv INA und France Médias Monde (also Radio France Internationale und France24), um gegen die Pläne zur Fusion der vier Einrichtungen zu protestieren.

Es gibt also nur ein Notprogramm, was bei einer Hörfunklandschaft, die grundsätzlich vom kulturellen Wort ausgeht, bedeutet, dass ausnahmsweise die Playlist hoch und wieder herunter gedudelt wird. Und da die „Rotation“ sehr umfangreich ist, ist auch das, was man dabei hören kann, immer noch um Welten anspruchsvoller und anhörbarer als alles, was sich die ARD jemals ausgedacht hätte.

Ich fühle mich jedenfalls bei France Culture heute Morgen sehr gut unterhalten. Wenn sich das Notprogramm so anhört, dann gerne mehr davon, auch hierzulande!

Einschalten und zuhören! :)

Zum Hintergrund eine der wenigen frei lesbaren Meldungen:

 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Tipp!

Der Musikmix auf France Info gefällt mir (Ein seltsam klingender Satz). Mainstream Pop mit alternativem Touch. Auf France Inter und Culture Musik abseits des Mainstreams. Ich zeichne die drei Programme aktuell auf. Auf den anderen Wellen von Radio France läuft die jeweils übliche Musik.

Auf Mouv' wird sogar noch moderiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf Deezer gibt es eine inoffizielle Playlist von France Culture, die allerdings seit einem Jahr nicht mehr aktualisiert wurde, und eine offizielle Playlist von France Inter – sie wird weiter gepflegt.

Jedenfalls sehr interessante Lage. Man sollte bedenken: Die großen Programme von Radio France haben sehr viele Hörer. France Inter hatte im Jahr 2019 endlich auch RTL überholt und betont das mittlerweile auch stolz in einem Jingle, das immer mal wieder eingestreut wird. Sogar France Culture wird von 1,5 Millionen täglich eingeschaltet. Man kann es wohl gut verkraften, auch mal zwei Tage auszusetzen – und dann wird solche Musik gesendet. :) Hauptsache, die Abschlussgala aus Cannes wird am Wochenende live übertragen. Dann ist alles wieder gut. :)
 
France Inter hatte im Jahr 2019 endlich auch RTL
Interessant wie RTL weiter vorne liegen konnte, trotz deutlich mieserer UKW Versorgung als bei Radio France (z. Vergleich: alle Radio France Sender gehen im ganzen Land in jedem Kuhdorf rein, die großen Privaten aber nur in Städtenähe und abseits davon nur mit guten Empfängern, wenn überhaupt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist richtig, geht aber wohl darauf zurück, dass RTL (neben Europe 1 und RMC) ein radio peripherique war. Man war also von Anfang an nicht wählerisch, was die Empfangsqualität angeht, sondern hörte die Langwelle so intensiv, dass auch France Inter noch bis vor ein paar Jahren ohne weiteres auf der 162 kHz zu hören war. Der Überholvorgang von France Inter hatte viele Voraussetzungen, vor allem ließ die Qualität der privaten Sender stark nach. Sie senden mittlerweile so viel Werbung, dass es kaum noch zu ertragen ist. Dagegen wurde France Inter stark modernisiert und journalistisch immer besser. Es gab eine neue Chefredakteurin. Kann man hier via Pressreader im Nouvel Obs vom November 2021 nachlesen. Aber schon vor Corona wandten sich die Franzosen den Programmen von Radio France zu. Es ist eben auch aufwändig und teuer, gutes französisches Radio zu machen. Die radios généralistes bringen viele Wortprogramme, und auch die Musiksendungen sind gut moderierte musikjournalistische Programme, die es hierzulande am ehesten noch im Deutschlandfunk oder im Deutschlandfunk Kultur gibt. Mitten in der Nacht oder am Sonntagnachmittag. Übrigens sind alle Sendungen von France Inter als Podcast nachzuhören, auch die Musiksendungen. Sehr zu empfehlen. Nicht nur wenn gerade mal gestreikt wird. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben