Stunden-Nachrichen: Sprecher oder O-Ton?

Sprollywood.

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Ich auto mich mal als Fan trockener Sprecher-Nachrichten von 5min. Länge (incl. Wetter) - ohne newsbed. Ich kann mich hierbei viel besser auf die Inhalte konzentrieren und empfinde diese Form der Präsentation als seriöser und weniger hektisch. Vor allem bleibt mehr Zeit, um doch zumindest etwas in die Tiefe zu gehen.

Dreiminütige Oton-Nachrichten wie von zahlreichen Agenturen und einigen ö.r-LFH mittlerweile angeboten, die am Wochenende gut und gerne zur Hälfte aus Sport bestehen, haben mit dem Grundgedanken, zur vollen Stunde aktuelle Informationen zu vermitteln, nicht mehr viel gemein.
Sowas wie "WDRaktuell" mit dem ganzen Stimmen-Wirrwarr finde ich pers. ganz, ganz furchtbar. Auch die "Du" oder "Ihr"-Ansprache hat mMn in Nachrichten nichts zu sucnen.
 
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Ja wenn, dann so (5min). Aber ich brauche das auch höchstens 1x am Tag, danach meide ich dann alle weiteren Nachrichtensendungen. Wiederholt sich eh alles immer wieder. Und für Kriege in sonstwo (Ukraine, Gaza, Jemen) reicht mir eine wöchentliche oder gar monatliche Zusammenfassung vollkommen aus.

Ganz schrecklich finde ich (fand, ...gehe dem jetzt auch gezielt aus dem Weg) die DLF Nova Nachrichten. Da dachte ich jedesmal: irgendwas am Auto ist kaputt... erst leiserdrehen brachte die Erkenntnis - ach, das ist nur ein überflüssiges Bett.
 
Bei mir ist es genau anders herum, ich mag besonders die 1Live Infos oder WDRaktuell.

Schnell informiert, gegen O-Töne habe ich gar nichts, lockert es etwas auf, und die Ansprache „du“ finde ich angenehm.

Was ich furchtbar finde ist dieses trockene, eintönige gequatsche von anderen Nachrichten im Radio. Was ich auch überhaupt nicht abkann ist der Deutschlandfunk, zum einschlafen.
 
Es wird ja immer gesagt, dass oton-Nachrichten durch die Vielfalt an Stimmen abwechslungsreicher wären und daher mehr Aufmerksamkeit (also eine Art Hinhör-Effekt) erregen. Ist das aber wirklich so? Mich lenkt es eher ab und ich habe Schwierigkeiten mich zu konzentrieren wer da nun gerade spricht, v.a. bei ähnlich klingenden Stimmen / Sprachfärbung.
 
Achso, bei einem Oton ist nicht wichtig, wer das gesagt hat, ob das Scholz oder Lindner oder Pistorious war? 🤔
 
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Mir ist aufgefallen, dass mir die Präsentation auf BR Klassik sehr gefällt. Man merkt, dass die Leute dort wirklich gut sprechen können und die Betonung auf den Punkt liefern. Außerdem gefällt mir, dass dort immer noch der Jahrzehnte alte, charakterische Gong (sanft, Tonhöhe B, viele Obertöne) verwendet wird
 
Samstagnachmittag im Ö3-Verkehr: 2 Sprecherinnen. Eine nennt die Bundesländer, die andere spricht die Meldungen. Finde ich super, das ist ja wie Fettdruck, Absätze etc. bei Zeitungen.

Nachrichten: O-Töne, Trenner, Verkehr mit Bett, Wetter vor den Nachrichten. Radio Regenbogen hatte in den 90ern von der Verpackung her die besten Nachrichten. Die von Radio Bremen anno 2000 waren auch super. Auch O-Töne und Trenner lange vor vielen anderen Anstalten. Auch einen Themenüberblick im Telegrammstil vor den Nachrichten finde ich super. In klassischen Old School-Nachrichten weiß ich zu Beginn nicht, was Meldung 5 ist und wie grob das Wetter wird.
 
Auch einen Themenüberblick im Telegrammstil vor den Nachrichten finde ich super. In klassischen Old School-Nachrichten weiß ich zu Beginn nicht, was Meldung 5 ist und wie grob das Wetter wird.
Aber das genau sind doch die "Old-Schul-Nachrichten", wie ich sie kenne. Nur reichen da 3 min nicht, alles unterzubringen. - Gab es früher überhaupt Trenner, waren das nicht nur Päuschen zwischen den Meldungen?

Edith: kursiv
 
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Das haben wir nun davon. Die Gewöhnung an reißerische Schlagzeilen der täglichen Boulevardblätter wird seit geraumer Zeit vom Radio als Themenüberblicke bezeichnet und in dieser Form von etlichen, gar vielen Hörern als gut, richtig, wichtig und nötig empfunden. Ist auf Dauer schließlich (leider) zur "Normalität" geworden. Ich frage: Warum muss ich in einer Vorab-Themenübersicht wissen, was an Meldung 5 kommt? Wenn ich Nachrichten im Radio hören will, dann habe ich auch die Zeit, fünf Minuten lang aufmerksam zu sein - bis zur letzten Meldung. O-Töne als Element der "Abwechslung" halte ich für billig, für den Beweis der Richtigkeit einer Nachricht geradezu für blamabel. Bumm-Bumm-Betten, um das Programm im "Flow" zu halten und mich vom Ab- oder Umschalten abzuhalten, ebenfalls.

Für mich: Es drängt mich eher ab- oder umzuschalten, so lange man das akustische Nachrichten-Layout so betreibt und es nicht sachlich, eben nicht sensationsheischend, kompetent und ungehetzt von professionellen Sprechern daherkommt.

Noch etwas: Für mich sollten Nachrichten der Bedeutung nach in der Reihenfolge Welt, Deutschland, Region und letztlich lokal gerangfolgt sein und nicht wie in USA mit dem Einbruch in der Nachbarschaft beginnen.
 
Ich halte es für legitim, in einer 30minütigen Nachrichtenmagazinsendung oder einem Journal wie es sie als Kronika oder Dvnenik noch recht häufig in Osteuropa gibt oder hierzulande auch beim DLF, dass man am Ende (!) noch einmal die Schlagzeilen verliest, für alle, die erst für die Nachfolgesendung eingeschaltet haben.

ür mich sollten Nachrichten der Bedeutung nach in der Reihenfolge
Das geht ja schon beim falschen Opener los: "Das Neueste aus (Stadt/Dorf), Deutschland und der Welt." 🤨
 
Kann dazu nur beitragen: Dlf macht es gut, sowohl zur volllen und halben Stunde, außerdem die „Informationen am Morgen / Mittag / Abend“ und natürlich „Das war der Tag“.
 
Grundsätzlich bevorzuge ich Sprechernachrichten, weil sie ohne Umschweife alle wichtigen Informationen kompakt vermitteln können und ich mir relativ sicher sein kann, in vier oder fünf Minuten alles relevante erfahren zu haben. Bei den O-Ton-Nachrichten fällt mir dagegen oft auf, dass der Nachrichtensprecher etwas verliest, das dann nochmal von einem Redakteur in anderen Worten wiederholt wird. Auch bei Politiker-O-Tönen fällt mir auf, dass diese häufig für die Nachricht keinen Erkenntnisfortschritt bringen. Dabei hätte ich gar kein Problem damit, wenn bei besonders wichtigen Ereignissen auch mal ein Statement in den Sprecher-Nachrichten landet. Will sagen, zu dogmatisch sollte man die Trennung zwischen Sprecher- und O-Ton-Nachrichten auch nicht betrachten.
 
Schrecklich finde ich akustische Trenner zwischen den Meldungen (Bayern 3, 95,5 Charivari). Das nervt mich und lenkt ab. Mit allem anderen (Musik-Betten, O-Tönen, usw..) komme ich gut zurecht. Sehr schön fand ich vor langer Zeit die Präsentation der MDR Jump-Nachrichten, die nur aus O-Tönen der ARD-Korrespondenten bestanden, die von der Sprecherin im Studio kurz angeteasert wurden.
 
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Schlimm finde ich immer die Schalte in irgendwelche Hinterwald-Regionalstudios mit Menschen die sicher sehr gute Texter sind, aber definitiv nichts am Mikro verloren haben.
 
Ich streu das mal hier ein da die Tagesschau ja auch bei einigen Radiosendern ausgestrahlt wird:
Daraus:
Der Eindruck entsteht auch deshalb, weil die "Tagesschau" um 20 Uhr noch immer auf Sprecher setzt. Ist das noch zeitgemäß?
Unser Ziel ist es, die Verständlichkeit zu stärken. Dennoch wollen wir die "Tagesschau" um 20 Uhr auch weiterhin nicht moderierend machen - sie soll aber sprechsprachlicher werden. Wir wollen die Nachrichten deshalb so texten, wie man sie seinen Nachbarn am Gartenzaun oder der Familie beim Abendessen erzählen würde. Auf diesem Weg hilft uns auch das Projekt, die "Tagesschau" in einfacher Sprache anzubieten, um auch jenen ein Angebot zu machen, für die Deutsch nicht die Muttersprache ist oder für diejenigen, die Probleme haben, komplizierte Satzstrukturen zu erfassen. Dafür arbeiten wir mit der Universität Hildesheim zusammen, die uns beratend zur Seite steht.
Kein weiterer Kommentar :censored:
 
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Der Tendenz zu immer weiter verhunztem "sprechsprachlich" vom Volke gesprochenem Wort folgt also offenbar nicht nur der Duden, sondern - ich staune - auch dienTagesschau.

Glückwunsch, diesem Trend zu folgen im Land der Dichter und Denker!
Hä?
 
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