SWR1: Großes Radio mit Macken

Es ist allerdings auch so, dass Fastnachtsmusik bei manchen Radiostationen eine wohltuende Abwechslung zum Rotationseinheitsbrei darstellt, sofern man noch auf einem gewissen Niveau bleibt

Und für die rheinischen Radio NRW-Stationen so ziemlich die einzige Chance im Jahr, mal komplett eigene Musik zu machen. Selbst der letzte Titel vor der vollen Stunde - sonst immer nach der Werbung aus Oberhausen eingespielt - war jedenfalls bei Radio Bonn-Rhein-Sieg lokal. Allerdings mußte man wohl von Hand nach der Werbung das NRW-Signal runterziehen, was nicht immer geklappt hat ;)
 
Nachtrag speziell @grün:

Den Auftritt von Jürgen Drews, kurz nach 16 Uhr hast du aber mitbekommen? Mir geht es praktisch nur um seine Meinung zum Thema "deutscher Schlager", die er wohl Anfang der 70er (noch) hatte, bevor er etwas später selbst zum erfolgreichen Schlagersänger wurde. Das waren nur ein, zwei Sätze, die ich leider nicht mitschneiden konnte.

"Schlager habe ich gehasst. Aber mittlerweile finde ich Schlager geil."


Die letzten 20 Sekunden im Video.



@SWR: Beim nächsten Amateur-Videodreh im Sendestudio die Hand-Kamera bitte nicht auf "Automatik" stellen. Die Gegenlicht-Aufnahmen sehen damit einfach Scheiße aus, da sich die Bildhelligkeit laufend ändert...
 
Den Jürgen-Drews-Besuch bei SWR1 BW habe ich mitbekommen. Und sofort weggeschaltet...wenn es eine Brechhilfe für mich gibt, dann ist es dieser Kerl! :censored:
Es ist zu bedauerlich, dass damals nicht der Mähdrescher kam, als er im Kornfeld lag...
 
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Es ist zu bedauerlich, dass damals nicht der Mähdrescher kam, als er im Kornfeld lag...

Doch, kam er dann doch noch!

(Anhang, 01:05; die "-ig"-Regel hatten wir damals noch nicht dran im Volontariat. - Volo-Humor von 1998: Man KANN sich das anhören - muss es aber nicht!)
 

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  • Meter Maffei (rüdi sunshine).mp3
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Wieso? Ist doch besser als das meiste, was ich aktuell so an "Comedy" im deutschen Radio höre. Darf ich fragen, in welchem Programm das lief?
Übrigens: Die ig-Regel brauchst Du nicht lernen, die ist Schwachsinn. Es gibt einfach regional unterschiedliche Aussprachen und mir ist die süddeutsche im Zweifelsfall lieber als die norddeutsche.
 
"In Zwergenkönichsnamen" würde sich doch auch irgendwie doof anhören, oder?

OT:
Am besten finde ich in dieser Hinsicht ja noch die Leute, die meinen, das "ich" statt dem "ig" auch in verlängerten Wortformen (z.B. im Plural) anwenden zu müssen: Mein Deutschlehrer am Gymnasium beherrschte dies aus dem Effeff! Mein Artikel in der Schülerzeitung hierzu mit einem Ausflug in die Linguistik trug seinerzeit den Titel "Witziche Köniche"...
 
Wieso? Ist doch besser als das meiste, was ich aktuell so an "Comedy" im deutschen Radio höre.

Danke. Ja, natürlich! - Diese zu toppen ist aber auch wahrlich keine hohe Kunst!

Heutige Comedy-Konzepte, so wie sie die (privaten) Sender meiner Erfahrung nach lieben und vom Produzenten fordern:

Zwei Typen hauen sich gegenseitig mit einer Bratpfanne auf den Kopf und sind dann abwechselnd doof und normal intelligent.

Alles andere könnte, nach Meinung des generell eher vorsichtig agierenden, dafür aber umso hipper gekleideten, Programmchefs den Hörer in jeglicher Hinsicht leicht überfordern:
"Musste runter in den Keller gehen und dort dann sehr schmunzeln - aber wir werden das auf keinen Fall senden!"

Darf ich fragen, in welchem Programm das lief?

Wollte den Thread nicht off topic lenken, aber auf "Bett im Kornfeld" hatte das nun mal gepasst wie der Faust in Goethe. Diese "Comedy-Spielwiese" (wie ein viel erfahrener Kollege das damals zutreffend nannte) lief 1997/98 auf dem damals neuen Spartensender Sunshine Live, im Rahmen meines Volontariats. - Unsere Bosse waren damals noch naturcool, so dass sie uns die gröbsten Dinger durchgehen ließen. (Ich hielt das für damals noch fälschlich für normal.)

Im Grunde also der ideale Nährboden für Kreativität. Wie Radio(comedy) sich anhört, wenn es/sie politisch korrekt glattgebügelt worden ist, wissen wir ja alle: Quietschvergnügter Gouvernantenfunk, der sich nach längerem Genuss im Schädel anfühlt, als hätte man zulange auf einem alten Kaugummi herumgekaut - bzw., wenn es dann richtig spaßig wird, zwei Typen, die sich gegenseitig mit einer Bratpfanne auf den Kopf hauen. Womit ich nicht sagen will, dass mein Lehrsender in den Anfangstagen brillantes Qualitätsradio abgeliefert hat ... ganz im Gegenteil! Aber lustig (und chaotisch) wars allemal. *seufz*

Ach, na gut, diesen hier noch, damit sich Radiocat einen besseren Eindruck von damals verschaffen kann (Anhang).

Übrigens: Die ig-Regel brauchst Du nicht lernen, die ist Schwachsinn. Es gibt einfach regional unterschiedliche Aussprachen und mir ist die süddeutsche im Zweifelsfall lieber als die norddeutsche.

Schwachsinn? Naja. Habe Fastenpredigt und Singspiel Nockherberg 2014 im Fernsehen gerade wieder interessiert und fasziniert mitverfolgt. Die bayerisch-harte "-ig"-Endung hat in der Tat ihren Charme. Wenn man selbst eher zum Hochdeutschen neigt, würde ich aber empfehlen lieber die allgemein gültige "-ig"-Regel (also in den meisten Fällen ein weiches "-ich") zu befolgen - oder diese vor allem erstmal zu verinnerlichen. "Meine" Praktikanten sind von mir später mal, in Eigenschaft als Redakteur, jedenfalls in aller Regelmäßigkeit damit gepiesackt worden.

Mir tun die Sprechfehler (oder unsinnig-puberales Rumgerülpse) heute beim Anhören schon weh. Gerade auch bei den höherwertigen Nummern (wie "Meter Maffei") . Davon abgesehen finde ich dieses Stückchen frühe Volontärscomedy allerdings auch heute immer noch gut: Unvorhersehbare Wendungen, überraschende Pointen, nicht zu lang und nicht zu kurz (und ein junger Hörer, der mir in einem Brief auf Papier schrieb, dass seine Mutter ihm verboten habe weiterhin meine Comedy zu hören, weil ich "gemein" sei. Hihi. :) ).

Außerdem hatte ich früher das Glück immer tolle Sprecher zur Verfügung zu haben. Die Stimme von Meter Maffei z.B. war dieser hier:

http://berndhoffmann.eu/radio.htm

... Als eleganter Schlenker zurück zum ursprünglichen Thema: Oftmals holt die Wirklichkeit die Comedy/Satire ja irgendwann ein - wie neulich erst bei SWR1 Leute eindrucksvoll demonstriert wurde (5:44):

 

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  • Diskriminierung in deutschen Bäckereien (1998).mp3
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Wennman selbst eher zum Hochdeutschen neigt, würde ich aber empfehlen lieber die allgemein gültige "-ig"-Regel (also in den meisten Fällen ein weiches "-ich") zu befolgen - oder diese vor allem erstmal zu verinnerlichen. "Meine" Praktikanten sind von mir später mal, in Eigenschaft als Redakteur, jedenfalls in aller Regelmäßigkeit damit gepiesackt worden.

Mir tun die Sprechfehler (oder unsinnig-puberales Rumgerülpse) heute beim Anhören schon weh. Gerade auch bei den höherwertigen Nummern (wie "Meter Maffei") .
Ich bin allerdings schon der Meinung, dass sowohl in programmlicher als auch in sprachlicher Hinsicht nicht alles komplett glattgebügelt werden sollte. Auch ein überregionaler Sender verträgt doch mal ein "ig", "ei" oder "au" (statt "ich", "ai" bzw. "ao"), ohne dass es für die Hörer unverständlich wird. Genauso braucht man einem bayerisch-stämmigen Moderator doch nicht das gerollte r komplett abzutrainieren, wenn er mal außerhalb des Freistaats funkt. Solche leichten Abweichungen von der Norm tragen doch auch zur Charakterbildung und zum Wiedererkennungswert eines Moderators bei.

Bei der Meter Maffei-Nummer wäre mir dieser angebliche "Sprachfehler" sowieso überhaupt gar nicht aufgefallen! Sehr schade, dass man diese Art Comedy heutzutage nicht mehr häufig antrifft.
 
Bei der Meter Maffei-Nummer wäre mir dieser angebliche "Sprachfehler" sowieso überhaupt gar nicht aufgefallen!

Sprechfehler! ... Sprachfehler kamen noch hinzu! Habe die, die richtig gut sprechen können, halt schon immer bewundert. So ähnlich wie Musiker. Und ich durfte mit solchen Leuten zusammenarbeiten! Einfach so! *Freu!*

Sehr schade, dass man diese Art Comedy heutzutage nicht mehr häufig antrifft.

Ja, die Macher haben wohl mittlerweile alle Hausverbot.

Mein Artikel in der Schülerzeitung hierzu mit einem Ausflug in die Linguistik trug seinerzeit den Titel "Witziche Köniche"...

Apropos: Gerade im wirklichen Leben kennt Witzischkeit bekanntlich keine Grenzen mehr! Gerade vorhin erlebt an der LIDL-Kasse; etwas stämmigere Kassiererin unterhält sich unter den leicht genervten Blicken in der Schlange wartender Kunden ausschweifendst mit einer bereits abgefertigten, interessiert lauschenden, Kundin:

"[...] Und da sogt der Kunde zu mir: `Der Kunde ist Könisch!´ Und da hob´ isch zum Kunde g´sogt: `Wisse Sie eigentlisch, was man früher in Fronkreisch mit de Könige g´macht hot?!´ -`Nää!´, hot er g´sogt! - `Gekäpft!´"

Härlisch!
 
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Bei Lidl einkaufen ist wie BigFM hören.

Danke für den Hinweis, dafür bin ich Dir sehr verbunden!

Manchmal erinnerst Du mich ein bisschen an den Schwiegervater von Clark Griswold in "Schöne Bescherung".

Ich fand "M. M." damals wie heute wohlklingender. Naheliegend sind beide Varianten.

Mit "Meter Paffay" kam Jürgen von der Lippe später mal im Fernsehen an, soweit ich weiß.

Am besten sprichst Du sie gar nicht aus.

P.S.: Ich habe natürlich nichts gegen P. M.! - Ideale Bühnengröße, interessanter Akzent, sozial engagiert. Das exakte Gegenteil von meiner Wenigkeit also.
 
Ich weiß, daß man mich in Stuttgart und Baden-Baden nicht (er)hören wird! Ich versuche es aber trotzdem:

Bitte - ich habe bekanntlich nichts gegen Oldies! Aber ich kann z.B.

04.35
Sylvia's mother - Dr. Hook & The Medicine Show

nicht mehr hören! Es nervt! Sagen das die Moderatoren nicht auch? Oder getrauen die sich nicht aufzumucken, außer Schmidt?

"In the Ghetto" könnt ihr auch gleich wegpacken. Spielt doch mal etwas anderes von Elvis!
 
Unglaublich!

5:03 in BW. Besser hätte ich es selbst nicht "erfinden" können:

05.03
When you're in love with a beautiful woman - Dr. Hook

Merkt ihr überhaupt noch was?


EDIT: Und von Fleetwood Mac könnte man z.B. mal "Remember me" von 1973 spielen...
 
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@Zwerg#8:
Was ist denn das für eine Musikplanung? Ich habe so etwas schon des öfteren bei SWR1 und bremen eins beobachtet, aber das sind ja zwei ganz verschiedene Programme.
In deinem Fall hat man wohl geplant, oder es ist denen einfach egal. :mad:
 
@Zwerg#8:
Das ist doch schon normal, das Programm kommt bis 5 Uhr aus Baden-Baden und dann aus Stuttgart, und keinem der Handelnden interessiert inzwischen, was der Vorgänger bzw. Nachfolger geplant haben. - Es ist traurig, aber wahr; vor allem vor dem Hintergrund des öffentlichen Faselns von "Qualität".

Noch schlimmer ist aber, was sich NDR 1 Niedersachsen vor wenigen Jahren, als sie noch Schlager spielten, leistete:
Es lief Club Honolulu (also die Familie Valente) mit ihrem "Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini", Frau Walden las den Verkehr gefolgt von den Nachrichten. Die nächste Stunde wurde von Frau Walden eröffnet mit einem Titel, vorgetragen von - ja von wem denn? - natürlich Caterina Valente.
 
@Zwerg#8:
Das ist doch schon normal, das Programm kommt bis 5 Uhr aus Baden-Baden und dann aus Stuttgart, und keinem der Handelnden interessiert inzwischen, was der Vorgänger bzw. Nachfolger geplant haben. - Es ist traurig, aber wahr; vor allem vor dem Hintergrund des öffentlichen Faselns von "Qualität".

Tja, so ändern sich die Zeiten. Vielleicht sollte man (auch als Moderator) einfach mal seine Einstellung überdenken und oder ändern! Als Moderator höre ich doch (auf dem Weg zum Sender; ich muß normalerweise eine Stunde vor Sendungsbeginn im Sender sein) "meinen" Sender!

Patrick Neelmeier - ein alter Profi - hätte also durchaus hören MÜSSEN, daß Dr. Hook im Mantelprogramm gerade erst gelaufen ist! Logisch wäre nun, den Titel um 05:03 einfach zu "kicken" - weg damit und fertig!

Warum hat er das nicht gemacht? Angst vor dem Musikchef? Nee...



Als ich 1993 ganz frisch auf dem Sender (NRJ-Sachsen; 8kW aus Holzhausen) war, bin ich nach einer Sendung - mitten in der Nacht - mit dem Auto einfach mal bis nach Zeitz, Halle usw. gefahren - die "große Runde". In dieser Nacht habe ich begriffen, welche Verantwortung man als Moderator hat. Ja, man gewöhnt sich natürlich daran, spätestens wenn man sich mit 100kW vom Brocken versenden darf. ;)

Mir ist damals aber klar geworden, daß mir und meinem Sender - theoretisch - viele hunderttausende Menschen zuhören könnten! Und genau darum habe ich mich nie verbogen - habe Titel gespielt oder einfach gekickt! Am Ende hat mich NRJ "gekickt". Ich kann heute aber wenigstens in den Spiegel schauen. Und nur das zählt!
 
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rüdi sunshine schrieb:
Manchmal erinnerst Du mich ein bisschen an den Schwiegervater von Clark Griswold in "Schöne Bescherung".

Was ist "Schöne Bescherung"?
Wer ist Clark Griswold?
Wer ist sein Schwiegervater und was sind seine Eigenschaften?

Wie bist Du sonst so drauf?
 
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