Internetradiofan
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Heute geht das auch ohne Abstecher in die USA: Ein Account bei einem VPN-Anbieter genügt, um US-amerikaische Programme an jedem Ort, an dem ein Internetzugang zur Verfügung steht, empfangen zu können.Er ließ seine Praktikanten einen Flug und ein Hotel in New York buchen für seine freien Tage. Da hat er sich dann eingeschlossen, hat Radio gehört und Radio gehört und Radio gehört...und kam mit einem Sack neuer Ideen zurück und hat damals die Morgenshow in UK revolutioniert.
Beispiel: http://radio-locator.com/cgi-bin/locate?select=city&city=New York - die Streams starten, wenn man links den Winamp-Player-Icon anklickt.
Was einem dort geboten wird, reißt jedoch zumindest mich nicht vom Hocker: Auch in den USA ist eine Entwicklung hin zu einer immer größer werdenden Eintönigkeit zu verzeichnen, besonders, was die Musikauswahl anbelangt.
Ich hatte die Gelegenheit, Mitschnitte von Radio-Shows aus dem angloamerikanischen Raum, die in die Achtziger Jahre datieren, anhören zu können: Die klangen weitaus abwechslungsreicher.
Inhaltliche Vielfalt gibt es nach wie vor, jedoch nicht im klassischen Radio, sondern bei Diensten wie Songza oder Slacker.
Das Interessante dabei ist die Tatsache, dass immer mehr DJs Sendungen nur für diese Dienste produzieren.
Der Vorteil: Sie können darüber, anders als beim klassischen Radio, zu jeder Tageszeit gehört werden.
Wer möchte, kann bei Slacker und Pandora auch einzelne Musikstücke auswählen, dann stellt eine Software eine Playlist aus ähnlich klingenden Titeln zusammen. Auf diese Weise kann man quasi einen eigenen privaten Radiosender generieren, der sich wiederum mit anderen teilen lässt.
Es wird also jedem etwas geboten: Einmal jenen, die sich durch erfahrene DJs inspirieren lassen möchten, aber auch solchen, die Lust haben, ihr eigener Programmdirektor zu sein.
Der entscheidende Punkt ist letztlich doch der: Wir können uns über sinkende Qualität von Programmen wie SWR1, WDR 2 usw. ärgern, wir können unserem Frust hier Raum geben, wir können ebenso Beschwerde-Mails an die jeweiligen Redaktionen richten, sogar einen Streik anzetteln wie derzeit in Meck-Pomm, aber: Dadurch ändern wir überhaupt nichts, weil wir viel zu wenige sind!
Eine Alternative besteht darin, die Möglichkeiten zu nutzen, die das Internet bietet.
Klar: Um einen VPN-Tunnel auf einem Smartphone herzustellen, muss man sich mit der Materie beschäftigen, z.B. mit den unterschiedlichen VPN-Protokollen, aber es schaft eigentlich jeder, der sich ein wenig Zeit dafür nimmt.
Früher haben wir ja auch Zeit und Geld in den Erwerb hochwertiger FM-Tuner und drehbarer Yagi-Antennen investiert, um möglichst viele Sender rauschfrei empfangen zu können.
Man kann eine technische Entwicklung ablehnen oder gar verteufeln, man kann aber auch die Möglichkeiten auskosten, die einem durch sie geboten werden. Welche Variante die sinnvollere ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
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