Wieso gibt es eigentlich keinen Adventskalender mit hübschen Radiopannen mehr? Ich habe mir mal wieder ein paar alte Aufnahmen davon angehört und teilweise Tränen gelacht. Glaubt man beim Sender etwa, dass das die Moderatoren in einem schlechten Licht zeigen würde? Also, ich finde, das Gegenteil ist der Fall: Solche Ausfälle zu hören, hat auch immer etwas menschlich-sympathisches.
Anders als diese Ausfälle...
Ein Novum: CTK spricht Townshend jetzt nicht mehr als "Tousen", sondern sagt stattdessen "Tawsen". Gute Güte... Ich bin auch ehrlich gesagt nicht ganz sicher, wieso man ein neues Album komplett spielen muss. Damit sich noch weniger Exemplare verkaufen, weil ja jeder kostenlos mitschneiden kann?! Seltsam... und wieso The Who so viel Aufmerksamkeit bekommen, wenn Rockmusik generell und auch die von The Who doch in SWR1 eigentlich keine Rolle mehr spielen, ist mir auch ein Rätsel. Nicht, dass ich es nicht prinzipiell begrüße, aber erst das Album
komplett spielen und danach auch noch als Album der Woche durchzukauen, grenzt schon fast wieder an Overkill - besonders verglichen mit dem, was z.B. mit Alan Parsons' neuem Album passiert ist (gar nix!)...
Solange Helber und Tondera-Klein Verkehrsservice gemacht haben, hatte ich nichts an ihnen auszusetzen. Aber mit Julia Raizner war es ja ähnlich: Tolle Stimme, aber sobald sie mal die eine oder andere Sendung bekam, hat man leider gemerkt, dass sie der Aufgabe überhaupt nicht gewachsen war. Jens Wolters überzeugt mich außerhalb des Sports auch nicht so sehr.
Und Janet Pollok beweist gerade mal wieder ihre Kompetenz... Dass Ricky Martin bei "Private Emotion" anders klingt als sonst, liegt daran, dass der Song ein Hooters-Cover ist. Weiß sie nicht. Und kurz darauf sagt sie mehrfach "Glanstonbury"... mit einem "n" zu viel! Einen Tag später preist sie den fürchterlichen Verzerrungsbeat der Jonas Brothers als "guten Sound" - ja, hat die Frau denn Bohnen in den Ohren?!
Ebenso behauptet sie, dass sie "That's What Christmas Means to Me" von Stevie Wonder noch nie gehört hat, obwohl der Song schon öfter bei SWR1 lief. Alles für sich gesehen nicht dramatisch, aber der Gesamteindruck ist nicht gut.
Wenn man aber gefühlt 2000 mal pro Jahr die Lieblingsband spielt, die man vor 30 Jahren hatte, wird das Programm unerträglich.
Vor 30 Jahren war ich minus 5 Jahre alt
Aber stimmt schon, der beste Song nutzt sich ab, wenn man ihn zu oft spielt.
Was soll denn der typische SWR1-Sound sein? Etwa das, was die ewig gleichen Bands und Interpreten, also Queen, Abba, Foreigner etc etc. früher gespielt haben, aber nur eingefleischte Fans heute noch bis zum Umfallen hören können? Und was bedeutet Konzentration auf "etablierte Bands"? Sind damit z.B. genau die Bands gemeint, die ich gerade beispielhaft genannt habe? Das Ergebnis wäre fortgesetzte, verlässliche Langeweile.. Weiter fast ausschliesslich mit den Interpreten, die schon in den letzten Jahrzehnten permanent abgedudelt wurden, wenn auch viellicht diesmal mit einer unbekannten B-Seite? Schreck lass nach.
Na ja aber wann hört man schon mal "Mustapha" oder "The Prophet's Song" von Queen, oder "The Visitors" von Abba (früher lief ab und zu wenigstens mal "Eagle")... selbst bei so vermeintlich bekannten Bands spielt man ja immer nur die gleiche Handvoll Songs.
Immerhin: Während ich das hier schreibe, kommt "Hazy Shade of Winter" von Simon & Garfunkel. Bitte mehr in dem Stil!
Bei SWR1 meint man, so scheint's, Abwechslung besteht daraus, jeden Tag "I Don't Care" zu spielen. Die reinste Gehirnwäsche. Neue Songs? Gerne, aber dann auch gute, die einen gewissen Qualitätsstandard haben. (Wieso läuft ein Sam Fender nur bei SWR3?!) Nicht dieses Kindergarten-Gedudel, -Geschrei und -Geleier. "Outnumbered" von diesem Kermit oder wie der heißt ist ein gutes Beispiel... totales Schema F, wirkt nur durch die andauernde ermüdende Wiederholung des "Hooks" irgendwie eingängig, und täuscht durch ein paar akustische Gitarren Handgemachtes vor, ist aber doch wohl wie so vieles heutzutage am Computer konstruiert. Es klingt total unorganisch. Und der Text... lächerlich. Fünftklässler-Poesie, die viel zu bedeutungsschwer vorgetragen wird. Und so etwas läuft jeden Tag?! Ein Beispiel von vielen.