Natürlich gibt es besondere Fälle, wie berlinreporter sie angeführt hat. Damit muss man leben, es akzeptieren und unter "Annäherung an die Wirklichkeit" abhaken. Aber es sind eben Ausnahmen.
Grundsätzlich sollte ein Moderator wohl in der Lage sein, sauber zu backtimen. Das gehört ja nun auch nicht zu den kompliziertesten Dingen, so etwas rechnet man sich nebenbei aus. Und wer will, kann sich ja auch einen Sport daraus machen, was haben einige Moderatoren sonst noch groß zu tun?
Was das Zeitzeichen angeht, so hat angeblich eine ÖR-Anstalt untersuchen lassen, was es beim Hörer bewirkt. Ergebnis: Das Gefühl, genau informiert zu sein, was die Kompetenz-Wirkung der anschließenden Nachrichten erhöht und somit zum Image beiträgt.
Angeblich, wie gesagt. Das Zeitzeichen auch dann zu senden, wenn das Backtiming den Bach runter gegangen ist, ist deshalb keine Fahrlässigkeit, sondern bewusste Entscheidung.
Habe von Nachrichtenchefs inzwischen aber öfter gehört, "Hauptsache, es stimmt grob", was heißen sollte: Auch wenn der Hörer bei "13 Uhr" denkt, es sei jetzt 13:00:00, muss es so nicht sein. Es darf aber nicht 13:01:00 oder später sein, also: Bis 13:00:59 ist alles im Lot. Dem (Massen-)Hörer ist da vermutlich vieles nicht so wichtig, und so ist es ein Zugeständnis an die Moderatoren, die es nicht schaffen, auf 00:00 zu rechnen, oder die Newsleute, die es nicht schaffen, um 00:00 wohlpräpariert im Studio zu sitzen.