AW: WDR 2 - Ist das die perfekte Radiostation?
Also, dann will ich hier dann doch noch mal entschärfen, soweit das geht. Bin kein Privatfunker oder BCIler.
Also, ich will hier WDR 2 nicht in den Dreck ziehen, ich weiß, dass WDR 2 innerhalb der ARD-Massenwellen `ne Sonderstellung hat. Trotzdem ist mir das Programm trotz des erfreulichen Wortanteils im äußeren Erscheinungsbild etwas zu konservativ. Und von bestimmten Dingen/Vorstellungen muss man sich auch mal trennen:
1. Verkehrsbett: WDR 2 unterlegt erst das Wetter, dann aber nicht den Verkehr, um danach den Opener u starten. Das ist nicht stringent! Hier fehlt WDR 2 das Feingefühl und der Flow.
Ein moderates Bett würde nicht stören und wäre angesichts der Länge der NRW-Meldungen erst recht nötig. Von privatem Sensations-Verkehr à la „schnellster Service für NRW“ rede ich nicht.
2. Sendungsschema: Standardisierte Sendungsnamen bedeuten ja nicht dummes Musikgedudel. Ja, habt Ihr Euch das mal genauer angeschaut? Inhaltlich läuft es in etwa auf das bestehende hinaus, nur, dass dank Titel wie „WDR 2, der Vormittag“ etwas mehr Flexibilität besteht. Wenn nötig, kann man am Nachmittag auch auf Infos aus der Welt zurückgreifen, da die Strecke von 13 bis 16 Uhr ja nicht „Zwischen Rhein und Weser“ heißt. Zur Drivetime (16-18 Uhr) braucht der Hörer die wichtigen Infos aus der Welt und nicht aus NRW. Dass „Rhein-Weser“ derzeit von 15 bis 18 Uhr läuft, verstehe ich daher ganz und gar nicht.
Und Sendungsnamen (nicht Arbeitstitel) wie „Mittagsmagazin“ oder „Zwischen Rhein und Weser“ klingen zu „altbackend“ und implizieren heute reines Wortprogramm. Bei WDR 5 wäre so was richtig.
Ich habe nicht über das Wochenendprogramm geschrieben. Eine Best-Of-Morningshow, wie hier geunkt wurde, schlag ich nicht vor. Um Gottes Willen.
Nehmen wir mal radio eins, das ich ja favorisiere. Das hat in der Woche folgendes Program:
05-10 Der schöne Morgen (Aktuelles und Service-Inhalte, umfassende Morgenmagazin-Strecke)
10-13 radio eins am Vormittag (im Internet noch als eine Art „Servicemagazin“ gekennzeichnet, tatsächlich aber eine Mischung aus Service- und Musikinfoinhalten)
13-16 radio eins am Nachmittag (im Internet noch als eine Art „Musikmagazin“ gekennzeichnet, tatsächlich aber eine Mischung aus Service- und Musikinfoinhalten)
16-19 Der Tag (Aktuelles aus Politik etc.)
19-21 radio eins am Abend (Nightlife-Infos etc.)
Entscheidend ist die inhaltliche Vielfalt. Und dank der offenen Namen musste radio eins die Sendungsnamen nach der Vermischung der Service- und Musikstrecken am Vor- und Nachmittag nicht ändern. Das ist die Stärke!
3. Drive: Vor einigen Jahren noch war es so (die Info habe ich, ist es jetzt noch so?), dass außer abends und nachts nicht selbst gefahren wurde. Das merkt man. Ein Moderator braucht meiner Meinung nach, um echte Personality darzustellen, die Freiheit, alles selber kontrollieren zu können.
4. Und da sind die Leute bei WDR 2 auch inhaltlich an sich nicht alles beherrschend. Entweder Musik oder Info, aber nicht beides. Ein Manko. Es fehlt der „arbeitende Moderator“, der mehr als nur Verwalter von Anmods und ähnlichen Mods ist.
5. Musik: Erfreulich breit, aber oft zu soft. Das nimmt einen nicht mit. Oft zu ausgetretene Richtungen, nicht unbedingt ausgetretene Songs. Ich würde mir mehr Risiko wünschen. radio eins wäre das Vorbild in dieser Richtung.
Also, ich will keine unterlegten Beiträge oder so. Um Gottes Willen, nur etwas mehr Verpackung an den zentralen Stellen wäre meiner Meinung nach dringend notwendig. Wenn am WE um halb einfach so ein Verkehrsservice kommt, ohne danach oder davor einen Jingle zur Stations-Erkennung zu spielen, ist das z.B. echt zu wenig. Vorbild wäre auch hier radio eins.