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Wer bestimmt eigentich, was gespielt wird ?

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radiowatcher

Benutzer
Hallo, mich würde mal interssieren, wer bei den Formatradios bestimmt, welche Musiktitel in die "Musikrotationen" kommen. Ick kann mir gut vorstellen, daß es z.Bsp bei den Hörern auch Bedarf an deuschsprachigem (außer Gröni und Lage) gibt, aber aus irgendwelchen abartigen Gründen z.Bsp. nie eine Juliane Werding ins Programm kommen wird. Gibts da irgendwelche roten Listen ???Irgendjemand muss anscheinend mal festgelegt haben das Grönemeier gut ist und die anderen nicht..??
 
das sind die sogenannten "bestimmer". es sind menschen die unglaubliche fähigkeiten besitzen, wie z.b: abzocken, täuschen, und verarschen! menschen, die viel geld für wenig leistung nehmen. es sind selbst ernannte götter ohne weißen kittel, die behaupten sie hätten die titel "der" zielgruppe zu testzwecken nicht vorenthalten - sehr frei nach dem motto "zeig mir deine uhr und sage dir wie spät es ist". verwunderlich, daß es immer noch programmverantwortliche gibt, die dem mist glauben schenken. armes deutschland. das wetter...somit schliesen wir die akte 2002..hier im programm gehts weiter mit dem kollegen harald schmidt.ich bin mir sicher, das ist was für sie!!!
 
Guten MitTach,

Hui, etwas unglückliche Einführung radiowatcher. Abgeshen von Sendern, die überhaupt noch deutsches spielen (ÖR, Deutsch/SoftAC Private) ist das mit Gröni und Klaus Lage im heutigen Hitradio wohl ganz weit her. Alsterradio und NDR2 spielen gelegentlich nochmal die alten Recken.

Titel werden getestet, an representativ ausgewählten Hörern. Denen werden eine Anzahl von Titel vorgestellt, üblicherweise nur der Hook, und dann wird abgefragt wie sie den finden. Das dauert dann ein paar Stunden mit vielen munteren Fragen etc. Anhand der Ergebnisse wird dann ermittelt welcher Titel in die Rotation kommt. Berücksichtigt wird dabei der berühmte Burn-Out Faktor, der besagt, dass ein Titel einfach durch ist, also totgenudelt ist. Das in Kürze.

Sicher ist, auch wenn es viele Resaercher und Musikchefs nicht zugeben wollen. persönlicher Geschmack ist immer mit drin. Das hat meiner Meinung dann auch Sinn, wenn der Musikchef Ahnung von der Musik hat, die er zusammenbastelt (vom Selector o.ä. -basteln lässt). Es reicht eben nicht nur aus, das System zu beherrschen, nein der Bauch spielt eine wichtige Rolle. Ich behaupte sogar, man kann ein Programm gänzlich ohne Computer erstellen (ist mühsam klar aber von der Zusammenstellung als solche machbar).

Hinzu kommen die Musikverlage, die ,so hat man schon gehört, Musikprogramme je nach Promotion einer Ihrer Künstler mit bestimmt haben. So auch bei Werbekunden. Beispiel, nach einer Barcardi-Sommer-Promotion(Beachparty etc...) muss unbedingt Frau Yanai's "Barcadi-Feelin" kommen. Sowas ist Dreck !

Rote Listen gibt's natürlich auch, siehe den Thread Modern Talking.


Alles in allem, werden Hörer wie achim schreibt auch ver*****t, in dem Musikredaktionen den Moderatoren Infos geben, die schlichtweg falsch sind. Ein Beispiel: Sophie Ellis Bextor, während "Murder on the dancefloor" schon lange auf dem Markt war (auch als Single) lassen Musikchefs Ihre Mods per Infos auf den Musiklisten sagen: Take me Home (noch)neue Single, Gott noch mal, sowas passiert in deutschen Radios ständig. Alt für neu, wie dämlich muss ein Hörer eigentlich noch gemacht werden.

Ja auch Importe dürfen bitte vekauft /gespielt werden. Seit dem Internet kann man bei amazon/bol etc... auch Importe bestellen. Sind doch alle so schööön online und multimedial. Gehen Sie mit Eni und so'n Mist. Also warum zuquatschen lassen von wegen neu ! *inslenkradbeissend*

Na ja , die Geschichte könnte noch hundert Jahre so weiter gehen.
Die anderen 9 Kanditaten wollen auch noch mitspielen Herr Jauch, ich hör auf.
Glückwunsch zu rotierenden 100 Titeln äääh 100 Euro im Portemonnaie.

whk



[Dieser Beitrag wurde von whk am 15.04.2002 editiert.]
 
Danke erstmal für Eure Infos, dann scheint es aber auch so zu sein, das die bei den Testhörern zu testenden Titel schon von vornherein eine subjetive Auswahl von wem auch immer darstellen...
ne andere Frage noch, in welchen Abständen wird üblicherweise eine Musikrotation gewechselt und wieviel Titel sind jeweils drin ? Manchmal kommt es mir so vor, als obs nicht mehr als 100 sind...traurig..
 
Jagt diese ganzen Beraterdeppen aka Möllinghoff & Co. endlich aus den Funkhäusern und lasst endlich eure Musikredakteure das machen, für was sie eingestellt sind. Musik!
 
Musik sollten Leute auswählen, die ein Gespür für so was haben. Klar, dafür muss man nicht unbedingt Zwölftonmusik und Bratsche studiert
haben, aber ein bisschen mehr als nur Umfragen auswerten und Titel codieren sollte man schon können.
Leider hat "achim" gar nicht so unrecht: Hauptsächlich bestimmt die Werbe- und Musikindustrie, was gespielt wird.
Die angespielten Tracks bei den Researches sind viel zu kurz. Für einen noch unbekannten Titel, muss man sich Zeit nehmen, den muss man sich erst "warmhören". Zudem würde sich der Burn-Out-Effekt viel viel schneller einstellen, wenn die Probanden die ganzen 3:30 oder mehr anhören müssten.
So hören die kurz eine eingängige, ihnen bekannte melodiöse Passage, die sie irgendwoher kennen, aber gerade nicht zuordnen können, und stimmen für diesen Titel.
Dann hören sie danach etwas unbekanntes, was in der Schnelle befremdend auf sie wirkt und stimmen dagegen.
Wie man mittlerweile mit manchen, dazu noch schlechten, Musikstücken bombardiert wird, grenzt an Körperverletzung. Selbst bei unterdurchschnittlichen TV-Serien läuft die Grütze im Hintergrund. Mittlerweile wünsche ich mir selbst noch die alte Elevator-Musik im Kaufhaus zurück, wenn ich dort mit Britney Spears, Brosis oder Anastasia gequält werde.
 
Einen kleinen Kommentar am Rande muss ich dazu auch noch geben.
Radiocat schreibt:
"Mittlerweile wünsche ich mir selbst noch die alte Elevator-Musik im Kaufhaus zurück"

Das erinnerte mich daran: Ich kannte mal einen kleinen Supermarkt (Plus oder so), der hatte doch tatsächlich Star*Sat laufen (jaja, wenn auch das aus Daun), aber da hat die Musik einfach gepasst. Es hat mir richtig Spaß gemacht einzukaufen und ich wollte nur in diesem Laden einkaufen.

Spielt also echt ne Rolle, was für ne Musik kommt, auch beim Konsumverhalten. Hätte ich vorher nie gedacht.
 
Tja, in meinem Tengelmann läuft irgendsoein Charts-Tralala-Gedudel vom Band(!), hört sich an wie von einer uralten Cassette mit verwelltem Band. Das, was da läuft, ist genau dieselbe Grütze, die mein Arbeitskollege den ganzen Tag von SWR3 dudeln läßt. ATC (die übrigens dort auch in der Woche nach dem 11.9. munter ihr Tralala dudeln durften) & Co - das ist die pure Folter.

Ehrlichgesagt sind meine Einkäufe immer sehr schnell beendet...
 
Beispiel eines Musikresearches:

Da wurd unter anderem ein Hook eines total näselnden, übertriebenen Cowboy-Countrysongs
vorgespielt, das nur 3% der Testpersonen gefällt und dann wird draus geschlossen:
Countrymusik interessiert nur 3% der Hörer, also spielen wir diese gar nicht.

(Ich bin kein totaler Countryfan, aber das Beispiel zeigt doch die Farce solcher Untersuchungen und deren Folgen!.)
 
Warum immer nur diese ganzen Untersuchungen, die nur verdammt viel Geld verschlingen.

Ich meine, warum besteht die Musikredaktion nicht einfach aus einem Team, das gemeinsam erörtert welche Titel man im Programm haben will, ohne vorher "den Hörer" zu fragen. Dadurch dass es ein Team ist, mischen sich schon die Meinungen und Ansichten (das Team sollte entsprechend zusammengestellt sein). Und ausserdem bestimmt der Sender damit seine Musikrichtung.

Dem Hörer sollte dann im Gegenzug eine gute Möglichkeit des Feedbacks eingeräumt werden, ala "kann ich nicht mehr hören" und "sollte mehr gespielt werden".

Und wenn Country ins Programm mit rein soll, dann kann man ja doch einen Country-Experten ins Musikteam aufnehmen.

Das beste wäre demnach natürlich auch, wenn die verschiedenen Formatradios auch auf verschiedene Formate setzen würden...
 
Das Problem ist wahrscheinlich, daß es gar keine Musikredaktion gibt !!! Und das die sogenannten Berater, die die Musikresearches machen, Scheuklappen oben unten rechts und links haben. Und, wie jemand hier im Forum treffend gesagt hat, bloss nix verändern, dann könnte die Quote sacken...
 
So ist es. Bei Arabella beispielsweise wechselt laut deren Webseite alle paar Monate die Musikredaktion (seit Anfang 2001 jetzt die dritte Personalie), nur sind das inzwischen die ganz normalen Moderatoren/Moderatorinnen, die als "Musikredakteure" fungieren.

Das letzte Mal, daß es dort eine *echte* Musikredaktion gab, war Anfang der 90er. Damals war das Programm noch echt abwechslungsreich und der Musikredakteur besaß noch echtes Wissen (was er auch in einer Spezial-Sendung beweisen konnte).

Vielleicht sollte ich mich mal dort als Musikredakteur bewerben...
 
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