DAB nutzt einen TV Frequenzbereich (VHF-III) und nicht den UKW Bereich (VHF-II) mit allen Nachteilen der höheren Dämpfung.
Beim TV wird der gleiche Frequenzbereich, wie früher beim analogen TV genutzt, also hat sich hier dei Frage nicht wirklich gestellt, ob man weiter on air bleibtt. (Die VHF-I Sender mal ausgenommen).
Dem gemeinen Deutschen ist es doch egal, ob er auf UKW oder DAB Radio hört, die meisten bekommen es auch gar nicht mit. Fakt ist aber auch, dass UKW overspill hat, was bei DAB aufgrund der höheren Dämpfung, weniger Frequenzem und der technik kaum der Fall ist.
Dieser war auf UKW nicht nur gewollt, sondern auch notwendig, um das Kerngebiet zu versorgen und nicht zu zufunzeln. Bei DAB integriere ich einfach einen weiteren Senderstandort in das SFN.
DAB ist das bessere System ohne Frage. Es gibt aber auch Nachteile, die wir in Zukunft auch sehen werden. Wir arbeiten mit Muxen. Ist einer voll hat ein Anbieter pech gehabt. Um wirtschaftlich arbeiten zu können müssen die Muxxe einigermaßen voll werden. Hier kann man natürlich mit Fehlerschutz etc arbeiten. Das problem komtm aber daher, dass die Muxe urspünglich für 6 Programme in 192 kbits mpeg2 geplant wurden, Mitte der 90er Jahre. Die Frequenzbreite ist 1,536 Mhz. Heutzutage wäre sicherlich eine Breite um 1 Mhz sinnvoll, damit die Fehlerkorrektur noch gut arbeiten kann. Durch die geringere Bandbreite würde mana uch etwas Leistung zurücknehmen können.
Ich sehe aber ein anderes Problem und das ist die Wirtschaftlichkeit. Wenn wir Berlin und mit abstrichen Hamburg und München mal ausklammern, gibt es auf UKW neben den 4-6 ÖR Programmen, in der Regel 1-2 landesweite Privaten und 1-3 Funzel Ketten, dazu noch vereinzelte Lokale Anbieter.
Auf DAB haben wir aktuell den 1.bundesmux mit den 3 DLR und 9 privaten Anbietern. Ein 2.ter Bundesmux ist in Planung, damit er sich rechnet müssen auch wieder um die 9 Programm on Board sein. Das sind schon 18 private.
Dazu gibt es noch einen ÖR Mux und dann soll es noch einen privaten Landesmux und/oder eventuell Lokalmuxe geben. Wie soll sich denn das ganze rechnen? Private sind zum Teil auch im ÖR Mux zu finden.
Der Radiomarkt wird doch nicht größer. Der Anteil der Spotify etc Nutzer wird doch nicht kleiner werden.
Nehmen wir doch mal ein bundesland wie RLP abseits von Mainz. RPR und BigFM bekommt noch im SWR Mux unter, aber Rockland und die Lokalradios nicht mehr. Für einen eigenen Mux sind das nicht genügend Anbieter und wer soll bei 18 Programmen im Bundesmux noch Interesse haben?
Der 2.te bundesmux führt in meinen Augen zu einer Zentralisierung des Radios in der föderalen BRD. Die Stärke vom Radio war doch auch immer das Lokale und Regionale. Was geht mich das geschwätz aus Berlin an. Dann kann ich auch Spotify oder meine mp3 Sammlung hören.
Ein Bundesmux wird auch nie so ausgebaut sein wie ein landesmux. Gerade in hügeligen Regionen braucht man im jz genutzen DAB Band ein SFN. Gerade ländliche Regionen werden schlechter gestellt sein, wie z.b. die Eifel etc. Hier könnte es am Ende sogar nur noch den SWR geben.