Vielleicht sollte man mal drüber nachdenken was "Einschaltquoten" und was "Hörer" bedeuten !
Bei den Printmedien stimmen die Zahlen noch, wenn man von "Lesern" spricht, die erhobenen "Hörer" stimmen doch überhaupt nicht !
Wenn im Raum eine Zeitung auf dem Tisch liegt und der Befragte liest diese NICHT, dann wird er auch nicht als LESER gewertet.
Wenn aber im selben Raum ein Radio eingeschaltet ist ganze 8 Stunden während der Arbeit und obwohl man NICHT hinhört, werden die Menschen in diesem Raum als "Hörer" gewertet !
Von 10 gefragten Leuten, die Radio hören, antworten vielleicht 9, daß sie ein Hitradio EINGESCHALTET haben, aber EINER, der dem DLF auch wirklich zuhört. Hier werden einfach Birnen mit Äpfeln verglichen.
In einer Pommesbude kann ich nuneinmal mehr Kunden pro Stunde bedienen, als in einem feinen Restaurant, mit Tisch, Servietten, Besteck und viergängigen Menue. Trotzdem sagt hier niemand: Nur noch Pommesbuden bringen Quote, weil hier viel mehr Leute bedient werden.
Aber beim Radio wird Hintergrund-Nichtzuhör-Berieselung mit einem Programm verglichen, das zum Zuhören und für Aufmerksamkeit gemacht ist.
Die Lorbeeren der Formatradioquoten beruhen auf den unzulässigen Vergleichen mit anderen Radioprodukten, die man unter den selben Umständen so gar nicht konsumieren und vergleichen kann.
Jedenfalls hat ein Kulturradio mit 50.000 Zuhörern mehr Kartenrücklauf bei einer Quizfrage, als ein Dudelradio mit doppelt so vielen "Hörern".
Ich habe es selbst erlebt: Eine große Lastwagenfirma schaltete 7 Spots bei einem "Hitradio" um AZUBIS anzuwerben. Es rührte sich keiner !
Dann wurde das Thema in einer Jugend-Kultur-Sendung ein einziges Mal aufgegriffen und dann war ein enormer Rücklauf an Interessenten. Die Jugend-Kultursendung hatte aber laut MA weit weniger Hörer als das Hitradio.
Resumee: Die MA sagt viel zu wenig aus wenn es darum geht, wieviele Menschen ich wirklich mit meiner Botschaft erreiche.
Zum Erreichen gehört auch der Aufmerksamkeitsgrad und nicht nur eine Quotenzahl der Einschalter !
Ein einer großen Zeitung war einmal eine Studie: Nur 10% hören bei den üblichen Hitradios wirklich zu, aber 90% sind bei den Wort- und Kultursendungen aufmwerksam dabei.
Was ist nun besser: 10% von 100.000 "Hörern" oder 90% von 20.000 Hörern, die meine Inhalte auch wirklich aufnehmen?