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Zuviel Radio

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power_eastside

Benutzer
Tagchen,

wenn man, wie ich, ein regelmäßiger Leser dieses Forums ist, dann kommt es einem vor als ob jeder über diese Radiolandschaft sich das Maul zerfetzt. Es mag sein, dass nicht alles in Ordnung ist. Fakt ist aber, ich gehe davon aus das die Leute welche hier posten auch beim Radio arbeiten, Radio den ganzen Tag hören "müssen". Klar das man dann allergisch auf die ganzen AC´s und wie sie immer heissen mögen reagiert. Mir fehlt so ein bisschen die "hey, wir machen es anders stimmung". Postet doch mal vorschläge, ideen, kreative ansätze um ein format oder ähnliches zu entwickeln was wieder spass auf Radio-Hören macht. Ich will dieses Forum auf keinen Fall in Frage stellen ( ganz im gegenteil) nur sitzen soviele kreative und intelligente Menschen tagtäglich an ihrem Rechner und posten, dass müsste man doch mal nutzen.....
 
Seit Mai (da hattest Du Dich registiert) gabs schon mehrfach die von Dir gewünschten Threads mit Wünschen, Vorschlägen, Träumen usw. Die Suchfunktion wird Dich beglücken.

Was den Stil des Forums angeht:
Wenn Du die pampigen Beleidigungsbeiträge und die Spaßthreads weglässt, wirst Du viele positive Einträge finden. Natürlich in der Minderzahl, aber so sind die Menschen. Gefällt Ihnen was, erzählen sie es einem Freund weiter, bringt etwas ihre Galle zum kochen, dann erzählen sie es jedem, der es nicht hören will. "Denn schlechte Nachrichten, sind die besten Nachrichten!" zitiert die Jasemine den fiesen Eliot Carver und meint "besten" im Sinne von "höchster Gesprächswert" und keineswegs normativ.
 
@ Carpe

AUF einem level! und bei jasemine solltest du dir schon mal die schwimmflügel anziehen! denn diese frau schwimmt mit sicherheit auf einem sehr hohen level. sie gehört, nebenbei bemerkt, zu den wenigen leuten hier, die wirklich was im kopf haben und auch ahnung von der materie!
 
moin, moin,

ich unterschreibe auch.

@jasemine

ich gehe aber sogar noch einen schritt weiter. die menschen haben den hang sich zu beklagen.
ständig und überall.
gibt der chef mal einen aus, wird das als selbstverständlich hingenommen. ist aber mal der kaffee nicht rechtzeitig wieder aufgefüllt, wird sofort gemotzt.
und das dann - wie du es so treffend formulierst - der gesamten menschheit gegenüber.
und da sind wir auch kinder unserer mediennachrichten:
die terrormeldung in bombay (ohne zweifel eine schlimme sache und wirklich einer meldung wert) ist den meisten nachrichten-redakteuren wichtiger als eine meldung das der oder diejenige etwas positives getan oder erreicht hat. und sei es nur das für einen kranken nach einer lang suche ein passender knochenmarkspender gefiunden wurde o.ä. dinge.
wir (ist das etwas deutsches?) brauchen offensichtlich blut, tränen und solche dinge, um für uns unsere eigenen "leiden" und unzulänglichkeiten einigermassen erträglich zu gestalten. getreu dem motto:
mir geht es zwar nicht gut, aber es gibt jemanden auf diesem planeten, dem geht es schlechter.
gottseidank.

und dabei geht es uns doch allen ziemlich prächtig, oder? wir sind (meistens) gesund, haben eine sehr hohe grundversorgung und leben in einem freien land mit allen chancen die wir nur nutzen müssen.
wir haben jobs in einer branche die nach wie vor eine hohe reputation genießt (die hier einige ständig versuchen kaputt zu machen), jobs die gut bezahlt sind und jobs die eine herausforderung für das eigene hirn darstellen. das allerdings nur, wenn man es auch einsetzt
kein pd ist als pd geboren worden, kein berater als berater und kein gf als gf, jeder hat seinen weg gesucht und diesen beschritten. und das können wir alle. im gegnsatz zum aushilfsarbeiter in einer dosenfabrik.
also, versucht doch einfach das beste aus der jeweiligen situation zu machen und denkt darüber intensiv nach (was hier einige machen).
und noch eines:
wir brauchen uns in dieser branche nicht körperlich zuschinden und haben auch sonst nicht viel auszustehen.
aber das zählt ja im moment nicht, es zählt nur der im augenblick mal fehlende kaffee und andere "unannehmlichkeiten".

wenn wir dann aber zu einem späteren zeitpunkt zurückblicken (und ich bin in einem alter wo ich das inzwischen sehr ausgiebig kann ;) ), fallen uns fast nur noch die positiven dinge ein und wir merken das es doch alles nicht so schlecht war wie wir dachten. wir denken dann nicht mehr an den fehenden kaffee, sondern an dieses oder jenes highlight.
das nennt man dann wohl "weiterentwicklung".

hier allerdings irgendwelche aufforderungen zu positiven postings o.ä. abzugeben ist in der tat wohl vergebene liebesmüh.
aber ihr alle da draussen:
ihr habt (hattet) oder werdet wieder tolle jobs in einer spannenden und immer lebendigen branche haben.
diese jobs werden sich - wie alles andere auch - sicherlich verändern und veränderung tut manchmal weh, aber so ist das leben (die evolution lässt grüßen...).

schöne grüße und kopf hoch.
es wird auch hier wieder positivere zeiten geben.
 
@ honk

gutes posting. zwar nicht gerade da wo ich hinwollte (s.o) aber die richtung stimmt. :D

ich denke auch das wir kaum etwas auszustehen haben. das in dieser branche getreten wird und sich jeder selbst der nächste ist , ist normal. wem es nicht passt der kann ja das medium wechseln. es wird immer menschen geben die über einem stehen. jeder sollte in seinem bereich das maximum rausholen und es für sich tun ( und den sender ). aber in erster linie für einen selbst. es wird keinen geben der dir dankt oder sagt das der job gut gemacht wurde. wer lob bekommt hat etwas falsch gemacht. trotzdem: der ansatz etwas anders machen zu wollen bleibt. will sagen: mit dem wissen wie es geht kann man noch mehr anstellen als andere runtermachen und sich über das bestehende system zum millionsten mal aufregen. deutschland ist radiotechnisch in einer sackgasse.

finden wir den rückwärtsgang ? :)
 
Na ich will mal so sagen, alle, die beim Radio arbeiten und Radio auch leben, wissen doch, dass es dauernd neue Ansätze gab, die sich dann selbstverständlich als schon erprobte und/oder gescheiterte Ideen herausstellten, die nicht erst einer vor uns hatte. Nicht umsonst klingt es durch alle Stationen: "Man sollte sich seinen eigenen Radiosender aufbauen." Na klar. Aber so lange das nicht geht, kann man immer nur versuchen, aus dem möglichen mehr zu machen. Soll heißen, auch wenn wir alle die Berater grausam finden, wenn wir uns stundenlang über Musikrotationen das Maul zerreisen können und auch schon jede Promotion und jede Uhr diskutiert haben, bleibt zum Schluss nur eins: Inhalte! Der einzige Weg aus dem Brei liegt in den winzigen Details. Für mehr ist nun mal in einem Massensender kein Platz. Es kommt da eben nicht auf die Quantität, sondern die Qualität an. Du kannst und musst in deinen paar Sekunden, die du für eine Mod oder einen Beitrag hast, eben so viel an Herzblut und Interesse an jedem Wort haben, dass es dich unterscheidet. Das mag sicher recht schwülstig klingen, ist aber so. Alle großen Dinge sind schon erfunden, es kommt nur noch auf die Kleinigkeiten an. Und ich sage euch, der Trend geht hin zum ruhigeren Radio mit mehr Inhalten. Keine Radioreferate, sondern intelligentes Wort mit Witz.
Aber ansonsten: Es bleibt alles beim alten, denn es wurde alles schon erfunden.
 
moin, moin

@power_eastside

sackgasse ist ein treffendes bild.
der rückwärtsgang ist da, doch wer traut sich den einzulegen?
bisher gilt doch nur die regel: wer bremst verliert.
und das es zu viele vollgasfahrer in unseren sender gibt liegt daran, das alle glauben (und leider ist es momentan auch so) das nur der erste gewinnt.
the winner takes it all.
doch wie sieht der rückwärtsgang aus?

zum einen so, das man einfach mal anfängt anständiges gattungsmarketing zu machen. d.h. das es ein miteinander geben muss um diese karre radio aus dem dreck zu ziehen. die werbekunden werden von unseren eigenen leuten mit "argumenten" abgeschreckt, das einem angst und bange wird.
da wird von ergänzungsmedium gesprochen, da wird eine messe veranstaltet, von der die meisten kunden nichts wissen (wollen) weil sie das als "Kindergarten" betrachten und da wird nur in eigenen strukturen gedacht. jeder für sich. nach mir die sinnflut.
wenn ein kunde endlich mal radio machen will, dann bekommt er zu hören: den sender bekommen sie bei uns nicht, aber dafür haben wir noch x oder y im angebot.
anstatt dem kunden dann eine vermarkterübergreifendes paket zu schnürren...
ja, wir schwimmen im eigenen saft und betreiben leider inzucht...
erst wenn das medium das wirtschaftliche potential von min. 8% des werbekuchens erreicht, wird ein neues denken bei den pds stattfinden (können).
denn dann ist die zeit reif für tatsächliche format- und nischenradios.
weil der (werbe-)kuchen dann großgenug - vor allem für die handvoll mainstream-sender (vollgasfahrer) die das land tatsächlich braucht - ist und die kleineren (Sparten)sender dann sehr gut von den krümeln leben können.
und genau das ist der zweite teil des rückwärtsgangs:
menschen zu finden die dann den mut haben mit kleinerem geld kleiner erträge zu machen (prozentual wahrscheinlich aber die gleiche rendite), sprich richtige formatradios an den start bringen.
dann ist innovation angesagt. und innovation auch bei den landesmedienanstalten bei der vergabe von frequenzen.
nicht vorher. erst dann.
die einzige innovation die jetzt gefragt ist, ist die im ausreizen von minimalen unterschieden. unterschiede im programm, in der vermarktung u.s.w.

also, erst ist die gesamte rennserie mit ihrem regelwerk und teams als ganze zu reanimieren.
erst dann kann man sich um die einzelnen strecken und befindlichkeiten kümmern. solange das der fall ist, wird die gesamte branche weiter leiden. mit ausnahme einiger big-player, die man zweifelslos braucht und die sich auch nicht beklagen. warum auch. die optimieren ihre erträge durch automationen, sind ertragreich weil sie mehr geld haben (und ausgeben) als die anderen u.s.w.

aber wir - jeder für sich als individum - können und müssen in der tat jeden tag aufs neue unser handeln und tun überdenken. wir müssen usn selbst hinterfragen, wo habe ich stärken und wie baue ich die aus.
wo habe ich schwäche, wie merze ich die aus.
wo und wie kann ich meinem team am meisten (weiter-)helfen.
und schlussendlich die frage aller fragen:
bin ich hier richtig?
also am richtigen ort in der richtigen funktion.
eine ehrliche beantwortung macht vieles klarer und noch mehr einfacher.
wie?
findet es selbst heraus. nur soviel vorweg:
ehrlichkeit kann in diesem fall extrem wehtun.
 
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