AW: Wie die Musikauswahl im Radio bestimmt wird
So, und nachdem der Artikel schön neutral war, seid Ihr nun alle aufgefordert, die Marktforschung an sich, das Popradio im Allgemeinen und sowieso alle Macher zu verteufeln. Los geht's ...
Das werde ich nicht tun, weil es schon ein interessanter Artikel ist. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen in einem Telefoninterview anhand von Refrainschnipseln eine Entscheidung zu treffen. Dank Geheimnummer ruft mich aber wohl auch nie jemand an.
Programmradio wird sich so aber wohl nicht gestalten lassen.
Das so natürlich ausschließlich Mainstreamradio programmiert wird ist ja auch nicht verwerflich, was die Masse gerade mag wird gesendet - alle anderen hören Ihren Geschmack halt auf Mp3 Playern und hören kein Radio mehr bzw. weichen auf Internetradios auf, die Ihren kruden Geschmack versenden.
Für die Vielfalt im Musiklande, wofür ja auch gerade die ÖR stehen sollten, ist das natürlich nicht unbedingt förderlich.
Sehr nett ist die Aussage:
wird natürlich auch weiterhin Rücksicht auf die Hörer genommen: In Form von Sendungen, in denen Hörer Wünsche äußern dürfen.
Wenn ich so eine Sendung wirklich mal höre weichen die Wünsche vom üblichen Programm meist kein Deut ab. Ob es nun Zufall, Beweis der Studien oder nur Vorauswahl der Redaktion ist bleibt dahingestellt das dieses Ergebnis zu hören ist. Obwohl, man könnte ja mal versuchen ob bei NDR 1 wirklich das Lied "Massenkompatibel" aus dem Album "Volksmusik" von Rainald Grebe gespielt werden würde.
Interessant wäre es zu wissen, wie sich der Markt abseits des Mainstreams über Neuheiten informiert, denn trotz oder gerade wegen des Formatradios gehen andere Musikstile ja nicht zugrunde.
Zu guter letzt: Nur weil es nicht DEN Radiosender für mich gibt sterbe ich nicht oder werde depressiv - ich höre halt nur dann kein Radio und konsumiere auch die Werbung nicht. Aus diesem Grund bin ich bei wortlastigen Sendern zu Haus. Hier bekomme ich alles, was ich brauche - für Musik habe ich andere Medien.