Liebe radioforisten,
mir liegt eine Sache im Magen, die sich schon wie ein Krebsgeschwür durch die deutsche Radiolandschaft legt: Die Verbindung von Facebook und Radiosendern.
Man kann von Facebook halten, was man will, aber die Datenkrake aus den USA versucht, über die Radiosender Einfluss auf die Hörer zu bekommen, indem die Sender mehr und mehr als einzige Plattform, mit denselben in Kontakt zu treten, auf ihre Facebook-Seite verweisen, was ja gerade im öffentlichen Raum von Schleswig-Holsteins Landesdatenschutzbeauftragten sehr gerügt worden ist.
Facebook ist auch eine Werbeplattform, klar, und die Sender möchten auch so Zuhörer mehr und mehr akquirieren, sodaß man quotentechnisch besser da steht. Ist alles schön und gut.
Es gibt aber Zuhörer, die weder bei Facebook, noch bei einem anderen sozialen Netzwerk sind, und die sich in Form der klassischen E-Mail an Sender wenden, wenn sie das Verlangen nach Gehör haben. Auch der fernmündliche Weg könnte eingeschlagen werden.
Ich hatte vor einiger Zeit an einem Sender Kritik vorzubringen. Sagte man mir, ich solle auf der Facebook-Fanseite das posten, dann werde man sich darum kümmern. Schreibe ich der Zuschauer-Stelle zurück, ich wäre nicht bei Facebook und wolle es aus mehreren Gründen auch nicht sein. Wird darauf geantwortet: Tut uns Leid, wir können Ihnen bei dem von Ihnen genannten Problem nicht weiter helfen.
Damit werden all diejenigen, die keinen FB-Account haben, aus dem Programm ausgeschlossen, und diskriminiert. Das halte ich jedenfalls für keine gute Form, mit Hörern umzuspringen, denn auch die "Normal-ohne-FB-Hörer" bringen dem Sender im Zweifelsfall Quote, wenns denn sein muss. Die Ausschließlichkeit auf Facebook und dessen zum Teil kriminelle Machenschaften, Einfluss auf den Hörer zu nehmen und ihn für sich zu vereinnahmen, halte ich für sittenwidrig. Da könnten auch andere Netzwerke wie VZ, Google Plus oder ähnliche daher kommen und gleiche Forderungen stellen; der Hörer, der dann nix von alledem hat, wird dann kaum oder kein Gehör mehr finden, weil er ja nicht mehr als "werberelevant" gilt.
Das halte ich sehr gefahrvoll, v.a., weil der Rundfunk, egal, ob öffentlich-rechtlich, privat-landesweit oder -lokal, den Menschen vor Ort und dessen Sorgen dienen muss, unabhängig davon, ob sie Facebook haben oder nicht.
Aus reiner Geltungssucht des Zuckerberg-Konzerns den Hörern gegenüber werden Sender, die dies als einzige Plattform haben, mit ihnen in Kontakt zu treten, zu Handlangern dieses Netzwerks. Und wie immer schweigen die Landesmedienanstalten und die Rundfunkräte über diesen Sachverhalt.
lg,
br-radio.
mir liegt eine Sache im Magen, die sich schon wie ein Krebsgeschwür durch die deutsche Radiolandschaft legt: Die Verbindung von Facebook und Radiosendern.
Man kann von Facebook halten, was man will, aber die Datenkrake aus den USA versucht, über die Radiosender Einfluss auf die Hörer zu bekommen, indem die Sender mehr und mehr als einzige Plattform, mit denselben in Kontakt zu treten, auf ihre Facebook-Seite verweisen, was ja gerade im öffentlichen Raum von Schleswig-Holsteins Landesdatenschutzbeauftragten sehr gerügt worden ist.
Facebook ist auch eine Werbeplattform, klar, und die Sender möchten auch so Zuhörer mehr und mehr akquirieren, sodaß man quotentechnisch besser da steht. Ist alles schön und gut.
Es gibt aber Zuhörer, die weder bei Facebook, noch bei einem anderen sozialen Netzwerk sind, und die sich in Form der klassischen E-Mail an Sender wenden, wenn sie das Verlangen nach Gehör haben. Auch der fernmündliche Weg könnte eingeschlagen werden.
Ich hatte vor einiger Zeit an einem Sender Kritik vorzubringen. Sagte man mir, ich solle auf der Facebook-Fanseite das posten, dann werde man sich darum kümmern. Schreibe ich der Zuschauer-Stelle zurück, ich wäre nicht bei Facebook und wolle es aus mehreren Gründen auch nicht sein. Wird darauf geantwortet: Tut uns Leid, wir können Ihnen bei dem von Ihnen genannten Problem nicht weiter helfen.
Damit werden all diejenigen, die keinen FB-Account haben, aus dem Programm ausgeschlossen, und diskriminiert. Das halte ich jedenfalls für keine gute Form, mit Hörern umzuspringen, denn auch die "Normal-ohne-FB-Hörer" bringen dem Sender im Zweifelsfall Quote, wenns denn sein muss. Die Ausschließlichkeit auf Facebook und dessen zum Teil kriminelle Machenschaften, Einfluss auf den Hörer zu nehmen und ihn für sich zu vereinnahmen, halte ich für sittenwidrig. Da könnten auch andere Netzwerke wie VZ, Google Plus oder ähnliche daher kommen und gleiche Forderungen stellen; der Hörer, der dann nix von alledem hat, wird dann kaum oder kein Gehör mehr finden, weil er ja nicht mehr als "werberelevant" gilt.
Das halte ich sehr gefahrvoll, v.a., weil der Rundfunk, egal, ob öffentlich-rechtlich, privat-landesweit oder -lokal, den Menschen vor Ort und dessen Sorgen dienen muss, unabhängig davon, ob sie Facebook haben oder nicht.
Aus reiner Geltungssucht des Zuckerberg-Konzerns den Hörern gegenüber werden Sender, die dies als einzige Plattform haben, mit ihnen in Kontakt zu treten, zu Handlangern dieses Netzwerks. Und wie immer schweigen die Landesmedienanstalten und die Rundfunkräte über diesen Sachverhalt.
lg,
br-radio.