Das liegt dann aber in der Verantwortung der Programmgestalter und Moderatoren, die es nicht geschafft haben, auch jüngeres Publikum für diese Art Musik zu begeistern. Möglich gewesen wäre es auf jeden Fall, denn Schlager sind ja nicht genetisch auf 60+ festgelegt.
Es gab bei Start eine inoffzielle Absprache mit der Landesregierung, dass die Zielgruppe von Helmut Thoma nicht angegangen wird, damit das Privatradio nur an den Werbeeinnahen partizipiert und nicht in Gefahr gerät.
Das alte Henne-Ei-Problem: Solange es kein Angebot (welches als Werbung für die CDs fungiert) im Radio gibt, werden auch keine neuen Künstler nachwachsen, da sich das Ganze nicht mehr rechnet. Ohne Airplay lassen sich nunmal keine CDs und auch keine Downloads verkaufen. Und ohne genug neue Titel gibt es auch keine Programme mehr mit ausreichend Airplay.
Interne Call-OutResearches haben leider vernichtende Ergebnisse gebracht. Ein weiteres Risiko geht da keiner ein.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß besagte Hörer mit solch gigantischen Scheuklappen durch's Leben laufen.
In der Zeit, in der die Oldies aktuell waren, gab es ausschließlich "bunte" Programme, siehe Disco, Hitparade, Musikladen & Co. im Fernsehen.
Auch diese Sendungen hatten bereits in gewisser Weise ein Format. Disco = Klamauk weichgespülter Pop und etwas deutsch
Hitparade = nur deutsch
Musikladen = internationaler Pop, teilweise etwas härter, wobei die meisten nicht wegen der Musik eingeschaltet haben sondern wegen Sally & Monique
außerdem reden wir hier von Fernsehen und von einer Zeit in der es nur 3 Programme gab.
Wie sah denn ihr Airplay aus?
Und vielleicht war ihre Trennung von Ralph Siegel ja doch keine so gute Idee. In aller Regel bedeutet die Abkehr von dem jahrelang gegangenen künstlerischen Weg einen Schritt nach unten, was die Verkaufszahlen betrifft - zumindest wenn man von einem Produzenten und Autorenteam der A-Klasse zu einem weitestgehend unbekannten Team wechselt. Beispiele gibt's zuhauf.
Teilweise ganz gut über 100 Einsätze die Woche lt. Music Trace
reicht aber leider nicht um den Künstler zu retten.
letzte Massnahme bevor der Künstler gedropped wird, wir machen noch schnell ein "Best off" mit den Singles der letzten 20 Jahren (achte auf die Zukunft der Künstlerin)
sie wird jetzt Hausfrau und Mutter nach 30 Jahren im Schlagerzirkus. Wann war nochmal "Ein bisschen Frieden"......
Es war zu allen Zeiten so, daß Künstler, die ihre Erwartungen nicht erfüllen, keine Vertragsverlängerung bekommen. Und mal ganz ehrlich - von den ersten beiden hat doch noch nie jemand was gehört, und Herr Grabowski ist in wenigen Jahren im Rentenalter (wie ca. 80% aller noch aktiven und zumindest einigermaßen erfolgreichen Künstler im Schlagersegment).