Oldiewahn jetzt auch bei MDR1 - Radio Thüringen

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@ammerlaender: Meine Antwort ist vielleicht nicht repräsentativ. Aber was ist ein „Heimatsender“? Für ältere Zuhörer vielleicht noch die Welle, die sie eben permanent eingeschaltet haben. Heute gibt es eben Bayern1,2,3,4,5,plus – welcher davon ist der „Heimatsender“? Die Zeiten, in denen alles durcheinander miteinander zusammen auf einer Welle lief, sind eben vorbei. Man müsste Bayern1,2,3,4,5,plus zusammen als Heimatsender sehen. So gesehen ist für jeden etwas dabei, von den Wander- und Kraxeltipps bis zu altbaierischer Zithermusik. Wer suchet, der findet.
 
@ ricochet:

Selten solchen Unsinn gelesen. Bitte beweise doch mal einige Deiner Behauptungen, zum Beispiel, dass die Marktanalysen der Sender alle frei erfunden sind. Nur weil einem etwas persönlich nicht gefällt, muss es nicht gleich gefälscht sein. Mich erinnert dein Geschreibe übrigens an die Verschwörungstheorien von Ken Jebsen.

Die beratergläubigen Senderchefs sprechen doch stets davon, dass Umfragen belegen, dass die Deutschen verrückt nach Oldies sind und deutsche Musik grundsätzlich ablehnen. Legt die Zahlen doch endlich auf den Tisch, benennt das Institut, das sie erhoben hat und schon ist Ruhe im Karton. Ansonsten darf man getrost davon ausgehen, dass die Umfragen bezüglich der vermeintlichen Hörerpräferenzen nur im Kollegenkreis durchgeführt wurden (ist ja auch so eine Art Umfrage :D ).

Ich gehe jede Wette ein, dass da nichts Substantielles kommen wird.
 
Das Markt und Medienforschung von den Sendern betrieben wird, ist ja nun kein Geheimnis. Der MDR hat eine eigene Medienforschung für Radio, Fernsehen und Online.

Die wird den Senderinteressen, sprich den wirtschaftlichen Zwängen bestimmt nicht in die Quere kommen. Wenn die Marktforschung des Senders so unzweideutige Ergebnisse liefert, warum klingt dann "MDR1 Radio Sachsen" dann wie ein Schlagersender? Wegen des größeren finanziellen Spielraums und der damit einhergehenden geringeren Abhängigkeit von der Beraterbranche?

Und dass die sächsische Version wegen des höheren Schlageranteils weniger Zuspruch erfährt, kann man nun wirklich nicht behaupten.

These riochet: Traditioneller deutschsprachiger Schlager ist ureigenstes schützenswertes deutsches Kulturgut und muss daher gespielt, gefördert und ausreichend produziert werden. Möglichst 24 Stunden am Tag und auf einer eigenen Welle.
(Davon, dass sich der Musikgeschmack vielleicht geändert hat, kein Wort)

Nette Polemik, aber leider ohne rationalen Kern. Wenn lediglich 30% der Bevölkerung in Betracht zögen, ab und an eine Schlagerwelle einzuschalten, wäre ein 24-Stunden-Schlagersender grundsätzlich sinnvoll und wirtschaftlich geboten. Würden allein die Marktkräfte über das Hörfunkangebot entscheiden, drängte sich diese Erkenntnis geradezu auf - und tatsächlich sind die Radiomärkte nahezu überall auf der Welt nach diesem Prinzip organisiert. Das Einheitsgedudel, das ihr in den letzten Jahren eingeführt habt, ist jedenfalls eine echte Landplage und wird die Leute in Massen zu anderen Medienplattformen treiben.

Dann gibt es die Werbeindustrie, geleitet von Entscheidungsträgern, die alle alle alle den deutschen Schlager ablehnen und dabei das Kotzen anfangen. Sie haben deswegen die Direktive herausgegeben, auf gar keinen Fall irgendeinen research zu veröffentlichen, in dem eine deutliche Zustimmung für den deutschen Schlager ablesbar ist?

Was bei diesen Researches abläuft, weiß doch jeder. Da müssen ein paar besonders lahme, kaputtkomprimierte Schlagersequenzen mit erfolgreichen 80er-Hits konkurrieren und schon hat man die Formel für den unbestechlichen deutschen Massengeschmack gefunden, der keine Kompromisse zulässt. Ich kann jede Testreihe so hindrehen, dass am Ende das gewünschte Ergebnis rauskommt. Dass es unterschiedliche, mitunter unvereinbare Geschmacksrichtungen mit erheblichem wirtschaftlichen Potential gibt, wird von den Machern des Promo-Single-geschwängerten und oldieseligen Beraterradios grundsätzlich ausgeblendet.

Wenn man die These weiter vorfolgt, ist aber der grösste Witz, dass selbst die Plattenfirmen gegen ihre eigenen Produkte agieren. Sie bezahlen dafür, dass sie nicht gespielt werden!?
Leute, hier ist eine die Kultur gefährdende unglaubliche Verschwörung im Gange, deren Ausmass erst jetzt uns allen so richtig bewusst wird !!!! Dank ricochet.

Die Plattenfirmen haben sich längst mit dem deutschen Prozedere engagiert und ihr Angebot an die Usancen des Radiobetriebs angepasst; deutsche Musik lässt sich ohnehin fast nur noch bei öffentlich-rechtlichen Schlagerwellen unterbringen, die ja angeblich keiner hören will, und wenn, dann nur Grenzsenile und Scheintote. Neinnein, ich vertraue euren Researches blind.

Thema beendet, ricochet. Wenn du so weiter machst, wirst du irgendwann mal eine Unterlassungsklage an den Hals bekommen.

Nur zu! Ich brenne darauf! Wäre doch ein schöner Gedanke, wenn die alltägliche Vorgangsweise dieses Business mal transparent vor der Öffentlichkeit ausgebreitet würde...
 
@ laser558:
MDR 1 Radio Thüringen nimmt für sich in Anspruch nicht nur ein, sondern "der Heimatsender" zu sein; sie betonen es in jeder zweiten Moderation!
 
@ammerlaender:
Ja klar, sie wollen nicht, dass Thüringer Hörer zur Welle oder Antenne abwandern. Oder gar zu den Sachsen!
Das ist aber eben "nur" ein claim, um Hörerbindung zu erzeugen. Claims sollen eingeträufelt den Hörer zu einer bestimmten Überzeugung bringen, ganz negativ ausgedrückt. Die des Senders eben. Ich würde dem keinen weiteren kulturellen Tiefgang beimessen. Im Falle des mdr ist der Heimatsender dann alles von mdr1,figaro bis jump undsoweiter.

Ich habe heute noch etwas zu tun, aber trotzdem nochmal kurz:
Unterlassungsklage:
ricochet schrieb:
Nur zu! Ich brenne darauf! Wäre doch ein schöner Gedanke, wenn die alltägliche Vorgangsweise dieses Business mal transparent vor der Öffentlichkeit ausgebreitet würde...
Lachhaft.
Und auch bei den von Kirk vorgeschlagenen "unabhängigen" researches würde alles getestet werden. Jede Stilrichtung, so habe ich ihn verstanden. Es geht dabei nicht darum, die Akzeptanz eines deutschen Schlagers im direkten Vergleich mit einem Discopop-Titel zu messen. Sondern die Akzeptanz eines jeden Titels inm jeweiligen Alterssegment!
Liesse sich wirklich eine 30%ige Verträglichkeit bei 20-35 oder 35-50 herauslesen und würde das wirtschaftliche Umfeld stimmen, wäre man schon lange an die Sache herangegangen. Das wirtschaftliche Umfeld von mir interpretiert mit Kaufverhalten, Kaufkraft, Aufgeschlossenheit für Impulskäufe, Markentreue. Und dann haben wir noch das Frequenzproblem, oldiesbased Wellen mit einem geringen, kontrollierten Deutschanteil erzielen eben mal weiter reichende Hörerkreise. Und diese Statistik ist nicht gefälscht.
 
Die Plattenfirmen haben sich längst mit dem deutschen Prozedere engagiert und ihr Angebot an die Usancen des Radiobetriebs angepasst

ich meinte natürlich arrangiert...

Allerdings wird auch die erreichte Zielgruppe in die Entscheidung mit einbezogen – Kritierien wie Kaufverhalten, Bildung oder Lifestyle spielen mit eine Rolle.

Und die anvisierten kaufkräftigen, gebildeten und flexiblen Hörergruppen unter 50 hören nahezu ausschließlich Lady Gaga, Kesha und Nickelback...

Das wirtschaftliche Umfeld von mir interpretiert mit Kaufverhalten, Kaufkraft, Aufgeschlossenheit für Impulskäufe, Markentreue. Und dann haben wir noch das Frequenzproblem, oldiesbased Wellen mit einem geringen, kontrollierten Deutschanteil erzielen eben mal weiter reichende Hörerkreise. Und diese Statistik ist nicht gefälscht.

Gleich ein paar Trugschlüsse auf einmal. Für die wettbewerbsfeindliche und uneffiziente Nutzung des UKW-Bandes kann ich genausowenig wie ihr; wenn man die Umsätze im Schlager- und Deutschpop-Bereich zugrundelegt, kann ich nicht nachvollziehen, warum man diese Gruppe wahrheitswidrig als wirtschaftlich unattraktiv darstellt. Würde man im Schlagerbereich nur etwas mehr Mut beweisen und rockige und rhythmische Elemente stärker zur Geltung bringen, könnte man die Zielgruppe mit einem Schlag erheblich verjüngen. Die unsinnige Mär von der Markentreue habe ich schon an anderer Stelle näher beleuchtet und ausführlich kommentiert.

Und die seit Jahren als "Oldiebased AC" angepriesenen Wellen haben sich während der vergangenen zwanzig Jahre qualitativ kaum verändert, verfügen im Prinzip immer noch über den selben Musikbestand wie 1995 und verdanken ihre Reichweiten einer höchst fragwürdigen Ermittlungsmethode, die keinem Härtetest standhält. Neuerdings experimentieren diese Oldiesender ja sogar mit Hip-Hop und Techno-Mucke, statt auf international bewährte AC-Material oder Titel verwandter Genres der vergangenen 20 Jahre zurückzugreifen, die man in Deutschland leider kaum irgendwo zu hören bekommt.
 
Durch den aktuellen deutschen Schlager wächst aber leider nicht genug nach, daß man davon leben kann ohne andere Sachen beizumischen.

By the way Nicole hat von Ihrem letzten Album 7000 Stück verkauft. Bei den Majors werden mehr und mehr Verträge mit Schlagerkünstlern aufgekündigt. (Vanessa Neigert, Schwesterherz, G.G. Anderson) um nur 3 zu nennen. Warum wohl ???

Jetzt mach aber mal einen Punkt; andere, zeitgemäßere Schlagergrößen verkloppen ihre Alben doch millionenfach, und das trotz rigiden Schlagerbanns in weiten Teilen der Radiolandschaft. Die professionellen Radiomanager haben die deutsche Musik schon vor zwanzig Jahren sukzessive aus dem Programm gekegelt, versagen ihr im kommerziellen Bereich jeglichen Airplay sprich wirtschaftliche Relevanz und beklagen heute, dass zuwenig "Werthaltiges" nachkommt. Weißgott, auch ich betrachte den Schlagerfox der vergangenen Jahre als hochkarätigen Schrott, aber es gibt viele alternative Ansätze, die im Netz noch von sich reden machen werden. Alle hoffnungsvollen Entwicklungen und Verjüngungstendenzen innerhalb der deutschen Populärmusik wurden von den Beratern doch jahrzehntelang naserümpfend übergangen und kategorisch ausgeblendet, denn die deutsche Musik passte nicht ins strikt vorgegebene Formatraster.

Und wo wir schon bei "Werthaligkeit" sind: Wie anspruchsvoll und erwachsenenfreundlich sind eigentlich Hip-Pop- und Dance-Tracks vom Schlage Rihanna / Gaga / LMFAO, die auf AC-gebrandeten deutschen Promo-Wellen rauf und runterlaufen? Wenn mir andererseits jemand weismachen will, dass Manfred Mann, Herman's Hermits oder die Hollies in Summe besser testen als Roberto Blanco, Chris Roberts oder Katja Ebstein, glaube ich erst recht nicht mehr an eine unvoreingenommene Herangehensweise.

Der einzige Grund, warum reine "Schlagersender" in Deutschland seit Jahrzehnten grundsätzlich nicht lebensfähig sind, besteht darin, dass ihnen die Geldverteilungsbranche keine Werbeschaltungen zuschanzt. Lounge- und Jazzklimperer sowie Klassikdudler ohne nennenswerte Reichweite haben nach deren Gutdünken aber sehr wohl eine Daseinsberechtigung. Naja, die tun den Zeitungsradios auch nicht weh.
 
Sondern die Akzeptanz eines jeden Titels inm jeweiligen Alterssegment!

Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden. Aber warum glaubst du halten die Radiobetreiber und Werbeschaffenden anderer Länder die 25-50-Jährigen für die interessanteste Zielgruppe, die deutschen Consulter aber die 14-29-Jährigen? Na, warum wohl?

Liesse sich wirklich eine 30%ige Verträglichkeit bei 20-35 oder 35-50 herauslesen und würde das wirtschaftliche Umfeld stimmen, wäre man schon lange an die Sache herangegangen.

Ja, aber es wäre glatter Unfug deutsches Material mit Pink oder "Maroon 5" zu mischen. Es sind ja gerade die undifferenzierten, austauschbaren Allerweltsdudler, die die Leute extrem nerven. Ein einzelnes Radioprogramm muss dem Hörer keinen bunt zusammengewürfelten Mix bestehend aus partiell gut getesten Songs aller Windrichtungen bieten, was bei den Hitradios am Ende nur auf schlimmste Grenzverletzungen hinausläuft. Eine klare Linie wäre viel besser, denn umschalten kann der Hörer schon selbst. Weil man hierzulande ohnehin nur auf die Maximalreichweite achtet, wären Spezialangebote noch nicht mal eine Gefahr für die großen Platzhirschen - sollte man denken. Doch nicht mal in stark besetzten Radiomärkten findet man ein attraktives, bedarfsdeckendes Angebot an Spartenkanälen. Na, warum wohl?
 
@ Ammerlaender:
Zu Deiner Frage: Ich verstehe nicht, warum man das auf einem Heimatsender (Volks- und Wanderlieder gerade dort) nicht spielen soll. Und zur Behauptung von Laser 558: Stimme ich irgendwie nicht zu, da meiner Ansicht nach ein richtiger Heimatsender gewisse Kriterien erfüllen sollte: regionale Informationen zum Beispiel. Dann sollte auch die Musikfarbe passen. Denn ich glaube kaum, Bayern 3 würde sich auch als Heimatsender bezeichnen! :rolleyes:
 
"Heimatsender". Ein solcher Begriff ist stark konservativ besetzt, so sollte ein Sender unter diesem Etikett auch das beinhalten, was daraufsteht. Schlagermusik dürfte dann dazugehören. Kein Pop- oder Jugendsender würde sich als "Heimatsender" bezeichnen. So viel dazu.

Rico, vielleicht solltest Du Dich bemühen, Deine oftmals sehr interessanten Thesen nicht mit nebulösen Handlungsgründen zu verbinden, was Du bisher tust und Dich selbst unnötig in die Ecke des Verschwörers bringt. Allein die Darstellung von Fakten ist doch spannend genug. Darüber, warum sie so und nicht anders sind, lässt sich doch trefflich und m.E. genügend diskutieren. Und Deine dargestellten Zusammenhänge zwischen Plattenindustrie und Radio in Deutschland mag ich in der von Dir angehäuften Menge gar nicht mehr relativieren/korrigieren, obwohl ich mich da weit besser auskenne als Du.
 
@ Redakteur: Danke!

Ich schiebe einmal ein paar Stimmen aus dem Volk nach, die in der Online-Ausgabe des Volkes Nachfolger "Thüringer Allgemeinen" in die Diskussion ein:

10.01.12 - 11:44
Groove
Nachtrag! Ein kleiner Nachtrag auch noch von mir. Viel, viel schlimmer als die sich ständig wiederholende Musikauswahl, egal ob in englich oder in deutsch gesungen, ist insgesamt das geistige Niveau unserer Radionsender. Manchmal überlege ich schon ob die heutigen Radio- Macher die Hörer mit Absicht verdummen wollen, oder ob sie uns von sich aus für dumm halten? Ein Volk ohne Kultur??? Ich sehe da auch keinen Unterschied zwischen den privaten Sendern oder den Öffentlich Rechtlichen. Jump, zu MDR gehörend, ist wohl sogar der "sinnreichste" unter dem Dudelfunk- Sendern. RADIO wird fast nirgendwo mehr gemacht, so wie wir es vielleicht noch von RIAS II, HR 3 oder mit Einschränkungen von Bayern III aus den alten Zeiten kennen, als sich die Westsender noch um uns Ossis bemühten. Da wurde über Musik, über Filme, Kunst u. Kultur geredet und berichtet, genau wie über das aktuelle Zeitgeschehen. Die Titel worden noch angesagt und etwas über die Künstler erzählt. Es wurde eben RADIO gemacht.
[...]
Die Sprecher vom MDR sind da auch nicht besser, obwohl man sich zugegeben auf MDR 1 noch halbwegs bemüht so etwas ähnliches wie Programm zu machen. Wenn da nur nicht dieses Gedudel an immer der gleichen Musik wäre ... TRAURIG!


09.01.12 - 12:44
Horst Schuchardt
[...]Obwohl ich Thüringer bin, höre ich lieber Radio Sachsen Anhalt. Denen ist die Mischung gelungen und die Sprecher wirken auf mich angenehmer und nicht so selbstherrlich, sie gehen einfach ins Ohr.

08.01.12 - 18:32
E.J.
Herr Gehler,Radio- Niedersachsen beweist es geht auch -a­ltersübergreifend!Das Beste am MDR1-Radio-Thüringen, ist kurz nach 8, das Wettergespräch, egal wie die Wetteraussichten sind. Das wars dann auch schon. Das sagt, ein Thüringer!

08.01.12 - 18:13
Thomas Beer
Ich finde die Antworten der Herrn vom MDR sehr arrogant und überheblch. Auf die Wünsche und Fragen der Hörer wird nur halbherzig eingegangen. Mich würden mal interessiern, wie die viel zitierten Tests entstanden sind. Eigentlich hat Johannes Michael Noack mit seiner Meinung, die am Samstag mit in der OTZ stand recht, es sollte für jeden etwas dabei sein und die Vielfalt macht die Musik. Ich kann mir nicht vorstellen, wenn ein Schlager von heute gespielt wird, dass da die Hörer in scharen den Sender wechseln. Eher ist das jetzt der Fall, wenn von morgens bis abends immer nur Oldies gespielt werden und diese sich dann auch noch häufig wiederholen.

07.01.12 - 19:16
uS
Formatradío heisst das Zauberwort im Kampf um eine sehr große weichgespülte Zielgruppe, die ja nicht umschalten darf um den Werbekuchen und die Daseisberechtigung behalten zu dürfen. Eben ab jetzt erweitert um 40+, weichgespültes der damaligen jungen Zeit, heute Oldies. Kein Problem in Thueringen sondern Gang und Gäbe im gesamten Formaqtradioland Deutschland. In Berlin gibt es wohltuende Inseln. Im Privatsektor zu verstehen, in den Öffentlich-rechtlichen eben nicht, da diese sich ja über Gebühren finanzieren. Und da dürfte eben auch mal (egal ob MDR-Jump, -Heimat, -Sputnik) Platz sein für Musikjournalismus und Geschichten über....siehe das Musikmagazin Rolling Stone. Gewisse wertige Künstler dieser Welt kommen weder im Radioland MDR noch im Feuilleton der Thueringer Allgemeine vor.

07.01.12 - 17:40
Christian Treml
Ich kann diese ganze Diskussion rund um das Thema "mehr deutschsprachige Musik und / oder Quotenregelung" nicht nachvollziehen. [...] Als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt hat der MDR immer noch einen Bildungsauftrag. Das bedeutet, möglichst ALLE Bevölkerungsschichten zu bedienen und hier adäquete Abwechslung und Mischung der Programminhalte bereitzustellen. Dennoch hätte auch ich einen Verbesserungsvorschlag, um das "Sprachproblem" ein wenig zu entkräften: Wieso bringen Sie als MDR nicht mehr deutsch-sprachige Versionen namenhafter englischsprachiger Künstler? Beispiele dafür (und somit von Songs, die regelmäßig bei Ihnen in engl. Sprache laufen) gäbe es ja genug
Auf das Zitieren der Beiträge von radiowaves verzichte ich einmal, weil seine Positionen hier im Forum nachgelesen werden können, aber nur zur Information: Heute in der Früh, als das Thema noch einmal auf der Startseite stand, waren die Klarnamen zu lesen; außerdem vermisse ich einige Beiträge die da noch zu lesen waren.

Aber, es tut sich etwas bei MDR 1 Radio Thüringen, denn
So kritisierten die Leser nicht nur die englischsprachige Musik, sondern befürchteten auch, dass Debatten ohne Folgen bleiben könnten.
Dem widersprach Matthias Gehler, Programmchef von MDR 1 Radio Thüringen: "Das nehmen wir ernst. Da gehen wir ran."
Das Ganze ist hier nachzulesen:
MDR 1 Radio Thüringen will ab Mai Dienstagsprogramm ändern
"MDR 1 Radio Thüringen plant für den Dienstag nach 19 Uhr eine Sendung mit überwiegend deutscher Musik", sagte Matthias Gehler gestern im TA-Gespräch und führte aus: "Als Grundlage für die Gestaltung der Sendung werden die Ergebnisse einer zurzeit im Markt befindlichen Positionierungsstudie dienen."
Dann sind wir doch alle einmal auf das Ergebnis der Studie gespannt.
 
@redakteur:
"Heimatsender". Ein solcher Begriff ist stark konservativ besetzt,
count down hat es ja gesagt, richtig. Man kann alles an Inhalt erwarten, die regionale Berichterstattung selbstverfreilich!
Und die Musikfarbe muss stimmen, du sagst es. Also sind wir uns eigentlich doch einig?

Und zur Aussage des Theoretikers, es wäre glatter Unfug, deutsches Material mit Pink oder Maroon5 zu mischen: Differenzieren, differenzieren, differenzieren, verdammt noch mal! Die Herzbuben würde ich da kaum mit einbinden, z.B. aber Wir sind Helden, Fräuleinwunder, Juli, Klee.

War da noch der Kommentar von Christian Treml aus der Online-Ausgabe der Thüringer Allgemeinen
Wieso bringen Sie als MDR nicht mehr deutsch-sprachige Versionen namenhafter englischsprachiger Künstler? Beispiele dafür (und somit von Songs, die regelmäßig bei Ihnen in engl. Sprache laufen) gäbe es ja genug
Der Mann hat auch den Zug der Zeit verpasst. Diese deutschen "Original"-Versionen hörten in den achtziger Jahren auf. Dafür hat man heute nur ein müdes Lächeln übrig.

Dass dies alles nicht unter einen Hut zu bekommen ist und jeder von etwas anderem spricht, beweisen die Online-Kommentare. Da sinnt ein uS über journalistisch aufbereitete Musikgeschichten wie im Rolling Stone-Magazin nach. Etwas vollkommen anderes an Musik hat Thomas Beer im Hinterkopf:
Ich kann mir nicht vorstellen, wenn ein Schlager von heute gespielt wird, dass da die Hörer in Scharen den Sender wechseln.
Ja, er kann sich das nicht vorstellen. Genau dies ist sein Problem.

Der MDR zur geplanten Dienstagssendung:
Als Grundlage für die Gestaltung der Sendung werden die Ergebnisse einer zurzeit im Markt befindlichen Positionierungsstudie dienen.
Wenn der MDR wegen einer einzigen Sendung einen research durchführt bzw. in Auftrag gibt, nimmt er doch seinen Programmauftrag mehr als ernst?
 
Als der MDR vor 20 Jahren mit seinen 1er Programmen gestartet ist, hatten sie ein Durchschnittsalter von Pi mal Daumen 60. Wie alt die heute sind, kann sich jeder selber ausrechnen.

Das liegt dann aber in der Verantwortung der Programmgestalter und Moderatoren, die es nicht geschafft haben, auch jüngeres Publikum für diese Art Musik zu begeistern. Möglich gewesen wäre es auf jeden Fall, denn Schlager sind ja nicht genetisch auf 60+ festgelegt.

Durch den aktuellen deutschen Schlager wächst aber leider nicht genug nach, daß man davon leben kann ohne andere Sachen beizumischen.

Das alte Henne-Ei-Problem: Solange es kein Angebot (welches als Werbung für die CDs fungiert) im Radio gibt, werden auch keine neuen Künstler nachwachsen, da sich das Ganze nicht mehr rechnet. Ohne Airplay lassen sich nunmal keine CDs und auch keine Downloads verkaufen. Und ohne genug neue Titel gibt es auch keine Programme mehr mit ausreichend Airplay.

Und da wird es gefährlich. Oldiefans sind nicht unbedingt Schlagerfans. Schlagerfans wiederum lassen sich auch mal einen Oldie gefallen. Bedeutet im Umkehrschluss, wir entscheiden uns für das kleinere Übel und setzen auf die Oldiefans.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß besagte Hörer mit solch gigantischen Scheuklappen durch's Leben laufen.
In der Zeit, in der die Oldies aktuell waren, gab es ausschließlich "bunte" Programme, siehe Disco, Hitparade, Musikladen & Co. im Fernsehen.

By the way Nicole hat von Ihrem letzten Album 7000 Stück verkauft.

Wie sah denn ihr Airplay aus?
Und vielleicht war ihre Trennung von Ralph Siegel ja doch keine so gute Idee. In aller Regel bedeutet die Abkehr von dem jahrelang gegangenen künstlerischen Weg einen Schritt nach unten, was die Verkaufszahlen betrifft - zumindest wenn man von einem Produzenten und Autorenteam der A-Klasse zu einem weitestgehend unbekannten Team wechselt. Beispiele gibt's zuhauf.

Bei den Majors werden mehr und mehr Verträge mit Schlagerkünstlern aufgekündigt. (Vanessa Neigert, Schwesterherz, G.G. Anderson) um nur 3 zu nennen. Warum wohl ???

Es war zu allen Zeiten so, daß Künstler, die ihre Erwartungen nicht erfüllen, keine Vertragsverlängerung bekommen. Und mal ganz ehrlich - von den ersten beiden hat doch noch nie jemand was gehört, und Herr Grabowski ist in wenigen Jahren im Rentenalter (wie ca. 80% aller noch aktiven und zumindest einigermaßen erfolgreichen Künstler im Schlagersegment).
 
Und zur Aussage des Theoretikers, es wäre glatter Unfug, deutsches Material mit Pink oder Maroon5 zu mischen: Differenzieren, differenzieren, differenzieren, verdammt noch mal! Die Herzbuben würde ich da kaum mit einbinden, z.B. aber Wir sind Helden, Fräuleinwunder, Juli, Klee.

Die dürften den meisten Dance-Pop-Fans zu lasch sein, Herr Berater. "Maroon 5", Rihanna, Gavin DeGraw, Jason Derulo, Nicki Minaj und David Guetta passen in ein Format. Juli möchte ich dort aber nicht unbedingt hören.

Unter Bezugnahme auf Counties neuestes Posting: Auch die deutschen Soft-Rocker laufen schon seit längerem im Schlagerradio und sind dort meines Wissens anerkannte Hausmarken. Es spricht für sich, dass aus dem Bereich der von Schlagerkritikern so verdächtig hochgejubelten "Deutsch-Popper" gerade mal 4-5 Interpreten einen höheren Bekanntheitsgrad erreicht haben. Aber ein paar Alibi-Künstler deutscher Zunge braucht scheinbar sogar das deutsche Hitradio.
 
MDR schrieb:
Als Grundlage für die Gestaltung der Sendung werden die Ergebnisse einer zurzeit im Markt befindlichen Positionierungsstudie dienen.
Wenn der MDR wegen einer einzigen Sendung einen research durchführt bzw. in Auftrag gibt, nimmt er doch seinen Programmauftrag mehr als ernst?

Nein, der MDR führt deshalb keinen Research durch, sondern will die Ergebisse aus der wohl vorhandenen Studie in die Sendung einfließen lassen. So verstehe ich das.



edit statt "gefällt mir"-Button:
Volle Zustimmung von exhörers Posting #164 in allen Punkten bis auf...

Bei den Majors werden mehr und mehr Verträge mit Schlagerkünstlern aufgekündigt. (Vanessa Neigert, Schwesterherz, G.G. Anderson) um nur 3 zu nennen. Warum wohl ???

Es war zu allen Zeiten so, daß Künstler, die ihre Erwartungen nicht erfüllen, keine Vertragsverlängerung bekommen. Und mal ganz ehrlich - von den ersten beiden hat doch noch nie jemand was gehört, und Herr Grabowski ist in wenigen Jahren im Rentenalter (wie ca. 80% aller noch aktiven und zumindest einigermaßen erfolgreichen Künstler im Schlagersegment).

Vanessa Neigert und Schwesterherz sind durchaus im Schlagerradio gelaufen und dort auch bekannt. Konzept und Produktionen haben womöglich bei beiden nicht optimal gestimmt. Mit den Konsequenzen müssen gerade neue, unbekannte Künstler auf dem Weg nach oben rechnen. Die Einstiegshürden sind nicht zu Unrecht hoch.
 
Lieber Ammerländer,
schon lange nicht mehr MDR1 Radio Thüringen gehört, oder???
Den Claim "Heimatsender" gibt es seit 1. Januar 2012 nicht mehr !!!
Alles bitte hier keinen Unsinn verbreiten !
 
@ ricochet
Wenn du wissen willst, wer die Umfragen für den MDR macht, dann wende dich bitte an die MDR Medienforschung Leipzig
Gerlinde Frey-Vor ist seit April 1993 Leiterin der Markt- und Medienforschung des Mitteldeutschen Rundfunks in Leipzig. Sie ist geboren und aufgewachsen im Rhein-Sieg-Kreis (NRW). Sie hat an den Universitäten Gießen und Marburg sowie der University of East Anglia, Norwich (GB) und der London School of Economics (GB) Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Medien- und Kommunikationsforschung sowie Anglistik/Amerikanistik studiert und promoviert (Universität Marburg, LSE). Von 1990-1993 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte an der Universität Mannheim tätig. Vor und während dieser Zeit hat sie als freie Medienforscherin für verschiedene ARD-Rundfunkanstalten, das ZDF sowie für die IBA (London) und das Centre for The Study of Communication and Culture (London) gearbeitet.Gerlinde Frey-Vor ist durch zahlreiche Publikationen und Lehraufträge auf dem Gebiet der Medien- und Kommunikationsforschung ausgewiesen.

Weitere Auskünfte gibt es bei House of Research Berlin,
und SAW Schürmanns Oberhausen.
Brand Support, Schwaig
Und bevor du hier weiteren Schwachsinn in Bezug auf Research hier abmüllst setze Dich mit den Leuten in Verbindung und lasse die Einzelheiten und Researchmethoden und Fallzahlen etc. übermitteln.
 
@ exhörer
zeige mir ein Schlagerprogramm, daß ein Durchschnittsalter von unter 57 Jahren hat.
Es gibt keins in Deutaschland, außer vielleicht die 3 Leute die sich gerade auf dem Schlagerhöllestream befinden.
 
Das liegt dann aber in der Verantwortung der Programmgestalter und Moderatoren, die es nicht geschafft haben, auch jüngeres Publikum für diese Art Musik zu begeistern. Möglich gewesen wäre es auf jeden Fall, denn Schlager sind ja nicht genetisch auf 60+ festgelegt.

Es gab bei Start eine inoffzielle Absprache mit der Landesregierung, dass die Zielgruppe von Helmut Thoma nicht angegangen wird, damit das Privatradio nur an den Werbeeinnahen partizipiert und nicht in Gefahr gerät.



Das alte Henne-Ei-Problem: Solange es kein Angebot (welches als Werbung für die CDs fungiert) im Radio gibt, werden auch keine neuen Künstler nachwachsen, da sich das Ganze nicht mehr rechnet. Ohne Airplay lassen sich nunmal keine CDs und auch keine Downloads verkaufen. Und ohne genug neue Titel gibt es auch keine Programme mehr mit ausreichend Airplay.

Interne Call-OutResearches haben leider vernichtende Ergebnisse gebracht. Ein weiteres Risiko geht da keiner ein.


Ich kann mir nicht vorstellen, daß besagte Hörer mit solch gigantischen Scheuklappen durch's Leben laufen.
In der Zeit, in der die Oldies aktuell waren, gab es ausschließlich "bunte" Programme, siehe Disco, Hitparade, Musikladen & Co. im Fernsehen.

Auch diese Sendungen hatten bereits in gewisser Weise ein Format. Disco = Klamauk weichgespülter Pop und etwas deutsch
Hitparade = nur deutsch
Musikladen = internationaler Pop, teilweise etwas härter, wobei die meisten nicht wegen der Musik eingeschaltet haben sondern:p wegen Sally & Monique:p
außerdem reden wir hier von Fernsehen und von einer Zeit in der es nur 3 Programme gab.

Wie sah denn ihr Airplay aus?
Und vielleicht war ihre Trennung von Ralph Siegel ja doch keine so gute Idee. In aller Regel bedeutet die Abkehr von dem jahrelang gegangenen künstlerischen Weg einen Schritt nach unten, was die Verkaufszahlen betrifft - zumindest wenn man von einem Produzenten und Autorenteam der A-Klasse zu einem weitestgehend unbekannten Team wechselt. Beispiele gibt's zuhauf.

Teilweise ganz gut über 100 Einsätze die Woche lt. Music Trace
reicht aber leider nicht um den Künstler zu retten.
letzte Massnahme bevor der Künstler gedropped wird, wir machen noch schnell ein "Best off" mit den Singles der letzten 20 Jahren (achte auf die Zukunft der Künstlerin)
sie wird jetzt Hausfrau und Mutter nach 30 Jahren im Schlagerzirkus. Wann war nochmal "Ein bisschen Frieden"......



Es war zu allen Zeiten so, daß Künstler, die ihre Erwartungen nicht erfüllen, keine Vertragsverlängerung bekommen. Und mal ganz ehrlich - von den ersten beiden hat doch noch nie jemand was gehört, und Herr Grabowski ist in wenigen Jahren im Rentenalter (wie ca. 80% aller noch aktiven und zumindest einigermaßen erfolgreichen Künstler im Schlagersegment).

Herr Grabowski hatte noch einen Vertrag aus Zeiten in denen er noch um die 50000 Eiheiten verkloppt hat, heute sind es 10% davon. Er ist schlicht und einfach zu teuer
Früher kamen auf einen Hit 10 Produktionen die mitfinanziert werden mussten heute sind es 50-100 deswegen sind die Sachen auch alle qualitativ nicht sehr gut und eher Garagenproduktionen, die am PC ohne Instrumente zusammengeschraubt werden. Das merkt irgenwann auch der letzte Fan. Nicht jeder ist ein Phil Collins der eine gesammte Motown Crew ins Studio schleppen kann ohne Rücksicht auf irgendwelche Kosten Und das obwohl er fast taub ist :--)))
 
Ist das jetzt mittlerweile Mode hier im Forum, dass man drei / vier / fünf Beiträge platziert und nicht mehr einen einzigen, aber langen?
Sehe ich derzeit grad ziemlich oft.
Aber macht, was Ihr wollt! Mich stört's nicht.

Zum eigentlichen Thread zurück:
Was soll das bitte, dienstags ab 19 Uhr eine Sendung mit sehr viel mehr deutscher Musik als sonst? Wir bzw. die Thüringer Schlagerfans wollen so etwas doch den ganzen Tag über? Ich sage nur: Vorbild Bayern 1, Deutsch nach acht, täglich 20 bis 21 Uhr.
 
@ exhörer
zeige mir ein Schlagerprogramm, daß ein Durchschnittsalter von unter 57 Jahren hat.

Beim Oldiesender "Bayern 1" liegt das Durchschnittsalter vielleicht bei 56,5 Jahren - wegen der vielen Fifties...

Naja, die MA lässt sowieso alle Schlagersender alt aussehen... Zufall?

Und bevor du hier weiteren Schwachsinn in Bezug auf Research hier abmüllst setze Dich mit den Leuten in Verbindung und lasse die Einzelheiten und Researchmethoden und Fallzahlen etc. übermitteln.

Man darf doch als Teil der Zielgruppe das Handeln der Medienschaffenden hinterfragen? Wie läuft so ein Research? Musikschnipsel am Telefon? Wer macht bei so was überhaupt mit? Wie können derartige Befragungen repräsentativ sein?

Verschwörungstheorien setzen neben der mehr oder minder gewagten Theorie eine Konspiration voraus, die wohl in den meisten Fällen nicht gegeben sein mag. Wenn ich mir die straffen Organisationsformen, die durchlässigen Strukturen, die kompakten Entscheidungsprozesse, die überschaubare Zahl der finanziellen Schwergewichte und die unstrittige Interessenslage (cui bono?) im Bereich der deutschen Radiowirtschaft/werbung anschaue, bedarf es jedoch keiner allzu gewagten Spekulationen, um berechtigtes Misstrauen zu bekunden.
 
Danke, daß die hitzige Diskussion um Formate und was hineingehört und was nicht, nicht mehr allein auf zwei, drei Schultern ruht. Ich hätte allerdings nicht so deutlich Roß und Reiter genannt, benno.

Versuchen wir es mal auf eine andere Weise:

Ich habe da einen neuen deutschen Schlager und möchte diesen bekannt machen. Und ich weiß, daß ich diesen Titel auf einer reinen deutschsprachigen Welle nur unzulänglich pushen kann. Ich erreiche dort eben nur die Hardcore-Fans und einen Bruchteil der möglichen Hörer.
Also wähle ich ein passendes Umfeld. Das mit den Oldies liegt auf der Hand.
Man kann darüber diskutieren, welche Jahrzehnte durch diese Oldies abgedeckt werden sollen.
Man kann darüber diskutieren, welche Interpreten gespielt werden sollen.
Sixties oder nicht, Seventies oder nicht: Aber Oldiepop ist das am besten passende Umfeld.

Also tue ich dem Produkt doch eher einen Gefallen, wenn ich es auf einer solchen Welle mit einbaue. Einer Welle mit begrenztem und definierten Deutschanteil!

Und ricochet, ich bin irgendwo zwischen entsetzt und ungläubig staunend bei vielen Ihrer Aussagen. Bei manchem Verständnis ist es insgesamt nicht mehr schön, frei erfundene Einbildungen lesen zu dürfen.
Irgendwann fehlt auch mir die Kraft, dies alles zu entkräften. Man tippt sich die Finger blutig und meine Hände brauche ich noch.
 
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