Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Wer wissen möchte, wie es real um die Indoor Versorgung mit DAB+ bestellt ist, sollte diese Meldung zweimal lesen:

Damit Digitalradio-Programme auch störunsgfrei in Elektro-Fachmärkten zu empfangen sind, gibt es jetzt eine bundesweit einheitliche Lösung. Ab sofort können die Märkte eine von der Bundesnetzagentur (BNetzA) zugelassene Verstärkertechnik in ihren Verkaufsraum einbauen und dort betreiben, wie das Projektbüro Digitalradio mitteilt. Diese technische Lösung, die man Repeater nennt, ermöglicht anschließend im Verkaufsraum einen Empfang der Digitalradio-Programme:
http://www.teltarif.de/dab-dabplus-radio-multimedia-ukw/news/48443.html

Elektormärkte liegen weder abgelegen, noch sind sie einzigen Gebäude in Deutschland aus Beton.
 
Klar, sowas kann blöd ausgehen. Aber man sollte auch bedenken, dass es in vielen Elektromärkten auch noch nicht mal UKW störungsfrei in die Brüllwürfel schafft, die verkauft werden sollen. Von daher kein Problem, dass nur DAB+ betrifft.
 
Ich wette, daß in jedem Elektromark Deutschlands über die 60 Jahre alte analoge UKW Technologie mindestens ein Sender störungsfrei, und sei es in Mono, zu empfangen ist.
 
Ich wette, daß in jedem Elektromark Deutschlands über die 60 Jahre alte analoge UKW Technologie mindestens ein Sender störungsfrei, und sei es in Mono, zu empfangen ist.

Dann lade ich dich mal in unseren regionalen Saturn ins Einkaufscenter ein, ein Stockwerk unter der Erde geht da auf UKW nix terrestrisch. Die Radioempfänger dort sind an ein Kabelnetz angeschlossen, bei den Pocket Radios gibt es Klemmen an den Antennen, damit die Kabel-UKW-Frequenzen dort empfangbar sind. Internetradios per Wlan spielen freilich :) Also, das ist mindestens genauso gemogelt.
 
Ich habe hier einen Blödmarkt, der rund 3 km von einem 15 Kilowatt starken, öffentlich-rechtlichen Sender entfernt ist. Das Programm ist eigentlich mit jedem noch so billigen Gerät störungsfrei zu empfangen. In dem Einkaufszentrum jedoch gerade mal zu erahnen. UKW hat hier also die gleichen Probleme wie DAB+.
 
Ich wette, daß in jedem Elektromark Deutschlands über die 60 Jahre alte analoge UKW Technologie mindestens ein Sender störungsfrei, und sei es in Mono, zu empfangen ist.
Ich glaube nur, dass der heutige Verbraucher einen etwas höheren Anspruch hat, als einen Sender störungsfrei zu empfangen. In 60 Jahren hat sich die Welt ein klein wenig verändert....
 
Für heute wurde eigentlich der Start von Megaradio in Berlin-Brandenburg angekündigt... Bisher ist natürlich noch nichts passiert. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens "pure fm" nächste Woche endlich über DAB+ startet.
 
Da im Fernsehen das Spiel Düsseldorf - Gladbach nicht live übertragen wird, würde ich das Spiel gerne im Einzel-Stream über 90elf verfolgen. Ich habe jedoch weder über DAB+ den entsprechenden Einzelspiel-Kanal, davon gibt es ja insgesamt 5, noch den Internet-Livestream gefunden. Kann mir jemand weiterhelfen?
 
Da im Fernsehen das Spiel Düsseldorf - Gladbach nicht live übertragen wird, würde ich das Spiel gerne im Einzel-Stream über 90elf verfolgen. Ich habe jedoch weder über DAB+ den entsprechenden Einzelspiel-Kanal, davon gibt es ja insgesamt 5, noch den Internet-Livestream gefunden. Kann mir jemand weiterhelfen?

Hä? Also bei mir läuft's gerade live und in Farbe im Ersten.
 
O.k., danke! Ich wußte nicht, daß das Spiel im Ersten übertragen wird.:) Naja, ist ja ergebnismäßig noch nichts passiert.
 
Täusche ich mich oder bietet 90elf zu den DFB-Pokalen nur die Konferenz an? Gestern war jedenfalls auf allen Kanälen nur die Konferenz zu hören...
 
In Berlin hingegen tut sich weiterhin nichts, eigentlich war ja für heute der (verschobene) Start von pure fm vorgesehen. Megaradio wollte eigentlich auch starten, allerdings hat die Media Broadcast Probleme bei der Signalzuführung – das ist hoffentlich auch der Grund, warum pure fm heute noch nicht gestartet ist.
 
Um es auf den Punkt zu bringen.

DAB+ beschert uns einen Mühlberg von 350.000.00 Empfangsgerät und wird nur eine Brückentechnologie sein.

Schon in wenigen Jahren kann man jederzeit, überall in Deutschland online sein und jeden beliebigen Sender der Welt hören.

Schauen wir uns doch die Entwicklung der letzten 10 oder 5 Jahren an.

Wer hätte vor 10 Jahren geglaubt, dass man Fußballspiele live auf seinem Smartphone sehen kann.

Auch die Fahrzeuge werden immer online sein um Verkehrsmeldungen und andere Daten schnell zu empfangen oder zu senden.

Also wozu DAB+?
 
Schon in wenigen Jahren kann man jederzeit, überall in Deutschland online sein und jeden beliebigen Sender der Welt hören.
Nehmen wir an, Du würdest richtig liegen: Wird es dann auch neue Rundfunkangebote aus deutschen Landen geben?
Wenn ja: Wie sollen die sich bei tausenden empfangbaren Sendern refinanzieren?

Festplattendudler, Webradios mir Hobbymoderatoren und Dienste wie Spotify oder Grooveshark können meiner Meinung nach niemals echte Rundfunkprogramme ersetzen.
 
Auch wenn es mich schon selbst nervt: Die Frage ist doch nicht: "entweder/oder", sondern ganz klar "UND". Webradio ist nicht mehr wegzudenken, ABER Radio braucht einen terrestrischen Verbreitungsweg, wegen Grundversorgung, kostenfreien Empfang UND der Finanzierbarkeit des Systems. Wer kann und will über 1000 Sender finanzieren? Mir konnte diese Frage noch niemand zufriedenstellend beantworten. Warum? Weil es keine Antwort darauf gibt. Entweder würde das Radio über diesen ausschl. Verbreitungsweg, neben einem massiven Sendersterben, zum seelenlosen Musikdudler verkommen aufgrund des Kostendrucks oder der Kunde müsste mit Zusatzbeiträgen rechnen, die, wie ich glaube, keiner bzw. wenige bereit wäre zu bezahlen. Pay-Radio hat in D bislang nicht funktioniert. Also die Lösung lautet: DAB+ UND Webradio, damit der Verbraucher entscheiden kann, über welchen Weg er Radio empfangen möchte und nicht "Zwangs-ver-flat"wird. Ich kann und werde bei einem Dauerbestand von DAB+ darauf verzichten. Denn mir reicht ein Radioangebot von ca. 50 Sender völlig aus und einer deutlichen Mehrheit in D wird es das auch. Und damit klappts auch mit einer Finanzierung der Sender...
 
Ich wiederhole es nochmal: Das Radio der Zukunft wird ein hybrides sein. Es verfügt über DAB, UKW und Internetradio. Es ist mit einer Wlan-Anbindung versehen, lässt sich aber auch mobil betreiben, wobei man dafür seine SIM-Karte einschieben muss oder eine Bluetooth-Verbindung vom Smartphone aufbauen muss. Es gibt bei diesem Modell nur noch Radioprogramme. Wie und auf welchem Verbreitungsweg sie zum Kunden kommen ist nicht nur dem Kunden, sondern auch dem Gerät sch...egal. Befindet sich der Kunde aktuell im Lahntal, etwa in Bad Ems und will SWR3 hören, wählt das Gerät UKW. Wählt der Kunde SWR 3 in Mainz an, springt das Radio auf DAB+. Befindet sich der Kunde in München auf Tagung und will weiter SWR 3 hören, wählt sich das Radio ins Wlan des Hotels ein. Oder alternativ über Mobilfunk. Das IRT hat schon einen Prototypen für eich solch intelligentes Radio vorgestellt. Die Hierachie hier lautet DAB+ - UKW - Internetradio.
 
Schon in wenigen Jahren kann man jederzeit, überall in Deutschland online sein und jeden beliebigen Sender der Welt hören.

Schauen wir uns doch die Entwicklung der letzten 10 oder 5 Jahren an.

Wer hätte vor 10 Jahren geglaubt, dass man Fußballspiele live auf seinem Smartphone sehen kann.
Einfach die Entwicklung der letzten Jahre einfach so in die Zukunft hinein zu extrapolieren ist, gelinde gesagt, naiv. Und zwar deshalb, weil schon aus physischen Gründen die Übertragungsrate bei mobilen Internetverbindungen nicht ins Unermessliche steigen kann. Die Telekom (wie andere Telekommunikationskonzerne) betreiben ja nicht umsonst heftigstes Lobbying, mehr Frequenzen für LTE freizugeben, gerade weil interne Studien prognostizieren, dass die LTE-Kapazitäten noch dieses Jahrzehnt erschöpft sein werden. Dann gibt's entweder ständig Netzausfälle (wie man das im GSM-Standard nicht nur von Fußballspielen oder Silvester kennt), oder die Netzneutralität wird aufgegeben, oder die Preise steigen wieder, so dass auf Dauer ein Mehrklasseninternet etabliert wird. Dann wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Anspruch, allgemein verfügbar zu sein, über das Internet dauerhaft nicht gerecht werden können.

Daneben halte ich es auch für gefährliche, sämtliche Informationsinfrastrukturen auf dem Internet aufbauen zu lassen. Stichwort: Single Point of Failure.
 


Schon in wenigen Jahren kann man jederzeit, überall in Deutschland online sein und jeden beliebigen Sender der Welt hören.

Schauen wir uns doch die Entwicklung der letzten 10 oder 5 Jahren an.
[...]

Also wozu DAB+?

Weil es niemals eine unendlich große Übertragungsbandbreite im Internet geben kann. Das ist wegen grundsätzlicher physikalischer Gesetzmäßigkeiten nicht möglich.
Die Anzahl möglicher Hörer ist immer begrenzt. Außerdem wäre ausschließliches Internetradio völlig abhängig vom Funktionieren des Netzes. Bei einem Netzausfall könnte man sofort keinen einzigen Sender mehr empfangen.

Radio über Antenne (auch Sat-Antenne) ist dagegen prinzipiell nicht begrenzt, was die Zahl der möglichen Empfänger angeht. Und man ist nicht auf einen (stets kostenpflichtigen) Internetzugang angewiesen, sondern kann auch irgendwo in der freien Landschaft kostenfrei und problemlos radiohören. Man braucht nur ein geeignetes Empfangsgerät und Sender in Empfangsreichweite.

Deshalb hat terrestrischer Rundfunk (auch TV) immer auch eine wichtige Berechtigung.

Die blinde Fortschrittsgläubigkeit bezüglich der totalen Internetvernetzung halte ich für sehr bedenklich.

Freundliche Grüße,

guri311
 
Einfach die Entwicklung der letzten Jahre einfach so in die Zukunft hinein zu extrapolieren ist, gelinde gesagt, naiv. Und zwar deshalb, weil schon aus physischen Gründen die Übertragungsrate bei mobilen Internetverbindungen nicht ins Unermessliche steigen kann. Die Telekom (wie andere Telekommunikationskonzerne) betreiben ja nicht umsonst heftigstes Lobbying, mehr Frequenzen für LTE freizugeben, gerade weil interne Studien prognostizieren, dass die LTE-Kapazitäten noch dieses Jahrzehnt erschöpft sein werden. Dann gibt's entweder ständig Netzausfälle (wie man das im GSM-Standard nicht nur von Fußballspielen oder Silvester kennt), oder die Netzneutralität wird aufgegeben, oder die Preise steigen wieder, so dass auf Dauer ein Mehrklasseninternet etabliert wird. Dann wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Anspruch, allgemein verfügbar zu sein, über das Internet dauerhaft nicht gerecht werden können.

Daneben halte ich es auch für gefährliche, sämtliche Informationsinfrastrukturen auf dem Internet aufbauen zu lassen. Stichwort: Single Point of Failure.

Zwei Dumme, ein Gedanke... :D
 
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