WDR 4 - aktuelle Entwicklungen

Jetzt gibt es den Werbespot mit kleinen Making-of-Elementen. Was soll uns dieser Text dazu sagen?

Das neue WDR 4: Making of
Unser Videospot sollte Ihnen zeigen, wie sich das neue WDR 4 anhört und anfühlt: neu und frisch, bunt und ganz nah dran.
Wie der Film entstand, zeigt unser aktuelles Video.

"Sollte" Ihnen zeigen. Daraus kann man schlussfolgern, dass der Werbespot wohl gar nicht gut angekommen ist. :D:wow:
 
Nein, das ist Abend. Aber die letzte Sendung aus Dortmund sonntags geht dort bis 17 Uhr und dann erwartet man wohl, dass die PCs heruntergefahren bzw. zumindest die Bildschirme ausgeschaltet werden, aus Sicht des Gebührenzahlers...

Hier übrigens eine Stellungnahme der Wellenchefin zur "Programmoptimierung", die zwar nichts (mehr) zu sagen hat, aber dennoch die Beratermeinung wiedergibt:
[...]Sie hatten sich an unseren Rundfunkrat gewendet und Ihren Ärger über zu wenig deutsche Musik in den ARD-Programmen zum Ausdruck gebracht. Frau Hieronymi hatte Ihnen ja bereits geantwortet.

Unser Intendant Tom Buhrow hat mich gebeten, Ihnen noch einmal den Umgang des WDR mit diesem Thema zu schildern.


Wir haben im WDR sechs Radioprogramme, und alle Wellen haben die Aufgabe, die vielfältigen Bedürfnisse der Menschen an ein Radioangebot zu erfüllen. Eine Quotenvorgabe hat keines unserer Programme, aber eine klare Profilvereinbarung.

1LIVE ist ausgerichtet auf die jüngeren Hörerinnen und Hörer, WDR 2 als Tagesbegleitprogramm mit Informationen aus der Welt und der Region, WDR 3 bietet klassische Musik und Kulturinformationen, WDR 5 ist unser Wortprogramm, Funkhaus Europa widmet sich den interkulturellen Themen und WDR 4 ist ausgerichtet auf ein etwas älteres Publikum ~ 50 Jahre aufwärts.

Die Hörerzahlen von WDR 4 sind in den vergangenen Jahren leider stetig zurückgegangen. Und wie alle anderen Rundfunkanstalten in der BRD reagieren wir auf schwindende Akzeptanz, denn wir gehen respektvoll und verantwortungsbewusst mit den Rundfunk-Beiträgen um.


Deswegen haben wir mit Unterstützung durch die WDR-Kommunikationsforschung unser Programmangebot einer gründlichen Prüfung unterzogen. 2009 wurde eine Studie durchgeführt, deren Ergebnis war, dass viele der Hörerinnen und Hörer von WDR 4 nicht mehr nur durch deutschsprachige, sondern auch durch englischsprachige Musik geprägt worden sind. Der deutsche Schlager, mit dem WDR 4 einst punkten konnte, ist inzwischen ein Nischenprogramm geworden.

Daher wurde 2011 eine stärkere Ausrichtung auch auf internationale Hits festgelegt. Das Musikprogramm wurde dementsprechend geändert: Weg vom Schlagerprogramm hin zum internationalen Melodieprogramm. Ziel war und ist, einen verlässlichen Mix aus internationalen Oldies und deutscher Musik durchgängig von 6 bis 20 Uhr zu bieten. Anfang des Jahres lag der Anteil an deutschen Titeln bei 40 %. Bis Mai wurde der deutsche Anteil auf 30 % reduziert, ab Anfang September noch einmal geringfügig.

Parallel dazu haben wir die Stilrichtung des deutschen Repertoires an die heutige Zeit angepasst und nehmen nicht nur die "klassischen" Schlager, sondern auch neuere Entwicklungen wie deutschsprachigen Pop in unser Angebot auf.

Sie können sicher sein, dass der WDR grundsätzlich seine Verpflichtung gegenüber deutschen Künstlern und der deutschsprachigen Musik weiterhin sehr ernst nimmt. Und zwar auf allen seinen Programmen, im Radio und im Fernsehen.

So spielen auch die Kollegen bei 1LIVE, die die junge Zielgruppe im Visier haben, über 25 Prozent deutsche Musikproduktionen. Mit der ein 1LIVE Krone werden jedes Jahr auch nur deutsche Künstler aus der Musikszene gewürdigt.


Freundlichen Gruß

Rena Pieper
 
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Meint die das jetzt ironisch? Die wiederspricht sich ja selbst:



„Eine Quotenvorgabe hat keines unserer Programme, aber eine klare Profilvereinbarung...“


Komisch, warum dann dies:


„Die Hörerzahlen von WDR 4 sind in den vergangenen Jahren leider stetig zurückgegangen. Und wie alle anderen Rundfunkanstalten in der BRD reagieren wir auf schwindende Akzeptanz, denn wir gehen respektvoll und verantwortungsbewusst mit den Rundfunk-Beiträgen um....“


So so, sie gehen verantwortungsbewusst mit unseren Gebühren um. Das ich nicht lache. Warum brauchen wir dann drei fast musikalisch gleichgeschaltete Programme wie Einslive, WDR 2 und WDR 4? Da könnte man doch mal den Rotstift ansetzten und wenigstens einen Sender zumachen! Aber das geht ja nicht, da gibt es ja dann noch eine Hand voll ehemaliger WDR 2 – Redakteure die noch in Arbeit und Brot stehen. Was passiert? Ein billiger Abklatsch von WDR 2. Mehr ist WDR 4 in meinen Augen nicht. Da kann man, wenn man WDR hören will, auch gleich zum Original greifen. Da ist die Musikauswahl noch etwas ausgewogener, weil nicht ständig die gleichen abgelutschten Oldies wie Moviestar, Horoskope, etc. dort gedudelt werden.



@Terhorst151: Wo stand die Stellungnahme, die stark an eine 0-8-15 Hotline-Anwort erinnert, veröffentlicht?
 
Auch wenn ich kein Freund des Relaunches bei WDR4, muss ich aber sagen, dass Eins Live musikalisch in meinen Augen noch deutlich anders klingt.

Ich tippe, das 90% des Musikprogramms von WDR4 und Eins Live nicht identisch sind.

Fernab davon, ist die Stellungnahme natürlich...:thumbsdown:
 
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Rena Piepser schrieb:
Und wie alle anderen Rundfunkanstalten in der BRD reagieren wir auf schwindende Akzeptanz, denn wir gehen respektvoll und verantwortungsbewusst mit den Rundfunk-Beiträgen um.
Hab ich es nicht gesagt?! o_O
Dann kann die Weber in ein paar Monaten verkünden lassen: "Leider fand unsere Sendung 'Schallplattenbar' in letzter Zeit kaum noch Anklang bei der Hörerschaft, da diese offenbar viel lieber ganztägig Oldies, Hits und Lieblingslieder anstatt völlig unbekannter Stücke wie etwa der Titelmelodie von 'Ein Herz und eine Seele' hören will. Daher sehen wir uns - auch wegen unserer Verpflichtung, die Rundfunkbeiträge verantwortungsvoll einzusetzen - leider nicht in der Lage, diese Sendung weiter fortzuführen.
 
@ Radiofreak11 u.a.

Das ist im Grunde der große Widerspruch in sich

"Deswegen haben wir mit Unterstützung durch die WDR-Kommunikationsforschung unser Programmangebot einer gründlichen Prüfung unterzogen. 2009 wurde eine Studie durchgeführt, deren Ergebnis war, dass viele der Hörerinnen und Hörer von WDR 4 nicht mehr nur durch deutschsprachige, sondern auch durch englischsprachige Musik geprägt worden sind. Der deutsche Schlager, mit dem WDR 4 einst punkten konnte, ist inzwischen ein Nischenprogramm geworden."

Wer zu jener Zeit Hörer von WDR 4 war, wird mit Sicherheit durch deutschsprachige Musik geprägt worden sein. WDR 4 Hörer die WDR 4 hören aber lieber andere Musik auf dem Sender haben wollen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Eher war es so, das die damaligen WDR 2 Hörer lieber mehr ältere Musik auf ihrem Stammsender hören wollten. Einige Umfragen und Radiotage bei WDR 2 mit Hörerbeteiligung bestätigten diesen Trend. Der Anteil jener Musik ist in den Jahren 2000-2009 immer weiter verringert worden. WDR 2 war zu jener Zeit (2009) bereits der meistgehörte WDR Sender und zog an WDR 4 in der MA vorbei. Das Problem: WDR 2 hatte zwar die meisten Hörer von allen WDR Wellen, aber viele ältere außerhalb der ursprünglich mal angedachten Zielgruppe der 29-49 jährigen (stand 1995). Man musste also irgendwie reagieren.

Ich persönlich finde das neue WDR 4 durchaus ansprechend, auch wenn ich noch nicht zur angestammten Zielgruppe gehöre. Dennoch finde ich es nicht in Ordnung wie man derzeit mit den Schlagersendungen auf WDR 4 umgeht. Schlager sind sicher nicht meine Welt, aber es könnte auch jedes andere Musikgenre treffen.

Ein paar Schlagersendungen in der Liebhaberschiene und am Sontag dürften doch noch möglich sein um wenigstens die Grundbedürfnisse an diesem Musikgeschmack zu decken.Darüber sollten die Verantwortlichen mal nachdenken. Und... die älteren Hörer von heute sind meist toleranter in Sachen Musik als man glaubt. Bis auf Techno geht (fast) alles.
 
Rena Pieper schrieb:
Die Hörerzahlen von WDR 4 sind in den vergangenen Jahren leider stetig zurückgegangen. Und wie alle anderen Rundfunkanstalten in der BRD reagieren wir auf schwindende Akzeptanz, denn wir gehen respektvoll und verantwortungsbewusst mit den Rundfunk-Beiträgen um.
Muss sie das schreiben? Wer zwingt die arme Frau so einen Stuss aufzusetzen? Warum sind sie nicht ehrlich genug zuzugeben dass der Sender vom Werbeumfeld genötigt wird WDR4 in eine ferngesteuerte Oldie-Autofahrerwelle für Kurzzeithörer umzubauen, damit die Playlist-Verkäufer endlich wieder einen dicken Fisch an Land ziehen können? Und dass man sich kaufen lässt weil man auf den Werbegroschen nicht verzichten will?

Dieses Geheuchel ist geradezu entwürdigend. Manchmal ist es besser zu schweigen und die Kritik abperlen zu lassen, zumindest solange sich mit diesem Recyclinggedudel überhaupt noch was verdienen lässt.
 
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Ich möchte Euch mal schnell folgende Ausgabe von hr2 Der Tag ans Herz legen:
"Man singt deutsch - Die Welt im Schlager"

Natürlich beschäftigte sich diese Sendung auch mit dem 80. Geburtstag von Udo Jürgens. Es werden jedoch auch viele allgemeine Fakten rund um die Schlagermusik behandelt, über deren Akzeptanz bei der Zuhörerschaft gesprochen und die Frage aufgegriffen, bei welchen Produktionen es sich um Schlager handelt und bei welchen nicht. Sehr hörenswert, wie ich finde!
 
Tja - der Hauch des Bayerischen Instant-Radios zieht an WDR 4 nicht ungestraft vorbei. Nicht nur die Musik wurde umgekrempelt. Auch die Moderation. Die Moderatoren klingen privatfunklastiger. Der Wortanteil ist gestiegen und viele Songs werden systematisch via Ramp-Talk "kaputtgequatscht".
 
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Du liebe Güte, das Kürzel BRD geht gar nicht! Die Stimme der DDR oder der Berliner Rundfunk / die aktuelle Kamera lassen grüßen.

Zum oberen Beitrag:
Ja, Ramp-Talk finde auch ich gut. Aber dann bitte richtig. Was man da so alles falsch machen kann, sagen dem WDR hoffentlich deren Berater. Und in Deutschland und auch beim WDR macht man da sehr viel falsch. Wer es nicht kann, sollte das besser sein lassen.... Dass Ramp-Talk auch bei Schlagern funktioniert, hat Dieter-Thomas Heck schon in der ZDF Hitparade bewiesen, man schaue einfach mal ein paar alte Folgen auf ZDF Kultur. Da kommen Drive und Dynamik eindrucksvoll rüber. Ach ja, Schlager werden ja so gut wie nicht mehr gespielt im ach so hippen WDR 4, dabei handelt es sich ja heutzutage laut Wellenchefin um ein Nischenprodukt... Na dann: Viel Spaß weiterhin mit dem berateroptimierten WDR 4...
 
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Ist Geschmacksache. (ich höre gerade WDR 4 am Rechner) Mir persönlich gefällt die flotte Präsentation mit Ramptalk sehr gut.
Ich wüsste auch nicht, weshalb man im WDR 4-Tagesprogramm auf Ramptalks verzichten sollte. Was dort gespielt wird, ist beileibe keine Musik mit Seltenheitswert, wie man sie in Liebhabersendungen oder in der Schallplattenbar vielleicht finden könnte.
Und das Argument, es könnte ja Leute geben, die die ganzen Oldies, Hits und Lieblingslieder aufnehmen wollten, lasse ich bei WDR 4 unter der Woche vor 20 Uhr per se nicht gelten.

Ein langweiliges Musikprogramm ohne Überraschungen und mit immer denselben angeblichen Besttestern kann doch allenfalls ein kleines Stück seiner Erträglichkeit zurückbekommen, so es interessant gefahren wird. Wird aber ein langweiliges Musikprogramm auch genau so langweilig gefahren, ja dann gute Nacht!
 
Ramptalks retten WDR 4 auch nicht mehr. Finde ich fürchterlich. Egal, ob die Titel alle 3 Jahre laufen oder 3 mal am Tag.
Es muß doch noch mal Musikwellen geben, wo es etwas ruhiger zugeht und nicht immer nur schnell, schnell ....
Reinquatschen, Rausschneiden von Titelteilen am Anfang, in der Mitte, am Ende .... alles nur mit einem Ziel : immer noch mehr in eine Stunde reinpacken, immer noch schneller sein. Vom schnellsten Verkehrs-Service über die Nachrichten 5 Minuten vor der vollen Stunde beginnen zu lassen. Alles überflüssig. Damit kann man auch nicht mal eben schnell die (Radio-) welt retten. Das Weniger Mehr sein kann, wird sich hoffentlich irgendwann auch nochmal beim Radio durchsetzen.
Außderdem gibt es Hunderte Programme, auf denen Ramptalk praktiziert wird. Macht aber kein Programm attraktiver. Das Programm steht und fällt mit der Musikauswahl, mit der adäquarten Ansprache der Hörer und der Qualität der Beiträge. Und alles dieses hat (nicht nur) bei WDR 4 stark nachgelassen.
 
Die große WDR 4 Schlager Starparade am 2. November 2014 in der Arena Oberhausen wird wohl die letzte ihrer Art sein, siehe Link: http://www.schlagerstarparade.de/de/startseite/. Für 2015 ist kein weiteres Event angekündigt. Das, obwohl im letzten Jahr zur selben Zeit bereits die Werbetrommel für die diesjährige Veranstaltung gerührt wurde und diese lange schon ausverkauft ist. Warum sollte man auch ein Genre sponsern, dass spätestens seit dem 1. September 2014 so gut wie keinen Platz mehr in dem von selbsternannten Beratern optimierten WDR 4-Programm hat?!

Aber sei es drum: Der deutsche Schlager wird auch weiterhin seine Anhänger haben, selbst wenn man dazu auf andere Empfangswege (Digital- bzw. Internetradio) ausweichen muss. Ob die öffentlich-rechtlichen Funker aus Kön den angeblich seit Jahren andauernden Abwärtstrend bei den Hörerzahlern mit einem schwer bekömmlichen Brei aus totgenudeltem 80er Pop, zig tausendfach gehörten Oldies und Deutschpop à la Grönemeyer, Pur und Heinz-Rudolf Kunze stoppen können, ist mehr als fraglich. Für mich hat WDR 4 seine Existenzberechtigung verloren.
 
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