TheSpirit
Benutzer
Off-Sprecherin
Spricht in einem Sprecherraum auf einem hochwertigen Mikrofon. Das Signal wird absolut phasen-linear aufgezeichnet, die Stimme hat aber eine natürliche Asymmetrie. Mit einem EQ kann man nun die Resonanzen aus der Stimme nehmen, dazu ein guter Kompressor. Mehr braucht es nicht für das Ergebnis. Diese Sprachaufnahme ist kein Hexenwerk und hat keine versteckte Magie.
Anders ist das bei den Radio Moderationen....
Die SWR3 Moderationen (war nicht gefragt, aber der Vergleich wird ja trotzdem angeführt)
sind "On Air" nach Soundprocessing aufgezeichnet. Die Mikrofone hören sich (technisch) sehr ähnlich dem der oben genannten Sprecherin an. Die werden vermutlich ihre eigenen Presets haben ("EQ => Resonanzen aus der Stimme gezogen") Kompressoren und Expander (... beim dem Raum.. definitiv). Dann geht das Signal in den Soundprocessor. Da wird erstmal die Phase gerade gebogen. Jede Stimme hat eine natürliche Asymmetrie (sieht man schön im Schnittprogramm, wenn die angezeigte Waveform z.B. nur nach oben ausschlägt, aber unten nix ist). Der sog. Phase Rotator biegt nun die Phase so hin, dass immer alles gleich ist. Dadurch entsteht u.a. auch der kernige, wummernde, Radio-Mikrofonsound. Dann gibt es bei Marken wie Orban noch den sog. DJ Bass, auch da wird die Stimme noch etwas voluminöser gemacht. Das Multiband Processing und Clipping tut dann sein übriges.
(Phase Rotation wird eigentlich für das saubere UKW-Clipping benötigt) Das wird zu ausführlich, aber es gibt dazu Nachschlagewerke im Netz. Bon und Frank haben ein schönes Papier erstellt:
What Happens to My Recording When it’s Played on the Radio?
Ein Zitat
"The phase rotator is a chain of allpass filters (typically four poles, all at 200Hz) whose group delay is very non-constant as a function of frequency. Many voice waveforms (particularly male voices) exhibit as much as 6dB asymmetry. The phase rotator makes voice waveforms more symmetrical and can sometimes reduce the peak-to-average ratio of voice by 3-4dB. Because this processing is linear (it adds no new frequencies to the spectrum, so it doesn’t sound raspy or fuzzy) it’s the closest thing to a “free lunch” that one gets in the world of transmission processing."
Spricht in einem Sprecherraum auf einem hochwertigen Mikrofon. Das Signal wird absolut phasen-linear aufgezeichnet, die Stimme hat aber eine natürliche Asymmetrie. Mit einem EQ kann man nun die Resonanzen aus der Stimme nehmen, dazu ein guter Kompressor. Mehr braucht es nicht für das Ergebnis. Diese Sprachaufnahme ist kein Hexenwerk und hat keine versteckte Magie.
Anders ist das bei den Radio Moderationen....
Die SWR3 Moderationen (war nicht gefragt, aber der Vergleich wird ja trotzdem angeführt)
sind "On Air" nach Soundprocessing aufgezeichnet. Die Mikrofone hören sich (technisch) sehr ähnlich dem der oben genannten Sprecherin an. Die werden vermutlich ihre eigenen Presets haben ("EQ => Resonanzen aus der Stimme gezogen") Kompressoren und Expander (... beim dem Raum.. definitiv). Dann geht das Signal in den Soundprocessor. Da wird erstmal die Phase gerade gebogen. Jede Stimme hat eine natürliche Asymmetrie (sieht man schön im Schnittprogramm, wenn die angezeigte Waveform z.B. nur nach oben ausschlägt, aber unten nix ist). Der sog. Phase Rotator biegt nun die Phase so hin, dass immer alles gleich ist. Dadurch entsteht u.a. auch der kernige, wummernde, Radio-Mikrofonsound. Dann gibt es bei Marken wie Orban noch den sog. DJ Bass, auch da wird die Stimme noch etwas voluminöser gemacht. Das Multiband Processing und Clipping tut dann sein übriges.
(Phase Rotation wird eigentlich für das saubere UKW-Clipping benötigt) Das wird zu ausführlich, aber es gibt dazu Nachschlagewerke im Netz. Bon und Frank haben ein schönes Papier erstellt:
What Happens to My Recording When it’s Played on the Radio?
Ein Zitat
"The phase rotator is a chain of allpass filters (typically four poles, all at 200Hz) whose group delay is very non-constant as a function of frequency. Many voice waveforms (particularly male voices) exhibit as much as 6dB asymmetry. The phase rotator makes voice waveforms more symmetrical and can sometimes reduce the peak-to-average ratio of voice by 3-4dB. Because this processing is linear (it adds no new frequencies to the spectrum, so it doesn’t sound raspy or fuzzy) it’s the closest thing to a “free lunch” that one gets in the world of transmission processing."
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