Dummgehört - wie das Radio uns verblödet

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Mc Cavity hat recht. Die Anbieter müssen sich trauen, wieder etwas anzubieten. Und nicht das senden, was der Normalnull-Hörer der Statistik angeblich will. So einfach ist das und so schwierig. Denn der Normalnull-Programmverantwortliche begreift das nicht. Der glaubt, dass der Maßstab ist, was das Publikum "wünscht", also schon kennt, denn etwas anderes kann es nicht "wünschen".

So entsteht im weitesten Sinne Verblödung, eher als Verödung. Nicht "A sendet etwas Blödes und macht B damit dumm" - das wäre schwierig, wenn B nicht schon einen ziemlichen Sparren hat. Sondern: "A ermittelt per Umfrage was der Schnitt aller Bs will", natürlich etwas Durchschnittliches, so eine Überraschung! Und sendet hinfort nur das - und eicht B darauf, dass es nur das gibt - und so weiter. Es gibt nichts Neues mehr, Stillstand - was wir jetzt im Hörfunk haben.

Das schadet nicht den Klugen und Wendigen, die ärgern sich nur, oder sind traurig und wenden sich anderen Quellen zu. Das schadet aber den weniger Wendigen, weniger Gebildeten und den Jungen. Die glauben, weil ihre Medien ihnen keine Herausforderungen bieten, es gäbe keine, und halten diese fade Durchschnittskost an Musik und Information für das Nonplusultra.

Außerhalb der Medien funktioniert das natürlich nicht, da gibt es keine Schonzone für Leute, die "nichts Schwieriges wollen". Da nimmt niemand Rücksicht auf dein klägliches Niveau, sondern fordert dich im besten Fall auf, es zu heben, im schlimmeren überfährt er dich. Und selbst wenn wir es nicht so brutalo-wettbewerbsmäßig sehen: Klügere und Schnellere haben mehr vom Leben. Der einzige Ort, an dem konsequent der gegenteilige Eindruck erzeugt wird, ist vor allem das Fernsehen (vor allem von 12 bis 18 Uhr) und leider auch viele Radiosender.
 
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Genau: "Ist doch der Lehrer schuld, wenn ich nichts lerne. Soll der mich halt motivieren."
 
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Ich stimme dem Autor des Buches zu, bin derzeit mit den Themen "Klimakatastrophe" und "9/11 inside-Job" beschäftigt, weil mir diese verschwörungstheorien gar nicht mehr aus den Kopf gehen, weil vieles von denen aus Politischer sicht Sinn macht. Bei Radio allerdings sehe ich das nicht sooooo schlimm, weil wenn ich Radio höre, denn meist wegen der Musik, weil sie mich manchmal an schöne Zeiten erinnert, oder ich grad schöne Zeiten habe :) WENN :wow:

Weder Radio noch Fernsehen verblöden uns. Wenn überhaupt, dann sind wir's selbst auf eigenen Wunsch. Seriöse Angebote sind schließlich vorhanden, allgemein bekannt und für jedermann zugänglich.

Sein wa mal ehrlich, kann sich irgendjemand von uns Vorstellen auf Medien zu verzichten? Denke eher nicht, zumal man kaum dran vorbei kommt. Nur die Frage ist WAS wir in der Glotze oder im Radio konsumieren. Dieses WAS betone ich extra, weil es viele Leute gibt, die von Pupen und Blasen keine Ahnung von etwas haben, aber unbedingt mitreden wollen, und so kommt eins nach dem anderen, und schon haben wir neue Gesetze, unfähige Politiker und und und.

Edit: Quatsch mit Soße, klar kann man sich mit Politik etc. beschäftigen, wenn man keine Ahnung davon hat, nur es ist auch nicht verkehrt die gegenseite zu hören bzw. diese nicht gleich als negativ zu bewerten.
 
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... nur es ist auch nicht verkehrt die gegenseite zu hören ...
... zu hoeren? .. Da muesste man ja zuhoeren!
Das erfordert Mitdenken und Nachdenken!
Und genau das erfordert auch potentiell anspruchsvoll anspruchsvolles Radio(TV)programm.

Erwartest du hier nicht ein wenig zu viel von einigen (vielen) Menschen?
 
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Erwartest du hier nicht ein wenig zu viel von einigen (vielen) Menschen?

hehe, deswegen hatte ichs noch schnell in "es ist auch nicht verkehrt" editiert^^

Man/Frau kann sich ja auch nicht mit allen dingen befassen, die man jeden Tag hört, sonst hätten wir ja schlaflose Nächte :eek: Und was Musik angeht, die kann (!) auch verblöden, muss aber nicht!

Jeder verbindet Musik mit etwas. Was mich verblöden würde ist z.B. jede Musik über 160 Bits pro Minute, immer Boom Boom Boom, halt Hardcore, ich kann mir nicht vorstellen mit solcher Musik glücklich zu werden :wow: Aber hey, jeder Mensch ist anders, und jeder Geschmack ist anders, und das ist auch gut so ;)
 
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Christi@an, lasse dich bloß auch weiterhin nicht verblöden!

Ich finde es voll richtig, dass Du Dich mit diesen Verschwörungstheorien beschäftigst "weil wenn" Du Radio hörst "denn meist wegen der Musik, weil sie mich manchmal an schöne Zeiten erinnert, oder ich grad schöne Zeiten habe WENN".

Ja, Christi@n: WENN! WEHENN!

Also: nicht vablödn lassn, sonst klingt un schraibt man/FRAU am Ende wie so ein durchgeknallter Blogga der auch imma denkt er sagt was nur weil er tippt und es steht irgendwo un dabbei produziaht der zwa 2000 ZEiln abba voll ohne Sinn und so.
 
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Ich finde es voll richtig, dass ...
Yo, aldah, isch find dem auch voll konkret krass ..
Sag mal, bist du auch:
so ein durchgeknallter Blogga der auch imma denkt er sagt was nur weil er tippt und es steht irgendwo un dabbei produziaht der zwa 2000 ZEiln abba voll ohne Sinn und so.
... zumindest liest sich dein oben geschriebenes in etwa so ...
 
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Oh meine Güte, Inselkobi, Du willst uns doch jetzt bitte nicht erzählen, daß Du den Beitrag von 666 nicht verstanden hast?! :rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 
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Fragt sich nur, weshalb du nun meinen Beitrag nicht verstanden hast. :rolleyes:
 
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Es fängt schon damit an, daß man ein einst mal lustig gemeinte Verballhornung eines Wortes plötzlich als "richtig" übernimmt....
Na,ja, ich vertrete ohnehin die Theorie das Fernsehen nicht verblödet,sondern daß jemand,der sinnlose Sendungen Fernsehen kuckt

Es heißt immer noch gucken. Mit "g" bitte!

von klaresicht: Moderatoren werden genötigt, niemals mit einer Uhrzeit in einen Break einzusteigen (Argument, mit bayerischem Einschlag vorgetragen: "Das klingt für unsere Hörer zu hart. Wir wollen immer ganz weich einsteigen und die Hörer fest umarmen. Mach das so. Du kannst das doch."). Solche Sätze klingen für denkende Zeitgenossen nach Realsatire, aber sie sind wohl bitterernst gemeint

Es hat alles mal damit begonnen, bisher ungeübten Moderatoren mit einfachen Tricks (Wortbausteinen/three-element-breaks) gekonnt klingende Ansagen beizubringen und sie so professionell ("mit wenig Worten") klingen zu lassen.
Dazu gehört u.a. auch die Uhrzeit. Man muß eben immer etwas neues erfinden oder heraus finden (und "verkaufen")... auch offensichtlichen Unfug.
Das zeigt deutlich, mit welchen Gedankenmustern Leute auf Kurs gebracht werden sollen. Nach dem Vorbild von Psycho-Kulten oder gar Sekten.
Du sprichst etwas Gefährliches gelassen aus. Unbewusst oder bewusst?
An dieser Stelle ist die ganze Formatdiskussion überflüssig geworden.
Nein. Ganz im Gegenteil.... :rolleyes:
 
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Es heißt immer noch gucken. Mit "g" bitte!

DVD-Kuckmal-1.gif
 
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Man könnte langsam meinen, daß der Titel hier abfärbt ;) gucken, kucken... beides geht - oder nicht. Beides ist umgangssprachlich, mit "g" eher in südlichen Gefilden, mit "k" im Norden... nu habt Euch nicht so, es gibt wichtigeres. Und nun zurück ins Funkhaus ;)

LG

McCavity
 
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Na, "E Gugg" isch bei ons em Schwobaländle a Gugg äba. Älso a, wie ihr des nennad a Plaschdigdieda.
 
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Herrlich, wieder eine Sprachdiskussion. Gucken für mich auch mit g! Gesprochen vorne und in der Mitte mit "g". Gugg für die Tüte kenne ich auch, selbstfreilich. Woher das seinen Ursprung hat, weiss ich aber auch nicht, wäre mal interessant.
 
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Gucken gleich schauen... :D

Wurde der Bestseller

"Die verblödete Republik: Wie uns Medien, Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen"

hier schon erwähnt? Passt wohl zur aktuellen Lage.
 
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"Die verblödete Republik: Wie uns Medien, Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen"
Gibt es so ein Buch tatsächlich? :D

Wir ALLE SIND Medien, Wirtschaft und Politik, nämlich über unser Konsum- und Wahlverhalten sowie gesellschaftliches Engagement.

Da hätte der Autor sein Buch ehrlicherweise

'Wie wir alle uns selber für blöd verkaufen'

nennen müssen. Aber damit wäre er wohl kein Bestsellerautor geworden, denn Wahrheiten wollen die wenigsten hören.

Passt genial zum Thema: Nicht das Radio verblödet den Hörer, sondern der Hörer verblödet sich selbst, indem er den Mist einschaltet.
 
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mhm ... ich schaue hier selten rein, weil der Umgangston der Forenmitglieder untereinander für mich doch manchmal sehr gewöhnungsbedürftig ist.

Aufgefallen ist mir aber, dass fast jedesmal irgendein Thread zu Volksverblödung durch die Medien ganz oben in der Beliebtheitsskala steht.

Ich hatte mich hier mal angemeldet, weil ich dachte Medienleute tauschen sich aus - aber offenbar sind hier eher Medienkritiker angemeldet...

Vielleicht kann mich mal jemand darüber aufklären?

Und zum Thema Volksverdummung..

Ich finde Medien haben durchaus eine große Verantwortung haben, die von den Machern manchmal nicht gesehen wird.
Wobei ich nicht glaube, dass Medien dumm machen. Dumme Menschen gab es zu allen Zeiten.
Nur mit Blick auf die Quoten werden teilweise dumme Programme gemacht um eben diese Zuschauer/Hörer zu bnden.
 
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Wurde der Bestseller

"Die verblödete Republik: Wie uns Medien, Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen"

hier schon erwähnt?

Wozu, die Fölletöngs widmen ihm doch schon breiten Raum :rolleyes:

Ein wenig bigott finde ich das übrigens schon, ein Buch, in dem man sich schröcklich über den Privatfunk ereifert, bei Bertelsmann rauszubringen.
 
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mhm ... ich schaue hier selten rein, weil der Umgangston der Forenmitglieder untereinander für mich doch manchmal sehr gewöhnungsbedürftig ist.

Ist aber harmlos, wenn man lernt, sich selbst nicht alles allzusehr zu Herzen zu nehmen. Es ist ein Forum, sprich: immer noch Freizeit. Immer schön locker bleiben.

Aufgefallen ist mir aber, dass fast jedesmal irgendein Thread zu Volksverblödung durch die Medien ganz oben in der Beliebtheitsskala steht..

Und eben das gefällt mir hier. Weil hier viele sind, die sich gegen diesen Blödfunk stemmen.

Ich hatte mich hier mal angemeldet, weil ich dachte Medienleute tauschen sich aus - aber offenbar sind hier eher Medienkritiker angemeldet...

Vielleicht kann mich mal jemand darüber aufklären?

Da stimme ich durchaus mit Dir überein. Und es sind nicht nur Radiomacher, sondern auch Radiohörer hier anwesend, was ich als positiv empfinde. Denn hier habe ich den Eindruck, daß wirklicher Austausch zwischen Machern und Hörern stattfindet, das ist in vielen Foren ganz anders. Ob das am Gesamtkonzept des heutigen Radios etwas ändern wird, ist eine ganz andere Sache. Aber: Jeder Bürger hat das Recht, sich hier anzumelden, egal ob vor dem Mikro oder eben nur als Beobachter der Szene, und das finde ich gut!

Und zum Thema Volksverdummung..

Ich finde, Medien haben durchaus eine große Verantwortung, die von den Machern manchmal nicht gesehen wird.
Wobei ich nicht glaube, dass Medien dumm machen. Dumme Menschen gab es zu allen Zeiten.
Nur mit Blick auf die Quoten werden teilweise dumme Programme gemacht, um eben diese Zuschauer/Hörer zu bnden.

P.s. Dein Zitat leicht abgeändert, aber nicht im Inhalt, um die Lesbarkeit wieder herzustellen, nicht abwertend gemeint.

Dem kann ich voll und ganz zustimmen.
 
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Was mir im Vergleich zu den 80ern auffällt: Der musikalische und kulturelle Tellerrand von Otto Normal und Erna Gewöhnlich schrumpft immer mehr auf Dudelfunk zusammen. Das Interesse für Neues oder Anderes verschwindet.

Was mich mehr schockt: Es scheint immer mehr toll zu werden ein Asi zu sein, mit mangelnder Bildung und Sprachkenntnissen zu protzen und die Gesellschaft für die nette Zahlung von Transferleistungen auszulachen. Inbesondere das Fernsehen und die Boulevardzeitungen - aber auch immer mehr das Radio scheinen diesen Trend aktiv zu fördern. Nicht falsch verstehen. Ich bin absolut dagegen benachteiligte Menschen zu stigmatisieren. Aber ein Leben am unteren Ende der Gesellschaft darf niemals erstrebenswert sein.

Soweit mein unmaßgeblicher Senf und jetzt wieder zurück zur Musik.
 
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Aber alle werden doch von den boesen Medien gezwungen, sich diesem Trend anzuschließen!
Gerade die, denen es nicht so gut geht. Von den boesen Medien, vom boesen Staat, von der boesen Gesellschaft, einfach von allen.

Was erwartest du?

Das komische daran ist nur, sie selbst sind die einzigen, die generell an allem unschuldig sind und immer, egal was ist, die armen, unschuldigen Laemmer, aehm, Opfer.
 
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Hier ein Beitrag aus "Focus-online", der das Thema "Verblödung durch Radio und Fernsehen" hervorragend veranschaulicht:

Politik? Völlig abgesoffen!
„Kandidat Steinmeier“ tauft das ZDF sein Fernsehporträt. Und es treibt die Infantilisierung des Zuschauers in neue Höhen.
Die 45 Minuten zur besten Sendezeit gehen freundlich mit dem Kandidaten um. Er darf mit seiner Ehefrau Elke durch Südtirol wandern. Im Urlaub sagt er, dass er die Dolomiten liebt, um „von oben“ einen Überblick zu bekommen. Und aus dem Urlaub erzählt er, dass er gerne Krimis liest: „Politkrimis müssen es nicht sein, Mord und Totschlag genügt.“ Vom Arbeitsalltag sehen wir, wie Ehefrau Elke, angetraut seit 1995 und Arbeitsrichterin im Halbtagseinsatz, der gepanzerten Limousine hinterher winkt, wenn der Berufspolitiker an ihrer Seite im Konvoi mit Blaulicht zur Arbeit fährt.
Aufregend ist das nicht. Aufregen mag man sich über das Maß an Inszenierung, das hier geschaffen wird.
Hilft all das dem Wähler bei der politischen Entscheidungsfindung? Sicher nicht. Doch vollends treibt das ZDF die Infantilisierung auf die Spitze, wenn es während des Kandidaten-Porträts einen gezeichneten Wal über den Bildschirm schwimmen lässt mit dem schwachsinnigen Slogan „Wahlwatching“. Die politische Kultur ist auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ziemlich abgesoffen.

Den ganzen Artikel gibt es hier
 
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Obwohl ich keinen eigenen TV besitze, so sehe ich doch ab und zu mal bei Freunden etwas im Fernsehen. Neulich ist mir der Trailer zu "Wahlwatching" vom ZDF bei so einer Gelegenheit begegnet.
Zuerst dachte ich "Wow, geil, ein satirischer Wortbeitrag in einem Trailer für eine Politsendung!" aber sehr schnell schlug das um in ein "ich fasse es nicht": es wurde nämlich klar, daß es sich bei dieser Sendung nicht um kritische Berichterstattung handelt, sondern quasi um eine "Feelgood-Sendung" für potentielle Wähler - also Wahlwerbung unter dem Deckmantel des Dokutainment.
Und dabei ist der Begriff Dokutainment schon ein Anachronismus an sich.

Da stellt sich die Frage: fürchten die beiden großen Parteien tatsächlich zur Zeit so sehr um ihre Stimmenanteile, daß sie sich über ihren Einfluss auf die öffentlich-rechtlichen Medien zu solchen Sendungskonzepten hinreissen lassen, die die Zuseher einlullen anstatt sie kritisch über Sachverhalte nachdenken zu lassen, damit sie letztlich dann bei der Wahl mit der eigenen Stimme den persönlichen Besten zu küren?

Zunächst müssen die Mitarbeiter funktionieren, damit sie auch ihre Hörer "verblöden" können. Die Gehirnwäsche beim Radio hat aus meiner Perspektive eine neue Dimnsion angenommen. Moderatoren werden genötigt, niemals mit einer Uhrzeit in einen Break einzusteigen (Argument, mit bayerischem Einschlag vorgetragen: "Das klingt für unsere Hörer zu hart. Wir wollen immer ganz weich einsteigen und die Hörer fest umarmen. Mach das so. Du kannst das doch."). Solche Sätze klingen für denkende Zeitgenossen nach Realsatire, aber sie sind wohl bitterernst gemeint. Und der damit verbundene Folgeauftrag lautet: "Du sollest besser mit einem schönen Morgenbild in JEDEN Break gehen. Du kannst das doch." Das zeigt deutlich, mit welchen Gedankenmustern Leute auf Kurs gebracht werden sollen. Nach dem Vorbild von Psycho-Kulten oder gar Sekten. An dieser Stelle ist die ganze Formatdiskussion überflüssig geworden. Nicht die Programmuhr ist genormt, nun sind es bald auch schon die Menschen am Mikro. Gut ist, wer die richtige Denknorm zeigt. Wir sind also möglicherweise schon weiter. Hier sollen gefügige Moderationsautomaten geformt werden. Und Menschen lassen sowas (die Geschichte zeigt es immer wieder) mit sich machen. Erstaunlich ist zudem, dass selbst alte Journalistenhasen diesen Gedankenkleister stützen und gutieren. Ich bekomme Gänsehaut.

Dass Berater den Sendern empfehlen, psychologische Techniken aus dem Bereich Motivationstraining bei ihren Mitarbeitern einzusetzen, eben um sie zu motivieren, ist nicht weiter verwunderlich. Und das wäre auch kein Problem, wenn diese nicht wie in deinem Beispiel eingesetzt würden, um den Gestaltungsspielraum dieser Mitarbeiter auf ein Minimum einzuschränken.
 
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