Kritik an deutscher Radiolandschaft

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AW: Kritik an deutscher Radiolandschaft

Tweety schrieb:
Wohl kaum, die Sender machen ein Programm für die Werbekunden und nicht für die Hörer. DAher interessiert der einzelne Hörer nicht.

Ist aber schade, dass es so ist, zumindest die ÖR sollten sich da mit ein zwei Programmen ausnehmen können. Meist sind es die Kulturprogramme, die werbefrei sind. Ist ja auch logisch, da diese meist von keiner wirklichen Werbezielgruppe gehört werden. Ist jetzt nicht abfällig gemeint, aber wer ein sehr anspruchsvolles gemischtes Wort-Musikprogramm wie DLF oder hr2 hört, ist in seiner Meinung wahrscheinlich so gefestigt, dass Werbung hier kaum Sinn macht.
Aber ich glaube nicht, dass es nur an der Werbezielgruppe liegt.

Ein Beispiel: Als seinerzeit FFH startete, haben sie eigentlich ein ähnliches Programm gefahren wie heute und waren ziemlich nahe an Antenne Bayern, die damals auch schon, soweit ich weiss, Marktführer in Bayern waren. Damals war hr3 noch ein Programm mit vielen Musik-Sondersendungen und guten Moderatoren (Rainer Maria Erhard, Thomas Koschwitz, usw).
Es dauerte jedoch nicht lange, da sind erst die Moderatoren und dann auch die Hörer bei hr3 weg und bei FFH erschienen. Wo man sich auch umhörte, hr3 war altbacken, nicht mehr zeitgemäß, FFH war jung, frisch und gut.

Ich unterstelle nun mal, dass FFH bis heute wenig an seinen Stil geändert hat, zumindest was die Auswahl der Lieder angeht (Mainstream). Ich erinnere mich noch an einige Witze die damals schon gerissen wurden. FFH wurde mit dem Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" verglichen, da man morgens angeblich die Uhr nach der Musik stellen konnte. Wie gesagt, bist heute hat sich daran wenig geändert (gut, die Titel laufen zwar immer noch jeden Tag, aber nicht mehr zur selben Zeit), aber FFH spielt Mainstream, dass was jeder hört.

hr3 hat in der gleichen Zeit auch Fehler gemacht. Die wollten den neuen Sender schlichtweg kopieren, was ja scheitern musste. Heute versucht der Sender mit einigen, jedoch längst nicht mehr so vielen, Sondersendungen wie damals auch den Musikgeschmack derer zu treffen, die nicht zwingend zur nun schon oft besprochen Werbezeilgruppe gehören. Ich denke an "HR3 Rebell" oder "Der Ball ist Rund".

So, nun mal Hand aufs Herz. Wer von denen, die hier ständig sagen, die Vielfalt sei zu gering, die Rotation zu eng, hat diese Sendungen (oder vergleichbare auf anderen Sendern) schon mal gehört??? Kann man es also den Sendern, auch den ÖR´s für Übel nehmen, tagsüber ein Programm zu gestalten, dass möglichst vielen Hörern das bietet, was die wollen. Musik, am besten Mainstream, kurze Infoblöcke, nicht länger als eine Minute ("sonst schalte ich um, will kein Gelaber sondern Musik"), und sonst nix.

Aber kritisiert werden diese Sender trotzdem. Mehr Hörer schalten auch nicht ein. Ein Sender aus Hessen (Skyradio) hat ja auch mal ein Progarmm mit ner Anti-Labergarantie angeboten. Ich hätte damals echt was gewettet, dass dies genau den Geswchmack der jungen Leute trifft (ich will Musik und kein Gelaber). Bis zum Relaunch hat es nicht lange gedauert. Was will denn nun der Hörer???

Ich stelle also noch mal in den Raum, man kann als Sender machen was man will, Kritik gibt es immer, und so oft es hier auch wiederholt wird, dass die Deutsche Radiolandschaft schlecht sei, es ist nun mal so dass die Mainstreamsender (Antenne Bayern, FFH, SWR3, ffn) nun mal am meisten gehört werden. Also treffen Sie auch den Geschmack der Hörer, oder etwa nicht???

Und an alle hier, die immer behaupten, andere Länder hätten die viel besseren Sender (z.B. USA): hier in interessanter Link ( http://www.cut.biz/heft.php?abo_id=1122&show_jahr=2005&show_ausgabe=4&show_rubrik=.20Funk&show_id=1719), viel Spass beim lesen. Wer hat die Rotation (mit 150 Titeln erfunden??? Freue mich auf eine Antwort!!! :wow:
 
AW: Kritik an deutscher Radiolandschaft

Grenzwelle schrieb:
Wer ist das denn, DER Hörer? Gibt's inzwischen gar nur noch einen?

Der Hörer, dass ist der Durchschnittshörer, der am ehsten den Dudelfunk hört, oder rumkritisiert, dass das Radio schlecht ist.

Es ist mir schon klar, dass es unterschiedlich Gruppen an Hörern gibt, aber wenn man die Historie dieses Threads beachtet, gehe ich von dem Hörer zwischen 17 und 49 aus, der für die Werbeindustrie interessant ist.

Ihr seid aber auch genau hier.... ;)
 
AW: Kritik an deutscher Radiolandschaft

Der Hörer, dass ist der Durchschnittshörer,...
Ja, das hab ich mir schon gedacht. Solange eine ganze Branche auf diesen ominösen Durchschnittshörer glotzt, können wir noch 100 Topics zur deutschen Radiolandschaft aufmachen.

Ich finde das in etwa so abstrus, als würde die ganze Printmedienbranche auf einen imaginären Durchschnittsleser gucken und alle Zeitungen und Zeitschriften sähen im Resultat gleich aus.
 
AW: Kritik an deutscher Radiolandschaft

Die Mainstream-Sender treffen natürlich den Geschmack der Hörer, finde ich. Wenn die Hörer Mainstream möchten, machen die Sender es auch weiterhin. Das mit Werbung nichts zu tun. Die Werbungsmenschen suchen die Sender, die viele Hörer haben, und das sind Mainstream-Sender.
 
AW: Kritik an deutscher Radiolandschaft

Grenzwelle schrieb:
Ich finde das in etwa so abstrus, als würde die ganze Printmedienbranche auf einen imaginären Durchschnittsleser gucken und alle Zeitungen und Zeitschriften sähen im Resultat gleich aus.

Tun sie das nicht schon, ob du nun Focus oder Spiegel, das Goldene Blatt oder das neue Blatt, TV Spielfilm oder TV Movie liest, das spielt keine Rolle.

Ebenso ist es mit FFH und HR3, hamony.fm und hr4, planet und you fm.

Alle, die die gleiche Zielgruppe bedienen (müssen), um auf dem Markt überhaupt eine Chance zu haben, müssen sich da ein- bzw. unterordnen.

@ Grenzwelle: Was hörst du denn so den ganzen Tag, bzw. was siehts du so am Fersehen oder was liest du für Zeitungen.

Handelt es sich dabei um Massenprodukte oder hörst, siehst du Spartenkanäle.

Im Grunde stimme ich auch voll mit deiner Meinung überein, aber, wenn ich jetzt Radiomacher wäre und deine (oder meine) Komentare lesen würde (es gibt auch noch schlimmere, keine Sorge, und persönlich meine ich es auch nicht, ich spreche jetzt aber dich einfach mal an), so würde ich mich fragen, ob ich auf Hörer mit dieser Meinung angewiesen bin.

Wie gesagt, du hast Recht wenn du sagst, es ändert sich nicht, wenn man alles auf einen Durchschnitt herunterbricht, aber wer soll denn die tausend Spartensender zahlen, die nötig wären, uns zwei mit Musik zu versorgen, die wir den ganzen Tag wollen.

Ich glaube, dass dies nicht möglich ist, soll jetzt aber nich heissen, dass die Radiolandschaft so bleiben soll wie sie ist. Aber etwas mehr konkrete Vorschläge wären angebracht, ausserdem müsste man es schaffen, dass eben keiner mehr den Dudelfunk hört. Nur wie will man das schaffen :confused:

Ich habe da noch kein Rezept gefunden.

Ich habe gestern mal im Büro DLF eingeschaltet, ich wollte mich mal gepflegt informieren und gute Musik so zwischendurch hören. Meine Kollegen haben mich angeklotzt ( :rolleyes: ) als sei ich von einem anderen Stern.

So sieht es aus, dafür läuft bei denen im Büro dann Radio Regenbogen, FFH oder SWR3, also eben Durchschnitt.

Wie aber willst du das ändern?

Gruß
Landei
 
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