Bayern1 und der Oldiewahn

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Dieser Bericht ist zwar nicht mehr ganz neu, er illustriert aber, wie sehr es in der noch unorganisierten B1-Hörerschaft gärt. Damals wurde die unsägliche "Wir-lieben-Oldies"-Kampagne gestartet und der Deutsch-Anteil betrug noch fast 20%. Seit der Einführung der DAB-Alibiveranstaltung "Bayern Plus" will sich der Sender nun spürbar in Richtung Classic-Rock bewegen, man traut sich nur noch nicht so richtig. Wahrscheinlich ist das Hörertelefon dem Proteststurm personell noch nicht gewachsen.

Stirbt der deutsche Schlager endgültig? (taz, München)

Bayern 1 spielt die Musik, die bei der großen Mehrheit seines Publikums am besten ankommt. Seit vielen Jahren bestätigen uns regelmäßige und repräsentative Untersuchungen und nicht zuletzt die starken Gewinne bei der letzten Mediaanalyse, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Ich finde das Sprüchlein immer wieder nett. Wie man nur so dreist lügen kann.
 
Zugegeben, beide Sender sind stark überaltert.
Auch wenn ich noch lange nicht zu den alten Hörern gehöre, finde ich diese Aussage geradezu diskriminierend. Ist ein junger Hörer etwa mehr Wert als ein alter? Sind manche Menschen zu alt, um Radio zu hören? Sollte man dann Hörern, die ein gewisses Alter überschritten haben, die Radios wegnehmen? Vorsicht mit solchen Aussagen! Die Hörer von Bayern 1 und WDR 4 haben ein hohes Durchschnittsalter. Na und, ist das denn so schlimm???

Ich höre übrigens gelegentlich auch Bayern 1.
Das ist so nicht richtig. Überschneidungen gibt es auch zwischen SWR1 und SWR4, so laufen ABBA, Pur, Manfred Mann oder Shakin' Stevens in beiden Formaten. Die Überschneidungen zwischen der jugendorientierten CHR-Welle SWR3 und dem retrospektiven SWR1 sind jedenfalls denkbar gering. Flo Rida, Lady Gaga, BOB oder Jason Derulo sind für SWR1 schlicht unspielbar Zwischen den beiden Formaten liegen Welten.
Das ist so nicht richtig. Die Überschneidungen zwischen SWR1 und SWR4 sind keinesfalls größer als die zwischen SWR1 und SWR3. Zum einen läuft de facto nicht ein einziger von SWR4 gespielter Schlager bei SWR1 und zum anderen sind die meisten von SWR3 gespielten 80er auch SWR1-tauglich. Hinzu kommt, dass Interpreten wie Milow oder Marit Larsen mittlerweile auch bei SWR1 laufen. Selbst das etwas "konservativere" SWR1 RP spielt inzwischen den Titel Fireflies von Owl City.
 
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Auch wenn ich noch lange nicht zu den alten Hörern gehöre, finde ich diese Aussage geradezu diskriminierend. Ist ein junger Hörer etwa mehr Wert als ein alter? Sind manche Menschen zu alt, um Radio zu hören?

Den Vorwurf darfst du nicht mir machen sondern gegen die Programmverantwortlichen in den ARD-Funkhäusern richten. "Bayern 1" macht de facto nur Programm für einen Teil der Unter-60-Jährigen, weil die Älteren für die Werbewirtschaft keine Relevanz mehr haben. Die laut Branchenauffassung nicht mehr mittels Werbung erreichbaren Jahrgänge werden vom Bayerischen Rundfunk trotz Gebührenpflicht ignoriert und ins Mittelwellen/DAB-Ghetto abgeschoben, in der Gewissheit, dass sie letztlich doch bei "Bayern 1" bleiben und dem Sender am Ende die Marktführerschaft sichern.

Man könnte auch verkürzt sagen "Bayern 1" macht ein Programm nach dem Geschmack der Werbetreibenden (mehr als 60% der Bayern-1-Hörer sind über 60 Jahre alt, von der Wellenleitung werden diese Jahrgänge aber völlig ausgeblendet). Ähnlich verfährt man auch bei anderen öffentlich-rechtlichen Seniorenwellen, z.B. beim "Berliner Stadtradio" 88,8. Dazu kommt noch eine massive Reduktion des Wortanteils und eine konsequente Ausrichtung auf mobile Gelegenheitshörer. Dieses Verhalten kollidiert zweifellos mit dem öffentlich-rechtlichen Programmauftrag, die Rundfunkräte haben in dieser Hinsicht völlig versagt. Aber wehe, jemand wagt es, die Höhe des Kulturetats in Frage zu stellen...

Das ist so nicht richtig. Die Überschneidungen zwischen SWR1 und SWR4 sind keinesfalls größer als die zwischen SWR1 und SWR3.

Das habe ich auch nie behauptet


Gemeint war natürlich tz, München.
 
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@ exhörer:
Natürlich nicht!
Als Gebührenzahler ist der Bürger selbstverständlich bis über den Tod hinaus (soll es ja schon gegeben haben) höchst willkommen, aber ab einem bestimmten Alter hat er keinen Anspruch mehr darauf, dass seine (kulturellen) Interessen in den auf den Hauptverbreitungswegen gestalteten Programmen gebührend Berücksichtigung finden. - Der Bürger sollte vielmehr den Verantwortlichen die Füße küssen, wenn ihm eventuell ein verstecktes Nischenangebot in den Weiten des WWW bzw. in der schönen neuen DAB-Welt angeboten wird.
Wobei das Problem nicht undedingt altersspezifisch sein muss; es reicht schon Interessen zu haben, die abseits von "Hochkultur" und/oder "Banalitäten" zu orten sind.
 
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Vor einigen Jahren hörte ich aus der Chefetage eines Senders mit konservativem Musikmix: 'Es ist egal, wie alt die Hörer sind, Hauptsache, es sind viele'. Das impliziert deutlich auch einen hohen Anteil älterer Hörer. Ich würde dieser Linie folgen, zumal ich bezweifel, dass zum einen jene Hörer gegen eine für sie abgestimmten Werbung immun sein würden, und dass zum andern kein Programm 50+ gestaltbar wäre.

Wo liegt das Ø-Alter bei Bayern 1? Doch wohl eher über 60.
 
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Weit darüber, denn immerhin sind gut 60% der Hörer über sechzig Jahre alt, weitere 21,4% über fünfzig. Werbetechnisch ist sogar "Bayern 2" trotz seiner geringen Gesamtreichweite attraktiv, denn 50% aller Hörer sind unter fünfzig Jahre alt und meist relativ gebildet. Antenne Bayern hat als Gelegenheits- und Nebenbeidudler 75% Hörer innerhalb der werberelevanten Zielgruppe (14-49), bei "Bayern 3" sind es 70%.
 
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Weit darüber, denn immerhin sind gut 60% der Hörer über sechzig Jahre alt, weitere 21,4% über fünfzig. ... Antenne Bayern hat als Gelegenheits- und Nebenbeidudler 75% Hörer innerhalb der werberelevanten Zielgruppe (14-49), bei "Bayern 3" sind es 70%.

Na Klasse und was hören dann die Hörer zwischen 45 und 65 ??? - Wir können ja ständig hin und her zappen in der Hoffnung, dass wir nix verpassen ... - Oder wir hören B5 aktuell, da braucht man sich wenigstens nicht wegen der Musik aufregen!

Beim BR Fernsehen kam kürzlich ein Spot: "Wir spielen die Hits Ihrer Jugend - Bayern 1!" - Demnach bestehen die Hörer von B1 wohl wirklich nur aus Antiquitäten.
 
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Laut ehemaligem Intendaten Gruber ist der durchschnittliche Bayern 3-Hörer Anfang 40 und der durchschnittliche Bayern 1-Hörer an die 60 und der Zuschauer des BR-Fernsehens sogar über 60. Der BR macht Marktforschung, wer was hören will! Und nur in diesem Forum wird rauf und runter, in jedem Thread immer wieder behauptet, der ältere Mensch wolle Schlager und Volksmusik und keine englischsprachigen Oldies!
Was heißt, das B1-Programm bestünde aus Antiquitäten? Wo lebt ihr denn? Was habt ihr denn ein Bild von 60-Jährigen? Leute wie Iris Berben oder Hannelore Elsner sind also im Bayern 1-Alter! Das sind doch keine alten Ommas mit Gesundheitsschuhen! Und jetzt sagt nicht, dass das geliftete Ausnahmen sind. Geht mal ins Fitnessstudio und schaut, wer da rumläuft.....!
 
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"Bayern 1" macht Radio für einen großen Teil der 50-55-Jährigen, die tatsächlichen Hörer sind aber viel älter. Die MA spricht da eine eindeutige Sprache. Aber wer sagt eigentlich, dass die "Generation 50" vor allem Hippie-Rock, Beat und Doo-Wop hören will? Zugegeben, neuerdings laufen auch vermehrt Disco und "Classic Rock", was die Älteren besonders freuen dürfte ;). Dennoch habe ich selten so ein unebenes und unmodernes Radioprogramm gehört wie "Bayern 1".

Wenn man auf Durchhörbarkeit achten würde, müsste man das Programm konsequent in Richtung "Classic Hits" umformatieren und die verrauschten Altlasten aus dem Programm werfen. Dass der Schlager beim BR keine Lobby hat ist eh bekannt - zu allererst kommen die Wünsche der Werbekunden und zu allerletzt die Bedürfnisse der Gebührenzahler. Ein Musikformat wie das von "Bayern 1" könnte bei einem privaten Spartenprogramm funktionieren, mit so einer Musikfarbe erreicht man gut und gern 5% Marktanteil. Aber als Massensender ist "Bayern 1" bei keiner Bevölkerungsgruppe mehrheitsfähig, außer bei den oben angesprochenen 5%. Beschwerden sind der Sendeleitung um Gruber ja egal, wozu hat man das Höretelefon (Blitzableiter) aufgestockt. Sollen sich die Leute doch beschweren, kratzt uns doch nicht.

So werden die Älteren auch weiterhin überwiegend "Bayern 1" hören müssen, obwohl sie die Musikfarbe nicht ausstehen können. Für diese Generation ist ja sonst nichts da. Armes Bayern.
 
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Laut ehemaligem Intendaten Gruber ist der durchschnittliche Bayern 3-Hörer Anfang 40 und der durchschnittliche Bayern 1-Hörer an die 60 und der Zuschauer des BR-Fernsehens sogar über 60. Der BR macht Marktforschung, wer was hören will! Und nur in diesem Forum wird rauf und runter, in jedem Thread immer wieder behauptet, der ältere Mensch wolle Schlager und Volksmusik und keine englischsprachigen Oldies!

Und wie erklärst Du Dir dann, daß ausgerechnet Volksmusiksendungen im Fernsehen die höchsten EInschaltquoten aller Musiksendungen haben? Wenn angeblich die über 60-Jährigen sowas nicht hören und sehen wollen, dann müssen es ja die jüngeren Zuschauer und Zuhörer sein...

Im Übrigen verlangt auch niemand, daß der BR ein reines Schlager/Volksmusikprogramm veranstaltet, nur als gebührenfinanzierte Sendeanstalt kann es nicht angehen, daß man derartig beliebte Musiksparten komplett aus dem (Radio-)Programm verbannt und als Alternative ein Programm vorsetzt, das sich in nichts mehr von dem eines rein auf Kommerz ausgerichteten Privatsenders unterscheidet.

Gerade die Generation 50+ ist noch ohne musikalische Scheuklappen aufgewachsen und bekommt (im Gegensatz zur jüngeren Generation) keinen zappeligen Wegschaltfinger, wenn mal 5 Minuten lang *nicht* ein von 100% der Testpersonen für gut befundener Titel läuft.
 
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"Geht mal ins Fitnessstudio und schaut, wer da rumläuft.....!"
Wow! Das ist bestimmt DIE Methode, um einen Überblick über die Zusammensetzung der 50+-Gesellschaft in Bayern zu bekommen. Sorry, aber manche Vorschläge hier sind dermassen hanebüchen, dass es einem die Schuhe auszieht!
 
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Da möchte ich meinem Vorredner ausdrücklich Recht. Mir fehlen Wunschprogramme, in denen sich auch die Hörer an dem Programm beteiligen können.
Volksmusik ist so denke ich ein teil den Bayern 1 auszeichnet wie Heute im Stadion oder auch die Blaue Couch. Aber die Musikausrichtung ist Geschmacksache. Es laufen aber seit 2 Wochen vereinzelt Titel wie Skinny Jean von Elisa Dolittle oder Over the Rainbow.
 
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Gerade die Generation 50+ ist noch ohne musikalische Scheuklappen aufgewachsen und bekommt (im Gegensatz zur jüngeren Generation) keinen zappeligen Wegschaltfinger, wenn mal 5 Minuten lang *nicht* ein von 100% der Testpersonen für gut befundener Titel läuft.

Da schätzt du die Jugend völlig falsch ein. Der gehen die (vorgeblich) durchgetesteten Allerweltstitel meist genauso auf den Sack wie die Clubhits von "Lady Gaga" oder Gewaltrock Marke "Green Day". Aber was sollen die 25-Jährigen, die nicht mehr auf Ellenbogen-Hip-Hop oder Kiddie-Pop stehen, in Deutschland schon einschalten?

Betuliche Oldiesender oder Classic-Hit-Dudler mit Abba und Genesis sind ihnen auf die Dauer zu altbacken; die gegenwärtige Schlagerszene produziert fast nur anspruchslose Wegwerfnummern zum Abgewöhnen (schade um die vielen guten Stimmen), dabei gäbe es auch eine stattliche Anzahl deutschsprachiger Interpreten mit Niveau, die lange Zeit keine Chance gegen den Billig-Trash hatten; das 70er-, 80er-, 90er-Spektrum wurde auf die branchenüblichen Kulthits eingedampft, die jeder auswendig kennt; Rockwellen oder andere Spartensender mit hohem Hörerbindungspotential gibt es so gut wie nirgends; die deutschsprachige Musiklandschaft wird seit den 80ern systematisch ausgehungert und kaputtgespart. In keinem anderen Land wäre so eine Entwicklung denkbar.

Somit bleiben die erwachsenen Hörer (18+) immer wieder bei den selben Gemischtwarenhändlern hängen, wobei keiner auch nur den Hauch von Begeisterung auslöst. Kaum ein junger Mensch steht auf reduzierte Hitdudler, die sind nichts weiter als eine Erfindung der Musikindustrie im Verbund mit der Werbewirtschaft. Sender wie Ö3 oder Antenne Bayern sind gefügige Werkzeuge in der Hand der Plattenfirmen, die zum Dauerkonsum ungeeignet sind (was den Machern auch völlig klar ist). Die Jugend hat an sich keine Scheuklappen (ein Gruppendiktat gibt's allenfalls im Schul- und Teenie-Alter), aber das musikalische Angebot der meisten Sender ist zum Haareraufen.

Es ist ja schon bezeichnend, dass die öffentlich-rechtlichen Jugendsender, die nicht zu Hitdudlern mutiert sind, im Quotenloch dahindümpeln.
 
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Ich dachte, exhörer und ricochet vertreten im Prinzip ähnliche Ansichten, gemeinsam andere als Maxx. Aber bitte.

Eines will ich etwas offtopic zu

Sender wie Ö3 oder Antenne Bayern sind gefügige Werkzeuge in der Hand der Plattenfirmen
bemerken: kein Radiosender und kein Musikmix im Programm ist je eine Erfindung der Plattenfirmen gewesen. Im Gegenteil: Plattenfirmen versuchen (!) bei den Sendern ihre Titel im Programm zu platzieren, bei denen Plays denkbar sind. Hier hatten schon immer und haben nach wie vor die Sender das letzte Wort und lassen sich nicht durch Plattenfirmen unter Druck setzen. Wir reden an dieser Stelle nicht von Kooperationen mit geimeinsamen Verträgen, bei denen jeder Vertragspartner partizipiert.

Als vor 25 Jahren das Privatradio in Schwung kam, haben die Plattenfirmen arroganterweise nicht (!) beim Aufbau der Plattenarchive geholfen, Sender mussten ihr Titelmaterial teuer kaufen. Im Gegenzug waren Sender deshalb immer distanziert gegenüber Bitten um Playlisten. Gerade Antenne Bayern ist ein Beispiel dafür, kein "gefügiges Werkzeug" zu sein, nicht einmal damals für BMG, obwohl Antenne Bayern und Bertelsmann geschäftsmäßig verbandelt waren.
 
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bemerken: kein Radiosender und kein Musikmix im Programm ist je eine Erfindung der Plattenfirmen gewesen. Im Gegenteil: Hier hatten schon immer und haben nach wie vor die Sender das letzte Wort und lassen sich nicht durch Plattenfirmen unter Druck setzen.

Das war einmal. Heute sind diese "Hitradios" (spielen und produzieren Hits) angefangen von der Konzeption bis hin zum Titeleinsatz willfährige Büttel der Musikindustrie (stört mich auch gar nicht, ist eine normale Zeiterscheinung). Natürlich hat jeder Sender im Prinzip das Hausrecht, aber in Wahrheit begleiten die Labels die Sender schon fürsorglich bei der Grobplanung. Zum gegenseitigen Vorteil, wie man weiß.

Plattenfirmen versuchen (!) bei den Sendern ihre Titel im Programm zu platzieren, bei denen Plays denkbar sind

Ja, natürlich richtet sich die Platzierung nach dem Format und der Zielgruppe


***********

Noch eine kleine Ergänzung zu meinem obigen Beitrag:

Das Musikformat von "SWR1 Baden-Württemberg" würde zweifellos viele Unter-30-Jährige ansprechen, wenn der Wortanteil nicht so hoch und die Ansprache vergleichsweise "bieder" wäre. Ich will damit nicht sagen, dass SWR1 sein journalistisches Konzept ändern soll, denn das halte ich für durchaus gelungen. Ich will damit nur sagen, dass eine flotte, abwechslungsreiche retrospektive Mischung auch bei "Twens" gut ankäme, denn die Musik ist zeitlos gut, wenn man die unvermeidlichen Standardoldies ausblendet. Der Jugendsender SWR3 spielt ja auch viele Rock- und Disco-Klassiker, die nachweislich gut funktionieren, aber dort läuft auch jede Menge Teenie-Kram, der bereits bei vielen 25-Jährigen Unwillen erregt.
 
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Das hat jetzt weniger mit BR1 zu tun. ;)

Das war einmal. Heute sind diese "Hitradios" (spielen und produzieren Hits) angefangen von der Konzeption bis hin zum Titeleinsatz willfährige Büttel der Musikindustrie.
Muss ich widersprechen. Natürlich können sich Sender und Plattenfirma die Hand schütteln, wenn sich die Konzeptionen zur Unterstützung der Künstler bei Plattenfirma und Sender decken. Möglichweise bekommt man diese Deckungsgleichheit auch mit gemeinsamen Veranstaltungen, Präsentationen, Meet & Greets und diversen anderen Kooperationen bishin zu Beteiligungen hin. Bei Produkt, von dem sich Plattenfrima Unterstützung vom Sender erhofft, dieser aber Platte und Künstler ablehnt, hat das Label mal gerade Pech. Nix mit "willfährige Büttel".

Natürlich hat jeder Sender im Prinzip das Hausrecht, aber in Wahrheit begleiten die Labels die Sender schon fürsorglich bei der Grobplanung. Zum gegenseitigen Vorteil, wie man weiß.
Ja, und warum fürsorglich? Weil der Sender am längeren Hebel sitzt. Nicht umgekehrt.
 
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Das war einmal. Heute sind diese "Hitradios" (spielen und produzieren Hits) angefangen von der Konzeption bis hin zum Titeleinsatz willfährige Büttel der Musikindustrie
Welches Hitradio produziert schon noch Hits? Mir scheint, du hast mit deinen letzten beiden Postings den Pfad der Argumentation verlassen und gibst nunmehr hauptsätzlich eigene Empfindungen und Empfindlichkeiten zum besten, was schade ist. Bei den Plattenfirmen wäre man froh, wenn neue Titel nicht erst gespielt würden, nachdem sie schon seit Wochen an der Spitze der Charts stehen. Aby und Ö3 in ihrer heutigen Form sind kaum in der Lage, Verkaufszahlen anzukurbeln.

ricochet schrieb:
Da schätzt du die Jugend völlig falsch ein.
Aus meinem leisen Zweifel, dass du das ebenfalls tun könntest, wurde traurige Gewissheit, als ich las, dass Green Day Gewaltrock machen.
 
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Bei Produkt, von dem sich Plattenfrima Unterstützung vom Sender erhofft, dieser aber Platte und Künstler ablehnt, hat das Label mal gerade Pech. Nix mit "willfährige Büttel".

Ja, und warum fürsorglich? Weil der Sender am längeren Hebel sitzt. Nicht umgekehrt.

Was lehnen Sender wie "Antenne Bayern" schon ab? Rap vielleicht, aber das wissen die Plattenfirmen. Ansonsten läuft jeder Härtegrad, aber natürlich nicht jeder Interpret aus dem Label-Roster oder jede Single, die jemals in den UK-Charts und den Billboard 100 aufgetaucht ist. Man muss die Playlist zwingend überschaubar halten, sonst kreiert man ja keine Hits mehr. Und dann braucht man auch noch den Standard-Grönemeyer und Ich+Ich für zwischendurch. Natürlich wird den Sendern kein Interpret aufgezwungen (seinen persönlichen Geschmack muss der AB-Musikchef sowieso an der Garderobe abgeben), aber jeder Musikkonzern bringt per Absprache seine Künstler unter. Wenn ein Interpret in Deutschland nicht funktioniert, wird er eben wieder zurückgezogen. So sieht die Kooperation aus.
 
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Steve Mütterchen schrieb:
Bei den Plattenfirmen wäre man froh, wenn neue Titel nicht erst gespielt würden, nachdem sie schon seit Wochen an der Spitze der Charts stehen

Richtig.

ricochet schrieb:
Natürlich wird den Sendern kein Interpret aufgezwungen

Fast richtig.
'...kann kein Interpret aufgezwungen werden' wäre eine richtige Aussage.

aber jeder Musikkonzern bringt per Absprache seine Interpreten unter.

Falsch.
Frag die Radiopromoter der Firmen.

Zurück zum Thema! ;)
 
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Ähm..., erst ist AB bei Dir ein "willfähriger Büttel" der Musikindustrie, jetzt soll ich nicht glauben, dass es die Firmen nicht interessiert, ob dort ihre Titel laufen?

Rico, gibt es denn keinen anderen Faden, um das zu klären?
 
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Eins noch: Warum läuft auf allen jugendorientierten Hitradios dasselbe Zeugs, wenn es keine klaren Absprachen gibt??

Ähm..., erst ist AB bei Dir ein "willfähriger Büttel" der Musikindustrie, jetzt soll ich nicht glauben, dass es die Firmen nicht interessiert, ob dort ihre Titel laufen?

Das Geschäftsmodell "Hitradio" lebt von und mit der Musikindustrie - einer braucht den anderen. Das ist auch gar nicht verwerflich, zumal die Musikindustrie ebenso Federn lassen musste wie die Radiobranche. Die Manager der Plattenfirmen kennen den deutsche Radiolandschaft genau und wissen sehr wohl, was platziert werden soll und was nicht. Natürlich gibt es Unsicherheitsfaktoren; nicht jeder Interpret kommt beim Käufer an und die Rotationsdichte der einzelnen Titel (Chartposition) ist nicht vorhersehbar. Hitradio und Musikindustrie sind ja bestenfalls Partner, aber auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Die Hitradios werden von den Plattenfirmen naturgemäß sehr umhätschelt, sind sie doch ihr wichtigster Promotionskanal. AC- oder Oldiesender hingegen spielen Musik, die von der Redaktion als formattauglich erachtet oder von den Beratern gutgeheißen wird. Außerdem ist die Hörerschaft der breiter aufgestellten AC-Wellen in Sachen Musik nicht allzu kauffreudig.
 
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Und wenn es mal ein Hit ist, wird es mehrmals täglich gespielt, warum sollte man es also kaufen - für die Plattenlabels ist das daher eher nachteilig. Ob sie das auch erkennen, ist eine andere Frage.

Um zum Thema zurückzukehren. Zur Frage, warum Volksmusiksendungen die beliebtesten sind: Vielleicht deswegen,w eil es gar kkeine anderen Musiksendungen mehr gibt. Allerdings gibt es auch kaum noch reine Volksmusiksendungen. Bei Silbereisen und Nebel kommt auch immer Schlager und internationaler Pop. Und auch der Musikantenstadl wird langsam schlagerlastiger. Diese Sendungen haben zwischen 5 und 8 Millionen Zuschauer. Die Mehrheit der Bevölkerung ist das nicht. Damit kann man also nicht belegen, dass die mehrheit Schlager und Volksmusik hören möchte. Auf Bayern 1 läuft heute vieles, was damals in Ilja Richters Disco gelaufen ist. Diese Sendung hatte in ihrer besten Zeit 20 Millionen Zuschauer bei zwar weniger Konkurrenz aber auch ein er kleineren bundesdeutschen Bevölkerungszahl.
 
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