Bestätigt: hr3 trennt sich von drei altgedienten Moderatoren!

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Habe mit Interesse die Ausführungen von Neuzugang "indifference" gelesen. Klingen fundiert und wohlüberlegt. Und kennt John Peel....
Ja, wer heute im und durch Radio neue "Hits" macht, ist wirklich ein Problem. Nur: Man kann es auch in einem Format lösen.
@indifference:
Die Sender, die wir liebten - u.a. Radio London Big L, wo John Peel als "bunter Vogel mit exzentrischem Musikgeschmack" begann (Perfumed gardens), war zusammen mit Veronica praktisch das erste Formatradio in Europa.
Top40. Aber mit fest eingebauten 15-20 Neuvorschlägen (durch die DJs), Woche für Woche neuen Titeln - plus garniert mit einigen ehemaligen Hits (recurrents) und Oldies.
Das war bei Radio London so, bei RNI und bei Veronica (Tip-Parade).
Und so sind damals -im Formatradio, das sich ganz bewusst um Neuerscheinungen kümmerte (und damit auch profilierte: eigene Hits!) und auch Spartenprogrammen zuliess -siehe Peel- eben Jimi Hendrix, David Bowie usw usw groß geworden.
Und Peel fand auch im formatierten (!) BBC Radio One ein Plätzchen, andere Radio-DJs wiederum beim Formatradio Capital Radio.
Der Formatgedanke von damals hat leider nichts (oder wenig) mit der Umsetzung heutzutage (und hier in Deutschland) zu tun. Das ist der Knackpunkt.
 
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Auch wenn noch nicht der 2. Februar ist:
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Auf hr3 lief, als es YouFM noch nicht gab, jede Menge Dance-Pop. Und auch so Sachen wie Mark'Ohs "Love Song". Zu der Zeit ging es mit hr3 auch stark bergab, weswegen sie sich wahrscheinlich von dieser Musikfarbe verabschiedet haben. Ich persönlich begrüße das übrigens sehr, da so einfallslos produzierte Nummern wie "September" für den miesen Ruf von Dance-Musik verantwortlich sind und tunlichst nicht mehr gespielt werden sollten. Weder auf hr3, noch sonst irgendwo. Und dass auch YouFM einen großen Bogen um diese Musik macht, dürfte vermutlich daran liegen, dass sie momentan in Deutschland schlicht und ergreifend nicht sehr populär ist. Sowas kann man auf "Sunshine Live" spielen, aber in ein "normales" Radioprogramm passt das nicht rein. Gilt übrigens auch für IIO und Tiesto.

Warum denn nicht?

Was ist denn in deinen Augen gute Dancemusik zur Zeit?

Jetzt bin ich mal gespannt!

P.S. Ich dachte immer Sunshine Live wäre ein normales Radio:rolleyes: Jedenfalls kann ich es über meines empfangen:eek:
 
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Ich werde jetzt unsachlich.

Ich habe mich 2 Jahre mit dem Thema Musikauswahl im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beschäftigt.

Ich habe mich auch schon mit Flugzeugen beschäftigt. Bin eingestiegen, hatte Respekt, auch Kritikpunkte, und bin wieder ausgestiegen. Trotzdem kann ich sie nicht fliegen.

Was hast Du denn in den zwei Jahren getan? Radio gehört? Tut mir leid, aber das ist hier alle schwer zu ertragen.

Gruss von einem öffentlich-rechtlichen und privaten Radiomacher, Abt. Musikredaktion, Strategie und Hörerbindung.
 
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Ich werde jetzt unsachlich.


Gruss von einem öffentlich-rechtlichen und privaten Radiomacher, Abt. Musikredaktion, Strategie und Hörerbindung.

Was meinst Du damit? Das ist nicht unsachlich, sondern unkonkret, und somit unnötig. Hoffentlich machst Du Deine eigentliche Arbeit mit etwas mehr Engagement und Sorgfalt.

Statt weiter zu reden wie die Kuh vom Sonntag, habe ich mir heute morgen mal 3 Stunden HR angetan. Eine halbe Stunde am Radiowecker HR3, im Bad HR3, dann 1 ½ Stunden Autofahrt HR3. Moderation von Nathalie, der gute Tobi hatte Grippe, womit uns die Doppelmoderation gottlob erspart blieb.

Musikauswahl (sehr repräsentativer Auszug): Coldplay – Viva La Vida, Aha – Take On Me, Robbie Williams, Tina Turner – What’s Love, Rosenstolz – Gib mir Sonne, eine gute halbe Stunde später noch mal Rosenstolz (!), plus Promotion für ein HR3-Rosenstolz-Konzert, ein paar Minuten später ein unsäglicher Rosenstolz-Klon, (Luxuslärm (sic!) – 1000 km zum Meer), Cher, Queen – A Kind Of Magic, Killers – Only Human, Nelly Furtado, R.E.M. – Losing My Religion, Shakira – Whenever, Jason Mraz, Cindy Lauper – Girls Just Want To Have Fun, The Rasmus – Living in a World Without You.

Und so weiter. Kein einziges Lied, das ich nicht schon mindestens 10-mal im letzten viertel Jahr gehört habe oder mindestens 5-mal innerhalb der nächsten Woche hören werde. Versteht mich jetzt nicht falsch – wahrscheinlich könnte man mit Musik der oben genannten Interpreten ein akzeptables Programm machen, aber nicht, indem man immer die selben 2 Lieder dieser Interpreten spielt, und das am liebsten jeden Tag.

Um wieder auf das Ausgangsthema zurück zu kommen: Hier werden Sendungen gestrichen, weil angeblich 10.000 Leute Sonntag abend kurz vor Mitternacht ihr Radio abschalten. Wie reagiert der HR auf die 200.000 Zuhörer, die wegen der ewig gleichen Musikauswahl und der einfältigen Moderation Montag morgens ihr Radio abschalten bzw. auf andere Sender wechseln?

Gruß flojanika
 
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Wie reagiert der HR auf die 200.000 Zuhörer, die wegen der ewig gleichen Musikauswahl und der einfältigen Moderation Montag morgens ihr Radio abschalten bzw. auf andere Sender wechseln?

Dem kann er ganz gelassen gegenüber stehen, denn: Wohin soll man denn wechseln?
 
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ein paar Minuten später ein unsäglicher Rosenstolz-Klon, (Luxuslärm (sic!) – 1000 km zum Meer)
(...)
Kein einziges Lied, das ich nicht schon mindestens 10-mal im letzten viertel Jahr gehört habe oder mindestens 5-mal innerhalb der nächsten Woche hören werde.

Und wenn sie denn mal was spielen das Du nicht kennst, gefällt es Dir auch nicht.
 
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Und wenn sie denn mal was spielen das Du nicht kennst, gefällt es Dir auch nicht.

Eine Frage: Haben Sie überhaupt noch die Freiheit "eigene", unbekannte Songs zu spielen, oder werden die Songs von der Marktforschungsabteilung vorgegeben?

Meiner Meinung nach wird ja die Vielfalt gar nicht mehr versucht. Es ist mir so oder so ein Rätsel wie man 65 Jahre Geschichte der Pop- und Rockmusik auf wenige hundert oder tausend Songs herunterdividieren kann.

Theorie: Angenommen man nimmt die 100 meistgespielten Interpreten eines Senders.
Frage: Wieviel Prozent aller Radioairplays steuern diese 100 meistgespielten Interpreten bei?
A. ca. 10 %
B. ca. 25 %
C. ca. 33 %
D. ca. 50 %

Die richtige Antwort dürfte meines Erachtens zwischen C und D liegen.

Das bedeutet im Umkehrschluss das der Hörer zwar mal mehr - mit Hilfe der Claims - oder weniger das Produkt erkennt, am Anfang vielleicht noch mag, aber am Schluss dem ganzen Überdrüssig wird, weil sich an den Produkt nichts ändert. Das Radio verkommt vom Gemälde zur Klangtappete.

Ich werde jetzt unsachlich.

Ich habe mich auch schon mit Flugzeugen beschäftigt. Bin eingestiegen, hatte Respekt, auch Kritikpunkte, und bin wieder ausgestiegen. Trotzdem kann ich sie nicht fliegen.

Was hast Du denn in den zwei Jahren getan? Radio gehört? Tut mir leid, aber das ist hier alle schwer zu ertragen.

Gruss von einem öffentlich-rechtlichen und privaten Radiomacher, Abt. Musikredaktion, Strategie und Hörerbindung.

Reicht das Hören von Radio den nicht?

Oder muss ich den schon wissen, welche Software die einzelnen Sender nun verwenden? http://www.hfm-wuerzburg.de/~muench/texte/klangart/klangart.html

Es ist doch jedem bekannt, dass die Hotrotation-Songs bis zu 5 mal Tag wiederholt werden. Da kommt im Monat der eine oder andere Interpret auf sage und schreibe 90-100 Radioairplays. Angenommen Robbie Williams hat einen Schnitt von 2,5 Songs pro Tag, dann wurde er in den letzten 2 Jahren 1825 mal gespielt. Ist das so gewollt? Bezahl ich dafür GEZ.

Ich frage mich, ob die Sättigung nicht schon lange eingesetzt hat und die 200.000 Hörer eher ins Internet anstatt zur Konkurrenz abwandert sind. Es gibt also keinen Kuchen mehr der 100% ausmacht, sondern der wird kleiner, weil die neuen Medien innovativer sind, während sich das Radio in der Sinnkrise befindet.

Und um zurück zum Thema zu kommen:
Und in dieser Sinnkrise werden mal kurz und schmerzlos 3 sehr gute, innovative Moderatoren vor die Tür gesetzt oder auf andere Sender abgeschoben. Es scheint mir vieles etwas konzeptlos, was da im Bereich des ÖRR so alles vor sich geht.
 
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Musikauswahl (sehr repräsentativer Auszug): Coldplay – Viva La Vida, Aha – Take On Me, Robbie Williams, Tina Turner – What’s Love, Rosenstolz – Gib mir Sonne, eine gute halbe Stunde später noch mal Rosenstolz (!), plus Promotion für ein HR3-Rosenstolz-Konzert, ein paar Minuten später ein unsäglicher Rosenstolz-Klon, (Luxuslärm (sic!) – 1000 km zum Meer), Cher, Queen – A Kind Of Magic, Killers – Only Human, Nelly Furtado, R.E.M. – Losing My Religion, Shakira – Whenever, Jason Mraz, Cindy Lauper – Girls Just Want To Have Fun, The Rasmus – Living in a World Without You.


Diese Liste würde ich jetzt gerne mal als Diskussionsgrundlage verwenden. Grundsätzlich kann ich Flojanikas Kritik nachvollziehen. Aber: wie macht man's denn besser? Ich frage jetzt konkret mal die Profis unter euch, was würdet ihr zu einer folgendermaßen abgeänderten Playlist sagen, wir lassen mal alle Interpreten drin, ändern nur teilweise die Titel:

Coldplay – "God put a smile upon your face" (statt "Viva la vida")
A-ha – "Cry wolf" (statt "Take on me")
Robbie Williams –"The road to Mandaly" (statt alle anderen totgedudelten Hits)
Tina Turner – "Better be good to me" (statt "What's love got to do with it")
Rosenstolz – "Ich komm an dir nicht weiter" (statt "Gib' mir Sonne", können wir aber auch ganz weglassen :D !)
Luxuslärm – "1000 km zum Meer" (kenne ich nicht, lassen wir drin, Hittip der Redaktion, sollte auch als ein solcher angekündigt werden)
Cher – The music's no good without you (länger nicht gehört? Oder zu progressiv? Alternativ: "Dov'é l'amore")
Queen – "Killer Queen" (statt "A kind of magic")
Killers – "Only human" (lassen wir drin, ist noch nicht ganz so totgedudelt)
Nelly Furtado – schwierig, evtl. "Grass is green" oder "Explode" (länger nicht gehört?)
R.E.M. – "Find a river" (statt "Losing my religion")
Shakira – da wird's schwierig, da fast alles totgenudelt ist, Alternative: Die neueste Single, Titel ist mir gerade entfallen
Jason Mraz – Bloß nicht "I'm yours", besser: neueste Single "Make it mine"
Cyndi Lauper – "She bop" (Statt: "Girls just want to have fun")
The Rasmus – "Living in a world without you" (lassen wir auch drin, ist noch relativ "frisch")

Soll ich mir die Antwort selber geben? 10 % finden es gut, 10 % sagen "laaangweilig, kenne ich auch alles!", 30 % sagen "Was issn das für'n Sch**** - Ich will lieber "Viva la vida", "Take on me" usw. hören!", 50 % ist es völlig egal.

Stimmt's oder hab' ich Recht? Und wegen den 30 %, die dann auf Privatfunk umschalten, bleibt alles so, wie es ist.

So richtig zu beneiden sind Musikredakteure nicht!
 
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Falsch, mein lieber Plattenschrank:

Klar, man könnte denken: Au ja! Killer Queen! Endlich mal wieder im Radio! Lange nicht gehört! Abwechslung! Revolution! Rettung! Freude!

Aber laß Deine Liste zwei Wochen so laufen, und die Diskussion geht von vorn los.

Es geht nicht nur darum, welche Titel man in eine Rotation aufnimmt, sondern um die Größe derselben.
 
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Aber laß Deine Liste zwei Wochen so laufen, und die Diskussion geht von vorn los.

Um Gottes Willen, das beabsichtige ich ja gar nicht! Es ging mir darum, an diesem einen Tag mal die genannten Stücke einzutauschen. Und danach vielleicht mal hin und wieder.

Es geht nicht nur darum, welche Titel man in eine Rotation aufnimmt, sondern um die Größe derselben.

Ich weiß. Warum macht man sie dann nicht größer? Das muss doch - außer Bequemlichkeit - irgendeinen Grund haben?
 
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So, noch ein kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag weiter oben. Keine Angst, damit beende ich die Auflistung.
Heute Mittag hatte ich noch mal eine knappe Stunde das Vergnügen, HR3 zu lauschen. Die gespielten Titel:

3 Doors Down – ?
Nelly Furtado – All Good Things
Eurythmics – Sweet Dreams
Linkin Park – Leave Out All The Rest
Natalie Imbruglia – Torn
Killers – Only Human
Lighthouse Family – Free
Tears For Fears – Shout
Christina Stürmer – Nie genug
Amy Whinehouse – Valerie
Mr. Mister – Broken Wings
Van Velzen – Higher
Robbie Williams - ?
Coldplay – Viva la vida

Das wären dann innerhalb von 2-3 Stunden: 5 mal wurde ein Interpret zweimal gespielt (Coldplay, Robbie Williams, Nelly Furtado, Killers, Rosenstolz), in der Regel auch das selbe Lied, teilweise innerhalb von einer Dreiviertelstunde. Der Rest bestand aus aktuellen Charts und teilweise schon vor 20 Jahren totgespielten Songs. Die einzige Ausnahme bildete Van Velzen, ein am Samstag von Werner Reinke vorgestellter Künstler mit einem absolut belanglosen Song. Wundert mich nicht, dass ausgerechnet unser guter Werner hier die Treppe heraufgefallen ist, während die anderen Beiden gekickt worden sind.

Und glaubt mir: Diese Auswahl ist kein Zufall, sondern absolut repräsentativ für HR3.

Und noch eins: Ich gönne den Menschen in Hessen, die es wirklich nötig haben, einen Sender mit sich im 2-Stundentakt wiederholender Musik. Von mir aus auch zwei. Aber vollkommen indiskutabel ist, dass alle drei Rock/Popmusik spielenden Sender im HR fast ausschließlich nach dem gleichen Muster funktionieren:

HR1: Die älteren Songs von HR3 plus Kuschelrock aus 3-4 Jahrzehnten
YouFM: Die aktuellen Charts aus HR3 plus ein paar R&B-Hupfdohlen plus ein mal die Stunde Green Day plus ein paar vorwiegend amerikanische Charts-HipHopper.

Und Plattenschrank: Danke für die Mühe, aber ich teile Deine Resignation nicht. Dass es auch anders geht, beweist WDR 2 und 1Live, die ich hier in Mittelhessen bei günstigem Wetter auch im Autoradio empfangen kann. Hier höre ich sehr oft für mich unbekannte oder selten gehörte Stücke, und es ist mir nicht bekannt, dass dort keiner mehr zuhört. Leider interessiert mich die Stauschau um Köln und das Wetter in Ostwestfalen nicht besonders, so dass man mich dann doch – gezwungenermaßen – beim HR wiederfindet.

Aber alles wird gut, Weihnachten naht, W-Lan-Radio ist in Planung, fürs Auto wird’s auch noch was Nettes geben, und dann seht ihr mich nicht mehr wieder, HR.

Gruß flojanika
 
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Eine Frage: Haben Sie überhaupt noch die Freiheit "eigene", unbekannte Songs zu spielen, oder werden die Songs von der Marktforschungsabteilung vorgegeben?

Okay, fangen wir ganz am Anfang an. Mir ist keine Marktforschungsabteilung (wenn man sie denn so nennen will) bei irgendeinem Sender bekannt, die Songs vorgibt. Das ist Unfug. Sie heisst ja nicht "Songvorgebeabteilung".

Und: "Eigene Songs" - was ist das denn?
 
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Dürfen Sie nun frei - nach dem eigenen Willen - Songs spielen oder gibt es eine Abteilung, wie immer sie auch heißen mag, die die Playliste absegnen muss?

Egal, wie dem auch sei, es gibt diese Marktforschungsinstitute. Sie haben mich auch mal angerufen, irgendwelche Songs vorgespielt und mich nach meiner Meinung gefragt. So ganz, kann man die Geschichte mit dem Marktforschungsinstituten und der Musikauswahl nicht von der Hand weisen. Wie hängt das zusammen? Wie kommt die Musik in das Radio, wer bestimmt was gespielt wird und warum werden die Songs so oft wiederholt? Und wieviel Spielraum hat der Moderator noch?

Das sind sehr interessante Fragen.
 
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Okay, das sind mal Fragen mit denen ich was anfangen kann. Allerdings wurden sie hier alle schonmal diskutiert und gehören evtl. auch nicht hier hin. Kurzversionen, bezogen auf meine Arbeit bzw. die der Sender, bei denen ich bislang gearbeitet habe (privat und öffentlich-rechtlich):
- Die Songs sucht der Musikchef aus, nach eigenem Fachwissen. SEIN Chef gibt dabei eine Strategie vor.
- Marktforschung spielt eine große Rolle, denn Titel die niemand hören will, müssen wir auch nicht spielen. Auch wollen wir den Zeitpunkt nicht verpassen, an dem ein Song der eben noch ein Hit war, keiner mehr ist, und schleunigst raus sollte.
- Der Moderator hat i.d.R. keinen Spielraum, außer er ist Teil der Musikredaktion. Moderatoren neigen dazu, ihre Lieblingslieder zu spielen.
UND, und das ist der allerwichtigste Punkt: Ich spiele die Songs, die meine Hörer mögen. Wenn sie sie lieben, spiele ich sie auch öfter. Was ICH will und was der Moderator will, hat damit zunächst mal nichts zu tun. Denn anders als oft kolportiert, machen wir das Radio für die Hörer und nicht für uns.

Noch Fragen? ;)
 
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Fragen gibt es viele. Zum Beispiel wie man jenes oder dieses Format fahren sollte. Spezialisten gibt es ja genug in diesem thread. Nur ist hier das Thema hr3 und die drei Moderatoren.
Sollte nicht mal jemand einen neuen thread aufmachen, in der Musik und Formate speziell diskutiert werden? Sonst dreht sich immer alles nur um hr3. Als Beispiel kann man es ja nehmen.
 
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Fragen gibt es viele. Zum Beispiel wie man jenes oder dieses Format fahren sollte. Spezialisten gibt es ja genug in diesem thread. Nur ist hier das Thema hr3 und die drei Moderatoren.
Sollte nicht mal jemand einen neuen thread aufmachen, in der Musik und Formate speziell diskutiert werden? Sonst dreht sich immer alles nur um hr3. Als Beispiel kann man es ja nehmen.

hr3, die drei Moderatoren und die angstrebte Durchhörbarkeit: diese Themen sind unweigerlich miteinander verbunden und gehören zusammen!!! Wie schon gesagt, die 3 erwähnten Personen arbeiten mit innovativen, bewährten musikjournalistischen Konzepten. Diese Konzepte stehen im Einklang mit der kulturellen Vielfalt, die auch das ÖRRadio bewahren muss. Dafür erhält sie im Gegenzug Gebühren. Der Hessische Rundfunk verwaltet allein schon 500 Millionen Euro pro Jahr. Die Gesamterträge der GEZ belaufen sich 2007 auf 7,3 Milliarden Euro. Und hier kommt nur die Argumentation, dass man da ein bißchen das Format ändern sollte. Ich finde es furchtbar, dass hier nur in Formaten und Schubladen gedacht wird.

Es geht im Prinzip um grundsätzliche Fragen:
Kann und möchte der öffentliche-rechtliche Rundfunk noch den im Rundfunkstaatsvertrag festgeschrieben Auftrag wahrnehmen?

Was passiert, wenn die europäischen Gerichte feststellen, dass der Gebühreneinzug gegen geltendes europäisches Wettbewerbsrecht verstößt? Wie lange gibt es dann noch den öffentlich-rechtlichen Runfunk?

Meiner Meinung ist der einzige Weg, dieses juristische Dilemma aufzuhalten, die kulturelle, politische und gesellschaftliche Vielfalt zu wahren.

Ich weiß, dass das Fußvolk - die Journalisten, Redakteure, Moderatoren - am wenigsten ausrichten können, aber ich möchte zumindestens eine Diskussion, die sich mit den Grundsatzfragen und nicht mit irgendwelchen Playlisten, Formatänderungen oder ähnlichem befasst. Wir müssen das Problem an der Wurzel fassen und nicht einzeln die unzähligen Blätter rausreißen. Dazu gehören Radiomacher und Hörer. Beide müssen kritischer mit dem Medium umgehen dürfen. Das gilt im besonderen für die Radiomacher, die bei Kritik gleich um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen - wie wir möglicherweise aktuell leider feststellen müssen.
 
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Ich wäre sehr dankbar dafür, es zu trennen. Zwar hat die Sache mit den drei hr3-Moderatoren auch etwas Formatierung zu tun, aber wenn sich Spezialisten über dieses Thema austauschen (möglicherweise streiten), dann sollte dies in einem neuen thread geschehen. Man kann diesen neuen thread ja AM BEISPIEL hr aufziehen - HIER geht es nur um die Herren VR, KW und ggf. WR.
Habe mir hier mehrmals den Mund verbrannt mit Formatvorschlägen und -erläuterungen und würde, WENN eine Diskussion über Justierungen und Formate (was sehr sehr vielschichtig ist) gewünscht werden sollte, dies gern in einem anderen thread einbringen. :) Wenn nicht, auch gut.
 
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Ich wäre sehr dankbar dafür, es zu trennen.
Das sehe ich nicht so. Selbstverständlich mäandert der Thread teilweise, aber letztendlich hat alles hier Geschriebene mit dem Startthema zu tun: Warum trennt sich der HR von den zwei Moderatoren, warum und mit welcher Legitimation wird Vielfalt duch Phantasielosigkeit und Langeweile ersetzt?

Gruß flojanika

PS: Radiovictoria: Warum machst Du nicht einfach einen neuen Thread auf?
 
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Zitat flojanika
Warum machst Du nicht einfach einen neuen Thread auf?

Genau das wollte ich vermeiden. Wenn wirklich Interesse über Fachsimpelei Musikfarbe/Ladung Rotation/Formate bestehen sollte, müsste dies jemand aus der Forengemeinde machen - und ggf. auch kompetente Fragen stellen. :rolleyes:
 
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