AW: Bestätigt: hr3 trennt sich von drei altgedienten Moderatoren!
radiowaves hat sich in der Tat viel Zeit genommen, um etwas Nachdenkliches zum Thema zu posten. Man merkt ihm die Art seiner Leidenschaft an.
Heute morgen hr3 mal wieder gehört: Schnell und flott präsentiert, sekundengenaues timing. Da sind halbstündliche news auch berechtigt. Innerhalb der bed&breakfast-show auf einem guten Weg.
Auch zu hr1 geswitcht: Hier ist die Musik für diese Welle noch besser getroffen.
Über Armstrong's Argumente denke ich nach - ist der redaktionelle Inhalt gemeint oder die Präsentation oder beides? Die Lust am Radiomachen ist leider ein oft unterschätzter Faktor - sowohl für die corporate identity eines Senders als auch für das Zusammengehörigkeitsgefühl. Und tut normalerweise der Präsentation gut.
Wenn ich hr1 2004 mit hr1 2008 vergleiche (minus den Knackthemen schwarz/weiss und "der Tag"), stelle ich fest:
- die Musik war vorher nur Beiwerk, störte überhaupt und die Titel wurden vom ersten Knackser bis zum letzten ausgespielt. ramp-Zeiten waren ein Fremdwort, Ansagen derselbigen Titel sowieso...
- journalistisch gesehen war ich immer hochzufrieden mit hr1, damals
wie heute. Ich habe meinen Wissensstand nur durch hr1 um einiges bislang Unbekanntes erweitert. Darf ich mal lobend sagen.
- Jetzt ist aber eine Musikfarbe vorgegeben. Und ich favorisiere eben die These, daß man bei allen, was man "vermitteln" will (also: news, stories, reports, interviews) die
passende Musik als Transportmittel einsetzen sollte.
- Daher sage ich auch lobend, daß die jetzige Musikauswahl um einiges besser und passender und treffender ist als noch 2004. Das gewählte "Format" war 100%ig das richtige, wenn man auch über die Titelauswahl im einzelnen noch diskutieren kann.
- Frage: Würde es mich als Mitarbeiter am Mikrofon nicht im Gegenteil
freuen, wenn ich durch diese Neupositionierung jetzt
mehr Hörer erreiche?
- Im Fall hr1 würde ich schon jetzt sagen (wie gesagt:
meine Meinung!): Hier ist es dem hr erstmals gelungen, eine der Wellen erfolgreich (gemessen an Hörerzahlen, nichts Verwerfliches) zu positionieren. Was bei hr3 noch bevorsteht.
Im Detail müßte man die major promos überprüfen (wie oft), sie laufen auf beiden fraglichen Wellen zu oft und hemmen sowohl das Programm als auch die Moderatoren.
Was die journalistischen / redaktionellen Inhalte angeht, kann ich nicht mit diskutieren - da müsste man in die tägliche Arbeit eines Senders direkt eingebunden sein.
Mögen viele Mitarbeiter die boulevardesken Themen als "igitt" abtun: Wenn diese nicht überhand nehmen, kein Feigenblatt sind und nicht zur Reduzierung der sonstigen Berichterstattung führen, ist es eigentlich als weitere Justierung einzuordnen, um
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mehr Hörer zu erreichen. Ergo eine richtige Entscheidung?
Und: Ist bei der Reform 2004 nicht mit allen Mitarbeitern im Team diese Neupositionierung durchgesprochen, teilweise sogar erarbeitet worden - oder habe ich da falsche Informationen?