Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

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Interessant, womit Du Dich befaßt. (Keine Ironie)

Das war Zufall, da ich mir am Sonntagmorgen im Auto einige "SWR1-Leute" Sendungen der letzten Zeit angehört habe, u.a. mit Peter-Michael Diestel und Joachim Gauck,

http://www.swr.de/swr1/bw/programm/leute/-/id=1895042/nid=1895042/did=1895080/jvn3h3/index.html

und mich später (zuhause) bei meiner "Presseschau im Internet" einfach etwas "treiben" lassen habe. Kurze Zeit später hatte ich diese alte Meldung auf dem Schirm:

http://www.stern.de/panorama/neptun-warnemuende-das-hotel-der-spione-654968.html


Noch etwas Wiki-Surfen und schon hatte ich die Dissertation auf dem Rechner und mich darin "festgelesen". Zum Zeitpunkt meines Postings war ich etwa auf Seite 40 angelangt. Das Ding wird aber noch viel interessanter, vor allem der Teil, in dem SG über die Gründung von Firmen im NSW zur Generierung von freien Devisen und die Verschleierung der DDR als Eigentümer, Teilhaber dieser Firmen referiert. Notare, schweizer Nummern-Konten, Mittelsmänner, "Reservefonds" - das volle Programm wie in einem Spionagethriller.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß dieses "Geflecht" noch heute existiert und so manch "der Partei treu ergebender Kader" von damals von den gut zer/verstreut angelegten Millionenwerten der DDR (in Form von Devisen oder Firmenbeteiligungen) im damaligen NSW lebt.


Ich kann diese Lektüre nur empfehlen, denn sie gewährt einen kleinen Einblick in die Denkweise und die Machenschaften der obersten Riege der DDR-Staatsführung. Man sieht anhand dieser Dissertation aber auch, daß in diesen Kreisen die reale Lage in der DDR/Welt durchaus offen und ohne die ansonsten (offiziell) übliche "Schönfärberei" ("Aktuelle Kamera") eingeschätzt und besprochen wurde. Das ist eigentlich logisch, denn SG kann in seiner Dissertation ja Minister Mielke nicht "die Taschen vollhauen".


Ein paar Stunden Zeit zum Lesen muß man aber mitbringen.


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Ich war mal bei einem Skispringen in Willingen - und nach den dortigen Erlebnissen fürchte ich fast, dass die Willinger tatsächlich so Auto fahren!:wow:
 
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Bei dem Körperteil, welches Du meinst, Inselkobi, hätte es heißen müssen: "Bitte keine Selbsbedienung, unser Personal besorgt es ihnen gleich ..." - dann wäre, im Gegensatz zu Deiner angehängten Grafik, auch klar gewesen, in welcher Branche wir uns bewegen.
 
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Aber Mannis Fan; es heißt doch immer 'Back to the roots!'. Damit muessten den (Frauen) doch ebenfalls wieder Schwaenze wachsen.
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Von wegen "die lesen hier alle mit".
Die "moderierende" Blondine bei bigFM hat vorhin schon wieder "den Höchstwert von minus eins Grad" verkündet.:rolleyes:

Wieso schreibt man sich in diesem Fred eigentlich die Finger blutig?
 
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Frohes Fest!

Verstehe ich nicht. Wieso soll eine Temperatur, wenn sie denn nicht höher als örtlich unterschiedlich zwischen -6° und -1° ihr Maximum erreicht, nicht mit als Höchsttemperatur, Höchstwert bezeichnet werden?

Wie Mannis Posting gemeint ist, verstehe ich auch nicht. Schon gar nicht mit dem Grinsesmiley. Ok, ist spät.
 
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@ count down

Temperaturen steigen - dann sind sie hoch,
oder sie fallen - dann sind sie tief.
In diesem Sinne gibt es "Höchstwerte" und "Tiefstwerte". Ich kann aber den tiefsten Tiefstwert nicht als "Höchstwert" verkaufen! Alles klar?
 
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Die Höchstwerte liegen zwischen -6 und -1 Grad.
Moooment - nix ist klar!

Ist obige Aussage nicht dahin gehend zu interpretieren, dass besagte Höchstwerte, je nach Region/Ort, sich zwischen -6 und -1 Grad schwankend bewegen, also ortsabhängig den jeweiligen Höchstwert darstellen? Oder doch ganz anders . . . tz.tz...

Frohes Fest
 
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Oder doch ganz anders . . . tz.tz...

Frohes Fest
Auch dir so viel.

Nein, nein, das sehe ich genauso. So wurden beispielsweise heute fuer das hiesige Dorf Hoechstwerte um die -4°C angekuendigt, die laut geeichter Wetterstation des Dorfes bisher nicht erreicht wurden. Aktuell liegen wir noch immer mit -6°C darunter.
Der Tiefstwert hingegen, der hier letzte Nacht gemessen wurde, lag bei rund -10°C (laut geeichter Wetterstation).

Aus welcher Kaschemme hat die dts eigentlich seine Daten bezogen? :rolleyes:
 
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@ count down

Temperaturen steigen - dann sind sie hoch,
oder sie fallen - dann sind sie tief.
In diesem Sinne gibt es "Höchstwerte" und "Tiefstwerte".

Soweit klar

Ich kann aber den tiefsten Tiefstwert nicht als "Höchstwert" verkaufen! Alles klar?

Wer tut das denn?

Nochmal:
Wenn Temperatur des betreffenden Tages nicht höher steigt, als z.B. -1°, so ist die Höchsttemperatur -1°.
Die Tiefsttemperatur ist die kälteste des betreffenden Tages, z.B. -6°
 
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...und der eigentliche Stein des Anstoßes war "minus eins Grad".

Das kann man schon als weiteren Tiefstwert/(-punkt) in der Historie des Kinderprogramms sehen.
 
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Rechnet es doch bitte mal von Celsius in Fahrenheit, Kelvin oder Réaumur um, dann klingt das alles nicht mehr ganz so schlimm :D

Na gut, Kelvin ist ein Sonderfall, hieß das nicht "Kelvin allein zu Haus?")

Was aber minus ein Grad oder minus eins Grad betrifft - vielleicht sogar minus einem Grad -, da hilft sogar die Baumschule....

Frostige Grüße (im Minusbereich)

2Stain
 
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Das ist doch das Schöne hier:

Es wird nichts bagatellisiert, trivialisiert und simplifiziert - sondern hier wird jede Petitesse analysiert, seziert und verifiziert, wobei bisweilen heftig rabulisiert und notfalls resigniert wird.

Zumindest hat es an langen Feiertagsnachmittagen sogar einen gewissen Unterhaltungswert.
klugschei.png
 
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Die diversen Reformen dürften ein Übriges (Duden) dazu beigetragen haben, dass kaum mehr jemand einen wirklich makellosen Text vorzulegen vermag, was wiederum dazu führt, dass das Ganze nicht nur zur Sprachlotterei verleitet, sondern geradezu zwangsläufig oftmals zur reinen Sprachlotterie wird.
 
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Folgendes sah ich nun zwar des öfterem im Fernsehen, womit es kein Radiothema ist, aber dennoch möchte ich die Frage in die Runde stellen, wo diese saudämliche Grütze (pardon!) nun wieder herkommt und wieso die Mitglieder des TV-Praktikantenstadls wieder so dermaßen darauf abfahren, daß sie schon gar nicht mehr anders können:

Willi Winzig, Leiter Labor
(anstatt "Laborleiter"/"Leiter des Labors")

Kevin, Schüler Hauptschule
(anstatt "Hauptschüler")

Bernhard Diener, Präsident Hundezüchterverein
(anstatt "... des Hundezüchtervereins")

usw. usf.
 
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Und um sich in politischer Korrektheit zu überbieten, sprechen alle Politiker - und mittlerweile auch ein Gros der Journalisten - nur noch von "Studierenden" anstelle von "Studenten" - vermutlich um der allgegenwärtigen Genderseuche "Studentinnen & Studenten" mehr oder weniger elegant aus dem Weg zu gehen.

Eine früher völlig übliche und selbstverständliche Benutzung des "generischen Maskulinums" scheint heutzutage ein absolutes Tabu (neudeutsch: no go) zu sein, ja man missversteht es ganz bewusst als "spezifisches Maskulinum", um einer ganz bestimmten Denk- und Lebenshaltung Ausdruck zu verleihen.
 
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Mich nervt, dass querbeet alle Medien eine Sprachlotterei aus dem Bereich der Sport- (speziell Fußball-)termini übernehmen. Es reden und schreiben nämlich alle von einem Spieler, der noch vertraglich an seinen Verein gebunden ist wie folgt: "Er hat noch Vertrag bis..."
Dass manchem Fußballspieler der unbestimmte Artikel eines Hauptwortes verloren geht, kann ich ja noch verstehen, aber dass die Medien das alles nachplappern, ist eigentlich nicht akzeptabel. Aber es klingt vielleicht irgendwie sportsmäßig professionall, da übernimmt man das halt so.
 
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Peinliches bei MDR Info, gehört am Sonntag (13.2.): der tolle Leadsatz "In Ägypten normalisiert sich der Alltag." Wie unnormal der Alltag wohl gewesen sein muss...

und gestern Nachmittag gegen 17 Uhr folgende Aussprache der NYSE: NCIA, also tatsächlich Enn-Sie-Ei-Eh! Das im Osten viele nicht gut Englisch können - geschenkt. Aber im news Format?
 
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