„Belüge deine Hörer nicht!“, lautet das neue Motto des Hamburger Senders 106!8. Verkündet wurde es dieser Tage während einer Diskussion zwischen Weihnachtsfrau Maren und Tagsüber-Moderator Lars Lorenz. Zum Teasing auf eine Christbaumverlosung dichtete Maren ihrem Kollegen Lars Lorenz ein Förster-Outfit an. Dieser spielte jedoch nicht mit, verwies auf die neue Unternehmensphilosophie und klärte seine Hörer auf: „Ich sitze hier gar nicht in Gummistiefeln und Holzfällerhemd – sondern in einem roséfarbenen Pullover.“ Die bloßgestellte Maren versuchte die Situation zu retten, indem sie Lars kurzerhand zu einem schwulen Förster erklärte.
Doch hätte es soweit überhaupt kommen müssen? Darf man der Aufmerksamkeit willen seiner Hörerschaft etwas vorgaukeln, so wie es kürzlich Antenne Bayern machte? Blogmedien.de deckte auf, dass Studiogast „Sasha“ gar nicht persönlich im Antennestudio stand, während er sich mit Moderator Wolfgang Leikermoser unterhielt. In Hamburg kann das nicht passieren: Auch der Wettbewerber des Alsterradios, Radio Hamburg, hat sich der neuen Ehrlichkeit verschrieben und sendet aus einem gläsernen Studio. Passanten dürfen vorbeikommen und sogar anwesenden Stargästen die Hand schütteln. Fakes wie bei Antenne Bayern sind hier unmöglich – und die Hörer danken es mit langfristigem Vertrauen in den Sender.
Wer sich hingegen veräppelt fühlt, wechselt sicherlich schnell den Sender. Das fängt schon damit an, dass niemand kontrollieren kann, ob wirklich immer der 100. Anrufer eines Gewinnspiels ins Studio durchgestellt wird. Oder ob der Moderator den Inhalt der drei Gewinnumschläge tatsächlich nicht kennt. Oder ob er sie überhaupt vor sich liegen hat und das Aufreiß-Geräusch nicht nur imitiert?
So geschehen vor einigen Jahren bei der Ostseewelle: Zunächst hörte es sich so an, als zöge Moderator Marcus Japke eine Tankquittung aus dem von Hörern eingesandten Papierberg. Doch der Kommentar einer Kollegin zerstörte die aufgebaute Illusion: „Ich dachte schon, du wolltest in der Bildzeitung einen Fisch einwickeln, so zerknüllst du die.“
Als verziehen sehe ich jedoch alle Flunkereien an, die von durchschnittlich intelligenten Hörern als solche identifiziert werden können. Wenn ein Moderator beispielsweise darüber stöhnt, für 1 € an der „Teuro-Tanke“ gerade mal einen halben Mars zu bekommen, obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht (siehe Quittungsscan), ist das im Rahmen moderatorischer Freiheit erlaubt.
Doch wo kleine Lügen aufhören, und große beginnen, möge jeder selbst für sich beantworten.
In diesem Sinne wünscht ein frohes Weihnachtsfest
Ihr Herr Malak (< Achtung Lüge )
-> Nachtrag: Den Malaktitel hab ich von Kaffeemaschine erhalten
Doch hätte es soweit überhaupt kommen müssen? Darf man der Aufmerksamkeit willen seiner Hörerschaft etwas vorgaukeln, so wie es kürzlich Antenne Bayern machte? Blogmedien.de deckte auf, dass Studiogast „Sasha“ gar nicht persönlich im Antennestudio stand, während er sich mit Moderator Wolfgang Leikermoser unterhielt. In Hamburg kann das nicht passieren: Auch der Wettbewerber des Alsterradios, Radio Hamburg, hat sich der neuen Ehrlichkeit verschrieben und sendet aus einem gläsernen Studio. Passanten dürfen vorbeikommen und sogar anwesenden Stargästen die Hand schütteln. Fakes wie bei Antenne Bayern sind hier unmöglich – und die Hörer danken es mit langfristigem Vertrauen in den Sender.
Wer sich hingegen veräppelt fühlt, wechselt sicherlich schnell den Sender. Das fängt schon damit an, dass niemand kontrollieren kann, ob wirklich immer der 100. Anrufer eines Gewinnspiels ins Studio durchgestellt wird. Oder ob der Moderator den Inhalt der drei Gewinnumschläge tatsächlich nicht kennt. Oder ob er sie überhaupt vor sich liegen hat und das Aufreiß-Geräusch nicht nur imitiert?
So geschehen vor einigen Jahren bei der Ostseewelle: Zunächst hörte es sich so an, als zöge Moderator Marcus Japke eine Tankquittung aus dem von Hörern eingesandten Papierberg. Doch der Kommentar einer Kollegin zerstörte die aufgebaute Illusion: „Ich dachte schon, du wolltest in der Bildzeitung einen Fisch einwickeln, so zerknüllst du die.“
Als verziehen sehe ich jedoch alle Flunkereien an, die von durchschnittlich intelligenten Hörern als solche identifiziert werden können. Wenn ein Moderator beispielsweise darüber stöhnt, für 1 € an der „Teuro-Tanke“ gerade mal einen halben Mars zu bekommen, obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht (siehe Quittungsscan), ist das im Rahmen moderatorischer Freiheit erlaubt.
Doch wo kleine Lügen aufhören, und große beginnen, möge jeder selbst für sich beantworten.
In diesem Sinne wünscht ein frohes Weihnachtsfest
Ihr Herr Malak (< Achtung Lüge )
-> Nachtrag: Den Malaktitel hab ich von Kaffeemaschine erhalten