Teilweise würde in GB mit der niedrigst möglichen Datenrate gesendet und das ist doch nicht der Sinn der Sache oder?
Nö, das würde mich mit Sicherheit nicht zum Umstieg bewegen. Dann lieber mobil verzichten, wenn es keine hochwertigen Alternativen gibt. Man kann wohl frst davon ausgehen, dass nicht jeder ein neues Radio kaufen würde, bliebe das Alte aufgrund einer UKW-Abschaltung plötzlich stumm. Dann wird halt weniger oder nur noch zuhause über andere, schon vorhandene Übertragungswege gehört.
Mit DVB-T und DVB-S kann man DAB+ auch nicht vergleichen, da es im Fernsehbereich jeweils einen erheblichen Mehrwert für den Konsumenten gab. Guter analoger Fernsehempfang ist eine viel schwierigere Sache (es müssen ja auch 5 MHz statt 15 kHz Information übertragen werden), die für gute Bildqualität meistens eine Außenantenne benötigt, da punktet das MPEG-Verfahren. Über DVB-T stehen dem Verbraucher außerdem deutlich mehr Programme zur Verfügung und das alte Fernsehgerät kann einfach mit einem Receiver erweitert werden.
Bei DVB-S sind die Vorteile ebenfalls die Programmvielfalt und die Möglichkeit, HD zu übertragen, das Bild ist wirklich deutlich besser.
DAB+ hätte selbst bei voller Ausschöpfung der Datenrate keinen bedeutenden Klangvorteil gegenüber einem sauberen UKW-Empfang, der in fast allen Regionen zumindest bei den ortsüblichen Sendern meistens noch im letzten Kellerloch gewärleistet ist. Empfang von "Nachbarprogrammen" und unterbrechungsfreie Wiedergabe bei schlechten Empfangsbedingungen würden sich sogar verschlechtern, wenn man an der Bestückung der Muxe so festhällt wie geplant. Kein SWR mehr in Köln, kein WDR bis kurz vor Bremen, kein BR in weiten Teilen Hessens und in Mittel und Ostdeutschland würde man nur noch behüpft, statt wie ein Erwachsener behandelt zu werden.
Als Ergänzungstechnologie fürweitere Programme sehe ich durchaus eine Berechtigung, daher sind hybride Geräte absolut willkommen. Zum über den grünen Klee loben ist das ganze Verfahren von den technischen Möglichkeiten und der politischen Ausführung her allerdings viel zu fehlerbehaftet. Eine sinvollere Aufteilung des UKW-Spektrums sowie eine andere Frequenzvergabepolitik brächte erheblich mehr Mehrwert und wäre kosteneffizienter.