Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Die meisten großen Medienpersönlichkeiten der Vergangenheit hatten einen unverkennbaren Regionalkolorit:

Wohl aber keinen Sprachfehler. Unvorstellbar, daß einer der genannten Namen nicht den fehlerfreien Umgang mit S und Z beherrscht(e).

Aber genau dieser mangelnde Selbstanspruch der Herren bei DRadio Wissen ist Gegenstand meiner Kritik. Alle lispeln und stottern fröhlich vor sich hin, kommen sich gescheit vor und leisten unter'm Strich absolut nichts, das dem Rang eines nationalen Bildungsprogrammes gerecht wird.

Und irgendein Vorgesetzter schreitet nicht ein. Auch sehr interessant... oder ist das die Sollbruchstelle im Sender?
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Wohl weniger aehnlich den Campusradios,
denn die Campusradios glaenzen durch Rock und Grunge.
Dann wohl eher elekronisch-experimentell...
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Gestern hat übrigens Mike Litt, den ich sonst nur von 1Live kenne, in der Redaktionskonferenz mitmoderiert. Musikalisch liefen in der Zeit als ich zuhörte

Gorillaz - Hong Kong
Editors - Papillon
The Beatles - You Won't See Me
Massive Attack - Paradise Circus
Die Sterne - Nach fest kommt lose
Lindstrøm & Christabelle - Looking for what

Nicht übel.

Litt war doch auch für 1Live Kunst (inzwischen eingestellt) tätig, und in der taz war doch zu lesen, DRadio Wissen wolle ebenfalls ein solches "intelligentes Musikformat" einführen. Ähmmm, sehe ich da vielleicht einen Zusammenhang...?
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Wo haste DIE Infos denn her? 1999?

Ja stimmt, gute Frage, das ist ein typisches "Campusradio" Vorurteil.

Checkt man man mal die Campus Charts http://www.campuscharts.de/charts/
sieht man schnell das das mit Rock und Grunge (Grunge ist längst out) nicht stimmt.

Im Gegentum, denn einige Campusradios in Deutschland sind regelmäßig bei der DLR Wissen "Redaktionskonferenz"
durch Liveschalten dabei und liefern tiefgründige Diskussionen junger Journalisten aus den Campusradio Redaktionen ab.
Sie sind dort auch in diesem Rahmen maßgeblich an der Musikgestaltung von DLR Wissen beteiligt.

Diese Zusammenarbeit hängt evtl. auch damit zusammen das das frische DLR Wissen Redaktionsteam zum Teil
eben aus jenen Campusradios kommt, weil sie dort journalistisch "aufgewachsen" sind. ;)
Diese "verpönten" Campusradios mit eigener Sendelizenz sind für den Nachwuchs der ÖR nicht zu unterschätzen.

Die Cooperation mit DLR Wissen klappt jedenfalls sehr gut und professionell.
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Auch tagsüber laufen Beiträge von den Campusradios auf DWissen. Und man überlegt wohl sogar einen "Radiolink: Campusradio" am Wochenende einzuführen, also ausgewählte Sendungen der Campusradios bundesweit auszustrahlen. na ja, die Zielgruppen sind ja auch identisch.
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Ob jetzt jemand "kuaz" sagt oder "kuchz" - um beim Beispiel NRW zu bleiben - ist doch egal. Solange jemand klares, verständliches Deutsch spricht ist mir alles recht. .

Da würde ich in jedem Fall zustimmen und so sehen's wohl auch die meisten Sprecherzieher zwischenzeitlich.

Dennoch möchte ich durchaus zu bedenken geben, dass zwar "kuaz" und "kuchz" inzwischen überall akzeptiert werden, selbst bei SWR und BR.

Umgekehrt scheint die Toleranz für das bayerische "kurrz" oder das schwäbisch kehlige "kuhrz" [ist schwer zu buchstabieren, Ihr wisst, was ich meine] bei NDR und WDR schnell aufzuhören. Auch im Fernsehen gilt das.

Will heißen: Die Westfalen- und Waterkant-Fraktion erklärt sich selbst für Hochdeutsch-fähig, während die süddeutschen Tonlagen als tumb und blöde gelten. Schade drum.

So gesehen macht es mich eben doch immer wieder stutzig, dass so viele im Radio "ungestraft" Guten Tach sagen und "Fluchzeuge abstürzen" lassen dürfen - selbst bei dradio, selbst beim SWR und BR.
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

[OT]

Ja, und demnächst stört es auch keinen mehr, wenn wir "Kinesen" sagen. Die ig-Regel wird anscheinend auch nicht mehr beachtet; gelehrt wird sie wahrscheinlich gar nicht mehr. Also, was soll's, wozu noch sauber sprechen, interessiert ja eh keinen.

Onkel Otto würde im Forum rotieren, aber außer ihm, wäre er noch da, traut sich hier ja wohl keiner mehr, die Fahne für saubere Sprache hoch zu halten.
Na danke.

[/OT]
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Mag sein, das Onke Otto rotieren würde, ich weiß aber auch nicht, was er beim hr macht. Ich finde, man muss unterscheiden zwischen Nachrichten, Moderation, Korrespondentenberichten etc. Die saubere und monotone Sprache eines Nachrichtensprechers will ich auf keinen Fall in einer Moderation hören, auch nicht in einem Korrespondentenbericht. Wenn Eure Kriterien für den hier kritisierten Moderator gelten würde, dann hätte man Franca Magnani niemals vor ein Mikro lassen dürfen. Dem deutschen Fernsehen wäre eine seiner besten Korrespondentinnen entgangen.

[Augenzwinkern an]Mein alter Linguistikprof pflegte übrigens zu sagen, dass die Deutschen nur deshalb so ein Theater um ihre Sprache machen, weil sie sich so spät auf einen Staat einigen konnten, und sie bis dahin alleine die Sprache zusammenhalten schien. Jede noch so kleinste Änderung löst im Unterbewusstsein Vater(lands)verluste aus. [/Augenzwinkern aus]
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

[OT]Ja, und demnächst stört es auch keinen mehr, wenn wir "Kinesen" sagen. Die ig-Regel wird anscheinend auch nicht mehr beachtet; gelehrt wird sie wahrscheinlich gar nicht mehr. Also, was soll's, wozu noch sauber sprechen, interessiert ja eh keinen.

Das ist wieder mal so ein typischer Fall von Sprachdirigismus. Nur weil die Nordhälfte Deutschlands eine Regel aufstellt, muss sich nicht gleich der Rest des Sprachgebiets sklavisch daran halten. In Bayern, Baden-Württemberg, der Schweiz und Österreich klingt "Chinesen" gelinde gesagt ungewohnt, wenn nicht sogar abgehoben. Auch in den Medien hört man dort fast ausnahmslos die K-Variante. Ich kann nichts Verwerfliches daran finden, wenn die deutsche Hochsprache von Landstrich zu Landstrich einen eigenen Klang hat oder spezifische Sprachgebräuche aufweist (sagt man am Rhein nicht nahezu flächendeckend Schinesen?). Warum darf es nicht mehrere Varianten oder Abwandlungen ein und desselben Begriffs oder Sachverhalts geben? Als nächstes plädiert noch jemand dafür, den Tatbestand des "vorsätzlichen Verstoßes gegen grammatische, ortografische und phonetische Bestimmungen" ins Strafgesetzbuch aufzunehmen.

Genügt nicht schon die total missglückte, von oben verordnete Rechtschreibreform?

Umgekehrt scheint die Toleranz für das bayerische "kurrz" oder das schwäbisch kehlige "kuhrz" [ist schwer zu buchstabieren, Ihr wisst, was ich meine] bei NDR und WDR schnell aufzuhören. Auch im Fernsehen gilt das.

Beim Bayerischen Rundfunk werden alle regionalen Aussprachevarietäten akzeptiert (au des Allgairrische, wo harrt zum vrschtau isch), der SWR scheint aber wirklich keine mundartlich geprägten Sprecher vors Mikro zu lassen. Die haben da wohl eine hausinterne Verordnung. Schämt man sich etwa des Schwäbischen, äh, Badischen?
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

[OT]...aber außer ihm, wäre er noch da, traut sich hier ja wohl keiner mehr, die Fahne für saubere Sprache hoch zu halten.
Na danke.

Den Herrn Doktor Znorko bitte nicht vergessen. ;)

Erstaunlich übrigens, daß bei SWR cont.ra - bekanntlich zur Hälfte aus einem Bundesland stammend, in dem Hochdeutsch eine Unbekannte ist - ein nahezu akzentfreies und korrekt gesprochenes, jawohl, Hochdeutsch gesprochen wird.

Mit anderen Worten, es muß am Selbstanspruch eines Senders liegen, die Muttersprache zu pflegen oder sich der allgemeinen kulturellen Verwahrlosung des Landes hinzugeben. Daß der öffentlich-rechtliche Rundfunk diesem Verfall folgt anstatt ihn aufzuhalten, verwundert bei DRadio Wissen weiterhin. Der Sender ist mithin unerträglich.
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Ich bin weißgott froh, dass Dialekte in den Medien nichts verloren haben. Auch wenn ich im Alltag allgäuerisches schwäbisch rede, so will ich das ganz bestimmt nicht auch noch im Radio oder Fernsehen ertragen müssen. Wäre ja noch schöner, wenn hochdeutsch respektive schriftdeutsch jeder biegt und bricht wie es beliebt. Denn dieses Dilemma herrscht ja leider schon in sehr vielen Foren.
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Ich denke, man muss da schon zwischen dialektaler Einfärbung mit leichten Abweichungen von der Norm und echtem Dialekt unterscheiden, den man vielleicht sogar schon als andere Sprache bezeichnen kann. Es ist ein Unterschied, wenn ich Dir im Radio anhöre, dass Du aus dem Allgäu stammst, was ich eher sympathisch finden würde - oder Du wirklich in Deiner Mundart redest, was mich stören würde.

Der HR hatte doch auch mal so einen Wirtschaftsredakteur, der bei seinen Börsenberichten in den tagesthemen auch immer ein wenig mit seinem hessischen Zungenschlag kokettieren durfte. Ich glaube, der Mann kam sympathisch und trotzdem kompetent an.
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Natürlich geht es nicht an, dass Radiomoderatoren Dialekt sprechen, es sei denn in dafür vorgesehenen Sendungen (z.B. plattdeutsches Hörspiel, BR-Volksmusik, um ein paar wenige verbliebene Biotope zu nennen). Das heißt aber noch lange nicht, dass regionale Sprachfärbungen zugunsten eines klinisch reinen Hochdeutsch ausgemerzt werden sollten. Ein gutes Beispiel dafür ist der Bayerische Rundfunk, wo viele Moderatoren und Nachrichtensprecher noch einen regionalen Akzent pflegen, was ich als sehr angenehm empfinde. Der Intendant wird auch nicht müde zu erwähnen, dass ein bayerischer Einschlag in der Sprache der BR-Mitarbeiter gern gesehen wird.

Echter Dialekt wäre sogar diskriminierend, weil das Oberpfälzische oder Tauberfränkische in anderen Landesteilen kaum noch verstanden werden. Es wäre aber ebenso verkehrt, wenn Moderatoren ihren Heimatakzent erzwungenermaßen dem Bühnendeutschen opfern müssten. Wozu auch?

Der HR hatte doch auch mal so einen Wirtschaftsredakteur, der bei seinen Börsenberichten in den tagesthemen auch immer ein wenig mit seinem hessischen Zungenschlag kokettieren durfte. Ich glaube, der Mann kam sympathisch und trotzdem kompetent an.

Der Lehmann spricht perfekt Hochdeutsch, aber er unterdrückt seinen Akzent nicht. Gutes Beispiel.
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Der Lehmann spricht perfekt Hochdeutsch, aber er unterdrückt seinen Akzent nicht. Gutes Beispiel.

Ein Hanauer Bub eben. Und seine direkte und allgemeinverständliche Ansprache macht ihn sympathisch (ei, horsche mal, Omma, steckts doi geld lieber innen Sparstrumpf") . Im Stadtteil Steinheim gehört er zu den Urgewächsen der Vereinszenerie... und da ist Mundartfärbung Pflicht.
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Finally hat man die Moderatoren auf der Seite der 3. Welle des Deutschlandradios zusammengestellt. Ziemlich versteckt allerdings. Spannende Mischung. Stelle mal ein paar der Namen mit ihren jeweiligen ex- oder noch-Sendern auf, die mir noch einfielen:

Alex Buchwald - MDR Sputnik

Max Oppel - rbb inforadio

Rebecca Link - 1Live

Martin Krebbers - NRW-Lokalradios

Mike Litt - 1Live

Ingrid Zimmer - WDR-Fernsehen

Nicolas Tribes - WDR 3

Daniela Tepper - WDR 4

Ralph Günther - NRW-Lokalradios, SWR 3

Paulus Müller - Uniradio KölnCampus

Interessante Mischung: Von 1Live über Privatradio bis WDR 4. Alles dabei!

http://wissen.dradio.de/index.118.de.html

Was meint Ihr? Höreindrücke?
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

DRadio Wissen KÖNNTE das Jugendprogramm des Deutschlandradios werden, das viele vor allem eher intellektuelle Jugendliche als Gegenpol zu den grenzdebilen jungen Sendern von ARD und Privaten wünschen. Dafür müsste aber das Tagesprogramm wortentladen werden und zumindest hin und wieder mal echte, ausgespielte Musik kommen, so wie es jetzt schon in der "Redaktionskonferenz" zwischen 18.30 und 20 Uhr der Fall ist.
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

"Der Radiotor-"DRadio Wissen" KÖNNTE das Jugendprogramm des Deutschlandradios werden, das viele vor allem eher intellektuelle Jugendliche als Gegenpol zu den grenzdebilen jungen Sendern von ARD und Privaten wünschen."

Was ist "Jugend". Ich kenne Leute mit 70, die haben mehr Lebensschwung wie Leute mit 20, und nun? Man ist so jung wie man sich fühlt!!!!!
Was sind denn intellektuelle Jugendliche, früher hat man immer gefragt: Beatles oder Rolling Stones, klar Beatles, die Rolling Stones waren ja später da, und, Liverpool liegt am Meer. Ich habe auch junge Leute im Alter von 17 bis 25 gefragt was sie gerne hören wollen und bin laut Statistik ein alter Sack, nein, ein junger Hüpfer, sonst würden sie mir das nicht erzählen, würde ich ja auch nicht, und nun.
Na, und nun. Das kannst du nicht in die berühmte Schublade hauen. Gruß der Radiodevil der wieder unter den Menschen ist.
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio

Wichtiger als ausgetüftelte Inhalte erschienen mir leistungsfähige transportable Radioempfänger (Taschenradios). Gerade beim Reisen,Urlaub, Laufen, Sport, Spazieren etc hat man Muße Radio bewußt zu hören. Leider ist das Finden solcher Geräte ein Suchen nach der Stecknadel im Heuhaufen falls es sie überhaupt gibt. (siehe mein Erstbeitrag von heute)
 
AW: Drittes Programm für das Deutschlandradio: DRadio Wissen

Ab Januar übernimmt DRadio Wissen Sa/So-Nacht nicht mehr DLF/DKultur sondern sendet von 0-5 Uhr DJ Wissen. Vielleicht keine große Änderung, aber doch sinnvoll, da man über alle Verbreitungswege von DWissen sowieso die beiden anderen Programme hören kann.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben