AW: „Geldregen“ auf radio NRW
@hilde: Im Hinblick auf die Tatsache, dass sich das Programm auf allen NRW-Lokalsendern zu gefühlten 95% gleicht, wäre es in frequenzökonomischer Hinsicht durchaus sinnvoll, mehrere Lokalsender zusammenzulegen.
Das dies durchaus möglich ist, belegt ein Blick nach Ostwestfalen: Dort versorgt Radio Hochstift sowohl den Kreis Paderborn, als auch den Kreis Höxter.
Oder man denke nur an Radio Ennepetal, das wenige Jahre nach der Inbetriebnahme in Radio Ennepe Ruhr aufgegangen ist.
Ein grundlegendes Dilemma beim Lokalfunk in NRW liegt halt darin, dass alle Stationen die selben strikten Vorgaben bzgl. der Programmgestaltung erhalten, die bis in die Auswahl einzelner Musikstücke hineinreichen.
Das Verlegerprivileg hätte es von Anfang an nicht geben dürfen, womit von vornherein die Voraussetzungen geschaffen worden wären, dass ganz unterschiedliche private Programmveranstalter (selbstverständlich ohne Beteiligung des öffentlich-rechtlichen WDR), in den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten hätten auf Sendung gehen können.
In größeren Metropolen wie Köln, Düsseldorf, Dortmund oder Essen müssten gleichzeitig mehrere Anbieter gegeneinander antreten können.
Letzteres wäre sogar heute noch machbar, wenn nicht die LfM eine Schutzfunktion für das bestehende System einnehmen würde: Der NRW-Lokalfunk hat aufgrund der Mächtigkeit der beteiligten Akteure eine so starke Lobby, dass kein führender Politiker es wagt, Konkurrenz auf dem Rundfunkmarkt zuzulassen; - nicht mal die CDU!
Auch die Medienkommission ist letztlich nur pro forma für die Frequenzvergabe verantwortlich; die wirklichen Entscheidungen werden dagegen in den Hinterzimmern des Landtags gefällt.
Allen, die sich für das Thema interessieren, empfehle ich die ZDF-Doku
Die heimlichen Strippenzieher.
...so werden in unserer "Demokratie" heute Entscheidungen gefällt!
Der einzelne Bürger kann nicht viel dagegen unternehmen, aber er ist zumindest in der Lage, dagegen anzustänkern, deshalb auch mein vehementer Einsatz für das Thema hier im Forum.