Harald Schmidt hört auf

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Dass es weitergehen wird, ist wohl relativ klar. Zuviele Anzeichen sprechen dafür, allein in der "letzten" Sendung:

1. keine großen Abschiedsszenen
2. Mitarbeiter wirkten sehr gefasst
3. der wegfliegende "Sat. 1"-Ballon
4. Schmidts Spruch: "Lesen Sie das Kleingedruckte in Ihrer Programmzeitschrift, denn man weiß nie, wie schnell eine Winterpause zu Ende sein kann."

und dann noch die restlichen Dinge:
1. ARD versucht krampfhaft den 23.00 Uhr-Termin freizukriegen
2. der plötzliche Schwenk auf "Winterpause" statt "Kreativpause"
3. Was schon weiter oben zu lesen war, Suzannas ominöser Newsletter!

usw.


2 Sachen würden mich aber auch noch interessieren:

1. Was zum Teufel hat Günther Jauch da heute gemacht? Er hat nur das Wasser gebracht und ist dann nicht mehr in der Sendung aufgetraten.

2. Wissen die bei "Sat. 1" eigentlich schon, dass es wohl doch weitergeht?
 
wie war denn nun die letzte show? alles andere ist spekulation -

es gibt übrigens finanzielle gründe, warum cherno jobatey es nicht geworden ist...

also: die letzte show: würdiger abgang oder bewusste langeweile?
 
RTL? ARD? Premiere?

Mein Tipp war ja von Anfang an, dass es alles nur ein großer PR-Gag ist und dass Schmidt bei einem anderen Sender wieder auftauchen wird. Am Anfang habe ich ja noch auf RTL gesetzt, aber mitlerweile favorisiere ich doch die ARD. Weil die wirklich sich um die Show bemühen, so wie es nach außen aussieht. Von RTL war ja noch überhaupt nichts zu hören. Was aber auch kein negativ zu bewertender Punkt sein muss. Warum nicht morgen (24.12.) gleich mit der absoluten Hammer-Meldung auftrumpfen!
Premiere fällt aber wohl ganz heraus. Das wäre ein zu geringes Publikum!
 
Das ist doch unsinnig. Sie wussten zwar, dass Schmidt bei "Sat. 1" aufhört. Aber ich glaube kaum, dass sie bis vor kurzem wussten, dass er einfach nur den Sender wechselt!
 
@julianwer

wieso? das wird hier seit mindestens einer Woche diskutiert! Spätestens nach Suzanas Kreativpause im Newsletter, die am nächsten Tag vorbei war!
Man wird es bei prosiebensat1 natürlich nicht zugeben, aber seitdem sich die "Kreativpause" in die "Winterpause" geändert hat, ist das eigentlich doch jedem klar, oder?
 
Naja, wir ham ne große Schmidt-Party gemacht und zu zwölft die Sendung gesehen. War ganz witzig, mehr auch nicht.
Ich denke, er geht zu RTL. Zuerst dachte ich auch ARD, aber mein Gefühl und die Zurückhaltung von Seiten RTLs sagt da was anderes. Gespannt bin ich auf jeden Fall.

Frohes Fest
BB
 
Ob ARD oder RTL: Ich bin gespannt, ob SACK 1 dann an dem Plan festhält, bis zum Neustart von Obergranate A. Engelke alte Schmidt-Shows zu wiederholen:)
 
und hier mal die komplette meldung:

KÖLN/HAMBURG (dpa-AFX) - Anke Engelke folgt Harald Schmidt: Der Berliner Privatsender SAT.1hat kurz vor der Bescherung sein derzeit größtes Problem geklärt. Voraussichtlich ab Mai 2004 wird die 38-jährige in Köln lebende Komikerin in die Fußstapfen des beliebten Entertainers aus Schwaben treten, der vor zwei Wochenüberraschend seine"kreative Pause"ausrief. Mit dieser Personalie hat der neue Senderchef Roger Schawinskiüberraschend schnell die Wogen geglättet, die nach dem Ausfall Schmidts hoch geschwappt waren. Bei SAT.1 könnte jetzt endlich Ruhe einkehren.

Anke Engelke unterschrieb ihren neuen Drei-Jahres-Vertrag mit einem Gesamtwert von 40 Millionen Euro am Montagmittag.Über ihr Honorar wurde nichts bekannt. Geplant sei, sie vier Mal wöchentlich (montags bis donnerstags) auf Sendung zu schicken."Anke Engelke ist nicht nur Deutschlands witzigster, sondern auch sein vielseitigster weiblicher Star und meine Traumbesetzung", sagte SAT.1-Chef Roger Schawinski am Dienstag."Es ist die größte Herausforderung, die das deutsche Fernsehen bietet", sagte Engelke."Für jeden, der Spaßan Unterhaltung hat, ist Late Night die schönste Sache der Welt."

SKETCH-REIHE"LADYKRACHER"WIRD EINGESTELLT

Engelke wird die Show mit ihrer eigenen Firma Ladykracher produzieren. Sie ist ein Joint Venture von Engelke mit der zum VIVA-Konzern gehörigen Firma BRAINPOOL TV AG, die bereits für ProSieben die Late-Night-Show"TV Total"mit Stefan Raab produziert. Brainpool- Geschäftsführer Jörg Grabosch sagte der dpa, Engelke sei als Frau nicht direkt mit Schmidt vergleichbar, sie sei freundlich und weltoffen. Sie werde sich jeden Tag ein aktuelles Thema mit Gästen herauspicken. Sie bekomme auch eine Band. Ein ständiger Partner - wie Manuel Andrack bei Schmidt - sei derzeit nicht vorgesehen. Die Sketch-Reihe"Ladykracher"werde 2004 aus Kapazitätsgründen nicht fortgesetzt.

Rund 50 bis 70 Beschäftigte werden sich um das neue Format kümmern. Mit der Einbindung von Brainpool und Ladykracher haben sich die letzten Erwartungen zerschlagen, dass möglicherweise doch noch die Produktionsfirma Bonito TV, die Harald Schmidt gehört, den Zuschlag für den lukrativen Dauer-Sendeplatz bei SAT.1 erhält. Bei Bonito TV sind 90 Mitarbeiter beschäftigt, die eine ungewisse Zukunft vor sich haben. Vor rund drei Jahren hatte der 46-jährige Entertainer sich als Produzent selbstständig gemacht und - pikanterweise - genau von der Firma (Brainpool) getrennt, die jetzt den neuen Auftrag erhalten hat. Grabosch sagte, er empfinde"keine Genugtuung", er freue sich, das Erbe antreten zu können.

BRANCHE BEURTEILT ENGELKE-EINSTIEG UNTERSCHIEDLICH

In der Branche wird der Einstieg von Anke Engelke in das tägliche Late-Night-Geschäft unterschiedlich beurteilt. Experten gehen davon aus, dass die in Montreal geborene Diplomatentochter eine der besten Lösungen ist. Allerdings wurde auch schon Kritik laut."Engelke ist keine Leitfigur für Halb-Intellektuelle", urteilte der Kölner Medienexperte Lutz Hachmeister am Dienstag. Sie sei häufig schrill und laut, Schmidt sei eine in sich ruhende Figur aus dem Grotesk-Theater.

Schmidt moderierte seine Late-Night-Show bei SAT.1 seit dem 5. Dezember 1995. An diesem Dienstag präsentiert er seine letzte Ausgabe. Er hatte seinen Rückzug vier Tage nach der Entlassung seines engsten Vertrauten, SAT.1-Geschäftsführer Martin Hoffmann, verkündet. Die beiden hatten erst im Sommer beschlossen, von einem Vier-Tage- Rhythmus auf fünf Tage pro Woche zu wechseln. In seiner vorletzten Ausgabe am Montag beschäftigte sich Schmidt, um den die ARD wirbt, einmal mehr mit seiner Nachfolge: Allerdings ging er noch davon aus, dass Sandra Maischberger den Job bekommen würde - und tüftelte mit Kopilot Andrack ein neues Showkonzept für sie aus./cr/DP/she

...wenn das mal gut geht...

ein frohes fest und guten rutsch wünscht

der radiobayer
 
Auffällig war auch, dass die Kamera an der "Liebling des Jahres"-Galerie vorbeischwenkte und bei dem Schild "Liebling des Jahres 2020" stehenblieb. Ein Wink mit dem Zaunpfahl? Frau Engelke werde ich mir jedenfalls nicht anschauen. Über sie konnte ich noch nie ansatzweise lachen.
 
Wenn man mal genau überlegt, gab es noch viele viele "Winks mit dem Zaunpfahl" mehr in der "letzten" Sendung. Da finden wir in 2 Wochen noch welche!
 
Also, dass die Telefonnummer für die Tickethotline auch in der letzten Show eingeblendet wurde, hat glaube ich eher Sponsering-technische Gründe, da immerhin ein Vertrag zwischen Bonito und Telegate besteht.
Auf der Website wird darauf hingewiesen, dass es keinen Ticketverkauf gibt.

http://www.schmidt.de/kundendienst/karten/karten.php3

"Da am 23.12.2003 die letzte Folge der "Harald Schmidt Show" ausgestrahlt wird, findet kein Verkauf mehr für 2004 statt. Die Sendungen für das Jahr 2003 sind restlos ausverkauft wir bitten Sie von schriftlichen Bestellungen abzusehen, da diese nicht bearbeitet werden."
 
das ist jawohl ein eindeutiges zeichen, dass es auf jeden fall weiter gehen wird, als die kamera bis auf 2020 bei dem liebling des jahres geschwenkt ist.
 
Die Schilder für den Liebling des Jahres bis zum Jahr 2020 hängen da aber schon lange. Ich denke das hat nichts zu sagen, da das Team in den letzten Wochen bestimmt anderes zu tun hatte als die Schilder abzuhängen.

Die Tickethotline die weiterhin eingeblendet wurde, ist doch die 11880 ... Das ist die Nummer von "Telegate" einer privaten Telefonauskunft. Die Nummer wurde wohl mehr zu Werbezwecken eingeblendet.
Auf www.schmidt.de steht zum Ticketverkauf folgendes:

....
Da am 23.12.2003 die letzte Folge der "Harald Schmidt Show" ausgestrahlt wird, findet kein Verkauf mehr für 2004 statt. Die Sendungen für das Jahr 2003 sind restlos ausverkauft wir bitten Sie von schriftlichen Bestellungen abzusehen, da diese nicht bearbeitet werden.
....

Wie auch immer, ich hoffe das es mit der Show irgedwie weitergeht, denke aber das noch nichts genaues feststeht und das es noch eine ganze Weile dauern wird.

Gruß

Off Air
 
Es gibt kein richtiges Fernsehen im falschen

27. Dezember 2003, 02:10, Neue Zürcher Zeitung


Es gibt kein richtiges Fernsehen im falschen

Ein Abgesang auf Harald Schmidt

Während acht Jahren hat Harald Schmidt mit einer nach ihm benannten Sendung auf dem deutschen Privatsender SAT 1 das Publikum spätabends vor den Fernseher gelockt. Als er vor zwei Wochen bekannt gab, dass er aufhören würde, ging ein Aufschrei des Entsetzens durchs Publikum und die Feuilletons. Am 23. Dezember wurde nun die letzte Sendung ausgestrahlt - Anlass für einen kleinen Nachruf.


So gut war er nun wiederum auch nicht. Da rückt einer zum tausendsten Mal seine Brille zurecht, und alle sind hingerissen. Da wird das Auto einer Zuschauerin auf die Bühne gefahren und mit konventionellen Aufklebern verschönert. Was daran so lustig ist, habe ich nicht verstanden. Da gibt es ritualisierte Wortwechsel zwischen dem Meister und dem Adlatus. Eine erprobte Konstellation; nicht nur Shakespeare und Goethe haben sie besser hingekriegt. Da schnurren running gags, die ein dankbares bis unterwürfiges Publikum stets erneut mit Beifall quittiert. Warum eigentlich?

Kultsendungen heissen auch deshalb Kultsendungen, weil sie so verlässlich sind, wie es Kultereignisse eben sind. Die Harald-Schmidt- Late-Night-Show war über acht lange Jahre hinweg TV-Abend-Liturgie für mediale Glaubenszweifler, die wohl ernsthaft dachten, sie seien eine intellektuelle, verwegene Minderheit. Wohl deshalb haben sie ihn und sich selbst so inbrünstig beklatscht.

Einsame Höhepunkte
Tabuverletzung, Inkorrektheit, das Muster ist bekannt. Aber eben dies sei doch toll, unglaublich, gewagt, unvergleichlich, sagen die Harald- Schmidt-Bewunderer aus den Feuilletons: dass und wie da jemand unerschrocken und ohne Rücksicht auf Verluste das Fernsehen vorführe und zeige, wie mies es sei. Als wenn man das nicht vorher schon gewusst, erlitten, erfahren hätte. Wenn einmal eine Harald-Schmidt-Sendung langweilig sei, so die Fans, dann eben, um vorzuführen, wie langweilig und nichtssagend das Fernsehen ist. Die letzte Endspiel-Sendung, einen Tag vor Weihnachten, war einfach nur grauenhaft langweilig.

Aber, sagen die Fans mit leuchtenden Augen, diese einsamen Höhepunkte, Klassiker der jüngeren TV-Geschichte: eine ganze Fernsehsendung mit dunklem Bild, nur Töne und Stimme - toll. Oder: Harald Schmidt karikiert das «Literarische Quartett» um Marcel Reich-Ranicki. Und wie er das mache, grossartig, indem er ganz ernsthaft auf Bücher eingehe. Wie wenn das «Literarische Quartett» nicht selbst seine beste Karikatur wäre, was, so die Kultgemeinde, eben Harald Schmidt zeige, indem er es vorwegnehme und dekonstruktiv das am folgenden Abend ausgestrahlte Original als Medienplagiat vorführe. So viel Intellektualität, Frechheit, Kühnheit im Fernsehen war nie - sagen die Bewunderer. Selbst den eigenen Sender und die Werbeunterbrechungen habe er wiederholt verspottet. Klasse.

Alles das stimmt. Dass Harald Schmidt eine Ausnahmebegabung unter all den Moderatoren und Talkmastern ist, bestreitet niemand. Er hat aber diese Begabung an ein unsinniges Projekt und sein Publikum an die Werbeindustrie verkauft. Unsinnig ist Harald Schmidts TV-Kultsendung, weil ihr Macher wie viele Intellektuelle nicht begriffen hat, was Fernsehen ist. Harald Schmidt scheint trockenen Auges geglaubt zu haben, Fernsehen könne intellektuell, selbstreflexiv und ironisch sein. Aber das stimmt nicht. Fernsehen kann hervorragend Fussballspiele übertragen, Gefühle freisetzen, Kinder mit Teletubbies-Geschichten erfreuen, die Physiognomien redender Menschen zeigen, neue Produkte auf dem Markt lancieren und Stars wie Harald Schmidt aufbauen. Es kann sogar einigermassen gut Filme und Parlamentsdebatten wiedergeben.

Es ist aber denkbar schlecht geeignet, intellektuell aufzuklären und komplexe Reflexionsprozesse voranzubringen (Kants «Kritik der reinen Vernunft» lässt sich nicht verfilmen). Kein klarer Kopf käme auf die Idee, der Rundfunk sei das genuine Medium für Ballett-Übertragungen. Warum ein kluger Kopf wie Harald Schmidt auf die absonderliche Idee verfällt, der Medien-Nonsens könne selbstreflexiv werden, wissen die Mediengötter.

Das Medium ist die Botschaft
Harald Schmidt ist grandios gescheitert, weil er die Grundlektion nicht begriffen hat, dass das Medium die Botschaft ist. Er hat wohl ernsthaft geglaubt, (s)ein Kopf könne das Medium der schönen Oberflächlichkeit bezwingen. Herausgekommen ist bestenfalls die reine Selbstreferenz des Mediums. Ein Beispiel: Der Gast der vorletzten Sendung vom 22. Dezember teilt mit, er wolle ein Gedicht aufsagen, steht auf und sagt: «Danke.» Alle klatschen, danke, Harald, wir werden dich sehr vermissen. Die Medien-Gebildeten unter den TV-Verächtern hören selbstredend das «Danke, Anke» mit und ahnen, dass eine gewisse Anke Engelke die Sendung auf ihre Art fortführen wird. Eine Sternstunde anspielungsreicher Intertextualität. So witzig kann Fernsehen sein! Von trostlosen Endlosschleifen ist der spezifische Witz kaum zu unterscheiden, den Harald Schmidt im Fernsehen liturgisch etabliert hat. Es gibt kein richtiges Fernsehen im falschen. - Gar nicht witzig ist ein selten bedachter Umstand: Das Ende der Harald-Schmidt-Show fällt zusammen mit dem zwanzigsten Jahrestag der Einführung des dualen Mediensystems in Deutschland. Es hat nicht nur für eine schier unbegreifliche Menge an Unfug gesorgt, der durch die Kanäle gespült wird. Die zahlreichen Privatsender sind auch dafür verantwortlich, dass es eine gemeinsame Medien- Ökonomie der Aufmerksamkeit nicht mehr gibt. Keiner kann sich mit Nachbarn oder Kollegen über den Medienkonsum von gestern Abend unterhalten, denn alle haben in jeder Weise zerstreut wahrgenommen, was die Kanäle hergeben.

Harald Schmidt hat diese Zerstreuung im halbintellektuellen Lager halbwegs rückgängig gemacht. Über ihn konnten alle, anders als über Luhmann, Sloterdijk und Derrida, (mit)reden. Harald Schmidt war auch so etwas wie die Büsserfigur der privaten Medienindustrie. Und als diese Figur war er, geben wir's nur zu, manchmal doch sehr gut. Wir werden ihm wie allen, die auf einem gewissen Niveau scheitern, stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Jochen Hörisch
 
Der Artikel in der Zeitung ist ja wohl mehr als peinlich. Da sind die Schweizer ja nur neidisch, dass sie so einen Entertainer nicht selber haben.
Klar, nicht alle Sendungen der HSS waren gut. Wie soll das auch gehen bei 4x oder später 5x die Woche. Auch die letzte Sendung war schlecht, wobei HS das schon in der vorletzten Sendung angekündigt hatte. Typisch Harald Schmidt. Wer würde schon von seiner Sendung behaupten, dass sie schlecht ist? Nur er und das macht ihn so einzigartig und unersetzbar.
Ist einfach Realität.
 
Jochen Hörisch ist kein Schweizer. Der Mann ist Prof für Germanistik/Medienwissenschaft in Mannheim... Ein bisschen Kritik am lieben "Gott" (FAZ) sollte wohl erlaubt sein... ;)
 
Sehr unterhaltsam, all diese Spekulationen zu lesen und die Interpretationen verschiedener Punkte (Endspiel, Bilderrahmen, Luftballon) seiner letzten Sendung. Wenn die Feststellung unwidersprochen bleibt, er spiele mit Erwartungen und möglichen Interpretationen seiner Sendungen, dann möchte man noch darauf hinweisen, das es sich um die Harald-Schmidt-SHOW handelt, nicht um die Harald-Schmidt-WAHRHEIT.
"Gebt ihnen zu denken, wir machen eh, was wir wollen."
db
 
@basspower:

Hörnisch hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Schmidt gaukelt seinem Publikum vor, etwas besonderes zu sein, weil sie ja IHN anschauen. Dies nutzt er natürlich aus, denn nachdem er dermaßen zum Leithammel geworden ist, war er plötzlich in mehr Werbespots zu sehen als Dieter Bohlen.

Schmidt vermittelt seinem Publikum schamlos das Gefühl, etwas hinter die Kulissen scheuen zu können, er klärt sie nur scheinbar auf, er kritisiert das Medium Fensehen nur vordergündig.

Natürlich liebt Schmidt das Fernsehen, weil es ihn reich gemacht hat. Und natürlich verachtet Schmidt sein Publikum, er hasst es richtiggehend, und sein Publikum liebt es, weil sie nicht verstehen dass sie es selbst sind über die sich Schmidt lustig macht, dass sie selbst so dämlich sind und keinesfalls Schmidts Perspektive einnehmen können, weil sie nicht intelligent genug dazu sind.

An anderer Stelle habe ich schon einmal auf die Zeit vor der Bundestagswahl 2002 hingewiesen, als Schmidt seine Wahlumfrage im Publikum machte. Die Partei, welche am Vordergündigsten Werbung für sich machte, nämlich die FDP mit ihrem dümmlichen "Projekt 18", hat im Schmidt Publikum doppelt so hihe Zustimmungsraten erzielt als in den allgeimen Umfragen und in den Wahlen hinterher.

Dies entlarvte ganz genau, dass das Publikum eben doch nur Opfer der Medien -- und damit auch Opfer von Schmidt -- war. Und Shmidt konnte das seinem Publikum unter die Nase reiben, ohne Schaden zu nehmen. Denn das Publikum war ihm ergeben. Wie sich Idioten nun mal verhalten.
 
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