Ist der deutsche Radiomarkt tatsächlich gesättigt?

Es gibt ja nicht nur den Bundesmux 1 und 2. Auch die Öffentlich Rechtlichen haben Ihre Muxe. Ich persönlich bevorzuge den NDR Mux aus Niedersachsen. Hier wird z.B. bei NDR 1 Niedersachsen zumindest bis 18 Uhr noch live gesendet und die akkustiche Qualität passt auch. Deshalb kann man DAB+ nicht generell schlecht machen.
 
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Machen wir uns nichts vor, DAB ist der Totengräber für das Medium Radio.
So ein Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Nicht der Empfangsweg ist der Totengräber sondern die Sender die den Schrott verbreiten und meines Erachtens auch die Hörer die jeden Versuch von Qualitatität mit nicht Achtung bestraft.

Und das ganze ist nicht erst seit DAB+ so.
 
Nö, ist es gerade nicht, weil es jede Individualität von Radio zerstört (hat), wie man an zahlreichen Programmen hören kann. Es geht nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch um den größtmöglichen Gewinn, selbst bei den ÖRs. Und das kann auf Dauer weder für den Konsumenten noch für de Anbieter gut sein. Das ist die größtmögliche Kannibalisierung. In Bereichen jenseits der Medien spielt sich aber ähnliches ab, was eigentlich allen zu denken geben sollte.
 
Wobei Kultradio richtig gut gemacht worden ist.
Na ja, eher durchaus mehr als fraglich. Sie waren dermaßen naiv und blauäugig zu glauben, alles besser zu können. Und das war der Fehler.
Ich glaube eher du hast Kultradio nie angehört. Deswegen werfe ich dir einfach Mal vor dass du wie immer keine Ahnung hast.
Schlichtweg Quatsch. Kultradio war nahezu unbekannt und bedeutungslos.

Musikalisch waren die breiter aufgestellt als dieses Kultradio NRW.
Mag sein.Trotzdem stimmt die Aussage
Ich denke eher die Macher hatten keine Ahnung, sonst wären sie nicht innerhalb von 3 Jahren ungebremst
Sie hatten wenig bis fast keine Ahnung, dachten aber, sie hätten die Radioweisheit gefrühstückt.
 
Ich Frage mich gerade wofür dein Gefällt mir war? Für meinen Beitrag sicherlich nicht? 🤔
Das war ursprünglich für das "richtig gut gemachtes Radio". Im Nachhinein ein etwas zu schnell "gefällt mir". Und daher herausgenommen.

Schlecht war Kultradio nicht. Auf jeden Fall aber ziemlich blauäugig und noch mehr arrogant ("können es besser"). Und im Endeffekt dann doch eher schlecht, da sie keine Ahnung, dafür aber eine recht peinliche Selbstüberschätzung hatten.
 
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Ich bin vom deutschen Radiomarkt gesättigt - ist das auch einen Thread wert?
natürlich :D
Mir geht es ja genauso. Alle hier manchmal hochgelobten Sender finde ich musikalisch langweilig. Manchmal nutze ich noch Programme mit Wortanteil auf UKW, bzw. mittlerweile (die gleichen Programme) auf DAB+.
Mit Klassik Radio Movies konnte ich auch nicht sehr viel anfangen, dort habe ich zwar neugierig an und an eingeschaltet - es gab aber sofort Protest von der Beifahrerseite. Mit Beats Radio dagegen kann ich schon mehr anfangen, es ist auch fast der einzige DAB-Sender, den ich aufgrund der nicht als störend empfundenen Musik manchmal (ohne Protest vom Beifahrersitz) einschalte. Ein guter Nachfolger für Lounge FM (der seinerzeit zumindest manchmal brauchbar war). Ein paar sonst für das konventionelle Radio komplett verlorene Hörer werden die schon einsammeln können, wenn der Atem lang genug ist...
AIDA kann alleine gar kein Radio & muss sich Hilfe von Antenne DE holen.
Nicht nur von Antenne DE. Das Musikprogramm wird komplett von einer auf individuelle, eine Corporate Identity darstellende, Musik-Streams spezialisierten großen Firma erstellt, die auch z.B. eigene Streams für Hotellobbys oder -bars erstellt und dabei aus einem 1,5 Mio. Titel umfassenden Pool schöpfen kann. Bei AIDA Radio geht es dabei darum, eine Art "AIDA-Gefühl" zu erzeugen. Direkt Geld verdienen muss man mit dem Programm nicht, es geht eher um Kundenbindung und die akustische Verlängerung der Kreuzfahrt (auf dass die nächste auch bei diesem Konzern gebucht wird.)
 
Mich schreckt Aida Radio gerade eher vor einer Buchung bei denen ab.
Ich kenne einige, die mit Aida unterwegs waren. Und keiner davon hört Aida im Radio. Aber sie finden Aida als Schiff ziemlich toll.
 
Nö, ist es gerade nicht, weil es jede Individualität von Radio zerstört (hat), wie man an zahlreichen Programmen hören kann. Es geht nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch um den größtmöglichen Gewinn, selbst bei den ÖRs. Und das kann auf Dauer weder für den Konsumenten noch für de Anbieter gut sein. Das ist die größtmögliche Kannibalisierung. In Bereichen jenseits der Medien spielt sich aber ähnliches ab, was eigentlich allen zu denken geben sollte.
Weniger Wettbewerb = mehr Qualität hat schon vor DAB+ nicht mal in NRW funktioniert. Radio NRW ist flach und der WDR ist mit seinen Stationen auch flacher geworden.
Da sehe ich nicht, wie das neue Medium mit mehr Auswahl da Schuld sein soll.
 
NRW war jahrzehntelang das Nordwestkorea des Radiowestens. Indiskutabel. Einzige Vorteile waren die hohe Qualität der quotenstarken, informativen (Leit-) Welle WDR 2 und von WDR 5.

Seit DAB+ ergeben sich folgende Vorteile: DLF kann stabil mobil landesweit gehört werden. DLF auf UKW war löchrig und störanfällig. Dann haben sich musikalische Fenster geschlossen: Rock (BOB!, Radio 21, Rock Antenne), Schlager (Schlager Radio) oder elektronische Musik (Sunshine Live). Das SW-Radio punktet mit einer breiten Playlist und ein wenig Hörerbeteiligung.

RTL im früheren Stammland störungsfrei hören zu können, kommt 35 Jahre zu spät. RTL Deutschland ist nur noch eine Leiche von Bertelsmann. Unwillig und/oder unfähig, dem einstigen Branchenprimus neues Leben einzuhauchen.

Was fehlt, ist ein Programm, das 24/7 live moderiert wird, daß die Hörer in einer natürlichen Weise anspricht und permanent durch Meinungsumfragen, Aktionen und Spiele in das Programm einbezieht. Im grundegenommen ein RTL 2023.

Ich sehe und kenne aber weder in Berlin, Köln oder Gütersloh eine oder mehrere Personen, die sich über solche Ideen ernsthaft den Kopf machen würden.
 
Die "mehr Auswahl" ist ja nur marginal. Das halte ich für das Hauptproblem. Klar, es gibt jetzt reine Schlagersender und reine Rocksender und SSL ist auch bundesweit zu haben. Aber sonst? Die meisten Sender dudeln parallel dasselbe. Es streiten sich noch mehr Programme um ein und dasselbe Klientel. Und beim Rest stürzen sich dann gleich mehrere auf die erfolgversprechenden Sparten, womit ich ein Stück weit die "Kannibalisierung" meine, denn so groß ist der Markt nicht, dass da mehrere von existieren können. Gerade bei der Schlagersparte ist es geradezu bezeichnend wie plötzlich unzählige solcher Kanäle aus dem Nichts die mediale Bühne betreten, obwohl Radio noch vor nicht allzulanger Zeit der felsenfesten Überzeugung war, dass das keiner mehr hören will und überall sämtlichen Schlager aus den Programmen gekippt hat.
 
Die "mehr Auswahl" ist ja nur marginal. Die meisten Sender dudeln parallel dasselbe.

Hier in NRW ist die Situation, wie in #68 beschrieben, eine andere. Ein Vorteil war und ist, ausgehend von meinem Wohnort, die Nähe zu den Niederlanden. Musikalisch wie bei den unterhaltenden Inhalten. Ansonsten gab respektive gibt es nach Einstellung von Radio Luxemburg 1988 bzw. 1990 eine klaffende programmliche Lücke, die bis heute nie auch nur annähernd adäquat geschlossen worden ist.
 
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Das Problem ist, dass keiner den A*** in der Hose hat und deutschlandweites Radio macht und das auch promotet.

RTL hätte das Potenzial, macht es aber aus welchen Gründen auch immer nicht. Schwarzwaldradio schießt sich mit dem Namen genauso ins Aus, wie Antenne Bayern im 2. BM.

Und zurück zum Thema gesättigt:
Ich glaube nicht. Jazz und Country z. B.
Gesättigt ist der Markt aber sicherlich, dass so Wellen wie der Pinsel-Lackierer, eine Schifffahrtsgesellschaft, ein Transporterfahrer oder ein Garchinger Unternehmen, das Radio absolut nicht kann, da versendet werden.
Gesätigt hat der Markt auf nahezu alle Programme des 2. BM nicht gewartet. Und was einige da abliefern, ist auch nicht geeignet, da was zu ändern.

BTW: Kennt jemand, der jemand kennt, der Nostalgie hört?
 
Ein 24/7 Jazzkanal auf DAB+, vergleichbar Swiss Jazz, wäre auf jeden Fall eine Aufgabe für die ARD, die aber mittlerweile so quotengeil ist wie irgendeine beliebige Privatradioklitsche. An Country könnte bzw. müsste man die Hörerschaft erst gewöhnen.

Das alles steht und fällt mit einem Beschluss zum zeitnahen Ende von UKW. Ohne einen solchen Beschluss machen die meisten DAB+ - Sender maximal Dienst nach Vorschrift, wenn sie nicht vorher pleitegehen.
 
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Die meisten Sender dudeln parallel dasselbe. Es streiten sich noch mehr Programme um ein und dasselbe Klientel.
Weil die neuen Sender seelenlose Festplatten sind & niemand den Mut hat, ein neues Genre zu bedienen. Swing der 20er, 50er, Spielesender, Mixsender, Comedy (mit wirklichen erfolgreichen Comedians) u.v.m. warten nur darauf, vom Hörer entdeckt zu werden. Aber so wie es ist, bleibts bei der immer gleichen Sauce. Und wer nicht in der Lage ist, für Moderation zu sorgen, macht für meine Ohren auch kein Radio.🤷‍♂️
 
Schlecht war Kultradio nicht. Auf jeden Fall aber ziemlich blauäugig und noch mehr arrogant ("können es besser"). Und im Endeffekt dann doch eher schlecht, da sie keine Ahnung, dafür aber eine recht peinliche Selbstüberschätzung hatten.
Man muss dazu aber auch sagen, dass Kultradio zu einer ganz anderen Zeit gestartet ist, als DAB+ weit weniger verbreitet war als heute. Wären die sagen wir mal 2018 oder 19 gestartet mit entsprechender Weitsichtigkeit und sorgfältiger Planung, würde es sie jetzt immer noch geben. Allgemein kann man das bei den Sendern, die 2010-2015 gestartet sind, schön sehen, die meisten gibt's nicht mehr (Magicstar.... mir fällt gerade nur noch der ein). Krix zum Beispiel und die anderen sind allerdings aus anderen Gründen gescheitert.
 
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Hier wird pauschalisiert... Es gibt auch Programme, die halten sich! Marktwirtschaftliche Entscheidungen haben nicht Zwangsweise etwas mit dem Verbreitungsweg zutun (90.4 ist nicht an oder wegen UKW oder DAB+ gescheitert!)
 
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