Die 948er geben in diesem Fall natürlich immer ein Signal ab, sonst könnte man ja nicht per Vorhören eincuen.
"Ohne zusätzliche Maßnahmen ist die Stummschaltung wirksam - die Line-Ausgänge sind während der Start- bzw. Stopphase stummgeschaltet, wodurch unerwünschte Störgeräusche bei solchen Vorgängen ausgeschlossen sind. Selbstverständlich läßt sich diese Schaltung - ebenso wie ihr Pendant im integrierten Kopfhörer-Verstärker - auf Wunsch des Anwenders deaktivieren."
meint
http://www.emt-profi.de/Testberichte/EMT_948_HE_32.pdf über den EMT 948.
Und
https://elektrotanya.com/emt_barco_948_studio_lemezjatszo_1991_sm.pdf/download.html bietet das Service Manual des 948. Kapitel A13 betrifft das Muting:
Kapitel C4 zeigt die Struktur der Audio-Signalwege:
Damit ist wohl auch das beantwortet:
Was meinst du damit? Man kann alle Quellen vorhören, da braucht es bei einem digitalen Mischpult keine besonderen Schaltungen...
Man müsste, wenn man den Hochlauf stummgeschaltet haben will, um auch bei ineinander übergehenden Titeln taktgenau und jaulfrei einstarten zu können (das geht!), im einfachsten Fall an der Maschine mit Cue-Lautsprecher oder idealerweise Cue-Kopfhörer vorhören. Will man über das Mischpult vorhören (und nicht den Kopfhörer wechseln müssen), muss man neben dem Stereo-Line-Ausgang ("Sendeausgang") des EMT 948 auch den Cue-Ausgang ans Pult anschließen. Man braucht also noch nen zweiten analogen Stereo-Eingang, der so geroutet werden muss, dass er vom Mischpult-Core beim Vorhören verwendet wird und beim Aktivieren des Kanals dann nahtlos gegen den "Sendeausgang" ausgetauscht wird. Kann man gewiss alles machen, ist aber Aufwand und erfordert nen zweiten Stereo-Eingang, der u.U. wieder eine weitere Interfacekarte erfordert, die eben gekauft werden muss.
Da in heutigen Sendestudios die Plattenspieler wohl kaum noch in "Sitz- und Greifweite" verbaut sind, sondern irgendwo hinten im Eck stehen, muss man den Kopfhörer sowieso absetzen zum Cuen, weil man aufstehen und zum Plattenspieler gehen mus. Da kann man dann auch dort lokal abhören und den "Sendeausgang" auf Stummschaltung jumpern.
Oder - auch das sollte möglich sein - man programmiert den Kanalzug des Plattenspielers im DSP so, dass er erst nach der Hochlaufzeit einer LP (und die kennt man ja grob) aufblendet. Den EMT lässt man dann ungemutet. Somit kann man einerseits über den "Sendeausgang" vorhören und hat andererseits LP-Cuts jaulfrei, die Bediener müssen darüber aber im Bilde sein, dass diese Abhängigkeit implementiert ist. 45er Platten sind dann nicht ganz jaulfrei, aber wann geht da mal ein Track in einen anderen über? Meist sind es dann ja Singles.
Ein sofort beim Start des 948ers öffnender Wiedergabekanal am Mischpult bei ungemuteten Ausgängen erfordert manuellen "zweistufigen" Start durch den Bediener, wenn Anjaulen vermieden werden soll: erst Regler paar Millimeter aus der unteren Stellung raus, damit der EMT anläuft, dann nach Anlaufzeit den Regler auf Zielwert. Wenn das Radio-DJs täglich hunderte male machen, geht das sicher in Fleisch und Blut über. Wenn alle paar Wochen mal zwei LP-Tracks laufen, erwarte ich solche Fähigkeiten nicht mehr. Hochschnippende Motorfader machen das ganze dann gleich völlig zunichte.
Nachtrag: was immer geknistert hat, war folgender Track. Auch von CD, denn die beginnt exakt so (Track 1).