Neue WDR4-Verpackung und geänderte Musikauswahl

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Der Westdeutsche Rundfunk wäre ja vom Teufel geritten, wenn er ein Programm reformiert, welches beim Hörer ankommt. Das auf WDR 4 nun auch einige internationale Titel gespielt werden, belegt doch eindeutig dass man mit einem Programm das zu 90% deutsche Schlager im Programm hat heutzutage kaum noch Hörer erreichen kann. Das ist doch auch der gleiche Grund warum die NDR 1 Welle Nord jetzt auch mehr internationale Titel im Programm hat und nicht mehr so schnarchtütig ist wie früher. Uns siehe da: mit dem geänderten Programm ist man Marktführer in Schleswig-Holstein geworden. Ich ziehe meinen Hut vor Volker Thormälen.
 
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Das Problem dabei sind eigentlich die zu alt gewordenen Einslive Hörer, die immer noch an diesem Programm kleben,weil WDR 2 denen zu lasch, zu uncool und nicht hip genug ist. Analog dazu kleben ältere WDR 2 Hörer noch am "Sender" wegen dessen "ausgiebigerer Informationsberichterstattung" und weil diese mehr mit Popmusik etwas anfangen können als mit deutschem Schlager.

Ich glaube, WDR2 und 1live sind in letzter Zeit zu reinen Zwischendurch-Sendern geworden, die die arbeitende und studierende Bevölkerung nur noch zeitweise einschaltet, während WDR4 der letzte echte Tagesbegleiter ist (ein Anachronismus?). WDR2 und 1 live sind auf die Dauer kaum noch konsumierbar, besonders die 1live-Generation hat sich schon weitgehend vom Radio verabschiedet.

In Amerika nennt man die Schmuse-AC-Sender auch "Work Stations", während härtere und zackigere Formate nur noch zeitlich begrenzt genutzt werden (als Muntermacher, während der Fahrt zur Arbeit, zwischen Tür und Angel...). Deren Hauptaufgabe ist heute die Musikpromotion.

WDR2 würde ich nicht als "Work Station" bezeichnen, außer man hört den Sender gaaanz leise...
 
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Stimmt.
Offensichtlich lässt sich ohne Übertreibungen von einem Niedergang der gesamten Musikkultur sprechen: Wir erleben dieses Phänomen ja nicht nur beim deutschen Schlager, sondern auch bei der englischsprachigen Popmusik.

Es gibt einfach nicht mehr diese richtigen Ikonen. Die scheinen alle in der neunziger Jahren ausgestorben zu sein, und wenn sie doch noch was auf den Markt bringen, ist es meistens irgendein Mainstream-Schrott. Bestes Beispiel: Das neueste Album von Roxette.
Ochnö, eine der wenigen guten Bands aus den 90ern, die es in die heutige Zeit geschafft hat und gleich wirds wieder von welchen "verdroschen", naja jedem das seine, ich denke Roxette werden so bald nicht auf WDR 4 laufen, oder? ;)
Tagesbegleiter will heute jeder sein, selbst WDR 3 doch irgendwie, nur WDR 5 hebt sich noch davon ab, wobei ich das auch bei Gelegenheit stundenlang hören kann (außer vielleicht zwischen 14 und 15 Uhr) ohne mich zu langweilen oder genervt zu werden, ganz im Gegenteil sogar natürlich.
Gehen wir mal zu aktuellen Zahlen:
Mit jeder Stunde schalten weniger ein, auch wenn man denken mag es läuft bei den meisten wirklich wenn dann den ganzen Tag WDR 4 :D
Und relativ klein sind die Zahlen (zeitweise) bei den 14-bis 49-järigen, aber wurde doch schon geklärt, dass man genau die auch mit der Musikreform nicht erreichen will.
 
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Du meinst den typischen Synthie-Schlager, der sich gegen Ende der 70er-Jahre herausgebildet hat und dessen wichtigste Vertreter G.G.Anderson und Andy Borg heißen. Dieser Sound findet sich auch bei den Flippers und einer Reihe volkstümlicher Schlagerinterpreten.

Ich glaub ich hätte noch eine Kategorie einführen sollen und zwar die des Schlagers bis 1980.:D Aber Du hast im weitesten Sinne recht, es sind diese Synthie-Schlager die auch mit dem Bohlensound jener Jahre kompatibel sind. Dennoch sehe ich diese musikalische Ausrichtung des Schlagers als Auslaufmodell an.





...aber von der breiten Mehrheit der Hörer abgelehnt wird, selbst eingefleischte Schlagerfans der alten Schule hassen den Foxschlager aus ganzem Herzen.
Das Schlagerfans der alten Schule diese Foxschlager ablehen kann ich gut verstehen, Je nach alter dieser Schlagerfans wird diese Musikrichtung deutschen Schlagers gerne auch als neumodischer Kram abgetan. Zugegeben, über die musikalische Qualität lässt sich streiten, aber mit diesem Genre erschliesst man sich auch neue junge Hörerschichten, die ansonsten mit dem deutschen Schlager absolut nix mehr am Hut haben. Wäre WDR 4 zukünftig das Schlagerradio für jedes Alter würde diese Musik einen noch höheren Stellenwert im Programm einnehmen wie es jetzt schon der Fall ist. (Stichwort Rhythmus der Nacht.)

Diesmal dürftest du falsch liegen.

Würde ich nicht behaupten. Ok, kommt auf das Alter von Oma und Opa an.:D Aber besonders die junge Zielgruppe (49-65 Jahre) die WDR 4 ansprechen soll, hat Probleme sich im Programm wiederzufinden. Warscheinlich werden die bislang als "Jugenderinnerungen" gespielten Oldies im Schlagerprogramm WDR 4 die Rollen tauschen und im oldiebasierten WDR 4 als "Schlagererinnerungen aus Jugendzeiten" auftauchen, als man dieser Musikart noch offener gegenüber stand.
 
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Aber ganz im Ernst: Wer braucht heute noch ein Tagesbegleit-Medium, es sei denn am Arbeitsplatz?

Die Hausfrau während ihrer Tätigkeit, aber die gilt als konservativ und markentreu. Opa und Oma während der Zeitungslektüre, doch die kollidieren mit der Zielgruppenlogik.

Sobald die Hausfrau ihren Staubwedel aus der Hand gelegt hat guckt sie "Sturm der Liebe", "Barbara Salesch", "Verdachtsfälle" oder "Brisant". Bei Großmuttern wird's nicht anders sein. Radio hört man nur noch, wenn man sich schnell einen Überblick über das Tagesgeschehen verschaffen will oder keine andere Alternative hat, etwa im Auto oder beim Frisör. Und selbst diese Fälle werden immer seltener (MP3, Kabelradio etc.).

Würde ich nicht behaupten. Ok, kommt auf das Alter von Oma und Opa an

Nein. Die Beatles gehen schon ab und an aber die Stones passen nicht mehr zum Lebensgefühl dieser Generation. Der Rock'n Roll beschert so manchem älteren Mitbürger immer noch nostalgische Gefühle, aber kaum jemand will diese alten Sachen noch regemäßig im Radio hören, die Jüngeren sowieso nicht. Nur haben das die Kopfmenschen in den Beraterfirmen leider noch nicht gerafft.

aber mit diesem Genre erschliesst man sich auch neue junge Hörerschichten, die ansonsten mit dem deutschen Schlager absolut nix mehr am Hut haben. Wäre WDR 4 zukünftig das Schlagerradio für jedes Alter würde diese Musik einen noch höheren Stellenwert im Programm einnehmen wie es jetzt schon der Fall ist. (Stichwort Rhythmus der Nacht.)

Du vergisst aber dass der Discofox ein miserables Image hat und stärker polarisiert als jede andere Musikrichtung, naja vielleicht mit Ausnahme von Hip-Hop oder Grunge. Außerdem ist er überall außerhalb greller Großraumdiscos ein echter Nervtöter und Stimmungskiller und für die meisten Leute nur mit einem Alk-Pegel von über 0.5‰ zu ertragen.

Ich weiß, das klingt nach Polemik, aber diese Argumente sind der Grundtenor der Mehrheitsbevölkerung.
 
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Ich glaube, WDR2 und 1live sind in letzter Zeit zu reinen Zwischendurch-Sendern geworden, die die arbeitende und studierende Bevölkerung nur noch zeitweise einschaltet, während WDR4 der letzte echte Tagesbegleiter ist (ein Anachronismus?). WDR2 und 1 live sind auf die Dauer kaum noch konsumierbar, besonders die 1live-Generation hat sich schon weitgehend vom Radio verabschiedet.

WDR2 würde ich nicht als "Work Station" bezeichnen, außer man hört den Sender gaaanz leise...

Ganz so hoffnungslos sehe ich die Einslive-Generation nicht. Aber speziel bei Einslive macht sich doch das "Nebenbeimedium" bemerkbar, während WDR 2 tagsüber durchaus noch zum zuhören geeignet ist.
Beide Sender haben ein paar Sendungen zum Einschalten und Zuhören über die Zeit im Programm retten können. Dennoch sehe ich weitere Chanchen der Programmverflachung für die Zukunft.
 
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Da muss ich mal hineingrätschen. In den achtziger Jahren war mit Abebben der Neuen deutschen Welle der "Synthie-Schlager" mit Andy Borg ("Adios Amor"), den Flippers ("Die rote Sonne von Barbados") oder G.G.Anderson ("Sommernacht in Rom") sehr erfolgreich. Die Freunde dieses Genres (immerhin auch schon 25 Jahre alt) sind deshalb nicht automatisch gegen den heutigen Discofox-Schlager. Sie lieben Andrea Berg, zu deren Hits man hervorragend Discofox tanzt. Oder auch Helene Fischer.

Bei "Discofox-Schlager" muss man sehr deutlich unterscheiden zwischen solchen wie in meinem Beispiel eben und den derzeit unzähligen Veröffentlichungen, die ich eher als "Party-Mucke" mit durchgehämmerter Basedrum bezeichne. In diese Abteilung gehörte dann auch das hier.
 
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@ricochet

Mach bitte einen neuen Post auf für die weiteren Gespräche. Es ist etwas iritierend wenn Du vorherige Antworten ständig editierst.

Nein. Die Beatles gehen schon ab und an aber die Stones passen nicht mehr zum Lebensgefühl dieser Generation. Der Rock'n Roll beschert so manchem älteren Mitbürger immer noch nostalgische Gefühle, aber kaum jemand will diese alten Sachen noch regemäßig im Radio hören, die Jüngeren sowieso nicht. Nur haben das die Kopfmenschen in den Beraterfirmen leider noch nicht gerafft.

In der richtigen Dosierung durchaus,auch die Stones. Aber nur weil die Sachen kaum einer noch ständig hören will, greift die Generation 50+ nicht gleich zum deutschen Schlager. Da würde selbst eine Lady Gaga in dieser Altersgruppe noch mehr punkten können wie eine Helene Fischer.

Du vergisst aber dass der Discofox ein miserables Image hat und stärker polarisiert als jede andere Musikrichtung, naja vielleicht mit Ausnahme von Hip-Hop oder Grunge. Außerdem ist er überall außerhalb greller Großraumdiscos ein echter Nervtöter und Stimmungskiller und für die meisten Leuten nur mit einem Alk-Pegel von über 0.5 zu ertragen.

Ich weiß, das klingt nach Polemik, aber diese Argumente sind der Grundtenor der Mehrheitsbevölkerung.

Also ich weis ja nicht wo Du Deinen Grundtenor der Mehrheitsbevölkerung her hast. Vielleicht kannst Du mir ja mal die Quelle nennen auf denen Deine Argumentation aufbaut. Meine Beobachtungen zeigen allerdings in eine andere Richtung, wo bei der "Party-Discofox" sicher genauso wie die von Dir zitierten Oldies nicht ständig ertragbar sind.


Da muss ich mal hineingrätschen. In den achtziger Jahren war mit Abebben der Neuen deutschen Welle der "Synthie-Schlager" mit Andy Borg ("Adios Amor"), den Flippers ("Die rote Sonne von Barbados") oder G.G.Anderson ("Sommernacht in Rom") sehr erfolgreich. Die Freunde dieses Genres (immerhin auch schon 25 Jahre alt) sind deshalb nicht automatisch gegen den heutigen Discofox-Schlager. Sie lieben Andrea Berg, zu deren Hits man hervorragend Discofox tanzt. Oder auch Helene Fischer.

Bei "Discofox-Schlager" muss man sehr deutlich unterscheiden zwischen solchen wie in meinem Beispiel eben und den derzeit unzähligen Veröffentlichungen, die ich eher als "Party-Mucke" mit durchgehämmerter Basedrum bezeichne. In diese Abteilung gehörte dann auch das hier.

Dein Einwurf in diesem Faden zeigt, das der deutsche Schlager immer noch ein vielfältiges Genre diverser musikalischer Strömungen ist. Ich denke es bestehen durchaus noch qualitative Unterschiede zwischen einem Wolfgang Petry Titel und einer Wendler Single. Wobei auch ein Olaf Henning durchaus bei einem breiteren Publikum ankommt.
Dennoch sehe ich den typischen Sound alla G.G. Anderson langsam aber sicher als auslaufendes Modell an. Er wird warscheinlich von Wendler, Henning und Co noch eine zeitlang künstlich beatmet werden, bis sich diese Musiksparte weiter wandelt.

Interressant auch das Stichwort NDW. Da mögen die Hörgewohnheiten wieder andere sein und würden so mache musikalischen Weltbilder wieder zusammenbrechen lassen.:D
 
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In der richtigen Dosierung durchaus,auch die Stones. Aber nur weil die Sachen kaum einer noch ständig hören will, greift die Generation 50+ nicht gleich zum deutschen Schlager. Da würde selbst eine Lady Gaga in dieser Altersgruppe noch mehr punkten können wie eine Helene Fischer.

Nein, ganz bestimmt nicht. Der deutsche Schlager hat jedoch glanzvolle Epochen hinter sich, deren Nachlass selbst nachgeborenen Generationen noch hörenswert erscheint. Die englischsprachigen "Oldies" der 60er- und 70er-Jahre sind keineswegs besser, sondern allenfalls anders als die deutscher Machart. Warum sollten ihnen die Titel folgender Interpreten nicht das Wasser reichen können?

Cindy & Bert, Roberto Blanco, Erik Silvester, Dschingis Khan, Jürgen Marcus, Gitte Haenning, Dorte Kollo, Mireille Mathieu, Gebrüder Blattschuss, Peter Petrel, Siw Malmkwist, Peter Rubin, Conny Froboess, Peter Alexander, Hoffmann & Hoffmann, Rex Gildo, Daliah Lavi, Roland Kaiser, Wencke Myhre, Udo Jürgens, Drafi Deutscher, Juliane Werding, Demis Roussos, Manuela, Lena Valaitis, Bill Ramsey, Costa Cordalis, Peter Kraus, Renate Kern, Chris Roberts, Vicky Leandros usw. usf. ??

Ich weiß nicht, warum ihr die internationalen Oldies immer höher hängt als die deutschen. Und wieso sollen die Älteren heute grundsätzlich mehr auf englische Texte stehen als auf deutsche? Das ist doch alles Mumpitz und Beratergewäsch.

Dennoch sehe ich den typischen Sound alla G.G. Anderson langsam aber sicher als auslaufendes Modell an. Er wird warscheinlich von Wendler, Henning und Co noch eine zeitlang künstlich beatmet werden, bis sich diese Musiksparte weiter wandelt.

Ich glaube dem älteren und sentimentaleren Teil der Bevölkerung wird so was immer gefallen, man denke nur an die Verkaufs- und Tourneerfolge der Kastelruther Spatzen, von Semino Rossi oder Helmut Lotti. Aber diese demographische Gruppe steht zur Zeit nicht im Fokus der Werbewirtschaft. Übrigens: Für die englischsprachigen Schnulzensänger und Schlagerimitatoren Engelbert Humperdinck und Tony Christie sind sich Sender wie "Bayern 1" nie zu schade. Eine Dana Winner würden die aber nie auflegen.

Ach ja, der Olaf Henning - kann man mit so was wirklich die Schlagerwellen verjüngen?
 
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Jedenfalls kann man sich über zuwenig deutsche Musik im Radio nicht beschweren. Selbst Titel ohne jegliche Substanz werden gespielt - wie ABY gerade mit der Ausstrahlung von "Unter deiner Flagge" von Unheilig bewiesen hat.
 
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Nein, ganz bestimmt nicht. Der deutsche Schlager hat jedoch glanzvolle Epochen hinter sich, deren Nachlass selbst nachgeborenen Generationen noch hörenswert erscheint. Die englischsprachigen "Oldies" der 60er- und 70er-Jahre sind keineswegs besser, sondern allenfalls anders als die deutscher Machart. Warum sollten ihnen die Titel folgender Interpreten nicht das Wasser reichen können?

Cindy & Bert, Roberto Blanco, Erik Silvester, Dschingis Khan, Jürgen Marcus, Gitte Haenning, Dorte Kollo, Mireille Mathieu, Gebrüder Blattschuss, Peter Petrel, Siw Malmkwist, Peter Rubin, Conny Froboess, Peter Alexander, Hoffmann & Hoffmann, Rex Gildo, Daliah Lavi, Roland Kaiser, Wencke Myhre, Udo Jürgens, Drafi Deutscher, Juliane Werding, Demis Roussos, Manuela, Lena Valaitis, Bill Ramsey, Costa Cordalis, Peter Kraus, Renate Kern, Chris Roberts, Vicky Leandros usw. usf. ??

Ich weiß nicht, warum ihr die internationalen Oldies immer höher hängt als die deutschen. Und wieso sollen die Älteren heute grundsätzlich mehr auf englische Texte stehen als auf deutsche? Das ist doch alles Mumpitz und Beratergewäsch.

Ich glaube Du musst da etwas differenzieren.... Das was Du da als Beispiele anführst, sind im Grunde Künstler die ihre größten Erfolge vor 30bis 50 Jahren hatten. Diese Art der Schlagermusik, gerne auch als Kultschlager bezeichnet, hat sicher genauso ihre Fangemeinde in unterschiedlichen Altersschichten wie der Discofox.

Auf das ältere Publikum bezogen, mögen der deutsche Schlager aber auch die Popmusik jener Zeit ein gleichberechtigtes Dasein haben. Das hat sich aber zu Beginn der achtziger Jahre gewandelt, als die NDW Welle aufkam und man immer weniger vom Schlager als von deutscher Popmusik gesprochen hat.
Es mag sicher auch Hörer geben, die ihren alten Schlager von damals noch gerne hören, sich aber heute musikalisch im Popbereich orientieren.

Warum die Oldies "höher hängen" als der Schlager hat vielleicht auch etwas mit unserer Radiokultur zu tun, denn zu Zeiten des NDW-Hype ,aber auch davor haben viele Ö-R eigene Schlagerwellen eingeführt, oder die sogenanten Servicewellen von diesem befreit. Deshalb tut sich auch WDR 2 immer noch recht schwer damit, ältere deutschsprachige Poptitel abseits von Grönemeyer+Co mal einzusetzten.Bei den aktuelleren Produktionen kappt das schon besser, ist aber noch nicht das Gelbe vom Ei.


Ich glaube dem älteren und sentimentaleren Teil der Bevölkerung wird so was immer gefallen, man denke nur an die Verkaufs- und Tourneerfolge der Kastelruther Spatzen, von Semino Rossi oder Helmut Lotti. Aber diese demographische Gruppe steht zur Zeit nicht im Fokus der Werbewirtschaft. Übrigens: Für die englischsprachigen Schnulzensänger und Schlagerimitatoren Engelbert Humperdinck und Tony Christie sind sich Sender wie "Bayern 1" nie zu schade. Eine Dana Winner würden die aber nie auflegen.

Diese demographische Gruppe wird aber immer kleiner, so das andere demographische Gruppen in die Altersgruppe von WDR 4 nachrücken, die diese Musik nicht mehr so ansprechend finden.

Dein letzgenanntes Beispiel hat mich dagegen zum Schmunzeln gebracht. Denn würden sämtliche "eingedeutschten internationalen Hits" durch ihre sprachlichen Originale ersetzt,wäre das Musikformat gleich wieder ein anderes, obwohl sich musikalisch doch eingentlich nichts geändert hat außer der Sprache halt.





auch wenn es Dir nicht passen mag... Ja, man kann damit das Programm verjüngen und auch neue Käufer bzw. Hörerschichten damit gewinnen, auch wenn es auf Kosten der musikalischen Qualität geht.
 
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Diese demographische Gruppe wird aber immer kleiner, so das andere demographische Gruppen in die Altersgruppe von WDR 4 nachrücken, die diese Musik nicht mehr so ansprechend finden.

Nein, da rücken unentwegt neue Fans nach. Die 40-jährigen Damen, die sich bei den Konzerten Hansi-Hinterseers ein Stelldichein geben, müssten ja laut Beraterlogik allesamt eiserne "Popfans" sein. Mit den 893.000 Hörern des damals noch deutschorientierten WDR4 ist der Schlager trotz aller Unkenrufe immer noch das beliebteste Radiogenre, zumal WDR2 und 1live keine spezifischen Sparten bedienen. Ich weiß allerdings nicht so recht was ich von der MA halten soll. Obwohl dem Schlager immerzu das Totenglöckchen geläutet wird, konnte WDR4 seine Hörerzahl bei der letzten Befragung um mehr als 13% steigern. Und damals war der internationale Musikanteil denkbar gering.

Wenn die Leute Spass dran haben gönn' ich ihnen natürlich ihren Olaf Henning. Ich bin doch kein Spielverderber.
 
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Nein, da rücken unentwegt neue Fans nach. Die 40-jährigen Damen, die sich bei den Konzerten Hansi-Hinterseers ein Stelldichein geben, müssten ja laut Beraterlogik allesamt eiserne "Popfans" sein. Mit den 893.000 Hörern des damals noch deutschorientierten WDR4 ist der Schlager trotz aller Unkenrufe immer noch das beliebteste Radiogenre, zumal WDR2 und 1live keine spezifischen Sparten bedienen. Ich weiß allerdings nicht so recht was ich von der MA halten soll. Obwohl dem Schlager immerzu das Totenglöckchen geläutet wird, konnte WDR4 seine Hörerzahl bei der letzten Befragung um mehr als 13% steigern. Und damals war der internationale Musikanteil denkbar gering.

Wenn die Leute Spass dran haben gönn' ich ihnen natürlich ihren Olaf Henning. Ich bin doch kein Spielverderber.

Also, ich sag jetzt mal wir haben beide recht ! Meine Beobachtungen sind vielleicht andere wie Deine, aber ich gehöre nicht unbedingt zu der Gruppe jener die Felsenfest ihre Behauptungen und Standpunkte propagieren und keine andere Meinung zulassen.

Zu einer der MA-Befragungen vor ca. 2 Jahren war wohl WDR 2 das meistgehörte Programm des WDR. Zu diesem Zeitpunkt hatte WDR 4 Hörer verloren. Inwiefern das heute noch so ist, müsste ich noch genauer recherchieren.

Das Dilemma was der WDR aber hat, ist das die Anstalt warscheinlich einen Programmauftrag hat, der kein Musikspartenprogramm im herkömmlichen Sinne zulässt, sondern abgesehen von den Kulturwellen alterspezifische Angebote vorsieht.
 
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Ich glaube das Hauptproblem des Radios besteht darin, dass immer mehr Langzeithörer flöten gehen und sich der Fokus der Dudelsender auf schnell konsumierbare Beiträge und berechenbare Programminalte für den Zwischendurch-Hörer verschoben hat. Dem haben die Sender mit der Einführung des Tages-Einheitsformats ja auch Rechnung getragen. Besonders auf die Autofahrer haben es die Sender abgesehen, denn vor allem die Jugend hört zu Hause kaum noch Radio.

Für leichte Schlager und volkstümliche Klänge gibt es zwar nach wie einen riesigen Markt, aber diese Hörerschicht entfernt sich immer mehr von den Zielgruppenvorstellungen der Werbewirtschaft; wie man weiß, lassen sich sogar die öffentlich-rechtlichen Radiowellen ihr Programm mehr und mehr von der Werbezunft diktieren. Kann aber gut sein dass sich das Blatt angesichts der dramatischen Veränderungen im Radiogeschäft und der Umstrukturierungen innerhalb der Werbebranche schon in ein paar Jahren wieder wendet.
 
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Für leichte Schlager und volkstümliche Klänge gibt es zwar nach wie einen riesigen Markt, aber diese Hörerschicht entfernt sich immer mehr von den Zielgruppenvorstellungen der Werbewirtschaft;

Witzigerweise beweist gerade der Erfolg der Amigos, wie unglaublich einfach diese Zielgruppe um den Finger zu wickeln ist. Ein paar Millionen Tonträger, viele davon über moderne Kanäle wie Teleshopping, sollte eigentlich der Traum eines jeden Werbetreibenden sein.
 
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Ach ja, der Olaf Henning - kann man mit so was wirklich die Schlagerwellen verjüngen?

Knapp 2,7 Mio. Aufrufe. Soviel zum Thema "Das will doch keiner hören".

Das gefällt sogar ausnahmsweise mal mir, wenn man es mit den Einsätzen, insbesondere zu Karneval, nicht übertreibt..... Das lief zur "Faschingszeit" sogar schon auf Bayern3, und zwar in voller Länge.:D
 
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Und bei Beats & Bembel (hr3) ebenfalls, an solchen Tagen fallen dann auch mal bei den Popradios die Ängste vor (Pop-)Schlager ;)
 
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Witzigerweise beweist gerade der Erfolg der Amigos, wie unglaublich einfach diese Zielgruppe um den Finger zu wickeln ist. Ein paar Millionen Tonträger, viele davon über moderne Kanäle wie Teleshopping, sollte eigentlich der Traum eines jeden Werbetreibenden sein.

Hui, da tut sich jetzt aber eine Nebendiskussion auf, die mindestens abendfüllend ist. Der Erfolg der Amigos ist ausschließlich über penetrantes Teleshopping und Spotschaltungen im Radio (sehr zum Leidwesen der auf modernere Klangfarbe zielende Musikredaktion) angestoßen worden. Die Kampagnenkosten lagen im siebenstelligen Kostenbereich. Der Erfolg der Amigos ist mitnichten über TV, Radio und TV iniziiert worden.

Ohne Wertung stellen wir fest, dass durch eine solche ebenso kostspielige wie massive Kampagne ein großes Publikum gewonnen werden konnte - eben halt ohne jegliche Unterstützung der Medien.

Der Traum könnte sich wiederholen. Ich brauche lediglich die Million. Den Künstler, von dem ich behaupte, er hätte schon dreißig Jahre hart auf der Bühne gearbeitet, finde ich schon.
 
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Deutschsprachige Musikprogramme, die mit Gespür und Raffinesse zusammengestellt werden, würden besonders heute auch bei den Unter-49-Jährigen reüssieren. Machen wir uns nichts vor - die Schlagerwellen haben seit den 90er-Jahren eklatant abgebaut und sind zu Abspielflächen für kurzlebige Retorten- und Amateurschlager geworden. Nicht die Volksmusik hat die jüngeren Leute weggetrieben sondern der Qualitätsverfall, in Folge dessen die besseren Produkte zugunsten lieblos zusammengestümperter Dutzendware völlig ins Hintertreffen gerieten. Damit wurden einer eher anspruchsvollen Zielgruppe die Schlagerwellen gründlich vermiest.

So verabschiedeten sich immer mehr Hörer jüngeren und mittleren Alters in Richtung AC/Soft-Rock und neuerdings sogar in die absolute Resignation. Wenn man wollte, könnte man auf der Stelle ein schmissiges, gefälliges und vor allem werbetechnisch verwertbares Musikprogramm aus dem Boden stampfen, das ausschließlich auf deutschsprachige Musik zurückgreift - Material gäbe es genug. Man müsste nur gründlich sieben, den Müll aussortieren und die Archive entrümpeln. Ihr würdet staunen, was man da alles zutage fördern würde! In weiterer Folge wäre es dringend geboten, die Industrie in die Pflicht zu nehmen und wieder mehr Qualität einzufordern! Statt dessen greift man wieder mal tief in die Oldiekiste und vertraut auf die zahnlosen Konzepte abgehalfterter Werbefüchse...

In Sachen Foxschlager habe ich noch eine Frage: Wenn die Olaf Hennings und Andrea Bergs dieser Welt gerade bei der Jugend so gut ankommen, müsste es doch ein Leichtes sein ein Discoschlagerprogramm kostendeckend über Werbeeinnahmen zu finanzieren. Fragt sich nur, warum keiner ins kalte Wasser springt! In einer Zeit, in der die Radiolandschaft immer eindimensionaler wird, den Hitdudlern die Hörer weglaufen und die grottigen Mainstreamsender kaum noch länger als eine halbe Stunde auszuhalten sind, müsste so ein Projekt doch verlocken, oder?!....
 
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In Sachen Foxschlager habe ich noch eine Frage: Wenn die Olaf Hennings und Andrea Bergs dieser Welt gerade bei der Jugend so gut ankommen, müsste es doch ein Leichtes sein ein Discoschlagerprogramm kostendeckend über Werbeeinnahmen zu finanzieren. Fragt sich nur, warum keiner ins kalte Wasser springt! In einer Zeit, in der die Radiolandschaft immer eindimensionaler wird, den Hitdudlern die Hörer weglaufen und die grottigen Mainstreamsender kaum noch länger als eine halbe Stunde auszuhalten sind, müsste so ein Projekt doch verlocken, oder?!....

Es gibt viele schöne Discoschlager, aber die ganze Zeit könnte ich das auch nicht ertragen. Ich möchte ab und zu auch mal einige Oldies oder Schlager aus den 90ern hören usw. Es gibt einen Schlagersender, der Discofox-Schlager bevorzugt und manchmal habe ich sogar keine richtige Lust mehr, hinzuhören. Außerdem fallen unter die Kategorie Discoschlager zu viele Ballermann-Songs und wer will die schon den ganzen Tag hören? Olaf Henning und Andrea Berg sind schon super, aber man sollte es mit dem Discoschlager nicht zu sehr übertreiben, weil es ja auch schöne Schlager gibt, die nicht in die Discoschlager-Kategorie gehören. Und es wäre schade, wenn man die vernachlässigt. :(
 
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Wenn die Olaf Hennings und Andrea Bergs dieser Welt gerade bei der Jugend so gut ankommen, müsste es doch ein Leichtes sein ein Discoschlagerprogramm kostendeckend über Werbeeinnahmen zu finanzieren.

Wie RubyFlower schon richtig anmerkte, ist es ein Unterschied, ob man das mal hört oder man sich das täglich geben will. Grundsätzlich könnte man sowas sicherlich ermarkten, aber es gibt eh keine UKW-Frequenzen mehr und im Internet tummeln sich genügend Sender, die ausschliesslich dieses Genre bedienen. Sogar einige Sender mit Werbung.
 
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Mit "Rhythmus der Nacht" hat WDR4 tatsächlich eine inzwischen renomierte Plattform für Discofox- und Party-Schlager, die nicht im Tagesprogramm stattfinden. Bisher waren Künstler, Plattenfirmen und Sender durchaus zufrieden mit dieser nächtlichen Präsentationsschiene und sind es auch heute noch.

Wir diskutieren über das, was neuerdings von sechs bis achtzehn Uhr passiert. Ich meine, dass bei den derzeitigen Reformbestrebungen für das Tagesprogramm der Discofox- und Partyschlager nach wie vor kein geeignetes Mittel wäre, die Quote zu steigern, im Gegenteil. Aber wir müssen uns dabei keine Sorgen machen, WDR4 sieht das auch so.

Überhaupt habe ich wenig daran zu kritisieren, wie die deutschsprachige Musikmischung 6-18 Uhr derzeit aussieht. Ich störe mich seit Ende letzten Jahres mehr an der einfallslosen Musikmischung der internationalen Oldies.
 
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Naja, ich finde im deutschsprachigen Segment wiederholt sich auch viel zu vieles, werden nur noch immer und immer wieder dieselben Lieder bestimmter Interpreten gespielt, das ist auch nicht gerade gelungen.
 
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