Mannis Fan
Benutzer
Wunderbar, dass die Geschmäcker so verschieden sind! Das kann nur bedeuten: Weg mit dem Format und gerne mal mutig alles durcheinander spielen.
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Was bin ich bloß für ein kranker Kopf, dass ich gerne mal das Eine und dann wieder das Andere höre, dass es mir egal ist, aus welchem Jahrzehnt oder Jahrhundert die Titel stammen, und dass ich es spannend finde, wenn ich immer wieder mal Sachen zu hören kriege, die ich überhaupt nicht kennen und die auch niemals auf meiner Favoritenliste stehen würden.Ein Jugendradio mit Musik von heute und morgen, die noch keiner kennt. Ein Programm mit Songs von den 90ern bis heute. Und alle, die älteres Zeugs hören wollen, können sich eine Oldiewelle aussuchen.
Kommt drauf an. Ich glaube, zwischen der Tanzmusik der 90er und der der 2010er hat sich schon einiges an Unterschieden angehäuft. Hinzu kmmen noch bestimmte nationale Entwicklungen, der Deutsch-Rap der 2010er ist ein völlig anderer als der aus den 2000ern, der "Chanson-Pop" oder "Befindlichkeits-Pop" oder wie man diese Abart des Schlagers auch immer nennen möchte, hat mittlerweile deutlich mehr Publikum, infolgedessen auch deutlich mehr Künstler, die sich an ihm vergehen, und ich habe den Eindruck, daß die Genregrenzen mittlerweile wieder deutlich aufgeweichter sind als noch zu Zeiten der 80er oder 90er, was mir im Prinzip recht gut gefällt. Abseits des musikalischen Gewandes habe ich den Eindruck, daß ein Großteil der heutigen Musik seine Struktur an die aktuellen Hörgewohnheiten angepaßt hat. Da geht vieles laut, schrill, bunt, direkt in deine Fresse, bis hin zur Überreizung, und das alles für den Konsumenten möglichst kompakt, damit der potentielle Hörer den Aha-Effekt möglichst noch innerhalb der 30 Sekunden Hörproben-Dauer oder der 45-sekündigen Aufmerksamkeitsspanne beim Durchzappen von youtube-Videos mitkriegt.Keiner wird unterscheiden können, aus welchem Jahrzehnt die gerade gespielte Musik ist.
Sagen wir's mal so: zumindest erkennen wir derzeit keinen. Es ist ja nicht so, daß in der Vergangenheit so gar nichts aussortiert worden wäre.Alles richtig, aber so einen richtigen Trend wie er denn in den 60er, 70er oder 80er Jahren zu finden war gibt es seit den 90er Jahren nicht mehr.
und vom aufkeimenden Krautrock und von einer sehr (!) lebendigen Folk- und Singer/Songwriter-Szene. Burg Waldeck war da ebenso ein Thema wie die Essener Songtage. Die Musik einiger Bands sprengt die Grenzen durch opulente Arrangements oder klassische Anleihen (Baroque Pop), Zappa und Dylan geben die Vordenker für Konzeptalben, und Coleman, Coltrane, Schoof etc. läuten den Free Jazz ein, während anderswo die Emotion mittels Soul in den Gesang einzieht.Die 60er waren beherrscht vom Beat, psychedischer Musik, in Deutschland vom Schlager,
Disco, Fusion, Reggae, der Punkrock blüht auf, die Hamburger Szene bringt den "Jatz" in die Republik, der "Höhere Blödsinn" von Schobert & Black und Ulrich Roski ist ebenso in den Musiksendungen zu Gast wie die Blödelbarden von Insterburg & Co. und konterkarieren damit internationale Beiträge, die sich auch schon in Richtung Hard Rock und Heavy Metal orientieren, hinzu kommen Floh de Cologne, Ihre Kinder, Udo Lindenberg & Co., die frei nach Ton Steine Scherben kaputt machen wollen, was sie kaputt macht. Wolf Biermann wird zu einem Offenbarungseid der DDR. Der Synthesizer gelangt zur Marktreife, wird erschwinglich und öffnet somit vielen Musikern Tür und Tor, nicht zuletzt auch im klassischen Sektor.die 70er Jahre vom Progressive Rock, Bluesrock und Glamrock, in Deutschland immer noch vom Schlager,
Die *eigentliche* NDW war eigentlich schon in den 70ern als Reaktion auf Punkrock und mit den neuen elektronischen Hilfsmitteln, aber die "Tödliche Doris" oder so war halt nicht publikumswirksam; ab '81 kam dann mit Trio, Markus, Andreas Dorau & Co. der kommerzielle Zweig der NDW. Parallel dazu erleben in der DDR bestimmte Pop-Strömungen ihr Hoch, so daß auch Lieder von Karat, den Puhdys oder Silly in den Westen schwappen, während auch in Ösiland der eigentlich altgediente Austropop einen zweiten Frühling erlebt und neben den typischen Vertretern wie Danzer oder STS auch die etwas ungewöhlicheren Vertreter wie die EAV oder Falco in die deutschen Charts trägt. Mundart ist kein Tabu mehr und die "Sennerin vom Königssee" paßt plötzlich ebenso gut in die Hitparade wie der Skandal im Sperrbezirk (Vorsicht vor den Nutten) oder das Bekenntnis "I wui Radio hearn". New Wave und Post-Punk, Metal wird erst haariger und anschließend noch eine Stufe härter mit Thrash. R&B verläßt die Blues-Basis, HipHop kommt aus den USA, anstelle der Punks stellen sich immer häufige finstere Gestalten, Gruftis genannt, an die Straßenecken, während die eigentlichen Punks sich bei Hardcore-Konzerten immer mehr verausgaben, ausgewählte Discos definieren die "House-Musik" auf ihre Weise neu, während die ursprüngliche Disco-Musik sich langsam zum vorübergehenden Sterben nach Italien zurückzieht und dort in den Italo-Pop mündet. MTV sorgt für interkulturellen Austausch, nicht zuletzt unterstützt dadurch wachsen die Möglichkeiten, die die Musik bringt, und wenn's nur Band-Aid ist.in den 80ern wurde die Musik elektronischer , in Deutschland kam die Neuen Deutschen Welle auf.
Die britische Popmusik erlebte ein Hoch, Blur und Oasis werden zu Aushängeschildern wider Willen, der Eurodance wird zum bemitleidenswerten Mainstream, während im Untergrund die Techno-Bässe immer stärker wummern, HipHop macht eine Entwicklung durch, indem er deutlich entschleunigt als "Trip-Hop" des Weges kommt, während Papa HipHop über G-Funk in die Richtung Gangsta abdriftet, was bedauerlicherweise von Deutschland gegen Ende der 90er ziemlich übergangslos mitgemacht wird, obwohl die Väter des deutschen HipHop, egal ob Advanced Chemistry (hey, Torch!) oder die Fantas immer von diesem Räuber-und-Gendarm-Verschnitt fern gehalten haben. In Deutschland hört man dagegen den etwas langsameren HipHop vom Rödelheim Hartreim Projekt oder der daraus resultierenden Schwester S., die später wiederum dafür sorgt, daß Soul-Elemente mit einfließen, in Deutschland verkörpert durch Xavier Naidoo. Und wer was Deutsches hören will und seit der NDW ein bißchen vom Markt vergessen wurde, kann sich ja mit dem Material der Ost-Bands anfreunden, das man jetzt aufarbeiten darf ... oder man hört gleich ein paar neue Entwicklungen wie etwa die Rockmusik mit den Industrial-Elementen von Oomph! oder Rammstein. Boygroups. Girlgroups. R&B nimmt deutlich an Fahrt auf und läßt mittlerweile die Hautfarbe des Interpreten vergessen, im Crossover grätschen HipHop-Elemente in die Gitarrenarbeit rein ... killing in the name of. Indie und Alternative rocken. Und zwar massenwirksam. In Deutschland einerseits wieder Schlager ... auch ein blindes Kuhn findet mal ein Horn oder so, und da, wo früher Volksmusik war, soll jetzt auch Schlager werden. Patrona bavariae kotzt in die Hitparaden und begründet den "volkstümlichen Schlager", und dann ist da noch das Internet, das auch kotzen macht, und zwar die Rechteinhaber. Und wenn wir schon am Kotzen sind, dann erwähnen wir da hinten die Gruppe mit den vielen Gitarren, deren Vokabular mit "Volare" schon ausgereizt zu sein scheint, während weiter vorne der Latin Pop mit Ricky Martin oder Jennifer Lopez die Hüften kreisen läßt, während anderswo auf dem Globus plötzlich jemand merkt, daß man Musik auch machen kann, indem man eine Menge Zeit mitbringt ... Mogwai und Sigur Rós präsentieren ihren Post-Rock.Gut, in den 90er Jahren kam noch der Hip Hop und der Grunge hinzu. Aber sonst und spätestens im neuen Jahrhundert bot die musikalische Mainstreamwelt nicht mehr viel neues, bis heute.
...
Ein Gemischtwarenladen brauche ich dagegen nicht. Wenn ich Jugendfunk will, möchte ich keine 80er hören.
...