Radio Flensburg - Wiedergeburt des Lokalradios oder R.SH-Klon?

Versucht man von Anfang an Normalerweise.
Ein Sternerestaurant fängt man auch nicht mit Frikadellen und Bockwurst an.
Man kann auch mit Frikadelle und Bockwurst starten - da ist jedenfalls sofort ein Publikum da, dass das auch haben will - da nimmt man den Konkurrenten, die auch hauptsächliche Frikadelle und Bockwurst anbieten, bestimmt ein paar Kunden ab.

Oder um zum Thema Radio zurückzukommen: Wenn man sich als Regionalsender positionieren will, ist es vielleicht besser musikalisch auf Nummer sicher zu gehen und sich über andere Sachen zu profilieren. Ich hatte mal vor vielen, vielen Jahren ein augenöffnendes Gepräch mit dem damaligen RSH Programmdirektor Hans Scherer der mir erklärte, wie das Geschäft funktionierte und dass sich der Sender nicht über die Musik sondern über Außenwerbung und Aktionen außerhalb des Programms profilierte. (Damals war ich sehr jung und habe naiv angenommen, dass es reiche, gute Musik zu spielen um ein Publikum zu gewinnen.)

Ich kann mir z.B. gut vorstellen, dass Radio Flensburg dieses Jahr bei allen Flensburger Hafenevents präsent ist und da einfach behauptet, die "beste" Musik zu spielen und persönlichen Kontakt zum Publikum sucht. Und das das tatsächlich auch klappen könnte.
 
dabei auf die Lücke zu schielen, die Radio Nora hinterlassen hat, ist gar nicht so dumm.
Das damalige Nora-Format wird mittlerweile sehr erfolgreich von der Welle Nord bedient. Ich sehe neben RSH, Delta, NDR 2 und Njoy keinen weiteren Platz für ein weiteres Mainstreamradio.
 
Wir reden von 5 bis 6stelligen Summen je nach Verbreitung.
Dein Geld? Nein? OK, dann sollte das auch nicht Dein Problem sein.
Dazu kommt noch ein weiteres Problem, es dauert gefühlt mehr als ein Jahr bis die Muxe endlich voll sind.
Was genau weshalb ein Problem ist? Hinzu kommt, dass Radio Flensburg mit seiner Existenz ja gerade diesem "Übel" Abhilfe schafft. Es ergeben sich nun zwei mögliche Szenarien:
1. Radio Flensburg dudelt bereits zwei Monate vor dem eigentlichen Sendestart auf DAB+ herum. @Sprollywood. beschwert sich über die dadurch verursachten Kosten.
2. Radio Flensburg nimmt den Betrieb nicht schon im Vorhinein auf, daher ist die für das Programm vorgesehene Kapazität auf DAB+ ungenutzt. @Sprollywood. beschwert sich darüber, dass der Mux nicht voll wird.
Fazit: Radio Flensburg kann im Prinzip machen, was immer es will, @Sprollywood. wird sich beschweren. Tröstlich ist dabei allerdings für Radio Flensburg, dass dieses Schicksal so ziemlich allen anderen Radiosendern ebenfalls beschieden ist, es also gar nicht an ihnen liegt.
 
in Sachsen schreibt man gleich eine höhere Bitrate vor, weil man weiß, dass man nicht mehr als 12-13 Programme bekommen würde usw. usw. usw.
Nicht ganz. Man hat es mit einer besseren Audioqualität begründet. Das, was da derzeit überall sendet könnte man auch in 2 Muxe a 16 Programme packen. Aber man hat sich (glücklicherweise) für die andere Machart mit mehreren Muxen und dafür mehr Bitrate in jedem einzelnen entschieden. Eine ähnliche Anzahl an Programmen hast du zum Beispiel in Berlin in weniger Muxen, dafür sind dort aber die Bitraten bei allen niedriger.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ TORZ: Vielleicht wäre es, auch in Hinblick auf die Erfahrungen mit Anbietern wie Grossstadtradio, nice im Saarland, MegaRadio, Radio LiveLive, GermanyOne, Pure.FM oder KrixFM sinnvoller, als Plattformbetreiber etwas mehr Wert auf Qualität statt auf Quantität zu achten und nicht Kapazitäten um jeden Preis an irgendwen zu verscherbeln? Und auch wirklich erst DANN auf Sendung zu gehen mit dem gesamten Mux wenn dieser komplett ist, also alle Kapazitäten vertragssicher vergeben wurden und keine Plätze mehr frei sind!

Dann hätte die DAB Plattform auch nicht das Image einer digitalen Resterampe für Hobbyfunker und Webradiobetreiber, die meinen mal für zwei oder drei Monate ein bisschen bundesweite Promo zu benötigen oder glauben, mit seriösen Medienhäusern mithalten zu können. Gerade im Norden gibt es da noch andere Kandidaten, z.B. im 12C Hamburg...

Es ist ja nun nicht so, dass der Plattformbetreiber als Inhaber des Hausrechts nicht entscheiden könnte, wen er in seinen Mux lässt. Antenne Deutschland hat sich auch nicht gerade einen Gefallen getan, als man damals ProfiRadio, JokeFM und Co. verkündete. Dann muss man eben damit leben, dass DAB nicht ernst genommen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und auch wirklich erst DANN auf Sendung zu gehen mit dem gesamten Mux wenn dieser komplett ist, also alle Kapazitäten vertragssicher vergeben wurden und keine Plätze mehr frei sind!
Sehr sinnvoll. Sollen erst mal alle warten bis eines fernen Tages alle bereit sind. Alle Beteiligten werden deiner Idee wohlwollend gegenüber stehen! Hörer sind so, die denken nur an Muxe, niemals an einzelne Sender. Alle merken sofort, da fehlt ein Sender, da stimmt was nicht. Ich kenne niemand der anders denkt. Das weiss man als kleines Kind.
 
Auf jeden Fall sollten sowohl der Betreiber der Plattform als auch die verantwortliche Aufsichtsbehörde ein Interesse an liquiden Kunden haben, um einen Netzausbau zügig voranzutreiben. Das geht nicht mit

-Traumtänzern, Schaumschlägern oder Tagträumern
-Webradios die DAB als kurzzeitige Promo zur Steigerung der Bekanntheit/Sessions nutzen
-unprofessionellen Hobbyprojekten auf dem Level eines Schülerradios wo Songs von Youtube laufen.

Was allerdings passiert wenn man zuviele dieser Kandidaten in seine Muxe lässt, sieht man hervorragend am 12D in Brandenburg. Dort hat die MABB durch ihre merkwürdigen und zweifelhaften Auswahlentscheidungen verhindert, dass die sich mit zwei Programmen bewerbende Antenne Bayern Group die Oldie und die Rock Antenne aufschalten kann. Somit hat die LMA aber unwillkürlich den weiteren Ausbau blockiert, denn mit Programmen, die jetzt schon ständig durch teils wochenlange Abwesenheit auffallen oder denen nach etwas mehr als einem halben Jahr die Puste ausgeht und wo bis dato kein einziger Werbespot gelaufen ist, ist ein weiterer Netzausbau schlicht nicht möglich.

Anderes Beispiel ist Sachsen-Anhalt, wo sich die beiden örtlichen Anbieter den "landesweiten" Privatmux, der de facto nur in wenigen größeren Städten empfangen werden kann, im gesamten Nordbereich des Bundeslandes jedoch nicht, unter sich aufgeteilt haben und nicht bereit sind, weiter auszubauen. Wären dort Teddy, OldieAntenne oder SchlagerRadio im Mux, würde es sicher eher voran gehen, wie zuletzt in Hessen und BW.
 
Zuletzt bearbeitet:
um einen Netzausbau zügig voranzutreiben.
Manchmal ist ein Netzausbau aber auch nicht immer gewollt, weil der Veranstalter den Mux als was anderes sieht als er eigentlich gedacht ist. Oft gibt es für diese Kandidaten allerdings keine andere Alternative, als einen Regiomux bei dem man dann weiteren Ausbau blockiert. Und dann kommt halt soetwas raus. lulu.fm im Hessen Süd Mux ist auch so ein Brems-Beispiel (die sehen das eher als Rhein-Main-Neckar Ballungsraummux, der beide Ballungsräume gut erreicht, obwohl es eigentlich der Regiomux für die Südhälfte Hessens ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer sich selbst ein Bild machen will: Die DAB Testschleife ist hier bei Laut.fm als Webstream.
Das erklärt dann auch, warum das Testprogramm eine reine Musikschleife mit Jingles ist - und die Musik komplett ausgespielt wird...
 
Wer sich selbst ein Bild machen will: Die DAB Testschleife ist hier bei Laut.fm als Webstream.
Das erklärt dann auch, warum das Testprogramm eine reine Musikschleife mit Jingles ist - und die Musik komplett ausgespielt wird...

Das ist leider so nicht zulässig, zumindestens wenn das Programm zeitgleich auf DAB+ läuft. Hintergrund: Die ganzen Stationen von laut FM haben eine ganz andere medienrechtliche Zulassung als "Radio Flensburg" selbst.
 
Das ist leider so nicht zulässig, zumindestens wenn das Programm zeitgleich auf DAB+ läuft. Hintergrund: Die ganzen Stationen von laut FM haben eine ganz andere medienrechtliche Zulassung als "Radio Flensburg" selbst.
Du hast recht - ich hab das gerade mit DAB verglichen und es ist unterschiedlich...
 
Die Schleife läuft nur auf DAB in 64kbps AAC, es gibt davon keinen Stream. Zumindest keinen öffentlichen. Offensichtlich geht das Signal direkt zum Plattformbetreiber und wird dann gemuxxt. Bilder von der Technik sind auf der HP zu finden. Den Aufklebern zufolge ist das wohl ein Mietgerät, dem Logo nach ein älteres (gebrauchtes??) Modell.


Wenn man etwas googlet, findet man so ein Teil auf einem bekannten Kleinanzeigen-Portal. In der dortigen Beschreibung heißt es:

"Mit diesem Gerät kann ein analoges Audiosignal (links / rechts) als auch ein digitales AES Signal via IP z.B einem Studio oder einem Sendestandort zugeführt werden. Im Menu können verschiedene Audiocodecs gewählt werden z.B. PCM.
Schnittstelle für das Audiosignal = XLR.
Zudem ist der Transport sämtlicher Zusatzdatendienste mit diesem Gerät möglich.
"
(Quelle: Angebots-Beschreibung digigram-iqoya-link-le-audio-over-ip-codec)
 
Zuletzt bearbeitet:
In 3 Tagen soll es losgehen?

Im Stream wird wohl munter getestet, Titel wie "Around the world" von Daft Punk oder "Radio Ochrid" von Fury laufen nur kurz und werden abrupt abgebrochen, eben lief auch ein Hinweis zu einer Straßensperrung.
Regionale Infos aus der Region soll es laut Ansage demnach um Halb geben. Die SV ist eine andere als auf DAB. Nachrichten laufen auch, aber sehr allgemein gehalten. Darin ging es u.a. um einen Unfall auf der A43 bei Münster/westf. und die um ein "Trittel" eingebrochene BVB-Aktie aus Dortmund.

Klingt aber alles noch etwas unrund. Immerhin ist die Musik dort deutlich abwechslungsreicher als auf DAB, z.B. jetzt "Midnight man" von Sandra Cretu. Nachtrag: Bei den ersten vier Wörtern von Stefanie Klooss ("Silbermond") bin ich weg!

Wer mal hereinhören möchte:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wichtigste ist doch, auch um diesen Forum gerecht zu werden, das Testprogramm schon vor dem Sendestart zu kritisieren und schlecht zu reden. Wo kämen wir hin, erstmal abzuwarten oder wohlwollende Worte zu finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt, wenn schon die Testschleife auf DAB so absolut keine Lust macht, das Regelprogramm zum Start oder nach dem Start überhaupt erst einzuschalten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Immerhin läuft ein Testprogramm. Einige DAB+-Sender haben das Testen ja erst nach dem regulären Start angefangen und testen und "erweitern" bis heute.
 
Wie gesagt, wenn schon die Testschleife auf DAB so absolut keine Lust macht, das Regelprogramm zum Start oder nach dem Start überhaupt erst einzuschalten...

Eine Testschleife kann auch nur ein langweiliges, monotones Piepsen enthalten, wenn es dem Testen dienlich ist. Ein Test ist nicht dazu da, einige überdurchschnittlich Interessierte das Programm schmackhaft zu machen, sondern um zu testen. Das muss man jedem Test eingestehen. Es wäre ungerecht, anhand eines Testes schon Urteile zu fällen.
 
Ein Test ist nicht dazu da, einige überdurchschnittlich Interessierte das Programm schmackhaft zu machen

Achso, verstehe. Deshalb sendet man auch die selbe Testschleife im DAB zwei Monate lang, incl. Stromkosten mit Jingles in Du-Ansprache in denen es heißt "demnächst hier...freu dich auf...ein Radio aus der Region...endlich auf DAB"...- wohlgemerkt abweichend vom Programm auf dem Livestream, wo tatsächlich getestet wird. Soll keine Lust machen, schon klar. Daher auch die Jingle mit anderer SV, die man extra dafür produziert hat. :wall:

 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Testschleife kann auch nur ein langweiliges, monotones Piepsen enthalten, wenn es dem Testen dienlich ist.
Ein Test wie früher die Sie hören eine Versuchssendung der Deutschen Bundespost auf UKW beim Start der Privatsender, ist heutzutage relativ überflüssig. Eingestellt ist das recht schnell.
 
Sprollywood (Punkt nicht vergessen, sonst ist er wieder beleidigt) prangert durch ewige Repetition die "Dudelfunk"-Szene an. Durch dieses Verhalten ist er im Prinzip auch nichts anderes als ein Dudelposter©. Nur mit einem gravierenden Unterschied: Fürs Radio gibt es einen nachhaltigen Ausschaltknopf, für unsere Foren-Hydra leider nicht.
 
Zurück
Oben