Radio NRW und seine Lokalsender machen einen guten Job

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Dabei ist es sogar egal, ob SPD oder CDU an der Macht sind. Hatte mir ja viel von dem kurzen Machtwechsel versprochen.

Was hätte sich Deiner Meinung nach unter einer CDU-Regierung ändern können/sollen?
Es gibt in NRW viel wichtigere Baustellen als den Rundfunk, und es mag sein, dass man damit in den frühen 80ern, als es nur 3 WDR-Hörfunkprogramme gab und man meistens Westfunk aus Luxemburg oder süd-Westfunk hörte, noch einen Blumentopf gewinnen konnte. Inzwischen hat der WDR reagiert und WDR4 und 1LIVE ins Leben gerufen. Der Lokalfunk ist fast flächendeckend eingeführt und auch die stets CDU-dominierten Kommunen haben meist 25% Anteile an den Betriebsgesellschaften und somit satte Einkünfte in den Haushalten.
 
Dabei ist es sogar egal, ob SPD oder CDU an der Macht sind. Hatte mir ja viel von dem kurzen Machtwechsel versprochen. Doch was hat er gebracht? Alles wurde noch dudeliger und die offenen Kanäle im Lokalfunk (sorgten einst für eechte Vielfalt) wurden offenbar auf Wunsch der Dudler plattgewalzt.
Der WDR ist politisch eher links geprägt und durch die Entwortung der Massenwellen hat man ihm u. a. quasi Raum genommen, dies auch an den Hörer dringen zu lassen.
 
Zudem kommt der größte Teil der Sendungen aus einem Zentral-Studio. Zu erkennen daran, dass die Moderatoren niemals den Stationsnamen aussprechen sondern allenfals von "ihrem Lokalradio" sprechen. Die Kennung liegt bei jedem Sender in x Varianten trocken gesprochen auf der Festplatte vor und wird aus der Ferne aktiviert und eingespielt. [...] Und das Endprodukt wird dann als "100% von hier" verkauft.
Du meinst also das künstliche Erzeugen des Anscheins von lokaler Nähe? Da solltest Du mal lesen, was ausgerechnet der Verband Lokaler Rundfunk (VLR) dazu sagt. In seiner Stellungnahme zur Novellierung des WDR-Gesetzes vom 24.11.15 wirft der VLR dem WDR vor:

"Dem Hörer wird lokale Nähe suggeriert"

Wer Angst vor Konkurrenz hat, ist nicht marktfähig. [...] Ich werde übers Wochenende die Tastatur spitzen und einen offenen Brief zu diesem Thema schreiben...
Wenn Du dazu noch einmal lesen willst, wie das Protegé "Lokalfunk NRW" ganz unverhohlen staatlichen Bestandschutz einfordert, dann empfehle ich Dir diese Lektüre.
 
Viele Lokale haben eigentlich Spaß an dem, was sie tun und sind gut ausgebildet.
Ich war auch mal beim NRW-Lokalfunk, und ich kann bestätigen: Wir hatten Spaß an dem, was wir taten - nicht nur eigentlich sondern auch wirklich. Und mit dem Tarifvertrag ließ es sich auch ganz kommod leben. Ich fand mich toll, beim Radio zu sein und nicht morgens um sieben Uhr mit ölverschmierten Händen an der Werkbank stehen zu müssen.

Auch wir glaubten damals zumindest, gut ausgebildet zu sein. Heute nach über einem Vierteljahrhundert hinterfrage ich zumindest, ob ich wirklich ein guter Journalist bin. Und wir haben damals auch unser Bestes gegeben, zumindest das, was wir für unser Bestes hielten. Heute erlebe ich, wie die Lokalfunker ihren Job nach bestem Wissen und Gewissen tun. Aber Engagement allein ist nicht genug. Das Problem liegt beim Wissen und Gewissen. Was ich meine: Selbstverständnis und Grundverständnis von Berichterstattung.

Das fängt in den Redaktionskonferenzen mit der Suche nach Themen an. Arrrghh! Warum muß man sie suchen? Damit man die Stopsets füllen kann? Entweder sind sie da oder nicht. Die Vorstellung von Unterhaltung und Berichterstattung in den Redaktionsstuben der Lokalradios ist antiquiert und überholt. Gestaltungsoptionen werden zum Dogma. Hat man ja so gelernt. Schließt ein großes Geschäft in der Stadt, ist die Reaktion der reflexartige Anruf bei der Gewerkschaft, um einen O-Ton über das (Un)Wohl der Mitarbeiter zu bekommen. Zu ergründen, was die Schließung für die Kunden/Hörer bedeutet, wäre zu aufwendig. Dazu noch ein Politiker-O-Ton (vorzugsweise von den Grünen), und die Zutaten sind komplett. Statt aber die Töne als Unterstützung in einen konzeptionellen Beitrag zu bauen, wird der Beitrag um die O-Töne herumgestrickt. Der Hörer merkt's nicht. Das macht das Programm nicht gut sondern willfährig.

Der Lokalfunk ist stehen geblieben, nur die Moderatoren klingen nicht mehr so garstig und verbissen wie früher. Heute klingen sie nett, aber auch unverbindlich. Bloß nicht anecken. Der Lokalfunk NRW ist farb- und charakterlos. Zur Fortentwicklung fehlt die Triebfeder des Wettbewerbs.

Ein bißchen mehr Selbstreflexion der Lokalfunker würde nicht schaden. Der Hinweis auf die Musikauswahl, die Chefs da oben, die Sparpolitik oder die Gewinnspiele ist ein Schutzmechanismus. Öfter mal an die eigene Neese fassen.
 
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@batman Was machst du denn heute? Wieder an der Werkbank oder schon in Rente? Tja damals gab es eine Zeit, da konnten Leute (teilweise ohne Job sogar mit Unterstützung vom Arbeitsamt und dem Sozialfonds) ab dem Hauptschulabschluss aufwärts so einen Radio-Crash-Kurs im RBZ absolvieren und sich dann "Hörfunkjournalisten" nennen. Denn ab der Einführung des Lokalfunks wurden Dampfplauderer in Masse gesucht. Und wer dann schön beim Chef schleimte und vielleicht auch politische Connections zur VG hatte, wurde ruck zuck eingestellt.
 
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Heutzutage, zumindest was ich bei den Lokalradios im Bergischen und im Ruhrgebiet höre, klingen sie gleich und reden immer nur vom Wetter und der besten Musik. Der Sendename wird pro Stunde gefühlt 100 Mal erwähnt und wenn man Glück hat, gibt es pro halber Stunde einen Beitrag ( nein, nicht das Wetter). Manche Moderatoren versuchen zu vermitteln, dass sie Spaß bei ihrem Job haben, aber man hört eher gegenteiliges heraus. In den 90ern waren die Lokalradios einfacher, aber ideenreicher. Vergleicht man zum Beispiel Radio Neandertal aus den 90ern mit dem heutigen, liegen Welten dazwischen.
 
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Damals - in den 90ern - durften die Moderatoren eigene Ideen haben und ausprobieren ob es funktioniert weil da auch Chefredakteure waren, die in der Konferenz mit den Moderatoren diese Ideen gemeinsam weiterentwickelt und "Nachgedreht" haben wo es notwendig war . Weil die Chefredakteure das Handwerk selber noch gelernt haben.
Nein! Früher war nicht alles besser aber der Erfolgsdruck war geringer. Wenn man sich die täglichen Konferenzen ansieht scheint es nur noch um "Verkaufen," Promotion und den richtigen Einsatz der Station ID zu gehen. Die Weiter"Bildung" macht - meines Wissens - Radio NRW auf eigenen Veranstaltungen.
 
Heutzutage, zumindest was ich bei den Lokalradios im Bergischen und im Ruhrgebiet höre, klingen sie gleich und reden immer nur vom Wetter und der besten Musik. Der Sendename wird pro Stunde gefühlt 100 Mal erwähnt und wenn man Glück hat, gibt es pro halber Stunde einen Beitrag...

...der dann all zu oft wohl auch aus einer "Werbeschalte" mit dem Handy besteht. Ich verstehe nicht, dass die monopolistischen Sender sogar ihre Werbebotschaften mit dem Programm "verschmelzen" dürfen. Im TV wird bei solchen Veranstaltungen das Wort "Dauerwerbesendung" eingeblendet oder der Beitrag nach einem eindeutigen Werbetrenner ausgestrahlt.
 
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Was machst du denn heute? Wieder an der Werkbank oder schon in Rente?
Würde ich Dir gern sagen, aber wenn ich es täte, wär's aus mit meiner Anomymität. Rente dauert noch etwas. An der Werkbank habe ich wirklich mal gestanden, aber das war in den Siebzigern.

Tja damals gab es eine Zeit, da konnten Leute (teilweise ohne Job sogar mit Unterstützung vom Arbeitsamt und dem Sozialfonds) ab dem Hauptschulabschluss aufwärts so einen Radio-Crash-Kurs im RBZ absolvieren
Das mit dem Crashkurs für die Anfangsredakteure kann ich bestätigen, aber die Crashkurs-Absolventen, die ich kannte, hatten alle Abitur. Als die dann eingestellt waren, wurde es schon schwerer. Mein Weg war: Sechs Monate unbezahltes Vollzeitpraktikum, freie Mitarbeit, zwei Jahre Volo, ein paar Jahre Redakteur, anschließend während des Studiums als Freelancer außerhalb von NRW. Das war meine schönste Zeit, eben weil nicht NRW. Dieses sozialistische Zeugs hier macht mich krank.

Damals - in den 90ern - durften die Moderatoren eigene Ideen haben und ausprobieren ob es funktioniert weil da auch Chefredakteure waren, die in der Konferenz mit den Moderatoren diese Ideen gemeinsam weiterentwickelt und "Nachgedreht" haben wo es notwendig war.
Stimmt! Dagegen tun mir die "Puppets on a string" von heute fast leid.
 
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Damals - in den 90ern - durften die Moderatoren eigene Ideen haben und ausprobieren

Yo, kann mich erinnern, wie Antenne Ruhr Morgenmoderator Gregor Lenz mal die Sendung mit "Veronika der Lenz ist da" als Opener eröffnete. Heute undenkbar.

Übrings, auch Radio Euskirchen ist mittlerweile vom 3 zum 4 Stünder mutiert. Damit dürfte es bei Radio NRW in der Stunde von 9 bis 10 Uhr ja nun auch keine Moderation mehr geben, übernimmt glaub ich jetzt niemand mehr.
 
Damit dürfte es bei Radio NRW in der Stunde von 9 bis 10 Uhr ja nun auch keine Moderation mehr geben,
Auch nicht für den Notfall falls da mal ein Lokalsender? So eine unmoderierte Sendung zu der Uhrzeit ist ja eher ungewöhnlich.
Wenn dann auch noch was Geclaime wegfällt denken die Hörer womöglich noch, dass sie nicht mehr ihren 100%ig von hier stammenden Lokalsender hören würden.
 
Ich fürchte, dass noch einige ab 08:56Uhr aufhören und die Nachmittagsstunden 16:04uhr bis 19:56Uhr irgendwas ins Mikrofon blubbern
 
" Dieses sozialistische Zeugs hier macht mich krank."
So ist es! Erstickt jegliche Innovation im Keim. Das Lustige ist: Sozialismus schadet jenen am meisten, denen er anegblich nutzen soll. Wem nutzt er tatsächlich? Funktionären und Pöstchenhubern. Sonst niemandem!
 
Das mit dem Crashkurs für die Anfangsredakteure kann ich bestätigen, aber die Crashkurs-Absolventen, die ich kannte, hatten alle Abitur.

Dann warst du bestimmt ein Absolvent kurz vor dem Ende des RBZ's. Am Anfang im Jahr 1989 hat man fast alles genommen, was einigermaßen gut sprechen konnte. Abi war da keine Voraussetzung. Und es soll Hauptschüler geben, die noch heute fürstlich bezahlt werden, weil sie sich schön an die Spielregeln halten und Papagei spielen.

Dieses sozialistische Zeugs hier macht mich krank.
Nicht nur dich. Könnte hier auch noch so einiges posten... Allerdings wird in anderen Bundesländern bei kleineren Radios oft sehr schlecht bezahlt - dafür hat man aber einige "Freiheiten". Nur leider muss man da dann all zu oft ein "Lebenskünstler" sein...
Was mich nur sehr wundert: Warum hat die CDU während ihrem kurzen Rüttgers-Regierungsintermezzo in NRW das private Rundfunksystem nicht grundsätzlich verändert und die ollen zwei Radio-Säulen umgeworfen? Statt Besserung - die nicht nur ich mir von dem Machtwechsel versprochen hatte - hat sie die Vielfalt aber praktisch nur noch weiter eingeschränkt, in dem sie den Bürgerfunkern den Stecker aus der Dose gezogen hat. Denn wirklich interessantes Radio gab es ab den späten 90ern bei den Lokaldudlern nur noch im Bürgerfunk. Gut - da waren auch etliche Sendungen großer Murx. Aber es gab da auch einige sehr gut gemachte Radio-Stunden.
Es ist schon echt schlimm, wenn man sieht, wie mit aller Macht die Vielfalt im Radio verhindert wird. Jetzt, wo so langsam das Digitalradio auf Fahrt kommt, wird munter dagegengesteuert und das Thema am besten totgeschwiegen. Denn DAB+ bedeutet Konkurrenz. Wenn nicht aus dem eigenen Lande, dann via Bundesmux. Und diese ist offenbar unerwünscht. Dabei belebt gerade Konkurrenz das Geschäft und sorgt für viel Abwechslung in den Programmen und Radiogeräten. Auch ich höre schon lange kein Radio mehr über UKW.
 
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Dann warst du bestimmt ein Absolvent kurz vor dem Ende des RBZ's.
Ich war kein Crashkurs-Absovent, würde mich aber nicht schämen, wenn's so gewesen wäre. Ein paar Wochen "Maßnahme" und dann schon direkt Redakteur... das hätte mir auch gefallen. Das RZB habe ich während meines Volontariats natürlich noch kennengelernt.

Warum hat die CDU während ihrem kurzen Rüttgers-Regierungsintermezzo in NRW das private Rundfunksystem nicht grundsätzlich verändert und die ollen zwei Radio-Säulen umgeworfen?
Immerhin hat Schwarz-Gelb meines Wissens mit der Novelle von 2009 gesetzlich die Möglichkeit von privatem Rundfunk neben dem Zweisäulenmodell geschaffen.

hat sie die Vielfalt aber praktisch nur noch weiter eingeschränkt, in dem sie den Bürgerfunkern den Stecker aus der Dose gezogen hat.
Das stimmt. Aber wenn ich ehrlich sein darf, habe ich die Idee von Bürgerfunk immer schon für Krampf gehalten. Wieder so eine "Maßnahme", wo der Staat lenkt. Daß es beim Bürgerfunk ein paar Perlen gegeben hat, macht den Ansatz nicht besser.

Es ist schon echt schlimm, wenn man sieht, wie mit aller Macht die Vielfalt im Radio verhindert wird.
Ich kann mich noch genau an die Diskussion zum Landesrundfunkgesetz erinnern. Die SPD wollte damals in ihrer Phobie gegen das Unternehmertum bayrische Verhältnisse verhindern. Bloß keinen Bauunternehmer als Betreiber, der die Privatradios ausbeuterisch und kommerziell betreiben würde. Gekommen (und geblieben) ist es viel schlimmer. Statt Bauunternehmer kamen die Zeitungsverleger. Die Landesregierung hat ihnen die Alleinanbieterschaft geschenkt und gesetzlich garantiert, und bis heute verteidigt sie sie. Die Verleger wollen kein DAB+, also kriegt's gar keiner.

Gegenstromanlage_aus_anderem_Faden schrieb:
...es gab 16 Statements, darunter auch negative gegen DAB vom Lokalradioverband und radio NRW. Wie viele ernsthaft Programme starten wollen, weiß man nicht.
Das ist genau das Problem mit der LfM. Warum wird eigentlich unterstellt, daß es Interessenten für DAB+ nicht ernst meinen?
 
Diese bösen Unternehmer, gelle? Wie gut, dass wir den roten Filz haben, dessen Wächter und Vertreter genau wissen, was gut für uns ist. :wow:
 
Gut - da waren auch etliche Sendungen großer Murx. Aber es gab da auch einige sehr gut gemachte Radio-Stunden.

Nur mal so, im letzten Jahr von Antenne Ruhr 2006/07 fallen mir da noch folgende Bürgerfunksendungen ein:

Montag: Die Sendung der Amnesty International Gruppe Oberhausen
Freitag: City FM mit Dirk Visser
Samstag: "Mütter am Rande des Wahnsinns" mit Anja Beeking
anschließend: Eine Frau und ein Mann die klangen als wenn sie in einer großen leeren Halle saßen (übermäßiger Hall bei den Moderationen) und Heavy Metal Musik spielten
Sonntag: Die Sendung vom Altenclub Courage mit "Frau Ollegott am Mikrofon" und "Frau Huber an den Reglern" (manchmal auch andere)
 
@NRWler Diese Visser-Show war z.B. eine sehr gut gemachte Sendung. Habe ihn gerne gehört, wenn ich im Sendegebiet war. Leider ist aus seinem City-FM-Projekt nix geworden. Wie sollte das auch. Hier sind noch ganz andere Alternativen an den miesen düsseldorfer Stolpersteinen gescheitert. Eine war im Kreis Recklinghausen. Genauer gesagt in der Stadt selbst. Via Grundstücksfunk wurde da ein wirklich geniales "Lokalradio" völlig legal verbreitet. (UKW-Wellen lassen sich eben nicht festhalten - sie gingen trotz minimalistischer, legal eingemessener Sendeleistung dank sehr guter Lage sehr weit :) ) Das Radio war jedenfalls so gut, dass es verboten wurde. Denn es strahlte sehr viel Werbung aus, weil diese dort eben bezahlbar war und auch gehört wurde. Und das war den Monolpolisten wohl ein Dorn im Auge. Es kam wie es kommen musste. Die Ausstrahlung des Programmes wurde auf UKW untersagt. Sehr schade.
Die Sendungen waren eben so große Klasse, weil sie live waren. Die Macher berichteten z.B, direkt vom Weihnachtsmarkt oder der Kirmes, ließen Bürger zu Wort kommen und erfüllten Musikwünsche. Sie taten genau das, was ich mir unter gutem Lokalfunk vorstelle.
Und das war ein Projekt, was von semiprofessionellen Bürgerfunkern gestemmt worden war, die ihr Herz am Radio hatten. Solch fähigen Leute sollten Möglichkeiten haben, Radio zu machen. Doch in NRW sind sie wohl fehl am Platze.

@batman: RBZ = Rundfunk Bilduns Zentrum. Richtig. Da gab es sogenannte "Volo-Kurse". Die dauerten 6 Wochen und wurden von der jeweiligen Betriebsgesellschaft bezahlt. Es war auch "abgemacht", dass jeder NRW-Volo einmal einen solchen Kurs zu belegen hatte. Wo jetzt nur nach dem Niedergang der Radioschule (Es wurde ja Zuletzt über den Bedarf ausgebildet und viele Absolventen standen trotz einer tollen Ausbildung nach den Kursen erneut auf der Straße oder wurden wegen fehlender "Vitamine" von den Funkbuden nicht genommen) diese Kurse - so es sie noch geben sollte - abgehalten werden?
 
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Man muss zugeben. Es wurden seit jeher grenzwertige Unternehmungen veranstaltet, um in NRW terrestrisch Radio zu machen. Anfangs wurde gezielt aus Ostbelgien über die Grenze gesendet, es wurde jahrelang im Bürgerfunk ganz legal und sogar finanziert auch Unterhaltungs-, Musik-, und DJ-Radio gemacht, in den letzten Jahren gab es diese Grundstücksfunkgeschichten, dann Zuspielfrequenzspielereien, mitunter auch völlig unlizenzierte Abstrahlungen. Natürlich musste über kurz oder lang all diesen Experimenten entweder der Stecker gezogen oder sie in ihre Schranken verwiesen werden. Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, geltendes Recht durchzusetzen. Aber dann sollten diese Interessenten einen völlig legalen und offiziellen Weg zur Verfügung haben, in NRW Radio machen zu können. Das Autofahren wird ja auch nicht verboten. Oder das Tomatenzüchten. Oder das Segelfliegen. Oder das Schreiben eines Blogs, oder das Auflegen als DJ. Wieso bekommt denn niemand die Möglichkeit, neben einer Lizenz auch Übertragungskapazitäten zu erlangen? Dann hätten sich solche Spielereien längst erledigt. Denn der Bedarf ist da. Seitens der Hörer, seitens der Macher. NRW muss seine Blockadehaltung endlich aufgeben und im 21. Jahrhundert ankommen. Sonst geht dieses Bundesland, heute schon das ärmste Flächenland in Westdeutschland, vollends den Bach runter. Aber dann sagt nicht, euch hätte niemand gewarnt...
 
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