alqaszar
Benutzer
Das mangelnde Niveau der Medien und damit natürlich des Radios wurde hier schon oft beklagt, und beinahe ebenso oft kommen die mit der kühlen, professionellen Distanz (z. B. Jasemine) und sagen: "Das gehört so."
Blickt man allerdings über die Landesgrenzen Deutschlands hinweg stellt man erstaunt fest: Anderswo ist es nicht so schlimm, teilweise sogar besser!
Das hat mich prompt an ein anderes Thema erinnert welches dieses Land voller Selbstzweifel beschäftigt und erstaunliche Prallelen aufweist: Die PISA-Studie.
Jene nämlich entdeckte Furchtbares in Deutschland: Die 15jährigen hierzulande können weder vernünftig lesen noch schreiben! Doch halt, werfen wir einmal einen genaueren Blick auf die PISA-Ergebnisse für dieses Land. Dann stellt man fest: Der Durchschnitt liegt in der Tat im unteren Drittel der verglichenen Ländern, jedoch ist Deutschland das Land mit der größten Bandbreite in den Ergebnissen.
Im Klartext: Nirgendwo ist die Diskrepanz zwischen den "Guten" und den "Schlechten" größer! Und noch etwas entschleiert die Studie: Nirgendwo ist der Bildungsstand so stark vom soziokulturellen Millieu abhängig wie in Deutschland!
Wer arm ist, bekommt eine schlechtere Bildung als jemand der reich ist.
Dieses ist das eigentliche Ergebnis der PISA-Studie für Deutschland. Sie zeigt, wie undurchlässig die Grenzen der Millieus in diesem Land immer noch sind. Im Bildungswesen zeigt sich das besonders deutlich, trotz der massiven Reformen, die bereits vor 30 Jahren das deutsche Bildungswesen umkrempeln sollten.
Jetzt wissen wir: Dies ist weitgehend gescheitert. Doch die Bildungsreform stand ja nicht gesellschaftlich isoliert dar. Die 70er Jahre waren geprägt von großen soziokulturellen Umwälzungen, von einem großen gesellschaftlichen Wandel. Angeblich erfolgte eine Emanzipation der unteren Schichten, die kultur- und bildungsfern sich zumeist aus einfachen, ungelernten Arbeiterfamilien zusammensetzte, die durch das die Bildungsreform ZUgang zu besser Ausbildung und sogar akademischer Bildung bekamen.
Aus den Arbeitern wurden Facharbeiter, die Einkommen und damit verbunden die soziokulturelle Stellung in der Gesellschaft verbesserten sich, ein starker, häuslebauender gesellschaftlicher Mittelstand auf industrieller Basis bildete sich aus.
Inzwischen aber ist es genau die industrille Basis, die zunhemend wegbricht. Für viele bedeutet das einen sozialen Abstieg, und plötzlich stellt sich heraus, dass zwar der materielle Aufstieg geschafft wurde, aber kein geistiger damit einherging.
Es bildet sich so etwas wie ein neues geisitiges Proletariat heraus, welches wenig Ansprüche an Information und Unterhaltung stellt, zahlenmäßig aber eine große Masse darstellt. Kein anderes Land ist in weiten Teilen seiner Gesellschaft so kultur- und bildungsfern wie Deutschland.
In materialistischer Manier wird Bildung als etwas nätzliches für den beruflichen Weg angesehen -- und selbst dies wieder abnhemend -- nicht aber für die Entfaltung und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
Die Diskrepanz zwischen einer kleinen Elite, die sich geistig artikulieren kann, und einer tumben Masse, die der Bildung und Kultur gleichgültig bis feindselig gegenüber steht, ist hierzulande offenbar größer als in anderen Ländern.
Dies spiegelt sich in den Medien und somit auch im Radio wider: Einer großen Masse von gleichgeschalteten, einfältigen Massenprogrammen steht eine relativ kleine Minderheit von elitären Programmen gegenüber.
Theoretisch hätte jeder die Möglichkeit zu wählen, praktisch aber haben viele aus ihrem soziokulturellen Millieu heraus keine Möglichkeit, statt der Seifenoper auch mal die 3sat-Kulturzeit zu sehen.
Vor allem aber zeigt sich dass die Kluft hierzulande größer ist als als beispielsweise in Großbritannien oder den USA -- von denen wir immer hochnäsigerweise angenommen haben, die Gesellschaft dort sei sehr viel elitärer als unsere. Doch in UK ist BBC Radio 4 eines der meistgehörten Programme, während in Deutschland entsprechende Programme en Schattendasein für ein paar Intellektuelle darstellen.
Und in den USA, so hat die PISA-Studie herausgestellt, hat sogar jedes schwarze Kind aus dem Ghetto eine bessere Chance einen guten Schulabschluss zu erreichen als der Nachwuchs einer deutschen Famile, in denen die Eltern Arbeiter sind.
Blickt man allerdings über die Landesgrenzen Deutschlands hinweg stellt man erstaunt fest: Anderswo ist es nicht so schlimm, teilweise sogar besser!
Das hat mich prompt an ein anderes Thema erinnert welches dieses Land voller Selbstzweifel beschäftigt und erstaunliche Prallelen aufweist: Die PISA-Studie.
Jene nämlich entdeckte Furchtbares in Deutschland: Die 15jährigen hierzulande können weder vernünftig lesen noch schreiben! Doch halt, werfen wir einmal einen genaueren Blick auf die PISA-Ergebnisse für dieses Land. Dann stellt man fest: Der Durchschnitt liegt in der Tat im unteren Drittel der verglichenen Ländern, jedoch ist Deutschland das Land mit der größten Bandbreite in den Ergebnissen.
Im Klartext: Nirgendwo ist die Diskrepanz zwischen den "Guten" und den "Schlechten" größer! Und noch etwas entschleiert die Studie: Nirgendwo ist der Bildungsstand so stark vom soziokulturellen Millieu abhängig wie in Deutschland!
Wer arm ist, bekommt eine schlechtere Bildung als jemand der reich ist.
Dieses ist das eigentliche Ergebnis der PISA-Studie für Deutschland. Sie zeigt, wie undurchlässig die Grenzen der Millieus in diesem Land immer noch sind. Im Bildungswesen zeigt sich das besonders deutlich, trotz der massiven Reformen, die bereits vor 30 Jahren das deutsche Bildungswesen umkrempeln sollten.
Jetzt wissen wir: Dies ist weitgehend gescheitert. Doch die Bildungsreform stand ja nicht gesellschaftlich isoliert dar. Die 70er Jahre waren geprägt von großen soziokulturellen Umwälzungen, von einem großen gesellschaftlichen Wandel. Angeblich erfolgte eine Emanzipation der unteren Schichten, die kultur- und bildungsfern sich zumeist aus einfachen, ungelernten Arbeiterfamilien zusammensetzte, die durch das die Bildungsreform ZUgang zu besser Ausbildung und sogar akademischer Bildung bekamen.
Aus den Arbeitern wurden Facharbeiter, die Einkommen und damit verbunden die soziokulturelle Stellung in der Gesellschaft verbesserten sich, ein starker, häuslebauender gesellschaftlicher Mittelstand auf industrieller Basis bildete sich aus.
Inzwischen aber ist es genau die industrille Basis, die zunhemend wegbricht. Für viele bedeutet das einen sozialen Abstieg, und plötzlich stellt sich heraus, dass zwar der materielle Aufstieg geschafft wurde, aber kein geistiger damit einherging.
Es bildet sich so etwas wie ein neues geisitiges Proletariat heraus, welches wenig Ansprüche an Information und Unterhaltung stellt, zahlenmäßig aber eine große Masse darstellt. Kein anderes Land ist in weiten Teilen seiner Gesellschaft so kultur- und bildungsfern wie Deutschland.
In materialistischer Manier wird Bildung als etwas nätzliches für den beruflichen Weg angesehen -- und selbst dies wieder abnhemend -- nicht aber für die Entfaltung und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
Die Diskrepanz zwischen einer kleinen Elite, die sich geistig artikulieren kann, und einer tumben Masse, die der Bildung und Kultur gleichgültig bis feindselig gegenüber steht, ist hierzulande offenbar größer als in anderen Ländern.
Dies spiegelt sich in den Medien und somit auch im Radio wider: Einer großen Masse von gleichgeschalteten, einfältigen Massenprogrammen steht eine relativ kleine Minderheit von elitären Programmen gegenüber.
Theoretisch hätte jeder die Möglichkeit zu wählen, praktisch aber haben viele aus ihrem soziokulturellen Millieu heraus keine Möglichkeit, statt der Seifenoper auch mal die 3sat-Kulturzeit zu sehen.
Vor allem aber zeigt sich dass die Kluft hierzulande größer ist als als beispielsweise in Großbritannien oder den USA -- von denen wir immer hochnäsigerweise angenommen haben, die Gesellschaft dort sei sehr viel elitärer als unsere. Doch in UK ist BBC Radio 4 eines der meistgehörten Programme, während in Deutschland entsprechende Programme en Schattendasein für ein paar Intellektuelle darstellen.
Und in den USA, so hat die PISA-Studie herausgestellt, hat sogar jedes schwarze Kind aus dem Ghetto eine bessere Chance einen guten Schulabschluss zu erreichen als der Nachwuchs einer deutschen Famile, in denen die Eltern Arbeiter sind.