radioeins: "Wie tolerant sind wir?"

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Es ist jedenfalls erstaunlich, auf welche manchmal sehr verquere Art und Weise namhafte Politiker in Deutschland ihr Wahres Gesicht zeigen.
 
Weiß nicht, ob man den Bürgerinnenundbürgern wirklich eine so dermaßen große Empfänglichkeit für stereotypen Gesinnungsgehorsam unterstellen sollte. In Funk & Fernsehen tun sie so, als ob das Volk eine Art entzündliches Benzingemisch wäre. Wenn man den Deckel aufdrehte, bräuchte nur ein Nazi vorbeikommen und ein Streichholz hineinwerfen - und *WUMM*!

Denke, die meisten Bürgerinnenundbürger sind eher wie die Chinesen (bedauernswerte Geschöpfe, die in einem Land leben, wo man nicht alles sagen darf was man denkt, um keine negativen Konsequenzen fürchten zu müssen) und haben zwei Gesichter. Das zweite Gesicht spiegelt sich gerade in PEGIDA & Co. wider.

Andererseits bin ich enttäuscht von den Internetmedien, die sich selbst als "politisch inkorrekt" verkaufen. Pure rechtspopulistische Hetzorgane, die in mir nach deren Lektüre genauso eine Leere und das Gefühl von "Nicht-die-ganze-Wahrheit" hinterlassen wie unsere etablierten "politisch korrekten" Medien.
*Bäh!* Wasser auf die Mühlen von Quotenlisa!

Wahrscheinlich ketzerisch so etwas zu festzustellen, aber: Ohne die (Original-)Nazis kein Wiederaufbau (nachdem dank der wahnwitzigen Nazi-Brandstiftung Deutschland in Schutt und Asche gelegt worden war) - es hätte es keine türkischen Gastarbeiter-Sklaven gegeben, die sich hierzulande natürlich (!) etabliert und behauptet haben - wie es seit jeher die Natur der Menschen ist.

Der nach heutigen Gut-Maßstaben wohl eher "rechte" Star-Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) hielt diese Sache mit den Gastarbeitern im Nachhinein ja für einen Fehler.

Wir Jüngeren sind da toleranter.
 
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Meine vage Hoffnung ist ja, dass dass die Menschen weltweit sich zunehmend "durchrassen" und "durchmischen", und zwar so lange, bis wir alle zusammen ein einziger bunter Brei sind. Dann hört dieses irrationale "Fremdeln" hoffentlich eines Tages auf.
 
So, mit ein wenig zeitlicher und inhaltlicher Distanz fasse ich diesen Faden in all seinen Facetten mal so zusammen:
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@Mannis Fan: Ach, das sind wir eigentlich schon seit Tausenden von Jahren. Ausgenommen ein paar indigene Völker, die so abgelegen hausen oder nomadisieren, dass sie schon sehr sehr lange keinen Kontakt zu anderen Völkern mehr hatten.
Aber wie das so ist: Der Mensch, oder auch das Tier im Menschen, strebt nach einer Zusammengehörigkeit. Es braucht sein Rudel, seinen Stamm, um sich zu identifizieren, um sich abzugrenzen. Das wird immer wieder neu durchgemischt und dann neu aufgestellt. Das ist wie mit dem Klima, das sich seit Bestehen der Erde ändert und nicht erst, seit es die Politiker auf einmal behaupten.
 
Meine vage Hoffnung ist ja, dass dass die Menschen weltweit sich zunehmend "durchrassen" und "durchmischen", und zwar so lange, bis wir alle zusammen ein einziger bunter Brei sind. Dann hört dieses irrationale "Fremdeln" hoffentlich eines Tages auf.

Wie haben die Brasilianer das eigentlich hingekriegt? Alle nur erdenklichen Hautfarben, Menschen (natürlich meine ich in Wirklichkeit heiße Frauen, geile Weiber *hechel*), einer schöner als der andere. Leben zusammen in friedlichster Harmonie! Ein Paradies auf Erden! Dabei aber alles andere als eine bunte Einheitspampe! Ein Vorbild für Deutschland?

Wahrscheinlich nicht, solange es schräge Brontosaurier wie mich gibt, der sich in den deutschenlastigen bayerischen Alpen neulich eigentlich ganz wohl gefühlt hatte. Je älter ich werde, desto weniger vermisse ich "Multikulti", muss ich sagen. Ausnahme: Döner. Einen Döner würde ich einer Bratwurst oder gar Weißwurst jederzeit vorziehen! - Köstliches Fastfood machen können die ja, diese Türken! - Nur das Singen sollten sie wohl besser den Schwarzen überlassen. - Die können vielleicht singen, diese Schwarzen! Wow. Also singen können die!

So weit ist es schon mit mir: Vorhin habe ich einen Furz gelassen. Aber anstatt wie jeder normale Mensch kurz das Büro durchzulüften, habe ich als Reaktion darauf reflexartig versucht mit mir selber eine Menschenkette gegen Rechts zu bilden! ... Au Backe!

Deutschland lacht sich schlapp! (Oder wie dieser SPD-Nazi-Bestseller da heißt.)
 
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Es ist schon bemerkenswert:

In Dresden (Ausländeranteil 4,7 %, landesweit 2,8 %) gehen 16.000 auf die Straße, in Bonn (Ausländeranteil 16 %, landesweit 10,7 %) bringen sie gerade einmal 150 auf die Beine und die stehen dumm da, weil ihnen das Zehnfache an Gegendemonstranten im Weg steht.

In Belgien dasselbe Spiel: Flandern hat den deutlich niedrigeren Ausländeranteil und die Rechten sind die stärkste Partei, während sie in der Wallonie kein Bein auf die Erde kriegen.

Was sagt uns das?
 
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"Wie tolerant sind wir?"
war Einstiegsfrage für diesen Thread. Anlass war:Im Rahmen der ARD-Themenwoche Toleranz empfängt Jörg Thadeusz in dieser Woche täglich zwischen 10 und 11 Uhr Gäste, die laut radioeins "mit ihren Statements für Debatten in der Öffentlichkeit gesorgt haben und mit ihren zugespitzten Meinungen provozieren"

Nach meiner Erinnerung war 'hohl', was ARD in dieser gehypten „Themenwoche der Toleranz“ auffuhr.

Aktuell ist themenverwandt: „PEGIDA: Wieviel Islam verträgt Deutschland?“

http://www.deutschlandfunk.de/pegid...utschland.1784.de.html?dram:article_id=306030
 
... in Bonn (Ausländeranteil 16 %, landesweit 10,7 %) bringen sie gerade einmal 150 auf die Beine ....

Bonn, zufällig die Stadt in der auch ich meinen Wohnsitz habe, ist ja auch nun ein denkbar ungünstiges Pflaster für ausländerfeindliche Tendenzen. Der Bonner an sich ist noch aus der Zeit der Bundeshauptstadt raue Mengen an Ausländern verschiedenster Nationen gewohnt. Es gibt Gegenden in Bonn (Tannenbusch, Godesberg) da liegt der gefühlte Ausländeranteil bei 80 %. Und oh Wunder: Die beißen gar nicht!

Da kann ich also aus Erfahrung alle besorgten Dresdner und sonstigen Pegidas beruhigen: Es tut nicht weh. Wirklich nicht!
 
Ich muss ehrlich sein, und kann beide Seiten verstehen, sowohl PEGIDA als auch Auslaender. Nirgendwo ausser in Deutschland, Oesterreich und der CH habe ich das Zusammenleben von Staatsbuergern und Auslaendern so schwierig empfunden. Deutschland habe ich nie wirklich tolerant wahrgenommen, von keiner Seite, Oesterreich hat seine rechtspopulitische FPOe, und die CH fuehlt sich von Auslaendern ueberrant. Das Land Deutschland bietet halt auf Grund seiner Industriealisierung viel an, und zieht daher viele an. Gute Jobs sind heute rar geworden, egal wo.

Dabei geht's bei mir weniger um das Thema Toleranz und auch nicht Nazi oder Neo-Nazi. Es ist viel mehr der ewige Konformitaetsdruck, der Regulierungswahn, das ewige "gesagt bekommen, was man zu tun hat", was fuer Auslaender schwierig ist.

In Laendern wie UK oder Australien oder Canada geht's da viel lockerer zu im Zusammenleben mit Staatsangehoerigen und Auslaendern. Zudem ist man dort mehr an Internationalitaet gewoehnt, und fuehlt sich nicht gleich von anderen Kulturen ueberlaufen oder bedraengt. Hinzu kommt noch dass Englisch Weltsprache ist, weitaus mehr als Deutsch.

So sind die Inder in London bestens integriert, fast ebenfalls die Pakistanis. In Deutschland kann ich in vielen Grossstaedten insbs. unter den Tuerken feststellen, nicht, oder auch nur kaum ueber das "Gastarbeiter-Niveau" herausgekommen zu sein. Selbst in der 3. Generation in Deutschland scheint fuer Tuerken Deutsch immer noch eine Herausforderung zu sein.
In Staedten wie London findet man Tuerken in sehr gehobenen Positionen, meistens leitende Angestellte oder auch im medizinischen Bereich, insbs. gute Zahnaerzte. Das Bild des Tuerken in UK ist weitaus besser als in Deutschland. Diese Meinung wird vielleicht nicht jedem hier im Forum gefallen, ist allerdings aus meiner Betrachtungsweise Realitaet.

In UK sind selbst Fernsehsprecher u. Radiosprecher in der BBC auslaendischer Herkunft. Das ist alles nicht unueblich.

Relativ positiv sehe ich in Deutschland die Integration der Vietnamesen, die in der ehemaligen DDR lebten und nach der Wende offenbar blieben.
 
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Die angelsächsischen Länder mögen eine Ausnahme sein...aber sonst hast Du doch, zumindest in Europa, überall ähnliche Tendenzen.
 
Da kann ich also aus Erfahrung alle besorgten Dresdner und sonstigen Pegidas beruhigen
Als Hannoveraner höre ich Radio via UKW zwischen Bonn und Dresden: Bonner - nahe Rhöndorf, mit WDR-Hörfunk überversorgt, können sich alle Bonner a la: "Wir sind EX-Hauptstadt!" einen schlanken Fuß machen. Dresden? - Klar, dass dort 'aus dem Tal der Ahnungslosen' noch nach über 25 Jahren nach dem Mauerfall unter 'Nachwehen' eine braune Glut glimmt.
Ist also NDR zwischen WDR und MDR der GOLD-Standard? - "NEIN-NEIN-NEIN!" - Das NDR-Sendegebiet ist: "WÜSTE!"
 
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@Radiocat, in UK macht man gerne innerhalb der UKIP gegen Auslaender Stimmung. Konkret geht es aber gegen Sozialtouristen, und in weiterem Falle gegen andere EU Buerger insbs. aus Ost-Europa. Allerdings gehoert der handwerkende Pole in UK schon sehr zum Alltagsgeschehen und bringt echten Mehrwert. Auch vergisst UKIP gerne dass fast 4 Mio Briten irgendwo in der Rest EU leben, arbeiten oder ihre Rente verbringen und automatisch via EU freien Zuzug geniesen. ( Div. Haueser in Sued-Spanien bis hin zu Bulgarien....)

Die Tendenzen in Europa sind auch angefacht dadurch, dass es nirgendwo wirklich gut geht. Und ehrlich, Deutschland hat auch schon bessere und motiviertere Zeiten gesehen.
Wie oft streikte dieses Jahr die Lufthansa? und wie die Bahn? und wie oft in UK?

Einheitliche Linie scheint in Europa nicht dazusein, die Gemeinschaftswaehrung wird permanent abgewertet, vieles was frueher als sicher galt, ist heute komplett unsicher, und gibt wenig Halt.
 
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GB ist aus eigener Erfahrung ebenso zerrissen - von den Stadtverwaltungen, die vor dem Rathaus keinen Weihnachtsbaum mehr aufstellen, um niemandem auf die religiösen Füße zu treten, bis zu denen, für die auch heute noch Franzosen eine Art Ungeziefer sind.

Frankreich ist nach wie vor zutiefst rassistisch. Quer durch alle Klassen und Schichten. Das wird spätestens dann klar, wenn man nicht nur den Erfolg des FN sieht, sondern auch, wie sehr die bürgerlich-konservativen Parteien im Wahlkampf am rechten Rand fischen.

In Belgien hängt vieles von der Region ab. Während in Antwerpen der rechtsextreme und äußerst fremdenfeindliche Vlaams Blok teilweise 30 Prozent der Stimmen hatte und nur deshalb in der Bedeutung stark abgenommen hat, weil die Flamen es der rechtsliberal-separatistischen Neu-Flämischen Allianz (N-VA) mittlerweile eher zutrauen, Belgien kaputt zu kriegen, bekommen rechte Parteien in der Wallonie, trotz eines deutlich höheren Ausländeranteils, kein Bein auf die Erde. Hinzu kommt bei den Flamen natürlich noch die linguistische Wagenburgmentalität. Unter dem Strich erlebe ich die Wallonie als viel weniger rassistisch als die meisten anderen europäischen Regionen, die ich näher kenne.

In Deutschland frage ich mich immer wieder, ob wir nicht eher ein Deutschenproblem haben. Gestern hatten wir meine 85jährige Mutter zum Adventskaffee hier. Die hat zeitlebens SPD gewählt. Trotzdem kann ich mit ihr im Auto an keiner Baustelle vorbeifahren, ohne dass sie sich darüber auslässt, dass da doch wieder alles nur Ausländer einziehen.
 
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Vielleicht müssen wir akzeptieren, dass der Mensch per se ein Ausländerfeind ist. Der "Andere" und "das Andere" sind stets eine Bedrohung, könnte uns ja das Fressen, das Weibchen, den Schlafplatz oder sonst was streitig machen, das haben wir einst im Affenrudel so gelernt und können es bis heute nicht ablegen.
 
Trotzdem kann ich mit ihr im Auto an keiner Baustelle vorbeifahren, ohne dass sie sich darüber auslässt, dass da doch wieder alles nur Ausländer einziehen.

Hehe, das kommt mir ein klitzekleines bisschen bekannt vor! :-/

das haben wir einst im Affenrudel so gelernt und können es bis heute nicht ablegen.

Im Affenrudel habe ich einst vor allem einen schönen Bogenwurf gelernt und wie man seinen Schießprügel mit Schuhsack über dem Kopf ganz schnell zerlegt und wieder zusammensetzt und dann einmal um den Block rennt und so fort.

Die Mädchen meines Jahrgangs saßen derweil zuhause oder kümmerten sich um ihre Berufsausbildung und waren gleichberechtigt.

In UK sind selbst Fernsehsprecher u. Radiosprecher in der BBC auslaendischer Herkunft. Das ist alles nicht unueblich.

Das ist bei uns auch nicht ganz unüblich.

bis zu denen, für die auch heute noch Franzosen eine Art Ungeziefer sind.

Franzosen sind aber keine Igittibäh-Ausländer! - Obwohl sie nicht Autofahren/Einparken können und Schnecken und Frösche fressen!
 
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Der Westen ist einsam:der Iwan steht vor der Tür, der Ami macht unsere Kultur mit N****-Jazz kaputt, Schweden sind nicht moralisch degeneriert und saufen wie Löcher, in meinem Heimatland schuften die blauen Ameisen und das die Itakter nur Amore - Amore im Kopf haben und nix arbeiten wollen, weiß jedes Kind. Schattenparker arbeiten bei den Öffis und bei den Privaten haben nur Voll-Horsts eine Chance, denn dort ist jeder GF und PD geldgierig, geil und dumm.
 
Unter dem Strich erlebe ich die Wallonie als viel weniger rassistisch als die meisten anderen europäischen Regionen, die ich näher kenne.
Das kann ich unterschreiben. Ich habe das Klima dort bis jetzt auch als recht entspannt erlebt, wenn man mal von den Querelen zwischen Flamen und Wallonen absieht (die Flamen dürften in der Wallonie die meist verhassten "Ausländer" sein). In Lüttich habe ich mich noch nie unsicher gefühlt, auch wenn es dort angeblich Stadtteile gibt, in welche die Polizei nachts nur in Eskorten fährt (Droixhe z.B.). Sind eben alles persönliche Momentaufnahmen. Ich habe auch noch in keiner anderen europäischen Stadt (nicht einmal in Paris) je einen Linienbus gesehen, der ausschließlich mit Schwarzen besetzt war. Der Ausländeranteil ist dort sehr hoch, die Arbeitslosigkeit ebenfalls und gemessen daran ist die Gewalt auf den Straßen eher gering. Es ist allerdings auch nicht so, dass dort alles Friede, Freude, Eierkuchen wäre. Aber wie gesagt: Wenn man einmal irgendwelchen Parolen begegnet, dann wenden die sich zumeist gegen die Flamen. Wer allerdings mit deutschem Ordentlichkeitsempfinden und Xenophobie nach Lüttich fährt, wird seinen Kulturschock erleben und vielleicht allzu schnell sich schüttelnd wieder ins Auto steigen und maasabwärts brausen, wo ihn in Maastricht dann aufgeräumte Postkartenidylle empfängt. Noch ein Kulturschock auf 30km Distanz.

@Chinese: So ist es! :wow:
 
Das kann ich unterschreiben. Ich habe das Klima dort bis jetzt auch als recht entspannt erlebt, wenn man mal von den Querelen zwischen Flamen und Wallonen absieht (die Flamen dürften in der Wallonie die meist verhassten "Ausländer" sein).
Und über das Französisch der Wallonen lachen sich die Pariser halb tot. Die halten die Wallonie für so eine Art Kultursteppe.
 
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