radioeins: "Wie tolerant sind wir?"

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Ich kann einerseits verstehen warum, man schaue sich nur Dieter Nuhr an und die Klage, die gegen ihn eingereicht wurde. Wenigstens er lässt sich nicht einschüchtern und beweist, dass er unser Grundgesetz zu schätzen weiß. Ich bewundere ihn dafür

Ich bewundere Nuhr ebenfalls. Gegen Dieter Nuhr ist Harald Schmidt eine feige Sau (was mich allerdings nicht davon abhält Harald Schmidt zu vergöttern, während ich Dieter Nuhr lediglich forciert bewundere).

Religion: Der Mensch ist zwanghaft religiös, war er schon immer, und das wird schon seinen Sinn haben. Und ... naja, manche Dinge die die Kirche so zu bieten hat, beginnt man vielleicht erst während der zweiten Hälfte seines verkorksten Lebens zu schätzen - wenn die Leute um einen herum in immer kürzeren Intervallen nach und nach wegsterben. Die Kirche bietet alten Menschen Halt, zwischenmenschliche Kontakte usw. Und das für wenig Geld! Und für die anderen ist die Kirche eben eine Moschee, ein Tempel usw.

Weil ich selber (genau wie Harald Schmidt) im Gegensatz zu Dieter Nuhr ebenfalls eine feige Sau bin, vermeide ich es mich über den Islam lustig zu machen und nehme mir, wie soviele andere, lieber "Jehovas Zeugen" zur Brust: Die sind in der Regel sehr nett, freundlich und harmlos. Allenfalls nervig. (Das ändert sich natürlich sobald man diesem Verein beitritt, schon klar. Aber selbst dann wird voraussichtlich keiner von denen detonieren.)

Vor wenigen Tagen hatte ich mal wieder eine entspannte Diskussion mit zwei freundlichen Herren an meiner Tür. Einem lieh ich sogar meine Mini-LED-Taschenlampe, damit er mir in der Abenddämmerung aus seiner Hemdentaschenbibel vorlesen konnte.

Anschließend fügte er hinzu, dass Gott selbst dem Menschen diese [in der Bibel nachzulesenden] Ratschläge ja gegeben habe.

Das machte mich hellhörig:

"Ja, das ist aber interessant, weil vom Islam hört man nämlich, dass der Koran ebenfalls von Allah persönlich verfasst worden sein soll. Kloppen sich jetzt Gott und Allah im Himmel wer recht hat oder was?!"

Daraufhin meinte der andere Zeuge:

"Gott gibt es ja schon viel länger als Allah!"

... Ach ja, stimmt ja! :p

Denke damit wäre ein für alle Mal geklärt, welche Religion recht hat.
 
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Ich wiederum habe mit Religion keine schmerzhaften Erfahrungen gemacht, im Gegenteil. Schmerzhafte Erfahrungen habe ich dagegen mit links-atheistischen Kreisen gemacht, da gab es keinerlei echte Zuneigung oder Wertschätzung und es herrschte nur ein destruktiv-negatives Welt- und Menschenbild vor. Nein, wer Religionen durch Atheismus oder durch ein rein materialistisches Weltbild ersetzt (oder gar durch hedonistisches Streben), der führt die Welt wahrhaft ins Verderben. Das kann man frei jeglicher Ideologie sagen, da braucht man sich nur die Ergebnisse anzusehen, ganz im Sinne Nathans des Weisen...die Anti-Religions-Eiferer sind mindestens genau so schlimm wie das, was sie bekämpfen wollen, wobei ich nicht bestreiten will, dass es sehr negative Ausprägungen religiöser Motivation gab und gibt.
 
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Was mag das mit dem ersten Advent zu tun haben? Da Dir offenbar mittlerweile sämtliche Argumente ausgegangen sind, gebe ich Dir jetzt zur letzten Stunde des Novembers noch einen lieben Rat: Gönne Deiner Tastatur doch wohlige Ruhe.
 
DU hast hier höchstpersönlich bis heute Abend Waffenstillstand angeordnet. Hältst es wohl nicht mehr aus, was?

Daher gleich anschließend:

BBC Radio 2 - Moira Stuart

Das sollte sogar so eine Kratzbürste wie Dich in eine friedliche Stimmung versetzen.
 
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Scheisse, ich hab Ende Oktober vergessen, die Uhr zurückzustellen. :D
Kann ja mal passieren, Kollege, oder? Als Radiomensch nimmt man es mit der Uhr eh nicht so genau. Die hängt doch sowieso nur an der Wand, macht ticktack und so weiter...
Bytheway: Waffen? Ich als Pazifist doch nicht. Ausserdem wart ihr ja nicht brav und habt keine Ruh gegeben. Na, das Ergebnis werdet ihr in sechs Tagen zu spüren bekommen, da peitscht die Rute nur so.

Du hörst BBC Radio 2? Du kannst doch kein schlechter Mensch sein. :thumbsup:
 
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Ich habe von den sensiblen Reaktionen auf das Geschlecht geschlossen. Da ich ja selbst ein borniertes Kantholz bin, konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass es auch derart einfühlsame "Herren" gibt.
 
In einem schon ein paar Tage alten SWR1-Leute-Podcast habe ich jetzt Pinar Atalay, ARDs "Jungfrau von Tolérance" also, sagen hören, dass sie den Begriff "Migrationshintergrund" eher vermeidet und lieber von "ausländischen Wurzeln" spricht. "Ausländische Wurzeln" ist mir ebenfalls viel sympathischer. "Migrationshintergrund" klingt in meinen Ohren immer so nach Behindertengadget aus dem Sanitätshaus. Zwingt einen förmlich in das Verhaltensmuster hinein: "Oh, da kommt einer mit ganz kurzen Armen - jetzt aber total offen und natürlich sein! ... Ha! Ich bin viel offener und natürlicher als du! ... Du Nazi!"

"Ausländische Wurzeln" ist hingegen ein Begriff, bei dem es mir nicht schon beim Hören das Hirn verknotet. Der Begriff "anonymisiert" den Ausländer nicht als solchen, sondern er weist ganz entspannt auf die Tatsache hin, dass da jemand oder dessen Familie aus dem Nichtdeutschland kommt - warum auch nicht? Wir alle sind Schwarze - nur unterschiedlich stark getönt!

Nü.

Außerdem sagt sie, die sprachgewandte Elite-Journalistin mit natürlichem Vorbildcharakter: Ich für meinen Teil sage das lieber so und so. - Und sie sagt nicht: Das und das darf man aber nicht sagen! - Eine durch und durch angenehme und entspannte Frau. (Und kochen können die - diese Frauen!)

Wer möchte Pinar Atalay also nicht als Nachbarin haben? - Und indem die ARD sich diese angenehme Nachrichtenfrau mit türkischen Wurzeln als Schirmherrin für die tolerante ARD-Themenwoche hernimmt, "entlarvt" sich ARD quasi selber (um hier mal linksideologischen Kampfsprech zu adaptieren): Warum präsentiert man uns im Fernsehen ständig die Reichen und die Schönen und die Gebildeten als Vorzeige- und Fallbeispiele und tut dabei gerade so, als wären es gerade diese, an denen sich das gemeine Volk so reibt? Sind diese etwa repräsentativ? Warum versteckt Ihr so schamhaft die, für die die Notwendigkeit offenbar überhaupt besteht die Toleranz der anderen so nimmermüde einzufordern?

Wäre es nicht auch an der Zeit, dass die erklärten Toleranzbedürftigen ihrerseits auf den Rest der Menschheit zugingen und von sich aus durch ihr eigenes, erheblich korrigiertes, soziales Verhalten den Willen der anderen zur Toleranz, zur Akzeptanz zu stärken? - Anstatt sich permanent auf der Straße lautstark als Asi und Obermacho zu präsentieren, dann aber ständig laut aufzuheulen, weil die anderen als Reaktion darauf so böse, so intolerant sind? ... Hey, kommt uns hier doch einfach ein Stückweit entgegen! Einfach nicht mehr asi sein! Das wirkt Wunder! Und nachts auf der Straße keine alten Frauen mehr ausrauben und auch keine bandenmäßig organisierten Wohnungseinbrüche mehr - und Ihr werdet sehen: Mit der Zeit steigt der Wille zur Toleranz selbst beim grimmigsten Nachbarn mit Stammtischhintergrund.
 
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Sory, wenn das nicht ganz zum Thema passt aber ich michte jetzt nicht den Zigtausendsten Radioeins-Faden aufmachen:
Gibt es seit dieser Woche einen neuen Nachmittag oder ist es nur Vertretung? Gruß
Sunshiner
 
Was für den Hinterkopf (sofern es stimmt):

"[...] No Go Areas existieren nur, wenn man an sie glaubt. Und bitte, vermeiden Sie das Wort "Gutmensch". Das wurde von den Nazis erfunden und auf den Kreis um Kardinal von Galen gemünzt, der sich gegen die "Euthanasie" in den Bodelschwinghschen Anstalten in Bielefeld-Bethel positionierte. Unseligerweise musste der Spiegel es dann irgendwann wieder aus seinem wohlverdienten Grabe zerren. Da habe ich eine Zeit lang aufgehört, ihn zu lesen."

Quelle: http://meta.tagesschau.de/id/93086/de-maiziere-aeussert-verstaendnis-fuer-pegida-demonstranten
(Auszug Leserkommentar Am 12. Dezember 2014 um 02:37 von fathaland slim)
 
Maiziere hat vielleicht gemerkt, die pegedio-demonstranten sprechen aus, was weite Teile der CDU denken und sich nicht auszusprechen getrauen.
 
Natürlich klinken sich die Nazis mit ihrer als solcher hervorragend bewährten Fehl-Ideologie in derartige Demos mit rein! - Das ist ja immer das Blöde bei Demonstrationen! Keine Demo, über die die Medien berichtet, die nicht durch irgendwelche Polit-Banner von irgendwelchen Organisationen oder Parteien im ureigenen Interesse "gebrandet" wird. Ein "gutes" Thema quasi zum Nulltarif mit dem eigenen Namen besetzen.

Eigentlich eher eine Spezialität der Roten. Aber die Braunen kopieren die Roten in Sachen "Product Placement" heutzutage wo sie nur können - was die Roten wiederum ganz fürchterlich ärgert.

Hm, ich glaube ich könnte mich mit diesen "PEGIDA"-Forderungen eh nicht infizieren. Das Reptil in mir findet sie zwar irgendwie erfrischend (hinter meiner Gut-Maske reibe ich mir hämisch grinsend meine schmutzigen Klauen und züngele nach "mehr"), aber dass den Kriegsflüchtlingen aus Syrien - erst einmal - Asyl geboten werden muss, da besteht für mich gar keine Frage. Wirtschaftsflüchtlingen würde ich dagegen am liebsten einen Arschtritt verpassen - obwohl ich an deren Stelle vermutlich genauso handeln würde. Schon schwierig.

Wem geht es wirklich um die Menschen? Die Linken wollen den Einmarsch der Wehrmacht ins benachbarte Ausland ("Nazis raus!"). Und meine eigene Mutter ist seit 1945 auf der Flucht und entsprechend neidisch auf die heutige Willkommenskultur.

Kriegskinder sind bizarre Kinder.
 
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Maiziere wußte ein breites Bündnis Gleichgesinnter hinter sich, wie z. B. den Weihnachtsmann Vollhorst Seehofer: "Wenn wir eine Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme bekommen, werden wir uns dagegen sträuben – bis zur letzten Patrone!"
 
Mir sind diese Pegida-Aktivitäten alles andere als symphatisch. Sie aber als reine Aufmärsche tumber, unverbesserlicher Nazis abzutun und sie nicht ernst zu nehmen, könnte gefährlich werden. In der Bevölkerung regt sich Unmut, zuerst entlud es sich an einzelnen Projekten (siehe Stuttgart 21), allmählich geht es immer mehr in die Breite. Dass ein Großteil der Bevölkerung nicht weiss, wo genau der Hase im Pfeffer liegt und was sie eigentlich wollen und wie sie es erreichen können, d'accord. Aber so langsam wird es spannend. Und wenn die Rechten hier einen Nerv treffen, der blank liegt, puuh, dann Gott bewahre. Die sogenannten etablierten Politiker, und noch viel mehr die Medien, sind also gut beraten, sich der Themen anzunehmen, vorurteilsfrei, ohne die plakative Nazikeule zu schwenken und sich darum zu kümmern, wo der Schuh eigentlich drückt und vielleicht auch mal nach dem Willen der Bevölkerung zu fragen!
 
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