RBB will Radio Multikulti einstellen

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AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Der ZEIT-Artikel ist mal wieder ein typisches Beispiel von Gutmenschentum, bei dem es auf Fakten ("In den vergangenen Jahren hat der RBB viele Schulden angehäuft, mittlerweile sind es 54 Millionen Euro", "Zwar kann der Sparkurs nur einen Bruchteil der Belastungen tilgen") nicht sonderlich ankommt, weil es ja schließlich um die gute Sache geht.

Vorschläge, wie der RBB weniger "selbstherrlich" hätte entscheiden sollen oder woher die Deckung des Finanzloches stattdessen kommen soll, werden natürlich nicht gemacht, denn so einfach ist das in Gutmenschenhausen - das Geld ist da, es liegt im Zweifel nur bei den Falschen und denen muß es notfalls weggenommen werden. :wall::wall:
 
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Natürlich ist es so wie von Dir beschrieben. Deshalb habe ich das Zitat ja auch als Beispiel für den nachlässigen Umgang der Autorin mit den Fakten genannt.
 
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Früher hieß das Programm "WDR 5 - Funkhaus Europa". Warum man unbedingt einen Bezug zu WDR 5 herstellen wollte, wurde mir nie klar.

Der WDR hat(te) offiziell nur fünf Hörfunkprogramme. Funkhaus Europa wurde ja ins Leben gerufen, um die 103,3 in Langenberg zu retten, als schon öffentlich über diese Frequenz debattiert wurde. Eventuell kam man in dem Zusammenhang auf den Trichter, FH Europa einfach zu einer Art "Fenster" von WDR 5 zu machen.
 
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Der ZEIT-Artikel ist mal wieder ein typisches Beispiel von Gutmenschentum

Die beiden anderen, dort verlinkten Artikel sind noch besser. Wie weltentrückt muß man eigentlich sein, um „Aber darum gleich einen Sender schließen?“ zu formulieren, wenn es darum geht, daß schlicht das Geld nicht mehr reicht? Und wer schwadroniert, das passe „zu einer bedrückenden neuen Stimmungslage in Deutschland: engherziger, ängstlicher, provinzieller“, der hat keine Ahnung davon, was der RBB gerade auch im provinziellsten Brandenburg sendet, vor allem im Vergleich mit anderen ARD-Anstalten.

Und bei der Parole „Superhits statt Multikulti“ möchte man nur noch den Kopf an die Wand schlagen, bis der Schmerz nachläßt.



Im übrigen verschickt Radio Multikulti gerade eine Sammelantwort auf Zuschriften, die hier dokumentiert sei:
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Liebe Freundinnen und Freunde von radiomultikulti,

vielen Dank für Ihre Mail. Wir freuen uns über Ihren Zuspruch und Ihre Unterstützung. In den letzten Tagen haben uns so viele von Ihnen geschrieben und ihre Bestürzung zum Ausdruck gebracht. Das hat uns gut getan und dafür möchte ich mich im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen bei Ihnen bedanken. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir die vielen Schreiben nicht alle beantworten können - wir möchten das Programm nicht vernachlässigen.

Wir wissen, dass wir tagtäglich ein ganz besonderes Programm zusammenstellen. Ein Programm, das die Vielfalt dieser Stadt als etwas ganz Normales spiegelt. Das uns musikalisch in die ganze Welt entführt, uns Menschen und Themen nahe bringt, die wir sonst nie kennen gelernt hätten. Wir befassen uns mit den angenehmen und unangenehmen Seiten der Migration und Integration. Wir selbst sind ein Teil dieser Einwanderungsgesellschaft, sprechen in vielen Sprachen, sprechen Deutsch mit und ohne Akzent, setzen ungewöhnliche Schwerpunkte, bürsten gegen den Strich, diskutieren und streiten viel. Aber immer mit gegenseitigem Respekt! Das haben wir in den letzten 14 Jahren gelernt. Es war nicht immer einfach, aber es ist schön!

Meine Kolleginnen und Kollegen schaffen es, journalistische Kompetenz mit Spaß zu vereinbaren. Das zeugt von hoher Professionalität und ich möchte nicht, dass dies für den rbb und damit für Berlin verloren geht.

Bleiben Sie uns treu, hören Sie auch weiterhin radiomultikulti !

Mit herzlichen Grüßen

P.S. Manche von Ihnen fragen an, was man noch tun kann, an wen man sich wenden soll. Im Internet haben sich einige Foren gebildet und außerhalb des rbb gibt es bereits Initiativen, aber einen direkten Kontakt kann ich Ihnen nicht vermitteln und bitte Sie um Verständnis dafür.

Ilona Marenbach
Chefredakteurin
radiomultikulti vom rbb
Masurenallee 8-14
14057 Berlin
www.multikulti.de
multikulti-chefredaktion@rbb..........
 
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Hier ein Artikel zum Thema aus "stern online". Auch hier wieder viel Klagen um vielleicht Wünschenswertes und wenig Anerkennung der Realitäten, wie mir scheint.
 
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Vor allem geht mir so langsam aber sicher die doch eher fadenscheinig klingende Begründung der ach so vielen, aus sozialen Gründen von der Gebührenpflicht befreiten auf den Zünder. Ich bin wahrlich kein Freund der Methoden die eine gewisse GEZ inzwischen anwenden darf, aber wenn sich der rbb mal ein wenig mehr (auch!) um die Menschen in seinem Sendegebiet kümmern und nicht nur den Speckgürtel um Berlin herum hofieren würde, wäre vielleicht auch die Anzahl der Gebührenzahler ein wenig höher. Es wäre mal interessant zu wissen, ob es für Brandenburg eine Dunkelziffer der Nichtzahler gibt. Und damit sind keinesfalls die sozial Schwachen gemeint, sondern die, die ganz bewußt keine Rundfunkgebühren zahlen. Es ist zwar nicht populär, aber vielleicht sollte man auch mal da ansetzen.
 
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Wenn man dieses ganze Trauerspiel mit ansieht, schwinden ja auch alle Hoffnungen, das das unsägliche POPNACHZEHN wieder vernünftigen Sendungen weicht. Ich hoffe mal nicht, das es demnächst ein POPNACHSECHS gibt.

Da hat wohl auch eine wieder verlängerte Partyzeit von Tommy Hehde keine Chance mehr bei Frau Reim.

Wie bitter :(
 
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Ich finde es lächerlich, jetzt auf einmal Proteste zu starten, wie es wohl geschieht. Hätt der Sender sein Publikum gefunden, hätte er wohl einfach auch mehr Hörer generiert. Die Protestierenden sollten sich vielleicht klar machen: offenbar interessiert Radio Multikulti einfach fast niemand.

Sehr interessant finde ich in dem Stern-Artikel die Aussage, die MA weise nur deutsche Hörer aus. Stimmt das?
 
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Einen vernünftigen Artikel zum Thema gibt es heute in der Berliner Zeitung. Auch deine Frage wird darin beantwortet, teasemachine.

Am Ende der Skala
Der Radiosender Multikulti wurde vor vierzehn Jahren als Integrationsprogramm gegründet - jetzt wird er selber integriert
Wiebke Hollersen

BERLIN. Ein heißer, enger Raum, um ein Vierreck aus Tischen sitzen ein Dutzend Leute, andere stehen. Fenster und Tür sind geschlossen. Das Haus des Rundfunks in der Berliner Masurenallee ist ein beeindruckender, historischer Bau, mit der strengen Fassade, dem Lichthof, dem Paternoster. Eine Klimaanlage hat es leider nicht.

An einer Wand hängt ein Kalender, in dem mit verschiedenen Farben die Feiertage aller möglichen Religionen markiert sind. Die Leute, die um die Tische sitzen, arbeiten für Radio Multikulti. Sie planen das Programm der Woche.

Was habt ihr? Die Frage wird reihum gestellt. Die Polen haben einen Integrationskurs für Polen. Die Russen den Besuch des russischen Präsidenten Medwedew in Berlin und ein russisch-orthodoxes Kloster in Brandenburg. Die Most-Redaktion, die in den Sprachen des ehemaligen Jugoslawien sendet, hat einen nationalistischen kroatischen Sänger und die Regierungsbildung in Serbien im Angebot. Im Vormittagsprogramm wird der kolumbianische Sänger Juanes zu Gast sein, was die Frauen am Tisch freut.

Bei den Türken soll es unter anderem um den Tod des Designers Yves Saint Laurent gehen. Dessen Mode werde in der Türkei geliebt, sagt die Redakteurin. Und kopiert!, ruft jemand. Alle am Tisch lachen.

Wer erwartet, dass es bei Radio Multikulti besonders exotisch zugeht, wird enttäuscht. Die Männer und Frauen an den Tischen sind zwischen Mitte dreißig und Mitte fünfzig, einige sprechen mit Akzent, alle sind bestens zu verstehen. Man kann sie sich alle bei anderen Radiosendern vorstellen. Das zeigt, was der Sender bewirkt hat, aber das ist auch Teil des Problems.

Radio Multikulti soll am Jahresende abgeschaltet werden, weil der Rundfunk Berlin Brandenburg, RBB, sparen muss. Vor zwei Wochen hat der RBB diese Entscheidung bekannt gegeben. Seitdem interessieren sich ziemlich viele Berliner für Multikulti. Es gibt Fans, die den Sender seit Langem hören, und die sauer sind. Sie schreiben lange Unterstützer-Mails an den Sender. Es gibt jetzt aber auch Fans, die den Sender so gut wie nie hören, aber trotzdem wollen, dass er bleibt.

Banu Baturay ist die Redakteurin, die auf der Konferenz den türkischen Beitrag über Yves Saint Laurent vorgestellt hat. Sie ist 39 Jahre alt, eine große, selbstbewusste Frau mit langen dunklen Haaren. Sie ist in Istanbul aufgewachsen und 1992 nach Berlin gekommen. Sie wollte Deutsch lernen und studieren. Bald fing sie an zu arbeiten, für den türkischen Sender TRT und bei der Deutschen Welle. Seit sechs Jahren ist sie Redakteurin für das deutsche und das türkische Programm bei Multikulti.

In ihrem Büro läuft der Nachrichtensender n-tv ohne Ton, sie holt Orangensaft aus dem Kühlschrank. Die türkische Redaktion in der Masurenallee gibt es seit 34 Jahren. Damals machten sie beim SFB eine Gastarbeitersendung, sagt Banu Baturay. Sie klingt, als könne sie kaum glauben, dass das so hieß. Sie ruft die Sekretärin im Nebenzimmer an. Wie lange durften die Kollegen damals senden? Erst zehn, dann fünfzehn, dann dreißig Minuten am Tag. Seit der Gründung von Radio Multikulti eine Stunde.

Am 18. September 1994, um 19.45 Uhr, drückte Eberhard Diepgen im Haus der Kulturen der Welt auf einen großen roten Knopf. Der CDU-Bürgermeister schaltete Radio Multikulti an. Es gab arabisches Kichererbsenmus und brasilianischen Zitronenkuchen, berichtete eine Nachrichtenagentur, dazu Musik aus Afrika, "so schön kann Multikulturelles sein".

In den Berichten über die Gründung von Radio Multikulti ist oft von einem Ausländerprogramm die Rede. Wenn man das heute liest, klingt es kaum besser als Gastarbeitersendung. Heute steht auf der Webseite von Multikulti bei "Wir über uns" etwas über Migranten, Integration und die moderne Einwanderungsgesellschaft.

Ein multikultureller Sender, das war eine Forderung der Grünen in Berlin. Anfang 1993 wurde sie im Rundfunkrat des SFB diskutiert. Ein paar Monate später setzten Rechtsextreme das Haus einer türkischen Familie in Solingen in Brand. Fünf Menschen starben. Es hatte vorher ähnliche Anschläge in Hoyerswerda, Rostock und Mölln gegeben. Nach dem Brand von Solingen fanden viele die Idee von einem Multikulti-Sender gut. Im Herbst 1993 beschloss der Rundfunkrat einstimmig, es zu probieren.

Der Sender war von Anfang an ein Symbol. Gut gemeint und schlecht ausgestattet. Das war von Anfang an ein Problem.

Ein Programmversuch für zunächst drei Jahre wurde beschlossen, Geld gab es erstmal nur für anderthalb Jahre. 6,5 Millionen Mark von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Der SFB zahlte weiter für die Gastarbeiter-Redaktionen.

Die deutschsprachige Redaktion bekam ein paar Container neben dem Haus der Kulturen der Welt, der Sender den Slogan "Die ganze Welt am Ende der Skala" und die entsprechende, nur mit gutem Willen zu findende Frequenz. 106,8. Die Sendeanlage war so schwach, das man Multikulti in Kreuzberg oder Wedding zuerst kaum hören konnte. 400 000 Flyer wurden in Berlin verteilt. Der Hörfunkdirektor hoffte, dass später mal andere ARD-Anstalten Geld dazugeben würden.

Radio Multikulti sendet tagsüber deutsch und nachmittags ab fünf in anderen Sprachen. So ist das von Anfang an. Viele Moderatoren im deutschen Programm sprechen mit Akzent, sie sagen oft "Hola, hola" oder "Bonjour" zu ihren Hörern. Man kann das charmant finden. Oder bemüht. So wie die Musikauswahl am Tag. Multikulti sei kein Dudelfunk, sagen Fans.

Multikulti spielt tagsüber Popmusik, leichte, eingängige Titel, gern Hits. Nur eben aus vielen Ländern. Wenn man ein paar Tage die Frühstückssendung verfolgt, hört man sicher Buena Vista Social Club. Die Senioren-Band aus Kuba, die Ende der Neunzigerjahre durch den Film von Wim Wenders berühmt wurde. Und Amy Winehouse. Popmusik aus England und den USA läuft bei Multikulti eigentlich nicht. Die Britin fällt unter eine Ausnahmeregelung.

In den ersten Jahren bekam Multikulti Preise, Radiomacher aus ganz Europa besichtigten die Redaktion, sie war ein Vorzeigeprojekt. 1998 ging in Köln Funkhaus Europa auf Sendung, ein Programm des Westdeutschen Rundfunks, WDR, nach dem Vorbild von Multikulti.

Trotzdem war immer wieder die Existenz des Senders bedroht, aber dann bekam er 2003 eine neue Chefredakteurin und ein Jahr später eine neue Frequenz, 96,3. Leider bekam er keinen neuen Namen.

Multikulti, das klang 1993 nach einer Utopie. 2003 klang es nach einer gescheiterten Utopie. Wenn man mit Leuten spricht, die bei Multikulti arbeiten, sagen fast alle, dass sie den Namen ihres Senders nicht leiden können.

Funkhaus Europa, das klingt zeitloser. Die Kopie ist dem Original zum Verhängnis geworden. "Multikulti ist das einzige Programm, das wir ersetzen können, durch Funkhaus Europa, ein gutes, öffentlich-rechtliches Programm mit dem gleichen Konzept." Das sagt Dagmar Reim, die Intendantin des RBB, wenn sie gefragt wird, warum sie entschieden hat, ausgerechnet Multikulti einzustellen.

Ihr Büro liegt im Neubau neben dem Haus des Rundfunks, ganz oben in der 13. Etage. Es ist ein großes Zimmer, mit Fenstern an beiden Seiten, hellem Teppichboden und zeitgenössischer Kunst.

Die Intendantin wirkt müde. Sie muss sich zurzeit ständig rechtfertigen. Der RBB wird in den kommenden vier Jahren 54 Millionen Euro weniger von der Gebühreneinzugszentrale, der GEZ, bekommen als in den vergangenen vier Jahren. Weil in Berlin und Brandenburg inzwischen 14 Prozent der Radiohörer und Fernsehzuschauer von der Zahlung der Gebühren befreit sind. Weil viele Leute hier erst gar keine Radios und Fernseher anmelden. Weil Gebührenzahler wegziehen. Der RBB ist eine arme Sendeanstalt mit sieben Radiostationen. Der Bayrische Rundfunk hat fünf, der WDR sechs.

Sie sei wie eine Mutter mit sieben Kindern, sagt die Intendantin. Das Bild ist unglücklich gewählt, denn jetzt hat sie sich entschieden, ein Kind loszuwerden. Sie sagt auch: "Wir haben Radio Multikulti nicht gegründet, das war ein Geschenk der Politik." Sie könne nur schätzen, wie viel die Schließung des Radiosenders bringen wird: ungefähr 4,5 Millionen Euro im Jahr.

Multikulti ist der kleinste Sender des RBB, und der mit den wenigsten Hörern. Bei der letzten Media-Analyse gaben 0,8 Prozent der Befragten an, ihn regelmäßig einzuschalten. Bei der Untersuchung dürfen keineswegs nur Deutsche mitmachen, wie jetzt oft behauptet wird. Sondern jeder, der zufällig angerufen wird und die Fragen versteht.

Dagmar Reim, sagt, sie habe damit gerechnet, angegriffen zu werden für die Senderschließung. "Aber dass ich in 24 Stunden zum Ausländerfeind wurde, hat mich gekränkt." Cem Özdemir von den Grünen sagte, der RBB sei wohl davon ausgegangen, "dass die Kanaken sich nicht wehren können". Özdemirs Eltern stammen aus der Türkei, seine Frau ist Argentinierin - und moderiert bei Multikulti.

Der Sender hat 28 fest angestellte Mitarbeiter, nur sie sollen neue Jobs im RBB bekommen. Acht dieser Mitarbeiter stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Russland, Polen, Dänemark, der Türkei.

Banu Baturay gehört dazu. Auf ihrem Schreibtisch liegen Einladungen zu Integrationskongressen und Podiumsdiskussionen, am Telefon fragt sie ein Kollege von einem großen Fernsehsender nach Kontakten zu prominenten Deutsch-Türken.

Wäre es nicht besser, wenn Leute wie sie in allen Medien arbeiten würden? "Glauben Sie, dass ein deutscher Sender das akzeptieren würde, eine Journalistin, die mit Akzent spricht?", fragt sie zurück.

Viele bei Radio Multikulti sagen auch, dass es das Ziel des Senders war, irgendwann überflüssig zu werden. Wenn Deutschland keine Gastarbeiter-, Ausländer- oder Migrantenprogramme mehr braucht. Wenn Journalisten wie Banu Baturay überall arbeiten können.

Bei "Deutschland sucht den Superstar" war zuletzt unter den zehn Finalisten nur einer ohne Migrationshintergrund. Es gibt inzwischen deutsch-türkische Fernsehkommissare, eine Nachrichtensprecherin mit Eltern aus dem Irak.

Radio Multikulti wird eingestellt. Aber die Mitarbeiter sind noch da. Das ist eine Chance für den RBB.
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Der Bayrische Rundfunk hat fünf, der WDR sechs.

Sorry, aber bei mir hat der BR nach wie vor mindestens 7 Wellen und der WDR 8. Wenn man bei Erstgenannten noch den Verkehrskanal und B5-plus als eigenständige Porgramme zählt, sind es 9.
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Ach komm schon, Festplattenprogramme wie 1live diggi oder Bayern Mobil wirst du doch nicht mit einem der sieben Vollprogramme des RBB gleichsetzen wollen - nicht, was den qualitativen, und noch weniger, was den finanziellen Aspekt angeht.
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Gleichzusetzen sind sie natürlich nicht, aber sie existieren nunmal als Angebote von BR bzw. WDR.
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Ich kann dem Autorin des Artikels nachsehen, dass sie diese Angebote nicht erwähnt, würde es doch einen zusätzlichen längeren Abschnitt in Anspruch nehmen, dem durchschnittlich radiointeressierten Berliner Leser die Zusatzprogramme des Bayerischen Rundfunks nahe zu bringen, die selbst in München kaum einer kennen dürfte, zumal sie im Zusammenhang mit multikulti eine sehr untergeordnete Rolle spielen.
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Festplattenprogramme wie (...)Bayern Mobil wirst du doch nicht mit einem der sieben Vollprogramme des RBB gleichsetzen wollen - nicht, was den qualitativen, und noch weniger, was den finanziellen Aspekt angeht.

Bayern Mobil ist zumindest musikmäßig etwas qualitativer als die anderen BR-Programme (kostet aber nicht viel, stimmt). Natürlich sind die RBB-Programme etwas qualitativer, besonders Radio 1 im Wortprogramm. Aber das Musikprogramm ist mir manchmal zu anstrengend (obwohl mir auch vieles gefällt).
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Die Intendantin wirkt müde. Sie muss sich zurzeit ständig rechtfertigen. Der RBB wird in den kommenden vier Jahren 54 Millionen Euro weniger von der Gebühreneinzugszentrale, der GEZ, bekommen als in den vergangenen vier Jahren.

Solange so was geschrieben wird, wurde die Intendantin noch lange nicht genug gefragt. Der rbb bekommt nicht 54 Millionen Euro weniger als in den vergangenen 4 Jahren, sondern 54 Millionen Euro weniger, als er gerne in den nächsten 4 Jahren gehabt hätte.
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Ich kann dem Autorin des Artikels nachsehen, dass sie diese Angebote nicht erwähnt, würde es doch einen zusätzlichen längeren Abschnitt in Anspruch nehmen, dem durchschnittlich radiointeressierten Berliner Leser die Zusatzprogramme des Bayerischen Rundfunks nahe zu bringen, die selbst in München kaum einer kennen dürfte, zumal sie im Zusammenhang mit multikulti eine sehr untergeordnete Rolle spielen.
Alles richtig. Mir geht es nur um die Relationen in der Argumentation von Dagmar Reim, deshalb auch die Anführung dieser "Festplatten-Programme". Mir klingen die Begründungen irgendwie zu fadenscheinig.
Ich finde es nach wie vor verständlich das Multikulti abgeschaltet wird, zumal durch Funkhaus Europa auch ein annehmbarer Ersatz auf die betreffenden Frequenzen kommt, aber die offizielle Argumentationskette klingt mir eher nach Larifari, so als ob Multikulti nur ein Alibi für die Sparzwänge beim rbb wäre. Und das kann es unterm Strich irgendwie auch nicht sein.
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Behörden neigen immer dazu, bei einem maximalen Einsatz von Personal eine minimale Produktivität zu erreichen.

Ob dieser Satz richtig ist, weiß ich nicht. Meiner Meinung kann das auf jede Arbeit zutreffen, die in einem Büro verrichtet wird.

Wie viele der Miterbeiter des RBB sind in dem Bereich "Verwaltung" beschäftigt, und wie viele in den "produktiven" Bereichen -- als da wären Programmproduktion und Technik?

Wenn man also sparen muss durch den Abbau von Personal, was ist sinnvoller: Ein paar Freie zu feiern, die Inhakte Produzieren, oder ein paar Bürokraten, die im Bereich "Intendanz" arbeiten?

Und wird irgend ein Intendant auf die Idee kommen, sein reich auf eine solche Weise zu verkleinern?
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Bei der ARD-Auseinandersetzung um die Verteilung der Gebührengelder hat der RBB nun ein Rechtsgutachten vorgelegt, dem zu Folge die Anstalt einen Rechtsanspruch auf ein größeres Stück vom Gebührenkuchen hat.

Quelle
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

und ich dachte, die A(rbeitsgemeinschft)RD wäre ein freiwilliger Zusammenschluß, jetzt habn die schon gegenseitige Rechtsansprüche? :eek:



Ich höre Multikulti, sowie Funkhaus Europa und ich meine für den Hörer wird die Übernahme des WDR Programms keinen großen Unterschied machen. Falls dem RBB tatsächlich etwas an dem Regionalbezug liegen würde, würde er im Funkhaus noch eine 2 stündige Regionalsendung machen, und ein paar Beiträge zuliefern. Ok, dann spart er 4 Mio weniger. Die kriegt er aber wieder rein, wenn man ein paar Stunden Klassik von irgendeinem ARD KlassikProgramm übernimmt.


Nur meine 2 Eurocent :p
 
AW: RBB: Presseberichte zu möglicher Schließung von Radio Multikulti

Hier noch ein paar Links zu Presseartikeln, die über die akuten Sparzwänge des RBB berichten:

Neues Deutschland: Radio Multikulti droht das Aus
Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) will in Finanznot einen Sender einsparen
http://www.neues-deutschland.de/artikel/128779.radio-multikulti-droht-das-aus.html
http://www.neues-deutschland.de/artikel/128747.wundertuete-leer.html

taz Berlin: Multikulti fürchtet Sparzwang
Seit 1994 fördert Radio Multikulti mit Sendungen in vielen Sprachen die gegenseitige Verständigung. Weil der RBB sparen muss, fürchten Mitarbeiter um die Existenz des Kultsenders.
http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/multikulti-fuerchtet-sparzwang/
http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/sender-verschlankt-bis-zur-magersucht/


Ich plädiere ja für die Zusammenlegung von radio Berlin 88 8 und Antenne Brandenburg. Die rettenswerten Elemente des heutigen radio Berlin, die lokalen Reporterbeiträge könnten in Regionalfenstern auf der Berlin-Frequenz (88, 8 oder 99,7 MHz) des neuen Antenne BB (Berlin-Brandenburg) ausgestrahlt werden. Und für die 'Hey Music' findet sich auf Antenne BB sicherlich auch ein Plätzchen.

He das würde mir auch gefallen,auf keinen Fall Radio Eins u.88,8 zusammen.Radio MULTIKULTI u.RADIO EINS sind mit Abstand (deutschlandweit?)die BESTEN.
Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin ärgere ich mich oft über DUDELFUNK.Da kann man in Sachs.Anh. SPUTNIK hören weil ohne Werbung u. in BW u.Bayern STAR FM.Da ist man froh wieder in Reichweite der rbb-Sender zu sein.
 
AW: RBB will Radio Multikulti einstellen

Bliebe noch zu klären, wie du in Ba-Wü im Auto Star FM hörst? Das würde ich auch gerne können. ;)
 
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