AW: Streamen mit 256kbps bei Radio66
Informant24 schrieb:
da der Gehörsinn es nicht mehr unterscheiden kann ob es nun 128 oder nur 256 kbps ist
Das ist leider voellig falsch. Zunaechst einmal hat der
Hoerbereich eines Menschen rein gar nichts mit der Bitrate des Signals zu tun, sondern er wird begrenzt durch Schalldruck und Frequenz. Dass die Wahrnehmungsfaehigkeit im Alter schlechter wird, bleibt unbestritten, ob diese Verschlechterung jedoch schon mit 25 beginnt, wage ich zu bezweifeln.
Bei mp3 und vielen anderen verlustbehafteten Komprimierungsverfahren wird mit Hilfe eines
psychoakustischen Modells rausgerechnet, was man (angeblich) eh nicht hoert. Man reduziert dabei vor allem das Frequenzspektrum, und zwar um so mehr, je geringer die gewaehlte Bitrate ist. Bei einer Bitrate von 64kb/s sind beispielsweise die Frequenzen oberhalb 10kHz nicht mehr enthalten. (
Quelle) Wenn ich also einen reinen Sinuston von sagen wir 1kHz encodiere, ist es voellig wurst, ob ich dies mit 64kb/s oder 256kb/s mache, das Ergebnis wird sich nicht unterscheiden. Radiosendungen sind allerdings auf Dauer langweilig, wenn sie nur monofrequentes Piepsen uebertragen.
Bei der Wahl der "richtigen" Uebertragungsqualitaet sollte man also auch beruecksichtigen, welche Art von Material man senden will. Ein reiner Hoehrspielsender wird mit geringeren Bitraten gut hinkommen, da das Frequenzspektrum menschlicher Sprache und auch die Lautstaerkevariationen deutlich geringer sind als das eines klassischen Stueckes.
Was Rebstocks Frage angeht, wenn das Sendematerial nur mit 80kb/s gerippt wurde, dann sind halt einige Informationen im Song unwiederbringlich futsch. Den dann mit 160kb/s zu senden, macht wenig Sinn, denn auch der Encoder kann nicht ahnen, was vorher alles schon rausgerechnet wurde.
LG, peng